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Vitamin B12

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Vitamin B12 ist ein essentieller Nährstoff, der unter anderem bei der DNA-Synthese, zellulären Reparaturprozessen, der Blutbildung und Hirnfunktion eine bedeutende Rolle spielt. Ein abgesenkter Vitamin-B12-Status kann viele verschiedene Gesundheitsbeschwerden verursachen. Prävention, frühes Erkennen und Behandeln eines Vitamin-B12-Mangels sind äußerst wichtig, auch um irreversible neurologische Schädigungen und ein Knochenmarksversagen zu verhindern.

Vitamin B12 kommt im Körper in zwei biologisch aktiven Formen vor: Methylcobalamin und Adenosylcobalamin. Methylcobalamin ist ein wichtiger Methyldonor im Körper. Es spielt unter anderem beim Aufbau der DNA, des Myelins und verschiedener Neurotransmitter eine Rolle. Weiterhin hilft es beim Abbau von Homocystein, hat dadurch eine pflegende Wirkung auf Herz und Blutgefäße und unterstützt den Hirnstoffwechsel. Adenosylcobalamin entfaltet seine Wirksamkeit in den Mitochondrien. Es ist unter anderem am Stoffwechsel von Fettsäuren, Cholesterin und Proteinen beteiligt. Daneben spielt es eine Rolle im Energiehaushalt und bei der Bildung von Hämoglobin.

Ältere Menschen nehmen Vitamin B12 aus einem Ergänzungsmittel besser auf als aus der Nahrung. Menschen mit vegetarischer Ernährung nehmen in der Regel weniger Vitamin B12 auf. In solchen Situationen kann die Supplementierung mit einem Vitamin-B12-Ergänzungsmittel Abhilfe leisten. Schätzungsweise haben etwa 5 bis 10% der Bevölkerung einen Vitamin-B12-Mangel, in der Gruppe der Älteren kann dieser Prozentanteil auf 20 bis 30% ansteigen.

Quellen

Fleisch, Fisch, Schalentiere, Geflügel, Milchprodukte und Eier (ausschließlich Nahrungsmittel tierischer Herkunft).

Qualitätsaspekte

In der Nahrung ist Vitamin B12 in der Regel in Form von Methylcobalamin und Adenosylcobalamin (auch Dibencozid genannt) enthalten. Dies sind auch die biologisch aktiven (coenzymatischen) Formen, in denen der Körper Vitamin B12 verwendet. Cyanocobalamin ist eine synthetische, körperfremde Form, die in den meisten Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt wird. Der Vorteil eines Nahrungsergänzungsmittels mit den biologisch aktiven (coenzymatischen) Formen besteht darin, dass das Vitamin dem Körper sofort zur Verfügung steht.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Megaloblastäre Anämie, perniziöse Anämie, demyelinisierende Erkrankung (periphere Neuropathie, kombinierte Strangerkrankung oder funikuläre Myelose [engl.: Subacute combined degeneration of the spinal cord (SACD)], autonome Neuropathie, Gehirnerkrankungen), Inappetenz, atrophische Glossitis, Durchfall oder Verstopfung, schnelles Zahnfleischbluten, Fruchtbarkeitsstörungen, Menstruationsprobleme, Schlafprobleme, Gelenkschmerzen, verminderte Widerstandskraft, Migräne, Rückenbeschwerden, Restless-Legs-Syndrom, entzündete Schleimhäute (siehe auch den ausführlichen Artikel über Vitamin B12).

Indikationen

  • Vitamin-B12-Mangel; Symptome und Erkrankungen, die auf einen Vitamin-B12-Mangel hinweisen können (für eine vollständige Übersicht siehe den ausführlichen Artikel über Vitamin B12):
    *Megaloblastäre Anämie und Vorstadien (chronische Müdigkeit; Benommenheitsgefühl; Kopfschmerzen; Kurzatmigkeit (besonders bei Anstrengung); Muskelschwäche bei Anstrengung; bleiche Haut und Lippen; Ohrensausen; kalte Hände und Füße; Gelbfärbung von Haut und Sklera (weiße Augenhaut); unerklärliches, lange anhaltendes Fieber);
    *Demyelinisierende Erkrankung und Vorstadien (Persönlichkeitsveränderungen; Störungen beim Denken, bei Konzentration und/oder Gedächtnis (kognitive Störungen); Depressionen, bipolare Störung, Psychose, Angststörung, Katatonie, Stimmungsschwankungen, gewalttätiges Verhalten („megaloblastärer Wahnsinn“); Demenz; Parästhesien; Abnahme der Propriozeption; Abnahme des Vibrationssinns; Ataxie; Muskelschwäche in Armen und Beinen; Spastizität; orthostatische Hypotonie; Inkontinenz; Impotenz; Muskelzittern; Probleme beim Sehen, Riechen, Schmecken und/oder Hören;
    *Symptome des Verdauungstrakts (Inappetenz; Übelkeit; atrophische Glossitis; Stomatitis; schnelles Zahnfleischbluten; Durchfall oder Verstopfung; Malabsorption);
    *Sonstige Symptome (Fruchtbarkeitsstörungen oder Unfruchtbarkeit; Frühgeburt; Menstruationsprobleme; reversible Hyperpigmentierung von Haut und/oder Schleimhäuten; Vitiligo; Migräne; Schlafstörungen; Gelenkschmerzen; entzündete Schleimhäute; Herz-Kreislauferkrankungen, Thrombose; Haarausfall; brüchige Nägel; verminderte Widerstandskraft; Allergien; Rückenbeschwerden; Restless-Legs-Syndrom; Lähmungserscheinungen; Osteoporose; unerklärlicher chronischer Husten)
  • Erhöhtes Risiko für Vitamin-B12-Mangel: Vegetarier/Veganer, Senioren, Alkoholiker, atrophische Gastritis, Mangel an Intrinsic-Faktor oder Pankreasenzymen (unter anderem durch perniziöze Anämie, chronische Pankreatitis, zystische Fibrose), Autoimmunkrankheiten, Magenresektion, bakterielle Überwucherung des Dünndarms, Morbus Crohn, Zöliakie, Darmparasiten, Hyper- und Hypothyreose, Diabetes Typ 1 und 2, Schwangerschaft und Stillen, Rauchen, chronische Nierenerkrankungen, Einnahme von Arzneimitteln (siehe Wechselwirkungen)
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Asthenopie (Akkomodationsschwäche bei übermüdeten Augen)
  • Fruchtbarkeitsstörungen bei Männern
  • Chronische Hepatitis C und andere chronische Lebererkrankungen
  • Schlafprobleme (gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus)
  • Prävention der Endothelschädigung bei Sichelzellenanämie (Vitamin B12 mit Folsäure und Vitamin B6 kombinieren)
  • Rezidivierende Aphthen
  • Chronisches Erythema nodosum
  • Periphere Fazialisparese (Gesichtslähmung, Bell’sche Parese)
  • Autismus

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Kobalt oder Cobalamin.

Anwendungshinweise

  • Allgemeine Erhaltungsdosis: 1000 µg/Tag
  • Malabsorption: 1000-2000 µg pro Tag, eventuell höher (abhängig vom Schweregrad der Malabsorption)
  • Fruchtbarkeitsstörungen bei Männern 1500-6000 µg pro Tag

Nehmen Sie Vitamin B12 vorzugsweise in Kombination mit einem Vitamin-B-Komplex oder einem Multipräparat mit B-Vitaminen ein.

Die orale Supplementierung mit Vitamin B12 in Dosen von 1000 bis 2000 µg/Tag ist ebenso wirksam wie intramuskuläre Injektionen.

Wechselwirkungen

  • Die langzeitige Einnahme von Metformin (und anderen Biguaniden) bildet bei Diabetikern eine wichtige Ursache für einen Vitamin-B12-Mangel. Eine regelmäßige Kontrolle des Vitamin-B12-Status und die ergänzende Supplementierung mit Vitamin B12 wird dringend empfohlen. Parallel dazu hilft eine Calcium-Supplementierung, der Metformin-induzierten Malabsorption von Vitamin B12 entgegenzuwirken.
  • Isotretinoin, Colchicin, Neomycin, H2-Rezeptorantagonisten, Protonenpumpenhemmer, gallensäurebindende Harze, orale Kontrazeptiva, Aminoglykosid-Antibiotika, Chloramphenicol, Antiepileptika, HIV-Medikationen, Methotrexat und Fibrate senken den Vitamin-B12-Status. Die zusätzliche Einnahme von Vitamin B12 ist angebracht.
  • Lachgas (N2O, Distickstoffmonoxid) inaktiviert Vitamin B12 und verursacht einen funktionellen Vitamin-B12-Mangel.
  • Vitamin B12 und Vitamin D wirken bei der Prävention von Hüftfrakturen synergetisch zusammen.
  • Vitamin B12 kann die Wirksamkeit von Antidepressiva wie z. B. SSRIs erhöhen.
  • Eine Folsäure-Supplementierung maskiert einen vorhandenen Vitamin-B12-Mangel und führt zu einem weiteren Anstieg des MMS- und Homocysteinspiegels. Bei zusätzlicher Einnahme von Folsäure (insbesondere bei Dosen über 1000 µg/Tag) ist es wichtig, auch Vitamin B12 zu supplementieren.
  • Alpha-Liponsäure verstärkt die günstige Wirkung von Vitamin B12 bei diabetischer peripherer Neuropathie.
  • Spirulina hemmt vermutlich die Aufnahme von Vitamin B12. Vitamin B12 und Spirulina sollten daher am Tag zu verschiedenen Zeiten eingenommen werden.

Sicherheit

Bei der Vitamin-B12-Supplementierung genießt ein oral zugeführtes Ergänzungsmittel Vorrang vor intramuskulären Injektionen (Niederl. Zeitschr Heilk 2009;153:B485), außer bei schweren neurologischen Beschwerden. Vitamin B12 ist ein sehr sicheres Ergänzungsmittel (für Vitamin B12 wurde keine Höchstaufnahmemenge festgelegt).

Der Beitrag Vitamin B12 erschien zuerst auf Foundation OrthoKnowledge.


Vitamin C

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Der Mensch kann selbst kein Vitamin C in seinem Körper synthetisieren und ist für seine Vitamin-C-Versorgung vollständig auf die Nahrung angewiesen. Vitamin C ist wasserlöslich und in allen Teilen des Körpers vertreten, die höchsten Konzentrationen sind in den Nebennieren und der Hypophyse zu finden. Wegen des großen Anteils dieser Teile an der gesamten Körpermasse befindet sich die größte Menge an Vitamin C aber in der Leber und in der Skelettmuskulatur.

Für die Bildung von Kollagen und anderen Bindegewebsmolekülen ist Vitamin C essentiell. Auch deshalb trägt Vitamin C dazu bei, die Blutgefäße gesund und elastisch zu erhalten. Alle Gewebe, die unserem Körper Struktur und Stabilität verleihen wie die Gelenke, Sehnen, Haut, Muskeln (darunter der Herzmuskel), Knochen und Bindegewebe, sind von der konstruktiven Mithilfe von Vitamin C abhängig, das gilt besonders in Zeiten der Regeneration und Rekonvaleszenz. Daneben spielt Vitamin C eine wichtige Rolle bei der Synthese von Neurotransmittern, Steroidhormonen und Carnitin, der Umsetzung von Cholesterin in Gallensäuren, beim Abbau von Tyrosin und beim Mineralstoffwechsel.

Vitamin C ist Coenzym vieler Enzyme, die an den verschiedensten biologischen Prozessen beteiligt sind. Die Funktion von Vitamin C als Antioxidans ist unter anderem für den Erhalt gesunder Zellen und Gewebe bedeutsam. Vitamin C hat einen günstigen Einfluss auf Herz und Blutgefäße. Vitamin C hilft bei der Eliminierung von Schwermetallen wie Quecksilber, Blei, Cadmium und Nickel. Im Verdauungstrakt verhindert Vitamin C die Umsetzung von Nitrat und Nitrit in Nitrosamine. Auch spielt Vitamin C eine Rolle bei der Prostaglandinsynthese und unterstützt das Immunsystem. Aufgrund der zahllosen Funktionen, die Vitamin C hat, sind auch die Anwendungsbereiche nicht zu zählen.

Quellen

Gemüse, Obst, Kartoffeln, Innereien (Leber, Nieren)

Qualitätsaspekte

Für hohe Einnahmemengen Vitamin C ist Ascorbinsäure (die preisgünstigste und meistverwendete Form von Vitamin C) nicht immer geeignet, da viele Menschen diese saure Form nicht gut vertragen. Außer als Ascorbinsäure ist Vitamin C in der neutralisierten (nicht sauren) Salzform als Calcium- oder Magnesiumascorbat und als Ester-C lieferbar.

Ester-C wird als das Vitamin C der dritten Generation betrachtet. Es handelt sich um eine einzigartige patentierte Formulierung, die viele Vorteile von Ascorbinsäure und Calciumascorbat in sich vereinigt. Sobald Vitamin C vom Körper aufgenommen wurde, wird es metabolisiert, wobei der wichtigste Metabolit vermutlich Threonsäure ist. Ester-C ist Calciumascorbat, das schon teilweise oxidiert ist, wodurch der natürliche Metabolit Threonsäure bereits vorliegt. Threonsäure und die anderen Metaboliten fördern die Aufnahme und Verwendung von Vitamin C im Körper. Außerdem scheint Threonsäure in der Lage zu sein, im Körper bereits eingelagertes Vitamin C zu mobilisieren und für Stoffwechselprozesse verfügbar zu machen. Ester-C besteht aus einem Komplex aus Calciumascorbat (Vitamin C) mit Calcium-gebundenen natürlichen Metaboliten von Vitamin C.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Ermüdung, Schwäche, Myalgie (Muskelschmerzen), verminderte Widerstandskraft, Inappetenz, schlechte Wundheilung, schnelles Auftreten blauer Flecken, Zahnfleischbluten, schwaches Bindegewebe, Skorbut bei schwerem Mangel (Gewichtsverlust, Schlaflosigkeit, Mattigkeit, verringerte Widerstandskraft, Zahnfleischbluten, Hauteinblutungen, innere Blutungen, Zahnausfall, Ödem in den Beinen, Neuropathie).

Indikationen

  • Geringe Vitamin-C-Einnahme / Vitamin-C-Mangel
  • Infektionskrankheiten (auch Prävention)
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Fortgeschrittenes Alter
  • Rauchen
  • Stress
  • Augenerkrankungen (Katarakt, altersbedingte Makuladegeneration, Glaukom)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atherosklerose (auch Prävention), Prävention Vorhofflimmern
  • Gicht (auch Prävention)
  • Atemwegserkrankungen (Lungenentzündung, Bronchitis, Asthma, COPD)
  • Allergie
  • Wundheilung (Wunden, Brandwunden, Knochenbrüche, Geschwüre)
  • Unterstützung der Eisenaufnahme (bei Supplementierung)
  • Prävention von Harnwegsinfektionen (während der Schwangerschaft)
  • Sport
  • Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom
  • Krebs und Krebsprävention
  • Osteoarthritis
  • Schutz vor Schäden durch UV-Strahlung, radioaktive Strahlung
  • Nichtalkoholische Steatohepatitis
  • Unterstützung der Leberdetoxifikation und Eliminierung von Schwermetallen
  • Gallensteine (Prävention)
  • Prävention/Verzögerung der altersbedingten Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten
  • Niedergeschlagenheit, Depressionen
  • Osteoporose-Prävention
  • Fruchtbarkeitsstörungen (Männer, Frauen)
  • Neurodegenerative Erkrankungen, Epilepsie
  • Reisekrankheit
  • Postoperative Schmerzen, komplexes regionales Schmerzsyndrom
  • Postherpetische Neuralgie
  • Parodontitis
  • Gastritis
  • Migräne-Prophylaxe
  • Chronische Entzündungskrankheiten und Krankheiten mit erhöhtem oxidativem Stress

Kontraindikationen

Von hohen Vitamin-C-Dosen wird in folgenden Fällen abgeraten:

  • Chemotherapie, Bestrahlung
  • Eisenspeicherkrankheit (Thalassämie, Hämochromatose)
  • Stark eingeschränkte Nierenfunktion
  • Schwangerschaft, Stillzeit

Anwendungshinweise

  • Allgemeine Erhaltungsdosis*: 1-3 g pro Tag
  • Therapeutische Dosierung**: ab 2-3 Gramm pro Tag (auf Wunsch die Dosis bis zur Darmtoleranz, d. h. dem Einsetzen von Durchfall, erhöhen)
  • Grippe, Erkältung: Dosis bis 0,5-1 Gramm pro Stunde

*Nehmen Sie Vitamin C vorzugsweise in Kombination mit anderen Antioxidantien ein. Antioxidantien haben untereinander eine starke Wechselwirkung und recyceln sich gegenseitig.

** Der amerikanische Arzt für orthomolekulare Medizin Klenner verwendete therapeutische (orale) Dosen von nicht weniger als 350 mg Vitamin C pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Die Präventivdosis betrug ein Sechstel dieser Dosis (60 mg/kg/Tag). Nach Mitteilung des Linus-Pauling-Instituts gibt es keine Hinweise darauf, dass Vitamin C in hohen Dosen (bis 10 Gramm pro Tag) schaden kann. Senken Sie nach einer langwährenden Einnahme hoher Dosen Vitamin C die Dosis langsam ab, der Vitamin-C-Spiegel im Blut könnte sonst zu stark abfallen.

Die tolerierbare Höchstaufnahmemenge (UL, Upper Limit) für Vitamin C (Quelle: Natural Medicines) nach Altersgruppe:

  • 1-3 Jahre: 400 mg pro Tag
  • 4-8 Jahre: 650 mg pro Tag
  • 9-13 Jahre: 1200 mg pro Tag
  • 14-18 Jahre: 1800 mg pro Tag
  • über 18 Jahre: 2000 mg pro Tag (auch während der Schwangerschaft/Stillzeit)

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA (European Food Safety Authority) konstatiert, dass Vitamin C eine geringe akute Toxizität besitzt, und hat keine tolerierbare Höchstaufnahmemenge für Vitamin C festgelegt (The EFSA Journal (2004) 59, 1-21).

Wechselwirkungen

  • Eine hohe Einnahmemenge Vitamin C kann die Wirkung von Antikoagulantien (wie Warfarin) verringern.
  • Vitamin C erhöht die Wirksamkeit der Triple-Therapie gegen Helicobacter pylori-Infektionen (Ulcus pepticum Magen, Duodenum).
  • Vitamin C verstärkt die Wirkung von Fluoxetin gegen Depression.
  • Vitamin C kann Nebenwirkungen von Acetaminophen (Paracetamol) verstärken, so auch die Schädigung der Leber.
  • Vitamin C kann die Wirksamkeit von Antikrebsmedikamenten (darunter Cyclophosphamid, Chlorambucil, Cisplatin, Vincristin, Methotrexat und Doxorubicin) verringern.
  • Vitamin C erhöht die Aufnahme des (giftigen) Aluminiums aus Aluminium-haltigen Antazida.
  • Vitamin C kann den Blutspiegel von Aspirin erhöhen (und dadurch Nebenwirkungen verstärken), aber auch vor Schleimhautreizungen durch den Gebrauch von Aspirin schützen. Aspirin kann den Blutspiegel von Vitamin C senken.
  • Vitamin C kann Nebenwirkungen von Levodopa verringern.
  • Die gleichzeitige Einnahme einer hohen Menge Vitamin C kann den Blutspiegel von Fluphenazin und Indinavir senken.
  • Nikotin, die Antibabypille, Barbiturate, Tetrazykline, Protonenpumpenhemmer und Diuretika können den Vitamin-C-Bedarf erhöhen.
  • Vitamin C erhöht die Aufnahme von Eisen, Chrom, Mangan und Lutein und senkt die Ausscheidung von Folsäure.
  • Eine hohe Dosis Vitamin C kann den Vitamin-B12-Status und den Kupferstatus negativ beeinflussen.
  • Ein Vitamin-C-Mangel erhöht die Ausscheidung von Vitamin B6.
  • Vitamin C sollte nicht gleichzeitig mit oralen Kontrazeptiva eingenommen werden, dies kann zu einem höheren Östrogenspiegel führen.
  • Vitamin C kann die Wirkung von Nitroglyzerin unterstützen (und einer Nitrattoleranz entgegenwirken).
  • Vitamin C schützt Organe vor toxischen Wirkungen von MNG (Mononatriumglutamat).

Sicherheit

Vitamin C ist ein sicheres wasserlösliches Vitamin, auch in hohen Dosierungen. Megadosen Vitamin C können Magen-Darm-Beschwerden verursachen (Übelkeit, Blähbauch, Bauchkrämpfe und Durchfall). Nach orthomolekularer Sichtweise gilt dies als Erreichen der Darmtoleranz. Zu dem Zeitpunkt, an dem Magen-Darm-Beschwerden entstehen, ist die maximale wirksame Dosis erreicht. Bei hohen Einnahmemengen Vitamin C wird am besten ein Ascorbinsäuresalz (Ca- oder Mg-Ascorbat) oder Ester-C (siehe Qualitätsaspekte) gewählt, da viele Menschen Ascorbinsäure nicht so gut vertragen. Die Supplementierung mit Vitamin C erhöht wahrscheinlich nicht das Risiko, Nierensteine zu entwickeln. Aufgrund der darüber bestehenden Kontroverse kann Personen mit nachgewiesenen oxalathaltigen Nierensteinen – falls dies ratsam erscheint – die Empfehlung gegeben werden, die Einnahme von Vitamin C (in Form von Ascorbinsäure) zu beschränken.

Literatur

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Vitamin D

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In der Welt der Orthomolekularen Medizin ist die Bedeutung hoher Vitamin-D-Dosierungen bereits einige Zeit hervorstechendes Gesprächsthema. Allmählich kann eine Flut eindeutiger Forschungsergebnisse auch nationale und europäische Regierungsbehörden überzeugen. Sowohl die empfohlenen Tagesmengen als auch die maximal zulässigen Dosierungen steigen immer weiter an.

Das fettlösliche Vitamin D ist für unsere Gesundheit unverzichtbar. Streng betrachtet ist Vitamin D gar kein echtes Vitamin. Denn es kann zwischen Mai und Oktober in der unbedeckten Haut unter dem Einfluss des ultravioletten Sonnenlichtanteils, genauer der UV-B-Strahlung, gebildet werden. Allerdings muss man sich dazu jeden Tag zwischen 11 Uhr vormittags und 3 Uhr nachmittags mindestens eine Viertel bis halbe Stunde im Freien aufhalten. Im Rest des Jahres ist das Sonnenlicht nicht stark genug, um eine ausreichende Vitamin-D-Synthese zu garantieren. Wichtige Risikogruppen für einen Vitamin-D-Mangel sind Babys, Kinder, Schwangere und Senioren. Dabei kann es bei Menschen mit dunkler Hautfarbe und Menschen, die ihren Körper weitgehend bedecken, immer Sonnenschutzmittel verwenden oder sich die meiste Zeit im Haus aufhalten, dazu kommen, dass sie während des gesamten Jahres eine zu geringe körpereigene Bildung von Vitamin D aufweisen. Kurz: Um eine gute Versorgung mit Vitamin D zu gewährleisten, sind wir in bestimmten Zeiten des Jahres oder auch während des ganzen Jahres auf Vitamin D aus Nahrungsergänzungsmitteln angewiesen. Es ist nämlich nahezu unmöglich, ausreichend Vitamin D aus der Nahrung zu gewinnen, sogar wenn Nahrungsmittel verzehrt werden, die mit Vitamin D angereichert sind.

Das Wissen darüber, welche Rolle Vitamin D im menschlichen Körper spielt, hat in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen. Wissenschaftler haben in über 30 verschiedenen Gewebearten und Organen Rezeptoren für Vitamin D gefunden, z. B. in Abwehrzellen, Gehirn, Muskeln, Herz, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Thymus, Haut (Hornzellen), Darm, Eierstöcken, Gebärmutter, Plazenta, Brust- und Prostatadrüse. Dies bedeutet, dass Vitamin D ein breites Aufgabengebiet hat und die Gesundheit in vielerlei Hinsicht unterstützt. Vitamin D ist also nicht nur für kräftige Knochen und Zähne wichtig. Neueste wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass sich eine rechtzeitige gute Vitamin-D-Versorgung positiv auf die Lebenserwartung und Lebensqualität auswirkt. Dafür zu sorgen, dass der Vitamin-D-Bedarf während des ganzen Jahres optimal gedeckt wird, ist daher eine lohnende Investition in die Gesundheit!

Vitamin D:

  • ist wichtig für starke Knochen und Zähne und erhöht die Aufnahme von Calcium (Kalk) in die Knochen und Zähne;
  • ist wichtig für starke und geschmeidige Muskeln und ein gutes Gleichgewicht;
  • begünstigt ein gesundes und ausgeglichenes Abwehrsystem;
  • verringert die Anfälligkeit gegenüber Infektionen;
  • unterstützt den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel;
  • verringert die Fetteinlagerung;
  • hat einen günstigen Einfluss auf Herz und Blutgefäße;
  • hilft, einen gesunden Blutdruck aufrechtzuerhalten;
  • unterstützt die Barrierefunktion der Darmwand;
  • ist wichtig für die Fruchtbarkeit;
  • ist gut für das Nervensystem, die Hirnfunktion und die geistige Vitalität;
  • wirkt sich positiv auf Stimmung und Wohlbefinden aus;
  • unterstützt den gesundheitlichen Zustand der Augen;
  • hilft, gesunde Zellen und Gewebe zu erhalten;
  • wirkt Alterungsprozessen entgegen.

Quellen

Sonnenlicht, fetter Fisch, Fleisch, Eier, Bio-Milch, mit Vitamin D angereicherte Margarine, Halbfett-Margarine und Produkte zum Backen und Schmoren.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Rachitis, Osteomalazie, Osteoporose, Muskelschwäche, Schmerzen in Muskeln und/oder Knochen, (chronische) Müdigkeit, (chronische) Schmerzen, erhöhte Anfälligkeit gegenüber Infektionen, erhöhtes Risiko, an Herz-Kreislaufkrankheiten, Autoimmunkrankheiten, Krebs und Depressionen zu erkranken.

Indikationen

  1. Prävention und Therapie eines Vitamin-D-Mangels
  2. Leiden und Krankheitszustände, die mit einem inadäquaten Vitamin-D-Status assoziiert sind:
  • Bewegungsapparat: Osteoporose, Knochenbrüche, Osteomalazie, Rachitis, Myopathie, Sarkopenie, renale Osteodystrophie, erhöhtes Sturzrisiko
  • Autoimmunkrankheiten: Diabetes Typ 1, Multiple Sklerose, chronische lymphozytäre Thyreoditis (Hashimoto-Syndrom), rheumatoide Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen, Morbus Addison, SLE (systemischer Lupus erythematodes), Psoriasis
  • Diabetes Typ 2, Diabeteskomplikationen (diabetische Neuropathie, Retinopathie)
  • Metabolisches Syndrom, Übergewicht/Adipositas
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Hypertonie, Atherosklerose, ischämische Herzkrankheit (IHK), Herzversagen, Schlaganfall, Herzinfarkt
  • Atemwege: Asthma, COPD, Bronchitis
  • Infektionskrankheiten: Influenza, Tuberkulose, (virale) Atemwegsinfektionen, verminderte Widerstandskraft, bakterielle Vaginose
  • Psychische Erkrankungen: Schizophrenie, Depression, Angst, Autismus, Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten bei Älteren
  • Krebs: Brust-, Prostata-, Dickdarm-, Haut-, Blasen-, Speiseröhren-, Magen-, Eierstock-, Nieren-, Gebärmutterhals-, Mund-, Bauchspeicheldrüsen- und Gebärmutterkrebs, Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphom
  • Augenleiden: altersbedingte Makula-Degeneration
  • Urtikaria
  • PMS (prämenstruelles Syndrom)
  • Uterusmyom (Leiomyoma uteri)
  • Magen-Darm-Trakt: erhöhte Darmpermeabilität, (teilweise oder vollständige) Entfernung des Magens (Magenresektion, Gastrektomie), Zöliakie (Glutenintoleranz), entzündliche Darmerkrankungen
  • Mukoviszidose (zystische Fibrose)
  • Lebererkrankungen
  • Chronische Schmerzen
  • erhöhtes Mortalitätsrisiko (alle Ursachen)

Kontraindikationen

Eine hohe Dosis Vitamin D ist kontraindiziert bei erhöhtem Calcium- und Phosphatspiegel im Blutserum, Hyperparathyreose und Nierensteinen. Seien Sie mit hohen Vitamin-D-Dosen vorsichtig, wenn Sie unter Sarkoidose leiden. Hier ist die Umsetzung von Vitamin D in Calcitriol erhöht, wodurch das Hyperkalzämie-Risiko zunimmt.

Anwendungshinweise

Der niederländische Gesundheitsrat hat 2012 die Ernährungsrichtwerte für Vitamin D angepasst (Tabelle 1).

Gruppe

Zielwert Calcidiol-
Serumspiegel
Tagesbedarf Supplementierung bei heller Haut und ausreichender Sonnenlicht-Exposition Supplementierung bei heller Haut und unzureichender* Sonnenlicht-Exposition oder bei dunkler Haut Tolerierbare** Höchst­aufnahmemenge (µg/Tag)
0-4 Jahre > 30 nmol/l 10 10 10 25
4-50 Jahre

(Frauen) und bis
70 Jahre (Männer)

> 30 nmol/l 10 10 50 (4 bis 10 Jahre)

100 (11-70 Jahre)

50-70 Jahre
(Frauen)
> 30 nmol/l 10 10 10 100
Über 70 Jahre > 50 nmol/l 20 20 20 100
Schwangere Frauen > 30 nmol/l 10 10 10 100

Tabelle 1. Ernährungsrichtwerte für Vitamin D in µg pro Tag

* Unzureichende Sonnenlicht-Exposition: weniger als 15-30 Minuten tägliche Exposition gegenüber hochstehender Sonne (zwischen 11 und 15 Uhr), wobei Kopf und Hände unbedeckt sind

** Die tolerierbare Höchstaufnahmemenge (Upper Level oder UL) ist die tägliche Gesamtaufnahmemenge (aus Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln), die jemand über lange Zeit zu sich nehmen kann, ohne dass dies schädliche Wirkungen verursacht. Eine einmalige oder kurzzeitige Überschreitung des UL (um den Vitamin-D-Status schnell zu verbessern) wird in der Regel keinen Schaden verursachen.

2008 gab der niederländische Gesundheitsrat auch an, dass eine zusätzliche tägliche Versorgung mit 20 µg Vitamin D für folgende Personenkreise angebracht sei: Personen, die an Osteoporose leiden oder in einem Alters- oder Pflegeheim wohnen, und Personen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren, die eine dunkle Hautfarbe haben und sich nicht ausreichend im Freien aufhalten oder einen Schleier tragen.

Höhere Einnahme von Vitamin D angebracht

Der niederländische Gesundheitsrat hält einen Calcidiolspiegel von mindestens 30 nmol/l (bei Personen über 70 Jahre mindestens 50 nmol/l) für ausreichend, die Ernährungsrichtwerte für Vitamin D sind hierauf abgestimmt. Internationale Vitamin-D-Experten vertreten jedoch die Meinung, dass eine gute Vitamin-D-Versorgung erst dann vorliegt, wenn der Calcidiolspiegel bei allen Personengruppen mindestens 75 nmol/l (oder 30 ng/ml) beträgt. Das bedeutet, dass die meisten Niederländer (viel) mehr Vitamin D benötigen, als der Gesundheitsrat empfiehlt. Der Gesundheitsrat gründet seine Empfehlung ausschließlich auf die Wirkung, die Vitamin D auf die Knochen und Muskeln hat, während die Vitamin-D-Experten ihrer Empfehlung unter anderem die Bedeutung zugrunde legen, die Vitamin D für die gesamte Gesundheit hat.

Um den Calcidiolspiegel auf über 75 nmol/l zu halten, benötigen die meisten Erwachsenen eine Tagesdosis von 25 bis 75 µg (1000-3000 IE) Vitamin D. Ältere Menschen haben oft einen höheren Vitamin-D-Bedarf als (junge) Erwachsene. Übergewichtige oder adipöse Personen benötigen mehr Vitamin D als Personen mit normalem Körpergewicht. Im Vergleich zu diesem Personenkreis ist ihr Vitamin-D-Bedarf um den Faktor 1,5 bis 3 höher.

Bei einem zu niedrigen Vitamin-D-Serumspiegel kann zeitweise eine höhere Dosis Vitamin D eingenommen werden (bis 18 Jahre: 2000 IE/Tag über 6 Wochen; über 18 Jahre: 6000 IE/Tag über 8 Wochen). Wenn die Einnahmemenge von Vitamin D erhöht wird, steigt der Calcidiolspiegel allmählich an und erreicht nach 6-8 Wochen einen stabilen Wert.

Ein Calcidiolspiegel über 75 nmol/l ist gut, ein Calcidiolspiegel über 100 nmol/l (100-150 nmol/l) ist noch besser, auch weil ein Calcidiolspiegel über 100 nmol/l mit einem geringeren Risiko für verschiedene Krebsformen assoziiert ist. Um dies zu erreichen, sind für Erwachsene oft Dosierungen von (mindestens) 50-100 µg (2000-4000 IE) Vitamin D pro Tag erforderlich. Eine Tagesdosis bis 100 µg ist unbedenklich, eine höhere Tagesdosis darf nur auf Verordnung eines Sachkundigen eingenommen werden. Die regelmäßige Überprüfung des Calcidiolspiegels ist eine gute Methode und wichtig, um festzustellen, ob die Vitamin-D-Einnahme ausreichend ist, dabei aber nicht zu einem überhöhten Calcidiolspiegel führt.

*100 IE (internationale Einheiten) Vitamin D entsprechen 2,5 µg (Mikrogramm) Vitamin D.

Wechselwirkungen

  • Verschiedene Arzneimittel wirken sich negativ auf den Vitamin-D-Status oder die Funktion von Vitamin D aus: Antiepileptika (darunter Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Phenobarbital), Corticosteroide, Cimetidin, Colestipol, Cholestyramin, Cyclosporin, Abführmittel, Etidronat, Heparin, Steroidhormone und Tuberkulostatika (darunter Isoniazid, Rifampicin). Bei Anwendung dieser Arzneimittel kann der Vitamin-D-Bedarf um den Faktor 2 bis 3 höher sein.
  • Vitamin D erhöht die Resorption von Toxinen wie Aluminium, Arsen, Blei, Cadmium, Kobalt und Strontium, aber auch die Resorption essentieller Mineralstoffe (Calcium, Magnesium, Kupfer, Zink, Eisen, Selen). Die ausreichende Einnahme essentieller Mineralstoffe zusätzlich zu Vitamin D verhindert die unerwünschte Resorption von Toxinen.
  • Vitamin D und Vitamin K haben bei Osteoarthritis eine synergetische Wirkung.
  • Vitamin D kann den Blutspiegel von Atorvastatin (Lipitor) und anderen Arzneimitteln, die durch CYP3A4 metabolisiert werden, senken.
  • Die Supplementierung mit Vitamin D in Kombination mit synthetischen Vitamin-D-Analoga kann das Hyperkalzämie-Risiko erhöhen.
  • Üben Sie mit hohen Vitamin-D-Dosierungen Zurückhaltung, wenn Sie Thiaziddiuretika (die die Ausscheidung von Calcium verringern) oder Calcium-Ergänzungsmittel einnehmen. Die Supplementierung mit Vitamin D kann diesen Fällen zur Hyperkalzämie führen.

Sicherheit

Vitamin D ist viel weniger toxisch als früher angenommen wurde (bei jeder Erhöhung der Vitamin-D-Einnahmemenge nimmt der Calciumspiegel weniger schnell zu und erreicht bei einer Einnahme zwischen etwa 4000 und 10.000 IE Vitamin D pro Tag ein Plateau von durchschnittlich 150 nmol/l). Das Risiko einer Vitamin-D-Toxizität mit Hyperkalzämie und Hyperkalzurie steigt erst bei Dosierungen ab 250 µg pro Tag (10.000 IU/d) oder einem Calcidiolspiegel oberhalb 220-250 nmol/l an. Interessant zu wissen, dass sich die Exposition des gesamten Körpers gegenüber einer Menge Sonnenlicht, die für eine leichte Rötung der Haut sorgt (minimale erythemale Dosis), vergleichsweise so auf den Vitamin-D-Status auswirkt wie eine orale Dosis Vitamin D von etwa 10.000-25.000 IE. Bei Menschen, die in sonnenreichen Ländern (in Nähe des Äquators) leben, viel im Freien sind, wenig abdeckende Kleidung tragen und keine Sonnenschutzmittel benutzen, kann der Calcidiolspiegel durch die körpereigene Vitamin-D-Synthese bis auf 225 nmol/l steigen – ohne nachteilige Folgen für die Gesundheit.

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Vitamin E

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Vitamin E ist das wichtigste fettlösliche Antioxidans aus der Nahrung und besteht aus acht strukturell ähnlichen Verbindungen (zusammen als Vitamin-E-Komplex bezeichnet): vier Tocopherolen (?-, ?-, ?- und ?-Tocopherol) und vier Tocotrienolen (?-, ?-, ?- und ?-Tocotrienol). Neben seiner Aktivität als Antioxidans beeinflusst Vitamin E die zelluläre Signaltransduktion und Genexpression. Diese Funktionen sind für die Gesundheit und die Hemmung von Krankheit und Krankheitsprogression möglicherweise noch wichtiger als die direkte antioxidative Aktivität. Vitamin E wirkt Alterungsprozessen entgegen (so der Atherosklerose und dem „Inflamm-Aging“/Entzündungsaltern), unterstützt den Stoffwechsel, ist essentiell für die Fruchtbarkeit und unterstützt die Gesundheit von u. a. Herz und Blutgefäßen, Immunsystem, Nervensystem, Knochen, Muskeln, Leber, Haut, Augen und Haar.

Quellen

Pflanzenöle, Nüsse, Saaten, fetter Fisch, Eier, Vollkorngetreide, Gemüse (darunter Spinat) und Obst.

Qualitätsaspekte

Für eine Supplementierung mit Vitamin E sollte man besser ein Nahrungsergänzungsmittel mit allen 8 Vitamin-E-Verbindungen wählen. Jede Vitamin-E-Verbindung hat ihre eigenen besonderen Eigenschaften und wirkt synergetisch mit den anderen zusammen. Die einseitige Supplementierung mit ?-Tocopherol verringert die Konzentrationen anderer Vitamin-E-Verbindungen (darunter ?-Tocopherol und ?-Tocotrienol), wodurch der Körper weniger von den gesundheitsfördernden Wirkungen des vollständigen Vitamin-E-Komplexes profitiert. Wichtig ist auch, das natürliche Vitamin E (in Form der RRR-Stereoisomere) zu wählen und nicht die synthetische Variante. Natürliches Vitamin E ist viel wirksamer, da ein erheblicher Teil der synthetischen Stereoisomere gar keine biologische Aktivität besitzt und den Körper möglicherweise sogar belastet.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Anämie, verminderte Widerstandskraft, neuromuskuläre und neurologische Symptome, darunter Ataxie, AVED (Ataxia With Vitamin E Deficiency, Vitamin-E-Mangel-Ataxie).

Indikationen

  • erhöhter Vitamin-E-Bedarf, unter anderem bei Fett-Malabsorption (Mukoviszidose, Cholestase, Zöliakie), Ausdauersport und metabolischem Syndrom.
  • Alterungshemmung, Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen
  • Atherosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (vor allem Prävention)
  • Lebererkrankungen (nichtalkoholische Fettleber, Steatohepatitis, Hepatitis B, Hepatitis C, akutes Leberversagen)
  • (beginnende, frühe) altersbedingte Makula-Degeneration
  • Katarakt (auch Prävention)
  • neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, ALS (amyotrophe Lateralsklerose) und deren Prävention
  • Zyklische Mastalgie
  • Regelschmerzen (Dysmenorrhoe)
  • PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom)
  • verringerte Fruchtbarkeit
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Diabetes mellitus (Typ 1 und 2), Diabeteskomplikationen (Neuropathie, Nephropathie, Retinopathie, diabetischer Fuß)
  • COPD (auch Prävention)
  • Osteoporose (auch Prävention)
  • Sarkopenie (auch Prävention)
  • Chronisches Nierenversagen, Hämodialyse

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegenüber Vitamin E
  • Schwangerschaft und Stillzeit (abgesehen von Vitamin E in einem ggf. für Schwangere vorgesehenen Multipräparat)

Anwendungshinweise

  • Allgemeine Erhaltungsdosis Vitamin-E-Komplex*: 100-200 mg-TE pro Tag
  • Allgemeine therapeutische Dosis Vitamin-E-Komplex**: 100-600 mg-TE pro Tag (oder noch höher, insbesondere bei neurodegenerativen Erkrankungen)
  • Chronische Lebererkrankungen: 400-1200 mg-TE pro Tag

*Die Menge Vitamin E (Komplex) wird in mg-TE (mg d-Alpha-Tocopherol-Equivalente), IE (internationale Einheiten) oder mg (der betreffenden Vitamin-E-Verbindung) angegeben:

1 mg ?-Tocopherol (natürlich) = 1 mg-TE = 1,49 IE

1 mg ?-Tocopherol (synthetisch) = 0,735 mg-TE = 1 IE

1 mg ß-Tocopherol (RRR) = 0,5 mg-TE

1 mg ?-Tocopherol (RRR) = 0,1 mg-TE

1 mg ?-Tocopherol (RRR) = 0,03 mg-TE

1 mg ?-Tocotrienol = 0,3 mg-TE

1 mg ?-Tocotrienol = 0,05 mg-TE

** Die Anwendung hoher Dosen Vitamin E sollte vorzugsweise nur in einem beschränkten Zeitraum erfolgen. Die Unbedenklichkeit der dauerhaften Vitamin-E-Einnahme in Dosen über 400 mg-TE pro Tag steht in den letzten Jahren zur Diskussion. Die Dosen sollten am besten langsam erhöht bzw. verringert werden. Achten Sie auf die ausreichende Einnahme von Antioxidantien wie z. B. Vitamin C, die oxidiertes Vitamin E recyceln.

Wechselwirkungen

  • Tocotrienole können die Blutungs- und Gerinnungszeit verlängern. Hierzu sind weitere Untersuchungen erforderlich. Wenn Sie Blutverdünner anwenden, ist bei der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels, das Tocotrienole enthält, Vorsicht geboten.
  • Eine hohe Dosis ?-Tocopherol (1000 IE natürliches ?-Tocopherol) antagonisiert Vitamin K und erhöht PIVKA II (das nicht von Vitamin K carboxylierte Prothrombin) bei Erwachsenen, die keine Antikoagulantien anwenden (leichte Gerinnungshemmung). Achten Sie bei einer Vitamin-E-Supplementierung auf die ausreichende Einnahme von Vitamin K2. Personen, die Vitamin-K-Blocker anwenden, tun gut daran, nicht mehr als 800 IE ?-Tocopherol pro Tag einzunehmen (vorzugsweise maximal 400 IE/Tag). Es gibt Hinweise darauf, dass eine Vitamin-E-Supplementierung bei Aspirin-Anwendern das Blutungsrisiko erhöht, möglicherweise weil Aspirin den Vitamin-K-Status erniedrigen kann.
  • Oxidiertes Vitamin E (das eine prooxidative Aktivität besitzt) wird durch andere Antioxidantien, darunter Vitamin C und Coenzym Q10, in den antioxidativen Zustand zurückgeführt (recycelt). Achten Sie bei einer Vitamin-E-Supplementierung auf die ausreichende Einnahme dieser Synergisten.1
  • Eine hohe Dosis ?-Tocopherol kann die Aktivität von CYP3A4 (und möglicherweise anderer Cytochrom P450-Enzyme) erhöhen, wodurch sich die Wirkung von Arzneimitteln, die beschleunigt durch dieses Enzym abgebaut werden, vermindert (Tierversuch). Inwieweit dies klinisch relevant ist, muss noch eingehender untersucht werden.
  • Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital und Orlistat können den Vitamin-E-Status absenken; eine Supplementierung mit Vitamin E kann angebracht sein (Quelle: Natural Medicines).
  • Alpha-Tocopherol in Dosierungen über 800 IE/Tag kann die Resorption von Beta-Carotin stark herabsetzen.148
  • Vitamin E schützt möglicherweise vor kontrastmittelinduzierter akuter Nierenschädigung.149
  • Lipidsenkende Arzneimittel wie zum Beispiel Statine senken die Vitamin-E-Konzentration in Blut und Geweben. Die Statin-induzierte Senkung des Vitamin-E-Status spielt möglicherweise eine Rolle bei der Statin-induzierten Myopathie.
  • Vitamin E schützt vor peripherer Neuropathie, die durch Zytostatika (darunter Paclitaxel und Cisplatin) induziert wird.
  • Tocotrienole und Lovastatin haben eine synergetische cholesterinsenkende Wirkung.
  • Vitamin E kann die Progression der durch Antipsychotika verursachten Tardiven Dyskinesie hemmen.
  • Die Kombination von Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren schützt dosisabhängig vor kardiovaskulärer Schädigung durch Feinstaub (PM2,5: Feinstaubteilchen mit einem Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer) (Tierstudie).
  • Vitamin E schützt unter anderem Nieren, Leber, Gehirn und Hoden vor der Toxizität von Schwermetallen wie Blei, Quecksilber, Cadmium, Aluminium, Silber und Kupfer (Tierstudien).
  • Vitamin E schützt vor der Neurotoxizität von THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol, einem Bestandteil der Hanfpflanze Cannabis) und PCBs (Polychlorbiphenylen, einer Gruppe sehr giftiger organischer Chlorverbindungen). PCBs senken den Vitamin-E-Status.
  • Vitamin E in Kombination mit Vitamin C wirkt der durch Ribavirin induzierten hämolytischen Anämie entgegen.
  • Vitamin E und Vitamin C schützen vor der Nephrotoxizität von Gentamicin und Cisplatin (Tierstudien).
  • Vitamin E schützt vor durch Blei induzierten Gedächtnis- und Lernproblemen (Tierstudie).

Sicherheit

Vitamin E ist geringfügig toxisch. Die Einnahme eines hochdosierten Vitamin-E-Supplements führt manchmal zu unspezifischen Beschwerden wie z. B. Übelkeit, Durchfall, Müdigkeit, Muskelschwäche oder Kopfschmerzen. Es ist unwahrscheinlich, dass ?-Tocopherol bei Dosierungen bis 800 IE/Tag (bzw. 537 mg ?-TE/Tag) Blutungen verursacht, auch nicht bei Menschen, die Blutverdünner (Antikoagulantien) einnehmen. Es wird jedoch davon abgeraten, in den zwei Wochen vor einer Operation (sehr) hohe Dosen Vitamin E (über 800 mg ?-TE/Tag) einzunehmen. Verschiedenen Metaanalysen ist zu entnehmen, dass eine Vitamin-E-Einnahme über 400 IE/Tag das Sterberisiko um 3% erhöht. Es ist möglich, dass dies vor allem für Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. Andere Metaanalysen kommen jedoch zu dem Schluss, dass eine Vitamin-E-Supplementierung in Dosierungen bis 5500 IE/Tag das Sterberisiko nicht erhöht.

Die tolerierbare Höchstaufnahmemenge (UL, Upper Limit) für die dauerhafte Einnahme für Vitamin E (?-Tocopherol) beträgt:

  • 1-3 Jahre: 100 mg/Tag
  • 4-6 Jahre: 120 mg/Tag
  • 7-10 Jahre: 160 mg/Tag
  • 11-14 Jahre: 220 mg/Tag
  • 15-17 Jahre: 260 mg/Tag
  • über 18 Jahre: 300 mg/Tag

In den Vereinigten Staaten von Amerika gilt für gesunde Erwachsene ein UL von 1000 mg/Tag (1500 IE natürliches ?-Tocopherol).

Literatur

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Vitamin K2

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Vitamin K ist für unsere Gesundheit wichtiger, als wir jemals dachten. Das Vitamin unterstützt nicht nur die Blutgerinnung, eine Funktion von Vitamin K, die schon recht lange bekannt ist. Vitamin K ist auch für die Funktion eines speziellen Gewebeeiweißes (Matrix-Gla-Protein) unabdingbar, das durch die Bindung von Calcium-Ionen zum Erhalt der Geschmeidigkeit und Ablagerungsfreiheit der Arterienwände, Gelenkknorpel und anderer Weichteilgewebe im Körper beiträgt. Darüber hinaus ist Vitamin K unentbehrlich für die Aktivität von Osteokalzin, einem Knocheneiweiß, das eine wichtige Rolle bei der Bildung und Erhaltung gesunder und gut mineralisierter Knochengewebe spielt. Diese neuen Funktionen erfüllt Vitamin K2 (Menachinon) viel besser als Vitamin K1 (Phyllochinon), die hauptsächliche Vitamin-K-Quelle in der westlichen Ernährung. Menachinon (MK) kann aus MK-4, MK-6, MK-7, MK-8 und MK-9 bestehen, die sich durch die Länge ihrer Seitenkette voneinander unterscheiden (siehe Abbildung). In der westlichen Nahrung besteht Vitamin K zu 90% aus dem schlecht resorbierbaren K1 und nur zu 10% aus K2, das hervorragend aufgenommen wird. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Vitamin-K-Einnahme vieler Erwachsener und Kinder für einen optimalen Vitamin-K-Status unzureichend ist.

Quellen

  • Vitamin K1: grüne Blattgemüse wie Spinat, Broccoli und Kohl, Pflanzenmargarine, Butter.
  • Vitamin K2: Natto oder Fermentation von Kichererbsenmehl (MK-7); Fleisch und Eier (MK-4); (fermentierte) Milchprodukte wie Käse und Joghurt (MK-8 und MK-9).

Qualitätsaspekte

Menachinon-7 (MK-7) ist eine wirkungsvolle natürliche Form des Vitamins K2, hergestellt durch Fermentation. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge ist MK-7 die wirksamste Form von Vitamin K, um den Vitamin-K-Status im Körper zu optimieren. MK-7 hat eine viel höhere Bioverfügbarkeit als Vitamin K1 oder auch andere K2-Formen wie MK-4, MK-6 und MK-9. Natürliches Vitamin K2 enthält außer MK-7 oft auch etwas MK-4, MK-6 und MK-9, doch können diese anderen Formen konkurrierend wirken und die Bioverfügbarkeit des Präparats vermindern. Achten Sie darauf, dass bei Kombinationspräparaten, die neben Mineralstoffen wie Calcium und Magnesium auch Vitamin K2 enthalten, die so genannte verkapselte Form von Vitamin K2 eingesetzt wird, da die Kombination mit einer hohen Mineralstoffdosierung dazu führen kann, dass der Vitamin-K2-Gehalt zurückgeht.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Unzureichende Gerinnung (längere Blutungsdauer, spontane Blutungen, blaue Flecken, Nasenbluten, Menorrhagie, Hämaturie), beschleunigte Abnahme der Elastizität der Blutgefäße, Osteoporose

Indikationen

  • Inadäquater Vitamin-K-Status
  • Osteoporose (auch Prävention)
  • Erhöhter Vitamin-K-Bedarf während der pubertären Wachstumsschübe
  • Arteriosklerose (Verhärtung und Elastizitätsverlust der Arterien), auch Prävention
  • erhöhte Arteriosklerose-Risikofaktoren (chronische Nierenerkrankungen, Diabetes Typ 1 und 2)
  • Arthritis/Arthrose
  • Metabolisches Syndrom (auch Prävention)
  • Mukoviszidose
  • Krebs und Krebsprävention
  • Prävention von Leberkrebs (Leberzellkarzinom) durch Hepatitis C
  • chronische Lebererkrankungen
  • entzündliche Darmerkrankungen

Kontraindikationen

Einnahme eines Cumarinderivats (spezieller Typ eines Blutgerinnungshemmers wie z. B. Warfarin und Acenocumarol, deren Wirkung auf dem Vitamin-K-Antagonismus beruht); Supplementierung mit Vitamin K2 nur in Absprache mit einem Arzt (ggf. für orthomolekulare Medizin).

Anwendungshinweise

Allgemeine Erhaltungsdosis: 90-180 µg pro Tag

Wechselwirkungen

  • Vitamin K2 vermindert die Wirkung von Antikoagulanzien wie z. B. Warfarin (Cumarinderivate sind Vitamin-K-Antagonisten). Seien Sie vorsichtig mit der Vitamin-K-Supplementierung. Das gilt auch für niedrige Dosierungen (unter 45 µg).
  • Corticosteroide, Breitbandantibiotika (vor allem Sulfonamide), Antikonvulsiva (Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin), gallensäurebindende Harze (Cholestyramin, Colestipol), Orlistat, Cephalosporine, Abführmittel, Chinin, Chinidin, Dactinomycin, Sucralfat, Leuprolid und Salicylate können den Vitamin-K-Status senken. Die zusätzliche Einnahme von Vitamin K2 kann angebracht sein.
  • Die Einnahme von Vitamin E in einer Dosierung von über 800 IE pro Tag erhöht den Vitamin-K-Bedarf.

Sicherheit

Personen, die Medikamente zur Blutgerinnungshemmung einnehmen, tun gut daran, Vitamin K2 ausschließlich in Absprache und unter Kontrolle eines Arztes anzuwenden. Vitamin K2 ist geringfügig toxisch. Speziell in japanischen Studien wurden Dosierungen bis 45 mg (45000 µg) Vitamin K2 (als MK-4) pro Tag ohne nachteilige Begleiterscheinungen angewendet. Auch sehr hohe Dosierungen von Vitamin K2 führen nicht zu einer vermehrten Bildung oder Aktivität von Gerinnungsproteinen und somit auch nicht zur Hyperkoagulabilität. Die Gerinnungsproteine in der Leber werden von Vitamin K2 aktiviert, und sobald sie maximal aktiviert sind, arbeitet das Blutgerinnungssystem optimal. Eine Überaktivierung durch Vitamin K2 ist nicht möglich.

Literatur

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AHCC

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AHCC (Active Hexose Correlated Compound) ist ein Extrakt aus dem kultivierten Myzel des Shiitakepilzes. AHCC gehört wahrscheinlich zu den natürlichen Immunmodulatoren (Biological Response Modifiers: BRMs). Dies sind natürliche endogene (körpereigene) oder exogene (von außen zugeführte) Stoffe mit immunmodulierenden Eigenschaften, die die allgemeine Widerstandskraft erhöhen (im Winter, bei krankheits- oder altersbedingter Immunschwäche), dem Immunsystem bei Infektionen oder Krebs zielgerichtete Unterstützung leisten, chronische Erkrankungen zur Ruhe bringen und Autoimmunprozesse hemmen. AHCC hält das Immunsystem im Gleichgewicht, ohne es zu stark zu stimulieren. Bislang wurde der Myzelextrakt vor allem bei Krebs und in der Krebstherapie, bei chronischer Hepatitis, verminderter Widerstandskraft und Infektionen untersucht. In wissenschaftlichen Studien wurde gezeigt, dass AHCC sowohl die angeborene Immunantwort als auch die erworbene Immunantwort verstärkt und darüber hinaus auch antioxidative Wirkungen hat. AHCC bewirkt unter anderem eine erhöhte Aktivität von NK-Zellen (natürlichen Killerzellen), Makrophagen und dendritischen Zellen. NK-Zellen und Makrophagen sind Bestandteil der angeborenen Immunantwort, während dendritische Zellen bei der Initiierung und Modulierung erworbener Immunreaktionen gegen Pathogene, infizierte Zellen und Krebszellen eine zentrale Rolle spielen. Inzwischen wurden sicherlich 30 Humanstudien und 40 Tier- und In-vitro-Studien zu AHCC publiziert. Sie wurden unter anderem in Japan, Korea, China, Thailand und in den Vereinigten Staaten durchgeführt. Bei Krebs kann AHCC die Lebensqualität und Prognose erheblich verbessern und Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie verringern. AHCC, das von Dr. Toshihiko Okamoto an der Universität Tokio entwickelt wurde, ist in der japanischen komplementären und integrativen Medizin eines der gefragtesten Nahrungsergänzungsmittel für Menschen mit Krebs. Inzwischen findet AHCC schon über 25 Jahre in über 25 Ländern als Nahrungsergänzungsmittel Verwendung. In Europa ist AHCC noch relativ unbekannt.

Quellen

Pilzfäden (Myzel) des Shiitakepilzes (Lentinula edodes).

Qualitätsaspekte

AHCC ist ein standardisierter Extrakt, bestehend aus einem Komplex aus mehreren Nährstoffen in einer einzigartigen Zusammensetzung. Obwohl AHCC aus dem Shiitakepilz gewonnen wird, unterscheidet sich die Zusammensetzung signifikant von den Inhaltsstoffen des Fruchtkörpers. AHCC besteht zu etwa 74% aus Oligo- und Polysacchariden mit einem erheblichen Anteil ?-1,4-Glucan (ca. 20% der AHCC-Trockenmasse). Darüber hinaus enthält AHCC unter anderem Sterine, Adenosin, Aminosäuren, Lipide, Vitamine, Mineralstoffe und eine kleine Menge ?-Glucane. Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass AHCC stärkere gesundheitsfördernde Wirkungen hat als die eigentlichen Shiitakepilze.

Indikationen

  • Krebs und Krebstherapie
  • Verminderte Widerstandskraft (Wintersaison, Alterung, krankheitsbedingt)
  • Infektionen (darunter HPV-Infektion)
  • Steigerung der Wirksamkeit von (Grippe-) Impfungen, insbesondere bei Personen über 60 Jahre
  • Leberbelastung/-dysfunktion, chronische Hepatitis
  • Entzündliche Darmerkrankungen (Wirksamkeit von AHCC bislang in Untersuchungen an Tieren nachgewiesen)

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegenüber Shiitake und verwandten Heil- und Speisepilzen (Basidiomyceten, Ständerpilze) wie z. B. Reishi, Austernpilz und Schmetterlings-Tramete.
  • Wegen fehlender Sicherheitsangaben wird von einer AHCC-Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.

Anwendungshinweise

  • Allgemeine Unterstützung des Immunsystems (Alterung, Impfung, Entzündungen, Infektionen, verminderte Wiederstandskraft): 1-3 g/Tag
  • Krebs und Krebstherapie: 3-6 g/Tag
  • Leberbelastung, Lebererkrankungen: 1-6 g/Tag
  • HPV-Infektion: 3 g/Tag (über 3-6 Monate)
  • AHCC wird vorzugsweise über den Tag verteilt (zu einer Mahlzeit) mit reichlich Wasser eingenommen.

Wechselwirkungen

  • Präklinische Untersuchungen legen nahe, dass AHCC die Wirkung des Aromatasehemmers Letrozol bei einem genetischen Polymorphismus von COMT (Catechol-O-Methyltransferase), einem Phase-II-Leberenzym, das am Abbau von Östrogen beteiligt ist, verringern kann. Inwieweit diese Wechselwirkung klinisch relevant ist, ist noch unklar. Vorsichtshalber ist Frauen, die Letrozol einnehmen, von der AHCC-Anwendung abzuraten (siehe Literaturverweis 11).
  • AHCC tritt nicht in Wechselwirkung mit den wichtigsten CYP450-Leberenzymen (Phase-I-Entgiftung), induziert möglicherweise aber CYP450 2D6. AHCC kann (theoretisch) den Abbau von Arzneimitteln (so von Doxorubicin, Ondansetron, SSRIs, Tamoxifen, Haloperidol, Tramadol), die von CYP450 2D6 abgebaut werden, beschleunigen. Dadurch kann die Wirkung des Arzneimittels durch Inaktivierung gesenkt oder – bei einer Prodrug, die erst in der Leber aktiviert werden muss – gesteigert werden. AHCC erhöht den Spiegel des aktiven Metaboliten der Prodrug Doxorubicin (Synergie), aber dadurch erhöht es auch das von Doxorubicin ausgehende Schädigungsrisiko. Außerdem kann AHCC (theoretisch) mit Arzneimitteln in Wechselwirkung treten, die durch die Phase-II-Detoxifikationsrouten UGT1A3 (hier u. a. Amitriptylin, Clozapin, Diclofenac, Östrogen), UGT1A6 (hier u. a. Paracetamol, Morphin, Raloxifen, Valproat) oder QOR (hier u. a. Paracetamol, Phenobarbital) abgebaut werden (siehe Literaturverweis 11). Um festzustellen, ob diese möglichen Wechselwirkungen klinisch relevant sind, sind ergänzende Forschungsarbeiten erforderlich. Bislang wurde in klinischen Studien noch nicht über signifikante Wechselwirkungen berichtet.
  • Es ist möglich, dass AHCC die Wirkung von Immunsuppressiva wie z. B. von Corticosteroiden, Cyclosporin und Tacrolimus verringert.
  • AHCC hat Funktionen eines Präbiotikums und verstärkt die Wirksamkeit bestimmter Probiotika. AHCC und ein Probiotikum mit Bifidobacterium longum BB536 zeigten bei einer experimentellen Colitis (Tiermodell für entzündliche Darmerkrankungen) eine synergetische, entzündungs-hemmende Aktivität.
  • In einem Tiermodell für vaginale Candidose zeigten AHCC und ein Probiotikum mit Lactobacillus rhamnosus GR-1 und Lactobacillus reuteri RC-14 eine synergetische Aktivität gegenüber der Pilzinfektion. Aus Untersuchungen an Tieren gibt es auch Hinweise darauf, dass AHCC und GR-1/RC-14 eine synergetische Aktivität gegenüber einer vom Bakterium E. coli verursachten Blasenentzündung haben (tierexperimentelle Studie).
  • AHCC schützt möglicherweise vor unerwünschtem Haarausfall (Alopezie), der durch das Zytostatikum Cytarabin verursacht wird (Untersuchung an Tieren).
  • AHCC verhindert möglicherweise die Leberschädigung durch Mercaptopurin und Methotrexat (Untersuchung an Tieren).
  • AHCC verstärkt die Wirksamkeit (einer geringen Dosis) von 5-Fluoruracil (Untersuchung an Tieren).
  • AHCC erhöht die Wirksamkeit des Zytostatikums Cisplatin und schützt Knochenmark und Nieren vor den unerwünschten toxischen Wirkungen von Cisplatin (Untersuchung an Tieren).
  • AHCC kann die Wirkung von Gemcitabin bei Bauchspeichelsdrüsenkrebs verstärken (Synergie) und die Resistenz von (Pankreas-) Krebszellen gegenüber Gemcitabin hemmen (In-vitro-Studien).

Sicherheit

AHCC ist ein sehr sicheres Nahrungsergänzungsmittel mit einer guten Verträglichkeit und ohne signifikante Nebenwirkungen. Einige Personen haben AHCC 9 bis 12 Jahre lang ohne Probleme eingenommen. Menschen mit einer Autoimmunkrankheit wird dennoch empfohlen, mit der AHCC-Supplementierung vorsichtig zu sein, da die Wirkung von AHCC bei Autoimmunkrankheiten nur in begrenztem Maße untersucht worden ist.

Literatur

1. Kulkarni AD et al. Clinician’s guide to AHCC. Evidence-based nutritional immunotherapy. ICNIM (International Congress on Nutrition and Integrative Medicine), 2016. ISBN 978-4-9909264-1-0. 2. AHCC monograph. Natural Medicines. 3. Matsui Y et al. Improved prognosis of postoperative hepatocellular carcinoma patients when treated with functional foods: a prospective cohort study. J Hepatol. 2002;37(1):78–86. 4. Cowawintaweewat S. Prognostic improvement of patients with advanced liver cancer after active hexose correlated compound (AHCC) treatment. Asian Pac J Allergy Immunol. 2006;24(1):33-45. 5. Kawaguchi Y. Improved survival of patients with gastric cancer or colon cancer when treated with active hexose correlated compound (AHCC): effect of AHCC on digestive system cancer. Nat Med J. 2009;1(1):1-6. 6. Gao Y et al. Active hexose correlated compound enhances tumor surveillance through regulating both innate and adaptive immune responses. Cancer Immunol Immunother. 2006; 55(10):1258-66. 7. Takanari J et al. Effects of active hexose correlated compound on the seasonal variations of immune competence in healthy subjects. J Evid Based Complementary Altern Med. 2015;20(1):28-34. 8. Mushroom extract could help treat HPV. Interview Dr. Steven Rabin, ABC7 News, october 29, 2014. 9. Tanaka Y et al. Adenosine, a hepato-protective component in active hexose correlated compound: its identification and iNOS suppression mechanism. Nitric Oxide 2014;40:75-86. 10. Mascaraque C et al. Active hexose correlated compound exerts therapeutic effects in lymphocyte driven colitis. Mol Nutr Food Res 2014;58(12):2379-2382. 11. Carlson RE et al. Screening for potential pathways of drug-supplement interactions between AHCC and common medications. Int J Nutr Sci & Food Tech. 2018;4(4):32-36.

Der Beitrag AHCC erschien zuerst auf Foundation OrthoKnowledge.

Akkreditierte Fortbildung: Immunsystem- und Virusbehandlung, Wissenschaft und Praxis

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Vier Sterne Superior Business- und Tagungshotel in privilegierter Lage, 5 Gehminuten vom Starnberger See entfernt

Termin:    Samstag, 12. Oktober
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Es freut uns sehr, das wir Ihnen wieder ein sehr interessantes Seminar anbieten können. Die Qualität der orthomolekularen Medizin hat in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen. Die Stiftung Orthoknowledge bekommt viele Fragen über die Behandlung verschiedener Krankheiten und körperlichen Beschwerden. Deswegen sind wir immer auf der Suche nach Entdeckungen und Entwickelungen die Ihnen und Ihren Patienten weiterhelfen können.

Reaktionen der Teilnehmer früherer Seminare
„Ein sehr fundierter Überblick über die Grundlagen der Immuntherapie mit AHCC.“ Dr. B., Arzt
„Sehr interessant, aufschlussreich, Hoffnung in der Krebstherapie, vor allem in der Prävention.“ U.W., HP
„In jeder Hinsicht kompetenter Referent! Plus Übersetzer.“ R.W., HP
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„Da ich komplementäre Krebstherapie praktiziere, kann ich jetzt zum einen besser argumentieren und zum anderen gezielt die Substanzen einsetzen.“ V.M., HP

Themen:  
  • Die Entwicklung einer Substanz mit stark immunmodulierenden Eigenschaften
  • Human Papiloma Virus, ein Killer überwunden
  • Angewandte Wissenschaft in Ihrer Praxis

Referenten:

Dr. Kohei Homma, Japan
Dr. Kohei Homma informiert Sie über die integrale Medizin, die Funktionsweise von AHCC in Bezug auf das Immunsystem und die wissenschaftlich nachgewiesenen Erfolge, die in der Onkologie in den letzten 25 Jahren erzielt wurden.


Judith-SmithDr. Judith A. Smith, USA
Dr. Judith Smith ist Professorin an der University of Texas am MD Anderson Cancer Center. Sie hat Dutzende von Publikationen unter ihrem Namen und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.  2018 erhielt sie den „Best Research Award für integrationsmedizinische Ernährung (ICNIM), AHCC“. 2014 erhielt sie von der International Society of Integrative Oncology eine Auszeichnung für ihre Teilnahme an der Erforschung des AHCC in der Behandlung / Prävention von Krebserkrankungen, die durch das Humane Papilloma Virus verursacht werden.Dr.

BarringRobert Barring, Deutschland

Dr. Robert Barring erzählt über Seine Erfahrungen mit AHCC und praktische Anwendung dieser Substanz, eventuell in Kombination mit andere Substanzen oder Methodologie aus der Funktionelle Medizin. Es gibt auch viel Aufmerksamkeit für die Anwendbarkeit von AHCC in Ihrer eigenen Praxis.





Für wen?
Diese Fortbildung ist für Therapeuten und Ärzte, die Erfahrung in der Anwendung der orthomolekularen Medizin haben. Grundlegendes medizinisches Wissen wird als bekannt vorausgesetzt.

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AHCC – Nährstoffkomplex mit starker immunologischer Wirkung

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Einleitung

AHCC (Active Hexose* Correlated Compound) ist in der japanischen komplementären und integrativen Medizin eines der am häufigsten verwendeten Nährstoffpräparate für Menschen mit Krebs. AHCC ist ein pflanzlicher, an α-Glucanen reicher Extrakt mit immunologischen Wirkungen nach oraler Einnahme. Im Land der aufgehenden Sonne wird AHCC in über 700 Krebskliniken eingesetzt, um das Immunsystem von Krebspatienten, die sich einer Chemo- oder Strahlentherapie unterziehen, zu unterstützen. Es gibt Hinweise darauf, dass AHCC die Lebensqualität bei Krebs erheblich verbessern kann. Mit bestimmt 30 klinischen Studien und 40 Tier- und In-vitro-Studien unter anderem aus Japan, Korea, China, Thailand und den Vereinigten Staaten ist die wissenschaftliche Absicherung für die Wirksamkeit dieses Nährstoffkomplexes immer stärker gegeben.(1,2)

Die ersten Untersuchungen Ende der 1980er Jahre richteten sich auf die Wirkung von AHCC bei Bluthochdruck. Wissenschaftler entdeckten aber, dass der Extrakt starke immunmodulierende Eigenschaften besitzt. Es stellte sich heraus, dass AHCC u. a. die Aktivität der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen*) und die Wirkung von T-Killerzellen (zytotoxische* T-Zellen) bei Krebspatienten erhöht. Dadurch verschob sich die Forschung in eine andere Richtung: Untermauerung der Wirksamkeit von AHCC bei der Unterstützung des Immunsystems.(1,2) Inzwischen findet AHCC schon über 25 Jahre in über 25 Ländern Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln. In Europa ist der Nährstoffkomplex noch relativ unbekannt.

alpha glucan

Abbildung 1: α-1,4-Glucan, der wichtigste bioaktive Bestandteil von AHCC. Ein Glucan ist ein Polysaccharid, das aus einer Kette von Glucose-Molekülen besteht.

Hergestellt aus dem Myzel (den Pilzfäden) einer Kultur von Shiitake-Pilzen (Lentinula edodes), ist AHCC ein wirkungsvolles und vielseitiges Geschenk der Natur. Auch wegen der nachgewiesenen immunmodulierenden, abwehrstärkenden, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften ist AHCC ein vielversprechender Nährstoffkomplex, der unter anderem bei Krebs, chronischer Hepatitis, verminderter Widerstandskraft und Infektionen (so auch bei der Infektion mit dem humanen Papillomavirus) eingesetzt werden kann.

AHCC gehört wahrscheinlich zu den natürlichen Immunmodulatoren (Biological Response Modifiers: BRMs), natürlichen endogenen (körpereigenen) oder exogenen (von außen zugeführten) Stoffen mit immunmodulierenden Eigenschaften, die die allgemeine Widerstandskraft erhöhen (im Winter, bei krankheitsbedingter Immunschwäche), dem Immunsystem bei Infektionen oder Krebs zielgerichtete Unterstützung leisten, chronische Erkrankungen zur Ruhe bringen, Autoimmunprozesse hemmen und der Immunoseneszenz (altersbedingte Verschlechterung des Immunsystems) entgegenwirken.(2,3) AHCC hält das Immunsystem im Gleichgewicht, ohne es zu stark zu stimulieren. Bislang wurde AHCC vor allem bei Krebs und bei Infektionen (und deren Vorbeugung) untersucht.

Zusammensetzung von AHCC

AHCC ist die Abkürzung von ‘Active Hexose Correlated Compound’. Eigentlich handelt es sich bei AHCC nicht um eine einzelne Verbindung (‘compound’), sondern um einen Komplex aus mehreren Nährstoffen. Obwohl AHCC aus dem Shiitakepilz gewonnen wird, unterscheidet sich die Zusammensetzung signifikant von den Inhaltsstoffen des Fruchtkörpers. Während die wichtigsten wirksamen Bestandteile dieses Pilzes β-Glucane sind, sind es bei AHCC acylierte* α-Glucane. Außerdem enthält AHCC mehr Kohlenhydrate und weniger Ballaststoffe (Fasern): AHCC besteht zu etwa 74% aus Oligo- und Polysacchariden mit einem erheblichen Anteil α-1,4-Glucan (ca. 20% der AHCC-Trockenmasse).(1,2,5) Darüber hinaus enthält AHCC unter anderem Sterine, Adenosin, Aminosäuren, Lipide, Vitamine, Mineralstoffe und eine kleine Menge β-Glucane.(2) Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass AHCC stärkere gesundheitsfördernde Wirkungen hat als die eigentlichen Shiitakepilze.

Breites Spektrum positiver Wirkungen für die Gesundheit

Aus wissenschaftlichen Untersuchungen geht hervor, dass AHCC auf folgenden Gebieten günstige Wirkungen hat:

Immunmodulation

verringerte Anfälligkeit gegenüber Infektionen

Unterstützung bei Krebs

Nebenwirkungen der Chemotherapie

Infektion mit HPV (Humanes Papillomavirus)

Schutz der Leber

Entzündungskrankheiten

Immunmodulation

Das Immunsystem besteht aus zwei Komponenten: dem angeborenen und dem erworbenen (adaptiven) Immunsystem. Ersteres besteht aus Zellen und Proteinen (Monozyten, Makrophagen, Granulozyten, dendritischen Zellen, NK-Zellen, Defensinen, Komplementproteinen, Zytokinen*), die Pathogene und körperfremde oder erkrankte Zellen auf unspezifische Weise angreifen. Die adaptive Immunität zielt auf Krankheitserreger (und abweichende Zellen) ab, die der angeborenen Immunität entkommen sind. Auch wenn dieses System (u. a. mit mehr B- und T-Lymphozyten*, Immunoglobulinen) langsamer arbeitet, führt es doch zu einem zielgerichteten Angriff.

In-vitro- und In-vivo-Studien zeigen, dass AHCC und insbesondere α-Glucane die Aktivität der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) und Makrophagen stark erhöhen. Eine kleine amerikanische Studie fand bei 9 der 11 Krebspatienten innerhalb von 2 Wochen AHCC-Supplementierung (3 Gramm pro Tag) eine Zunahme der NK-Zellen um 250%.(5) NK-Zellen und Makrophagen bilden im Kampf des Körpers gegen Pathogene, infizierte Zellen und abnormale Zellen die Vorhut.

Eine andere bedeutsame Weise, wie AHCC das Immunsystem unterstützt, ist das Stimulieren der Produktion und Aktivität dendritischer Zellen. Diese präsentieren dem Immunsystem Antigene (krankheitserregende Proteine), wodurch B- und T-Lymphozyten in Aktion treten. In einer Humanstudie mit 21 gesunden Probanden führte die Supplementierung mit AHCC (3 Gramm pro Tag über eine Zeit von 4 Wochen) im Vergleich zur Placebogruppe zu einer signifikanten Zunahme der Anzahl und Aktivität dendritischer Zellen.(10) Dendritische Zellen spielen beim Initiieren und Modulieren adaptiver Immunantworten eine zentrale Rolle und begünstigen die Beseitigung von infizierten Zellen und Krebszellen.

Präklinische und klinische Studien haben gezeigt, dass AHCC sowohl die angeborene als auch die adaptive Immunantwort verbessert.(2) Dies geschieht unter anderem durch Folgendes:(5,8-19)

Erhöhte Produktion von Zytokinen (darunter IL-12, Interferon-γ);

Steigerung der (zytotoxischen) Aktivität von NK-Zellen um 250-800%;

Erhöhung der Anzahl und Aktivität dendritischer Zellen;

Erhöhung der Anzahl und Aktivität von T-Zellen;

Zunahme der Aktivität von Monozyten/ Makrophagen*;

Verbesserung der Kommunikation zwischen Darmepithelzellen und dem Immunsystem (über Toll-ähnliche* Rezeptoren);

Steigerung der Produktion von sIgA* (sekretorisches IgA) durch die Darmmucosa;

Förderung einer gesunden Darmflora durch die Wirkung als Präbiotikum.

Resistenz gegenüber Infektionen

AHCC besitzt keine direkte antimikrobielle Aktivität, doch haben Untersuchungen an Tieren gezeigt, dass AHCC die Resistenz gegenüber verschiedenen Pathogenen erhöht, dazu gehören:(2,7,13,15,20-25)

Influenzavirus

HPV (Humane Papillomaviren)

Vogelgrippevirus

Herpesviren

Klebsiella pneumoniae-Bakterium

Candida-Pilz und Aspergillus-Schimmelpilz

Trichinella spiralis-Parasit (Fadenwurm)

Pseudomonas aeruginosa-Bakterium

Chlamydia trachomatis-Bakterium

MRSA-Bakterium (Multi-resistenter Staphylococcus aureus)

West-Nil-Virus

In tierexperimentellen Studien wurde nachgewiesen, dass AHCC die schützende spezifische Immunantwort gegen das West-Nil-Virus erhöht.(24) Das West-Nil-Virus kann grippeartige Symptome hervorrufen, aber auch Enzephalitis oder Meningitis. AHCC verbessert nicht nur die Immunantwort bei einer akuten Infektion (wie zum Beispiel mit dem Influenzavirus), der Nährstoffkomplex ist auch als Prophylaxe sehr wertvoll. Bei Mäusen, die vor einer Infektion mit Pathogenen (wie zum Beispiel dem Influenza- oder Vogelgrippevirus) mit AHCC behandelt worden waren, stellten die Forscher fest, dass die (akuten) Krankheitssymptome viel milder ausfielen, die Tiere sich schneller erholten und eine viel höhere Überlebenschance hatten.(20-22) Untersuchungen an Tieren legen zudem nahe, dass die Supplementierung mit AHCC zur Prävention postoperativer Wundinfektionen beiträgt.(25) Die Infektionsprophylaxe mit AHCC ist unter anderem bei erhöhtem Infektionsrisiko mit opportunistischen Keimen (Candida albicans, Aspergillus niger, Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa, MRSA) sinnvoll, wenn die Widerstandskraft beispielsweise durch Krebs, Diabetes mellitus, Mukoviszidose oder Aids (stark) geschwächt ist.(2,20,27) Eine Supplementierung mit AHCC kann auch bei verminderter Widerstandskraft aufgrund stressbedingter Erkrankungen wie PTBS (posttraumatische Belastungsstörung), Depression und Angststörungen erwogen werden.(2)

AHCC erhöht die Widerstandskraft auch bei gesunden Erwachsenen.(9,28) Wissenschaftler der Yale School of Medicine in den Vereinigten Staaten von Amerika haben in einer Humanstudie die Auswirkungen von AHCC auf das Immunsystem gesunder Erwachsener von 50 Jahren und älter untersucht. Die Wissenschaftler stellten nach 30 Tagen AHCC-Supplementierung bis 30 Tage nach Beendigung der Supplementierung eine Verbesserung der durch T-Zellen vermittelten Immunreaktionen fest.(9)

In einer anderen Humanstudie wurde untersucht, ob AHCC die Widerstandskraft gegenüber (Luftwegs-) Infektionen, die im Herbst und Winter vermindert ist, steigern kann.(28) Zu Beginn des Winters nahmen 34 gesunde Erwachsene (30-70 Jahre) über einen Zeitraum von 4 Wochen AHCC (1 Gramm pro Tag) oder ein Placebo ein. Die Supplementierung mit AHCC führte dazu, dass die Menge an NK-Zellen erhalten blieb, die Aktivität der NK-Zellen stark zunahm und sich die Widerstandskraft nicht verschlechterte. In der Placebogruppe nahm die Zahl der NK-Zellen ab und die Anfälligkeit für Infektionen zu.(28)

In zwei placebokontrollierten Humanstudien wurde gezeigt, dass AHCC (3 g/Tag über einen Zeitraum von 2 oder 3 Wochen nach dem Impfzeitpunkt) die Wirksamkeit der Grippeimpfung erhöht, insbesondere bei Personen über 60 Jahre.(29,30)

AHCC kann die natürliche Alterung des Immunsystems (Immunoseneszenz) hemmen. Die Supplementierung mit AHCC kann bei der Prävention und Behandlung von (schweren) Krankheiten, die mit der Alterung (des Immunsystems) assoziiert sind, darunter Krebs und Lungenentzündung, ihren Wert erweisen.(14,31)

Krebs

Die Verknüpfung zwischen dem Immunsystem und Krebs ist bekannt. Der japanische Arzt Katsuaki Uno beschrieb sie wie folgt: ‘Krebs entsteht durch eine Dysfunktion des Immunsystems, die das Entstehen von Krankheiten begünstigt – er ist eine Erkrankung des Immunsystems.’ Deshalb zielen viele Krebstherapien auf Elemente des Immunsystems (wie z. B. Interferon-α, Interleukin-2 und monoklonale* Antikörper) ab, die dazu beitragen, dem Krebs entgegenzuwirken. Schließlich unterscheiden sich Krebszellen von normalen Zellen und können somit vom Immunsystem erkannt und bekämpft werden. Weiße Blutkörperchen können die sehr leicht verfügbaren α-Glucane aus AHCC nutzen, um ihre Funktionsweise zu verbessern und Tumore zu bekämpfen. Es gibt immer mehr wissenschaftliche Beweise dafür, dass AHCC unterstützend eingesetzt werden kann, um der Bildung und Progression von Tumoren sowie der Metastasierung entgegenzuwirken.(2,7,12,32,33)

Klinische Untersuchungen legen nahe, dass AHCC dazu beitragen kann, die Prognose und Lebensqualität bei verschiedenen Krebsformen zu verbessern.(2,34) Forscher an der Universität Tokio haben deutliche Hinweise darauf, dass AHCC die Bildung von Zytokinen mit antitumoralen Eigenschaften (Interferon-γ, IL-12, TNF-α) und T-Killerzellen fördert; dabei ist wichtig, dass AHCC die Aktivität von NK-Zellen steigert.(9) Eine gesteigerte Bildung von IL-12 kann die Wirksamkeit der schulmedizinischen Krebstherapie verbessern.

Bei Leber-, Lungen-, Brust-, Magen-, Dickdarm-, Prostata-, Gallenblasen-, Kopf- und Halstumoren wurden positive Auswirkungen von AHCC auf die Gesundheit beobachtet.(1,2,7,34)

Der Wissenschaftler Yoichi Matsui von der Kansai Medical University in Japan untersuchte die Auswirkungen der AHCC-Supplementierung (3 Gramm pro Tag) bei 113 Patienten mit Leberkrebs; die Kontrollgruppe bildeten 156 Leberkrebspatienten. Alle waren wegen eines Leberzellkarzinoms operiert worden. Die Zeit bis zur Rezidivierung des Leberzellkarzinoms nahm in der AHCC-Gruppe signifikant zu. Am Ende der Studie waren bei 34,5% der Patienten in der AHCC-Gruppe Rezidive aufgetreten, aber bei 66,1% in der Kontrollgruppe. Vor allem wegen der gehemmten Rezidivbildung verbesserte sich auch die Überlebenschance in der AHCC-Gruppe. Am Ende des Untersuchungs­zeitraums waren 79,6% der Patienten in der AHCC-Gruppe noch am Leben, aber nur 53,2% in der Kontrollgruppe.(3)

Bei den meisten Patienten mit Leberkrebs wird die Erkrankung erst diagnostiziert, wenn die chirurgische Entfernung der Leber nicht mehr möglich ist. Diese Patienten werden palliativ versorgt, ohne das Therapieziel der Genesung. Eine prospektive Kohortenstudie von 44 Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs deutet darauf hin, dass die Supplementierung mit AHCC (6 Gramm pro Tag) zu einer besseren Lebensqualität und längeren Überlebensdauer führt.(35)

Bei einem Mann mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom (metastasierter Prostatakrebs, bei dem die Hormontherapie nicht mehr anschlägt) führte die AHCC-Supplementierung innerhalb eines Monats zu einer spektakulären Absenkung des PSA*-Spiegels um 95% von 69,3 ng/ml auf 3,35 ng/ml (siehe Abbildung 2).(36) Der Mann nahm weiterhin AHCC ein, und während der 6 Monate Follow-up sank der PSA-Spiegel noch etwas weiter, wobei sein Zustand stabil war und die Schmerzbeschwerden durch Knochenmetastasen abgenommen hatten. Der Artikel über diesen Fall gibt nicht an, welche Menge AHCC der 66-Jährige jeden Tag einnahm. In zwei Humanstudien mit Männern mit beginnendem bis fortgeschrittenem Prostatakrebs reichte eine Tagesdosis von 4,5 Gramm AHCC nicht aus, um den PSA-Spiegel um mindestens 50% abfallen zu lassen.(37,38) Die Forscher beobachteten allerdings, das AHCC den weiteren Anstieg des PSA-Spiegels hemmte. Außerdem stellten sie fest, dass der Angstpegel von Männern, die zu Beginn der Studie stark unter Angstgefühlen gelitten hatten, nach 6 Monaten signifikant abgenommen hatte.(37) Aus Untersuchungen an Tieren gibt es Hinweise, dass AHCC die durch psychische oder physische Stressoren (mit oxidativem Stress und/oder Entzündung) induzierte Hyperaktivität des Stress-Systems (HPA-Achse: Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) bremst.(7,39-41)

PSA wert

Abbildung 2: Dramatische Absenkung des PSA-Werts in Zusammenhang mit der AHCC-Supplementierung ab Monat 4 bei einem Mann mit metastasiertem Prostatakarzinom (36)

Unterstützung während der Chemo- oder Strahlentherapie

In verschiedenen Humanstudien mit Krebspatienten wurde AHCC zusammen mit Zytostatika verabreicht (darunter Phenylethylisothiocyanat, Leuprorelin, Irinotecan, 5-Fluoruracil, Cisplatin, Paclitaxel, Carboplatin, Docetaxel). Die Ergebnisse zeigen, dass die Supplementierung mit AHCC eine sichere und sinnvolle ergänzende Behandlung zur Chemo- oder Strahlentherapie ist und die Prognose verbessern kann.(2,3,11,42,43) Wissenschaftler an der Universität Osaka in Japan unterzogen 24 Patienten mit verschiedenen Krebsformen (Pankreas-, Ovarial-, Lungen- oder Kolorektalkarzinom) in verschiedenen Krankheitsstadien einem Chemotherapiezyklus ohne und einem Chemotherapiezyklus mit AHCC (3 Gramm/Tag).(43) Auch durch die Unterstützung der Blutbildung und der Leber- und Nierenfunktion führte AHCC zur Linderung der mit der Chemotherapie einhergehenden Nebenwirkungen und zur Verbesserung des Wohlbefindens.(43)

Eine japanische Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Supplementierung mit 3 Gramm (oder mehr) pro Tag bei Krebspatienten zu empfehlen ist. AHCC unterstützte den Allgemeinzustand, wodurch Patienten besser in der Lage waren, aufeinander folgende Chemotherapiezyklen zu bewältigen. Die Forscher beobachteten unter anderem eine Appetitzunahme, eine weniger schnelle Hämoglobinabnahme und Absenkung der Leukozyten-Gesamtzahl im Blut, weniger Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung und eine kürzere Aufenthaltsdauer im Krankenhaus.(44) Patienten mit Kopf- oder Halstumoren hatten weniger Magenbeschwerden und benötigten weniger Antibrechmittel, wenn sie 3 Tage vor der Chemotherapie mit der Einnahme von AHCC (3 Gramm/Tag) begannen und diese bis eine Woche nach Ende der Chemotherapie fortsetzten.(44)

In einer neueren japanischen Studie erhielten 75 Patienten mit inoperablem (duktalen) Pankreasadenokarzinom neben Gemcitabin über einen Zeitraum von 2 Monaten zusätzlich AHCC (6 Gramm/Tag) oder ein Placebo.(45) Die AHCC-Supplementierung verbesserte den Allgemeinzustand während der Chemotherapie und verminderte die Nebenwirkungen wie z. B. ein verändertes Geschmacksempfinden.

Infektion mit HPV

Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind keine (Heil-) Mittel bekannt, die das humane Papillomavirus (HPV) wirksam bekämpfen können. Diese über Sexualkontakte übertragene Virusinfektion (bei 60-80% aller Frauen immer vorhanden) kann Genitalwarzen und (auf längere Sicht) Gebärmutterhalskrebs verursachen und beim Entstehen anderer Krebsformen eine Rolle spielen.(46) Die meisten HPV-Infektionen heilen innerhalb von etwa eineinhalb Jahren von selbst ab, manchmal aber wird das Virus vom Körper nicht vollständig eliminiert und dadurch kann (meist nach 15 Jahren oder später) Krebs entstehen. Eine kürzliche Pilotstudie der Universität von Texas mit 10 HPV-positiven Frauen deutet darauf hin, dass die Supplementierung mit AHCC (3 Gramm pro Tag über einen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten) die Eliminierung des HPV-Virus verbessert.(47) Dabei kann AHCC das Tumorwachstum hemmen.(46) Um dies zu bestätigen, sind weitere (placebokontrollierte) Studien erforderlich.

Schutz der Leber

Präklinische Untersuchungen haben gezeigt, dass AHCC leberschützende Wirkungen hat.(48) AHCC besitzt eine entzündungshemmende Aktivität in der Leber, indem es die Genexpression des Enzyms iNOS (induzierbare NO-Synthase) in Hepatozyten hemmt, dessen Aktivität unter anderem bei Hepatitis, Zirrhose und Sepsis und nach Ischämie und Reperfusion (stark) erhöht ist. Adenosin (ein Purin-Nukleosid) ist für diese Wirkung von AHCC (mit-)verantwortlich und hemmt iNOS in entzündeten Leberzellen über die Inhibierung von NF-κB, einem Transkriptionsfaktor, der bei Entzündungen eine zentrale Rolle spielt.(48)

Es gibt deutliche Hinweise darauf, unter anderem aus Human-Pilotstudien, dass AHCC (1-6 Gramm/ Tag) einer Leberdysfunktion entgegenwirkt, die Leber vor schädigenden Einflüssen u. a. von Zytostatika und Alkohol schützt und die Progression einer chronischen Hepatitis hemmt.(31,49,50) Pilotstudien an Patienten mit chronischer Hepatitis C oder B zeigen, dass die (ergänzende) Behandlung mit AHCC (3-6 Gramm/ Tag) zur Abnahme der Viruslast, Absenkung von Biomarkern für Leberschäden und zur Verringerung von Krankheitssymptomen wie Energielosigkeit und Gelbsucht führt.(2,14,31,51,52) Möglicherweise verringert AHCC dadurch das Risiko späterer Komplikationen wie Zirrhose und Leberkrebs.

Entzündungskrankheiten

AHCC besitzt nicht nur entzündungshemmende und immunmodulierende Wirkungen in der Leber, sondern auch in anderen Teilen des Körpers wie z. B. im Magen-Darm-Trakt.(53) Tierexperimentelle Studien zeigten, dass die vorherige Behandlung mit AHCC eine durch LPS (bakterielles Lipopolysaccharid) ausgelöste Darmentzündung hemmt, wobei die Bildung proinflammatorischer Zytokine (TNF-α, TGF-β, IL-1) verringert wurde, Ödeme abnahmen und die Darmschleimhaut weniger beschädigt wurde.(54) Die entzündungshemmende Wirkung im Magen-Darm-Trakt beruht wahrscheinlich teilweise auf der präbiotischen Wirkung von AHCC.(53,55)

In einem Tiermodell (Hapten*-induzierte Colitis) für entzündliche Darmerkrankungen wurde gezeigt, dass die präventive AHCC-Supplementierung zur Abnahme der intestinalen Entzündungsaktivität führt (mit Abnahme der Expression proinflammatorischer Zytokine und Chemokine) und weniger Gewebeschädigung, Gewebenekrose und Gewichtsverlust der Versuchstiere zur Folge hat.(55) Die entzündungshemmende Wirkung von AHCC war mit der von Sulfasalazin vergleichbar. In einer anderen Untersuchung an Tieren kamen Forscher ebenfalls zu dem Ergebnis, dass AHCC eine entzündungshemmende Wirkung hat: in einem verwandten Tiermodell (T-Zell-vermittelte Colitis) für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.(56) Ob AHCC sich auch bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) günstig auswirkt, müssen klinische Untersuchungen noch erweisen.

Oxidativer Stress

Bei vielen chronischen (altersbedingten) Krankheiten wie z. B. Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen spielt auch oxidativer Stress eine Rolle.(57,58) Präklinische Studien haben gezeigt, dass AHCC vor oxidativem Stress schützt. In einer Untersuchung an Tieren schützte AHCC Nieren und Leber vor oxidativer Schädigung, induziert durch Eisen-Nitrilotriacetat.(59) Andere In-vivo-Studien bestätigten, dass AHCC eine starke Wirksamkeit als Antioxidans besitzt; möglicherweise schützt AHCC vor Krankheiten, die durch oxidativen Stress mit ausgelöst werden.(39,60) In einem Tiermodell für Typ-1-Diabetes wurde gezeigt, dass die Verabreichung von AHCC über das Trinkwasser die Entstehung von Typ-1-Diabetes (einer Autoimmunkrankheit) signifikant hemmt, auch dadurch, dass es die β-Zellen in der Schilddrüse vor oxidativer Schädigung und Apoptose schützt.(61) In einer anderen Untersuchung an Tieren hemmte AHCC die Störung des Hormonhaushalts (Cortisol, ACTH, Testosteron, Thyroxin) infolge von oxidativem Stress.(39)

Andere Anwendungsgebiete

Da das Immunsystem an vielen chronischen Erkrankungen beteiligt ist, ist es gut möglich, dass AHCC bei einem großen Spektrum von Krankheiten eingesetzt werden kann. Um dies in Erfahrung zu bringen, sind weitere präklinische und klinische Untersuchungen erforderlich. Es wurde über Einzelpatienten mit Hypertonie, Herzrhythmusstörungen, Asthma, Ulcus pepticum, Sjögren-Syndrom oder Epilepsie berichtet, denen AHCC Nutzen brachte.(2,5) Bei einem elfjährigen Mädchen mit idiopathischer thrombozytopenischer Purpura (ITP), einer Autoimmunkrankheit, bei der Blutplättchen abgebaut werden, normalisierte sich der Thrombozytenspiegel, als sie mit der Einnahme von AHCC (1,5 Gramm/ Tag) begann.(62) Eine Pilotstudie mit 13 Probanden mit Typ-2-Diabetes, die über einen Zeitraum von 6 Monaten AHCC einnahmen (3 Gramm/Tag), lässt darauf schließen, dass AHCC zu einer besseren glykämischen Kontrolle führt.(63)

Dosierung und Sicherheit

Die empfohlene Dosis zur allgemeinen (präventiven) Unterstützung und Regulierung des Immunsystems (bei Alterung, Entzündungen, Infektionen und Infektionsprävention, Impfung) beträgt 1-3 Gramm AHCC pro Tag. Zur Unterstützung der Leberfunktion können 1 bis 6 Gramm AHCC pro Tag eingenommen werden. Krebspatienten (ob unter Chemo- bzw. Strahlentherapie oder nicht) wird geraten, 3-6 Gramm AHCC pro Tag einzunehmen. Bei einer HPV-Infektion beträgt die empfohlene Dosis 3 Gramm pro Tag über einen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten (oder 50 mg/kg/Tag).(46) Ob auch eine Dosis von 1 Gramm AHCC pro Tag über den Zeitraum eines Jahres gegen HPV wirksam ist, wird gerade untersucht.(64)

AHCC wird vorzugsweise über den Tag verteilt (zu einer Mahlzeit) mit reichlich Wasser eingenommen. AHCC ist ein sehr sicheres Nahrungsergänzungsmittel mit einer guten Verträglichkeit und ohne signifikante Nebenwirkungen.(2,6,9,11,16) Einige Personen haben AHCC 9 bis 12 Jahre lang ohne Probleme eingenommen.(3,11) Es besteht große klinische Erfahrung mit AHCC, das in Japan und anderen Ländern bereits seit 1989 eingesetzt wird. Menschen mit einer Autoimmunkrankheit wird dennoch empfohlen, mit der AHCC-Supplementierung vorsichtig zu sein, da die Wirkung von AHCC bei Autoimmunkrankheiten nur in begrenztem Maße untersucht worden ist.(7)

Wechselwirkungen

DIESELBEN WIE IM ANDEREN ARTIKEL

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Shiitake und verwandten Heil- und Speisepilzen (Basidiomyceten, Ständerpilze) wie z. B. Reishi, Austernpilz und Schmetterlings-Tramete.

Wegen fehlender Sicherheitsangaben wird von einer AHCC-Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.

Erläuterung der Begriffe

Acylieren:

das Hinzufügen einer Acylgruppe [mit Formel RCO], wobei R die organische Gruppe ist.

Zytokine:

chemische Botenstoffe, die den Immunzellen bei der Kommunikation helfen und eine Immunantwort koordinieren.

Zytotoxisch:

giftig für Zellen. 

Dendritische Zellen:

weiße Blutzellen, die Antigene und Pathogene zu T- und B-Zellen transportieren und eine adaptive Immunantwort initiieren (B- und T-Zellen reifen im Knochenmark bzw. im Thymus aus). 

Hapten:

ein kleines Molekül, dass eine Immunreaktion hervorruft, wenn es an ein größeres Molekül, beispielsweise ein Protein, gekoppelt ist.

Hexose:

ein Monosaccharid mit sechs Kohlenstoffatomen wie z. B. Glucose und Fruktose; eine Baueinheit der α-Glucane, dem wichtigsten aktiven Inhaltsstoff in AHCC.

Makrophagen:

differenzierte Monozyten (weiße Blutzellen), die Bakterien und zellulären Abfall umschließen und verdauen.

Monoklonale Antikörper:

Antikörper (Immunglobuline), die auf eine Reaktion der aktivierten B-Lymphozyten hin produziert werden.

Natürliche Killerzellen (NK-Zellen):

weiße Blutzellen, die infizierte oder abnormale Zellen erkennen und vernichten.

PSA:

Prostataspezifisches Antigen, ein Biomarker für die Progression/Prognose des Prostatakarzinoms.

QOR:

Chinonoxidoreduktase (engl.: Quinone Oxidoreductase), Phase-II-Detoxifikationsroute in der Leber.

sIgA:

sekretorisches Immunglobulin A, schützt die Schleimhäute unter anderem des Magen-Darm-Trakts vor der Invasion durch Pathogene. 

T- Zellen:

Lymphozyten (weiße Blutzellen), die in der Lage sind, Eindringlinge aufzuspüren und durch eine bestimmte Reaktion zu vernichten. 

Toll-ähnliche Rezeptoren:

Rezeptoren auf Epithelzellen und bestimmten Immunzellen, die Pathogene anhand molekularer Muster erkennen.

UGT1A3, UGT1A6:

Uridindiphosphat-Glucuronosyltransferase A3 und A6, Phase-II-Detoxifikationsrouten in der Leber.

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Der Beitrag AHCC – Nährstoffkomplex mit starker immunologischer Wirkung erschien zuerst auf Foundation OrthoKnowledge.


ETAS (Enzyme-Treated Asparagus Extract)

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Weltneuheit: Eine Hitzeschockprotein anregende Ergänzung

asparagus extrakt etas

Photo by Stephanie Studer on Unsplash

Fühlen Sie sich ständig angespannt weil Sie nachts nicht zur Ruhe kommen? Statt Schlaftabletten könnte ETAS interessant sein. Der Verzehr des Functional Food Ingredients beeinflusst Studien zufolge Stressparameter positiv und hilft uns, zu entspannen und wieder gut zu schlafen.  ETAS ist eine Innovation: Der natürliche Extrakt aus Spargel regt die Synthese zellschützender Hitzeschock- bzw. Stressproteine an und trägt darüber zur Senkung eines stressbedingt erhöhten Cortisol-Spiegels bei.

HSP70

Entspannen zu können ist lebenswichtig. Unser Körper reagiert auf biologischen, physikalischen, chemischen und psychologischen Stress mit der verstärkten Bildung von Hitzeschockproteinen: HSP70 gehören zur Hitzeschock-Protein-Familie HSP70/HSP90. Stress bringt die Zell-Homöostase aus dem Takt und HSP70 sind wesentlich an Erkennungs-, Reparatur- und Beseitigungsprozessen denaturierter oder funktionslos gewordener Proteine beteiligt.

Zusätzlich zur Proteinqualitätskontrolle tragen HSP70 auch zur Senkung des Cortisol-Spiegels im Blut bei. Das geschieht, indem sie Glucocorticoid-Rezeptoren aktivieren, die wiederum die Synthese von Cortisol blockieren. Mit den Jahren sinkt die Hitzeschockantwort des menschlichen Körpers und die Fähigkeit zur Entspannung: Das Abschwächen dieser Antwort trägt zur Entwicklung von Erkrankungen bei, die mit Protein-Aggregation einhergehen, wie sie zum Beispiel bei Alzheimer beobachtet werden.

ETAS

ETAS ist ein standardisierter Extrakt, der aus dem unteren Teil von Spargelstangen gewonnen wird. Die bioaktiven Komponenten sind Asfural und 5-Hydroxymethyl-2-Furfural (HMF) – wobei Asfural ein HMF-Derivat ist. Darüber hinaus enthält ETAS geringe Mengen Eisen und Magnesium.

Wirkung

Cortisol

Wie zuvor erwähnt, spielen HSP70 eine wichtige Rolle bei der Aktivierung von Glucocorticoid-Rezeptoren, die den Cortisol-Spiegel im Blut herunter regeln. Weil ETAS die HSP70 -Synthese anregt, müsste sich ein Cortisol-Spiegel senkender Effekt auch nach der Einnahme von ETAS zeigen. Eine klinische Studie bestätigte das: Sie untersuchte den Einfluss der Einnahme ETAS auf den Spiegel stressbedingter Hormone (unter anderem Cortisol) und auf den Schlaf bei 18 jungen Männern mit Schlafstörungen. Die Wissenschaftler bemerkten, dass der Cortisol-Gehalt im Speichel derjenigen Teilnehmer, die mehr als 6,5 Stunden pro Nacht schliefen, nach der Einnahme von ETAS deutlich geringer war.

Schlaf

schlafen

Ein erhöhter Cortisol-Spiegel lässt uns kaum noch zur Ruhe kommen. In derselben Studie wurde festgestellt, dass die Einnahme von ETAS zu einer besseren Schlafqualität und -zeit führte. Eine Skala zur Beurteilung von Schlafstörungen ist die Athens Insomnia Scale (AIS): Der AIS-Score verbesserte sich bei den Teilnehmern der ETAS-Gruppe signifikant – und zwar für den Faktor früher als gewünscht aufwachen. Die Studienteilnehmer, die ETAS nahmen, berichteten außerdem von einer signifikant abnehmenden Häufigkeit von Alpträumen.   Als Gründe für die Verbesserung von Schlafqualität und Schlafdauer nahmen die Wissenschaftler an, dass ETAS ausgleichend auf REM- und Non-REM Schlaf Intervalle wirkt. Ein anderer Wirkmechanismus könnte die Modulation der Gamma-Amino-Butyric Acid (GABA)-Synthese sein, einem Neurotransmitter mit bekanntem schlafförderndem Effekt.

Autonomes Nervensystem

Eine 4-wöchige klinische Studie zeigte den Einfluss der täglichen Einnahme von ETAS auf das autonome Nervensystem. Die Teilnehmer der ETAS-Gruppe antworteten in einem psychologischen Fragebogen, den sie zu Beginn und am Ende der Testperiode ausfüllten, positiver auf die Aussagen

  • ich fühle mich müde,
  • es ist mühsam, aufzustehen,
  • ich fühle mich schwer.

Sofort im Anschluss an einen Test zur geistigen Leistungsfähigkeit unter Stress war die Konzentration des Stressmarkers sekretorisches Immunglobulin A (sIgA) bei den Studien-Teilnehmern, die ETAS nahmen, signifikant erhöht – nicht dagegen in der Placebo-Gruppe – was ebenso wie die verbesserte Stimmung, die mit einem speziellen Fragebogen (POMS, Profile of Mood States) vor und nach dem Test ermittelt wurde, darauf hinweist, dass ETAS einen positiven Einfluss auf den Stress-Level der Probanden hatte – auch bei akutem Stress.

ETAS hat noch weitere beachtenswerte Effekte auf physiologische Funktionen:

Diese beinhalten anti-entzündliche, anti-aging und anti-cancerogene Effekte.

Alzheimer

Die Vorbehandlung von PC12-Nervenzellen mit ETAS konnte Beta-Amyloid (?A) – induzierten Zelltod verhindern. PC12-Nervenzellen werden in der Alzheimerforschung eingesetzt.  Die Forscher vermuteten, dass sich diese neuroprotektiven Wirkungen von ETAS auch aufgrund eines gewissen antioxidativen Potenzials von ETAS ergaben.

Anwendung

Indikationen

ETAS eignet sich besonders für Erwachsene, die unter Stress und Leistungsdruck stehen und die kaum zum Ausruhen kommen. Darüber hinaus bei stressbedingt erhöhtem Cortisolspiegel und für Personen mit Schlafstörungen sowie bei ständiger Angespanntheit.

Dosierung

täglich 100 – 150 mg

Wirkung

Senkt die Konzentration stressbedingter Hormone, unter anderem von Cortisol.

Gleicht REM- und Non-REM-Schlaf Intervalle an.

Moduliert die GABA-Synthese.

Erhöht die Konzentration von sekretorischem Immunglobulin A.

Verbessert die Schlafqualität, Tagesmüdigkeit, die Stimmung und die geistige Leistungsfähigkeit.

Entspannt.

Gegenanzeigen und Wechselwirkungen

Selbst die hochdosierte Gabe von ETAS gilt einer toxikologischen Studie zufolge als sicher. Nebenwirkungen sind bislang nicht bekannt.

Aufgrund des Fehlens von Sicherheitsdaten wird die Verwendung von ETAS nicht empfohlen: während Schwangerschaft und Stillzeit und für Kinder und Jugendliche.

Endlich wieder gut schlafen

Bei Stress und Schlafmangel greifen viele Menschen zu Schlaftabletten – und können in psychische und körperliche Abhängigkeit geraten. ETAS ist ein nebenwirkungsfreies Nahrungsergänzungsmittel mit positiven Effekten bei chronischem und akutem Stress. Es wirkt entspannend, bringt uns innere Ruhe und sorgt auf dafür, dass unser Schlaf gut ist.  Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten erst teilweise erforscht. Man darf gespannt sein, wie sich die Forschung insbesondere in Bezug auf neurodegenerative Krankheiten, Krebs und Hautalterung entwickelt. Vor allem Erwachsene, die unter stressbedingten Beschwerden und Schlafstörungen leiden, können von ETAS profitieren. 

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4. Ito T, Goto K, Takanari J, Miura T, Wakame K, Nishioka H, Tanaka A, Nishihira J. Effects of enzyme-treated asparagus extract on heat shock protein 70, stress indices, and sleep in healthy adult men. J Nutr Sci Vitaminol. 2014;60(4):283-90.

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6. Nishizawa M, Kano M, Okuyama T, Okumura T, Ikeya Y. Anti-inflammatory effects of enzyme-treated asparagus extract and its constituents in hepatocytes. FFHD. 2016;6(2):91-109.

8. Ogasawara J. Inhibitory Effect of ETAS against Amyloid Beta-induced Cellular Disorder in PC12 Cells. Amino Up Chemical Co. Ltd., Sapporo, Japan, no date.

Der Beitrag ETAS (Enzyme-Treated Asparagus Extract) erschien zuerst auf Foundation OrthoKnowledge.

Einfluss von ETAS auf den Cortisolspiegel und andere Forschungsergebnisse

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Einer der Wirkstoffe in diesem Extrakt von Asparagus Officinalis ist ein neues Molekül namens Asfural, ein Derivat von Hydroxymehthylfurfural. Es wurde festgestellt, dass diese Verbindung die HSP70-Expression verstärkt.

Zahlreiche Menschen haben Probleme damit, in den Schlaf zu finden. Sie möchten ausruhen, können aber nicht entspannen. Darum fühlen sie sich ständig müde und angespannt. In der Not greifen sie zu Schlaftabletten und gehen damit das Risiko der Abhängigkeit ein. Eine Alternative, um endlich wieder gut zu schlafen ist ETAS. Zahlreiche wissenschaftliche Studien der letzten Jahre zeigen, dass die Aufnahme des Functional Food Ingredients ETAS eine Vielzahl Stressparameter nebenwirkungsfrei und positiv beeinflusst: Dazu gehören die Schlafqualität, unsere Stimmung und die Energie, die wir tagsüber haben. ETAS ist eine Innovation: 2013 berichteten japanische Wissenschaftler erstmals über ETAS. Im Journal of Agricultural Food Chemistry beschrieben sie, wie der Spargel-Extrakt gewonnen wird. Außerdem berichten Foodscience-Spezialisten, dass ETAS die Hitzeschockprotein (HSP70) mRNA Expression in Leukozyten anregt.1,2 Auch ein Corticosteron-2 und Cortisol-Spiegel3 senkender Effekt von ETAS wurde bemerkt: beides Stresshormone. Die Forschung zu ETAS schreitet stetig voran, mit beachtlichen Erkenntnissen. Der Beitrag stellt die Wichtigsten vor:

Stress

Stress meint die Antwort des Körpers auf jede wahrgenommene Gefahr: das können Umweltfaktoren, soziale und psychologische Faktoren sein.  Bei der Regulation von Stress spielen das endokrine System, das Immunsystem und das autonome Nervensystem eine Rolle: Unter anderem produzieren unsere Nebennieren bei Stress das Hormon Cortisol und geben es an das Blut ab. Cortisol verursacht einen Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdrucks. Das ist Teil der natürlichen „Flucht oder Kampf“-Reaktion, die uns Jahrtausende überleben ließ. Cortisol weckt uns außerdem aus dem Schlaf: Es wird morgens freigesetzt, bleibt tagsüber hoch und sinkt abends wieder ab – so dass wir zur Ruhe kommen. Das ist ganz normal. Entgleist der circadiane Rhythmus der Cortisol-Synthese, weil wir unter Dauerstress stehen, gerät der gesamte Stoffwechsel durcheinander: Das führt auf die Dauer zu schwerwiegenden Erkrankungen. Ein Stressmanagement, das den überhöhten Cortisol-Spiegel senkt und das uns gerade in der heutigen, hektischen Zeit hilft, wieder zur Ruhe zu finden ist daher lebenswichtig.

Hitzeschockproteine

ETAS regt die HSP70-Synthese in unseren Zellen an – aber was sind Hitzeschockproteine? Der italienische Wissenschaftler Friderico Ritossa identifizierte Hitzeschockproteine 1960 erstmals in den Speichelzellen von Taufliegen (Drosophila melanogaster).4 Später wurden Hitzeschockproteine auch als Stressproteine bezeichnet, weil Wissenschaftler erkannten, dass der Körper auf jeglichen biologischen, physikalischen, chemischen und psychologischen Stress mit der verstärkten Bildung dieser Proteine reagiert.

HSP70

HSP70 (Hitzeschockproteine mit der relativen Proteinmasse 70 Kilodalton) gehören zur Hitzeschock-Protein-Familie HSP70/HSP90. Hitzeschockproteine schützen die Zellen unseres Körpers vor den schädlichen Einflüssen von Stress, der durch

  • Hitze,
  • Infektionen,
  • Fieber,
  • Entzündungen,
  • Ultraviolette Strahlen
  • Giftige Metalle
  • a.m.

entsteht.5 Stress bringt die Zell-Homöostase aus dem Gleichgewicht – empfindliche Proteine verlieren dabei ihre dreidimensional gefaltete Struktur oder verklumpen. Hitzeschockproteine sind wesentlich an Erkennungs-, Reparatur- und Beseitigungsprozessen denaturierter oder funktionslos gewordener Proteine beteiligt, die ihrerseits als Stressfaktoren die Bildung der Hitzeschockproteine anregen.

Zusätzlich zur Proteinqualitätskontrolle tragen HSP70 auch zur Senkung des Cortisol-Spiegels im Blut bei. Das geschieht im Zuge einer negativen Feedbackschleife, indem sie Glucocorticoid-Rezeptoren aktivieren, die wiederum die Synthese von Cortisol blockieren. Mit den Jahren sinkt die Hitzeschockantwort des menschlichen Körpers. Das Abschwächen dieser Antwort spielt eine Rolle bei der Entwicklung von Erkrankungen, die mit Protein-Aggregation einhergehen: zum Beispiel Alzheimer.6

ETAS

Herstellung

Normalerweise schneiden wir den unteren Teil von Spargelstangen ab, weil er zu holzig schmeckt und essen dann nur den oberen Teil. Aber auch der untere Teil der schlanken Stangen ist wertvoll, denn aus ihm wird ETAS hergestellt: Der über 45 Minuten mit 121°Celsius heißem Wasser gewonnene Spargel-Extrakt wird mit Enzymen (Sucrase C und Mazerozym) behandelt. Diese Behandlung mit Enzymen erhöht den Anteil der natürlichen Inhaltsstoffe noch. Nach Enzyminaktivierung und Zentrifugation wird der Überstand konzentriert, anschließend mit dem Filler Pinedex gemischt und nach der darauffolgenden Sterilisation sprühgetrocknet. Das so entstandene braune Pulver ist ETAS.1

Inhaltsstoffe

ETAS besteht zu

84% aus Kohlenhydraten,

8,6 % aus Protein,

1% aus Fett und

2,6% Wasser.

Außerdem sind in ETAS geringe Mengen Mineralstoffe wie Magnesium und Eisen enthalten.7

Die Konzentration der bioaktiven Komponenten in ETAS beträgt pro 100 mg:   

5-Hydroxmethyl-2-Furfural (HMF): 292 mg +/-240 mg

Asfural:  233 mg +/- 141 mg

Wobei Asfural ein HMF-Derivat ist.

Wirkung auf den Menschen

Cortisol

Eine Möglichkeit zu entspannen und auszuruhen ist, Thermalbäder aufzusuchen – was mit einer vermehrten Synthese von HSP70 verbunden ist. Aber nur wenige Menschen können regelmäßig die entspannende Wirkung solche Einrichtungen nutzen. ETAS regt die Expression von HSP70 mRNA an ohne dass wir ein Thermalbad besuchen müssen.

Wie zuvor erwähnt, spielen Hitzeschockproteine eine wichtige Rolle bei der Aktivierung von Glucocorticoid-Rezeptoren, die den Cortisol-Spiegel im Blut herunter regeln. Weil ETAS die Hitzeschockprotein-Synthese anregt, müsste sich ein Cortisol-Spiegel senkender Effekt auch nach der Einnahme von ETAS zeigen.

Dies bestätigte 2014 eine placebo-kontrollierte, doppeblinde, randomisierte Studie mit Crossover-Design. Sie untersuchte den Einfluss der Einnahme von ETAS auf den Spiegel stressbedingter Hormone (Cortisol und Chromogranin A) und auf den Schlaf bei 18 jungen Männern mit Schlafstörungen:

Sieben Tage nach der Einnahme von Placebo war der Cortisol-Gehalt im Serum und im Speichel erhöht, während beide Parameter nach der Einnahme von ETAS nahezu unverändert blieben.  Nach Schlafdauer differenziert bemerkten die Wissenschaftler, dass besonders der Cortisol-Gehalt im Speichel derjenigen Teilnehmer, die mehr als 6,5 Stunden pro Nacht schliefen, nach der Einnahme von ETAS deutlich weniger anstieg als nach der Einnahme von Placebo. Außerdem war die Chromogranin-A-Konzentration im Speichel bei den Teilnehmern der ETAS-Gruppe signifikant niedriger verglichen zu ihrer Baseline.3

Schlaf

In derselben Studie wurde festgestellt, dass die Einnahme von ETAS bei denjenigen Probanden, die eine Schlafeffizienz von > 90 % hatten, zu einer kürzeren Schlafzeit führte. Außerdem zeigte sich, dass die Probanden mit geringerer Schlafeffizienz (<90%) während ETAS-Einnahme länger schliefen.  Als die Messergebnisse nach der Schlafdauer der Probanden eingeteilt wurden, zeigte sich ein ähnliches Bild. Bei denjenigen, die ETAS einnahmen und die länger als 6,5 Stunden pro Nacht schliefen, sank die Schlafzeit signifikant. 

Zur Beurteilung von Schlafstörungen dient auch die Athens Insomnia Scale (AIS): Betrachtet werden insgesamt acht Faktoren, von denen fünf den Schlaf an sich betreffen und drei Faktoren die Befindlichkeit im Laufe des Tages. Diese werden auf einer Skala von 1 – 3 bewertet, die Ergebnisse kumuliert und die individuelle Schlafqualität beurteilt. Der AIS-Score verbesserte sich in der ETAS-Gruppe signifikant – und zwar für den Faktor „früher als gewünscht aufwachen“.

Der Ogumu-Shirakwa-Azumi sleep inventory MA (OSA-MA) ist ein selbst auszufüllender Fragebogen mit 16 Items, die auf einer Skala von 1 – 4 bewertet werden und die in 5 Subskalen zusammengefasst werden: Schläfrigkeit, Einschlaf- und Durchschlafzeit, Traumhäufigkeit, Schlaflänge und Erholung. Die Studienteilnehmer, die ETAS nahmen, berichteten von einer signifikant abnehmenden Häufigkeit von Träumen beziehungsweise Alpträumen.  

Als Gründe für die Verbesserung von Schlafqualität und Schlafdauer nahmen die Wissenschaftler an, dass ETAS ausgleichend auf REM- und Non-REM Schlaf Intervalle wirkt, so dass sich ihre Verteilung der physiologischen Verteilung annähert. Was ein großer Vorteil gegenüber Schlaftabletten ist, nach deren Einnahme das Gehirn im Schlaf nicht normal arbeitet: Beispielsweise gibt es dann weniger Tiefschlafphasen, die wichtig für unsere Erholung sind.

Ein anderer Wirkmechanismus von ETAS könnte die Modulation der Gamma-Amino-Butyric Acid (GABA)-Synthese sein, einem inhibitorischem Neurotransmitter der dafür sorgt, dass der Schlaf gut ist. HSP70 bindet Glutamat-Decarboxylase, das Enzym ist für die Synthese von GABA verantwortlich.10

Autonomes Nervensystem

Eine placebo-kontrollierte, doppeblinde, randomisierte Studie mit Crossover-Design mit 25 gesunden Männern und Frauen zeigte 2016 den Einfluss der täglichen Einnahme von ETAS auf das autonome Nervensystem. Diese Studie lief über vier Wochen. Die Teilnehmer der ETAS-Gruppe antworteten in einem psychologischen Fragebogen positiver auf die Aussagen „ich fühle mich müde“, „es ist mühsam, aufzustehen“, „ich fühle mich schwer“.

Darüber hinaus konnten die Teilnehmer dieser Studie im Uchida-Kraepelin-Test mehr Fragen beantworten und der Anteil der richtig beantworteten Fragen war höher. Psychologen ziehen diesen Test zur Ermittlung der geistigen Angespanntheit heran. Vor und nach diesem U-K Test füllten die Probanden einen POMS – Fragebogen aus, mit dem ermittelt werden kann, wie wir uns während oder sofort nach einer bestimmten Aufgabe fühlen.

Außerdem untersuchten die Wissenschaftler nach diesem U-K Test verschiedene Stress Parameter, dazu gehörte sekretorisches Immunglobulin A (sIgA): Die sIgA-Konzentration im Speichel wird vom sympathischen Nervensystem beeinflusst und gilt als immunologischer Marker für akuten Stress:   Sofort im Anschluss an den Uchida-Kraepelin-Test war die sIgA-Konzentration bei den Studien-Teilnehmern signifikant erhöht, die ETAS nahmen, nicht dagegen in der Placebo-Gruppe – was ebenso wie die verbesserte Stimmung, die im POMS-Fragebogen ermittelt wurde, darauf hinweist, dass ETAS nicht nur einen positiven Einfluss auf unseren grundlegenden Stress-Level hat sondern auch darauf, wie wir mit akutem Stress umgehen.11

Eine Methode zu ermitteln, wie ETAS das autonome Nervensystem beeinflusst ist auch, die Herzratenvariabilität (HRV) zu messen: In einer weiteren doppelblinde, placebo-kontrollierte Studie wurden 30 Freiwillige in zwei gleich große Gruppen eingeteilt: Placebo und ETAS. Die ETAS-Gruppe erhielt über vier Wochen ETAS, die andere Gruppe erhielt ein Placebo. Das Ergebnisse der Studie, zeigten, dass sich unter Einnahme von ETAS die Stressantwort hochsignifikant verbesserte.12

Weitere Wirkungen von ETAS

Zusätzlich zu den Vorteilen für Stress, Schlaf, Stimmung und Energie konnten Laboruntersuchungen und Tierstudien zeigen, dass ETAS weitere beachtenswerte Effekte auf physiologische Funktionen hat:

Diese Effekte beinhalten anti-entzündliche Effekte: Eine Studie zeigte, dass ETAS die Produktion des Entzündungsmediators Stickstoffmonoxid und die Produktion Pro-Inflammatorischer Cytokine und Chemokine in Interleukin-1ß-behandelten Leberzellen unterdrückte.13  

Laut weiteren Studien schwächt ETAS durch UVB-Strahlen verursachte proinflammatorische Reaktionen in Haut-Fibroblasten des Menschen ab – und könnte somit Schutz vor Lichtalterung bieten. Lichtalterung zeigt sich an unserer Haut unter anderem durch Verhornung, Mitesser und knollenförmige Fältchenbildung.14,15

Darüber hinaus setzt ETAS in vitro die Resistenz von Bauspeicheldrüsen-Krebszellen gegen das Zytostatikum Gemcitabin herab. Diese Zellen sind normalerweise resistent gegen Gemcitabin – vermutlich aufgrund eines hohen HSP27-Pegels im intrazellulären Raum. ETAS verringerte den HSP27-Spiegel, HSP70 blieb jedoch unberührt.16

Die Vorbehandlung von PC12-Nervenzellen mit ETAS™ konnte Beta-Amyloid (?A) – induzierten Zelltod verhindern. PC12-Nervenzellen werden in der Alzheimerforschung eingesetzt. In Übereinstimmung mit der Studie, die einen neuroprotektiven Effekt von ETAS in vitro nachwies, 17 entdeckten Wissenschaftler in einer Studie mit Mäusen, bei denen sie die Seneszenz beschleunigten, dass sich kognitive Beeinträchtigungen abschwächten, während die Mäuse ETAS erhielten. Auch in dieser Studie fand sich ein nervenzellschützender Effekt durch ETAS mit dosisabhängig signifikantem beziehungsweise hoch signifikantem Anstieg der HSP70 Konzentration in den Zellen des Hippocampus.18

Die Forscher vermuteten, dass sich diese neuroprotektiven Wirkungen von ETAS nicht nur aufgrund der Induktion der HSP-Synthese sondern auch aufgrund eines gewissen antioxidativen Potenzials von ETAS ergaben: Die aktive ETAS-Komponente Asfural ist ein 5-Hydroxymethyl-2-furfural-Derivat – und 5-Hydroxymethyl-2-Furfural gilt als natürliches Antioxidans in Säugetierzellen.17

Endlich wieder gut schlafen

Hitzeschockproteine spielen eine lebenswichtige Rolle beim Schutz der Zellen vor Stress. HSP70 ist ein wichtiges Hitzeschockprotein, dessen Synthese mit den Jahren nachlässt. Der Spargel-Extrakt ETAS regt die Synthese von HSP70 an.1,2 Während ETAS-Einnahme über sieben bis 28 Tage verbesserten sich Studien zufolge verschiedene Stressparameter signifikant: Dazu gehörten

  • bei Mäusen der Corticosteron-Spiegel,
  • beim Menschen der Cortisol- und Chromogranin-A-Spiegel, sIgA, die Schlafqualität, die Abgeschlagenheit und die Stimmung.2,3,11

In Dosierungen von 100 – 150 mg eignet sich ETAS besonders für Erwachsene, die unter Stress und Leistungsdruck stehen, bei stressbedingt erhöhtem Cortisolspiegel und für Personen mit Schlafstörungen. Die Einsatzmöglichkeiten von ETAS sind aber noch lange nicht vollständig erforscht. Man darf gespannt sein, wie sich die Erkenntnisse insbesondere in Bezug auf neurodegenerative Krankheiten, Krebs und Hautalterung entwickeln. Dabei gilt selbst die hochdosierte Gabe von ETAS einer toxikologischen Studie zufolge als sicher.9 Nebenwirkungen sind bislang nicht bekannt.2,3,11,12

ETAS ersetzt weder einen Arztbesuch, einen gesunden Lebensstil noch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung: Diesbezüglich ist Eigenverantwortung gefragt. Aufgrund des Fehlens von Sicherheitsdaten sollten Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche von der Einnahme absehen.

Literatur

1 Ito T. Isolation, Structural  Elucidation, and Biological Evaluation of 5-Hydroxymethyl-2-furfural Derivative, Asfural, from Enzyme-Treated Asparagus Extract. J Agric Food Chem. 2013; 61: 9155?9159

2 H. Waki, S. Miyazaki, T. Miura, K. Uebaba, and T. Hisajima, “Effect of enzyme-treated asparagus (ETAS) on the stress response substance in a clinical trial,” Clinical Nutrition, vol. 32, pp. S233–S234, 2013.

3 Ito T, Goto K, Takanari J, Miura T, Wakame K, Nishioka H, Tanaka A, Nishihira J. Effects of enzyme-treated asparagus extract on heat shock protein 70, stress indices, and sleep in healthy adult men. J Nutr Sci Vitaminol. 2014;60(4):283-90.

4 M. Ritossa, F. (1962). A New Puffing Pattern Induced by Temperature Shock and DNP in Drosophila. Experientia.

5 Celi M, Vazzana M, Sanfratello A, Parrinello N Elevated cortisol modulates Hsp70 and Hsp90 gene expression and protein in sea bass head kidney and isolated leukocytes General and Comparative Endocrinology Volume 175, Issu 3, 1 February 2012, Pages 424-431

6 Calderwood SK, A. Murshid, T. Prince. The schock of aging: Molecular chaperones and the heat schock response in longevity and aging – a mini review. Gerontology, 2009: 55 (5): 550 – 8

7 Nishizawa M, Kano M, Okuyama T, Okumura T, Ikeya Y. Anti-inflammatory effects ofenzyme-treated asparagus extract and its constituents in hepatocytes. Functional Foods inHealth and Disease 2016. 6(2): 91-109.

8 Ito T, Maeda T, Goto K, Miura T, Wakame K, Nishioka H, Sato A. Enzyme-treated asparagus extract promotes expression of heat shock protein and exerts antistress effects. J Food Sci. 2014 Mar;79(3):H413-9.

9 Ito T, et al. 2014. Toxicological assessment of Enzyme-Treated Asparagus Extract in rat acute and subchronic oral toxicity studies and genotoxicity tests. Regulatory Toxicology and Pharmacology vol. 68, pp.240-249.

10 Frémont, M Vegetal Extract ETAS. Actifs 2016, pp. 156 – 160

11 J. Takanari, J. Nakahigashi, A. Sato et al., “Effect of enzyme-treated asparagus extract (ETAS) on psychological stress in healthy individuals,” Journal of Nutritional Science and Vitaminology, vol. 62, no. 3, pp. 198–205, 2016.

12 Maypro. ETAS Overview (n.n)

13 Nishizawa M, Kano M, Okuyama T, Okumura T, Ikeya Y. Anti-inflammatory effects of enzyme-treated asparagus extract and its constituents in hepatocytes. FFHD. 2016;6(2):91-109.

14 Matsuda M, T. Hoshino, N. Yamakawa, K. Tahara, H. Adachi, G. Sobue, D. Maji, H. Ihn, T. Mizushima. Suppression of UV-induced wrinkle formation by induction of HSP70 expression in mice. J Invest Dermatol. 2013; 133(4): 919–28.

15 Shirato K, Koda T, Takanari J, et al. ETAS®50 Attenuates Ultraviolet-B-Induced Interleukin-6 Expression by Suppressing Akt Phosphorylation in Normal Human Dermal Fibroblasts. Evid Based Complement Alternat Med. 2018;2018:1547120. Published 2018 Jul 5.

16 Shimada T, Nanimoto Y, Baron B, Kitagawa T, Tokuda K, Kuramitsu Y. Enzyme-treated Asparagus Extract Down-regulates Heat Shock Protein 27 of Pancreatic Cancer Cells In Vivo. 2018 Jul-Aug;32(4):759-763.

17 Ogasawara J. Inhibitory Effect of ETAS against Amyloid Beta-induced Cellular Disorder in PC12 Cells. Natural Product Communications vol 9 (4), pp. 561-564

18 Sakurai T, et al. 2014. Enzyme-treated Asparagus officinalis extract shows neuroprotective effects and attenuates cognitive impairment in senescence-accelerated mice. Natural Product Communications vol. 9(1), pp. 101-106.

Der Beitrag Einfluss von ETAS auf den Cortisolspiegel und andere Forschungsergebnisse erschien zuerst auf Foundation OrthoKnowledge.

Lyme-Borreliose und Labortestungen

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(Auszug aus einem Artikel aus 2018 von Professor Joppe Hovius und drs. Ewoud Baarsma, mit Anmerkungen der Redaktion)

Die Lyme-Borreliose wird durch das Borrelia-Bakterium verursacht, das durch den Stich einer infizierten Zecke übertragen wird. Je länger die Zecke steckt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Bakterien jemanden infizieren können. Nicht jeder wird nach einem Zeckenstich krank; Etwa 2 bis 3 von 100 Menschen entwickeln nach einem Stich eine Lyme-Borreliose. Dieser Durchschnitt kann regional abweichen und ist von der Durchseuchung der Zecken abhängig. (a.d.r.) Etwa 50% der infizierten Personen prägen nach ein oder zwei Wochen an der Stelle, an der die Zecke gestochen hat, einen roten Kreis oder Fleck aus (oft größer als 5 cm). Die medizinische Bezeichnung für einen solchen Fleck lautet Erythema migrans. In diesem Fall liegt eine frühe (lokalisierte) Borreliose vor und Sie müssen sofort zum Arzt gehen, um eine Antibiotikabehandlung zu erhalten. Es ist dann kein zusätzlicher Test erforderlich.

Wenn der rote Kreis nicht bemerkt oder erkannt wird und keine Antibiotikabehandlung durchgeführt wurde, kann sich die Infektion ausbreiten und andere Organe wie Herz, Gelenke, Nervensystem oder andere Teile der Haut betreffen. Sie erkranken dann an der Immunantwort Ihres eigenen Körpers auf das Borrelia-Bakterium. Um diese spätere Manifestation der Lyme-Borreliose nachzuweisen, verwenden Ärzte zusätzliche diagnostische Tests. Über diese Art von Tests wird viel diskutiert. Wann sollten Sie auf Lyme-Borreliose testen? Welchen Test sollten Sie verwenden? Sind die Tests im Ausland besser? Wann können Sie die Bakterien selbst nachweisen? Und warum testen wir eigentlich nicht, ob die Bakterien in der entfernten Zecke vorhanden sind? Die Antwort auf diese und weitere Fragen finden Sie hier.

Welche Tests werden zur Bestimmung der Lyme-Borreliose verwendet und wann sind Tests sinnvoll?

Zwei Arten von Tests werden zum Nachweis der Lyme-Borreliose verwendet: Direkt – diese zeigen das Borrelia-Bakterium selbst an – und indirekte Tests – diese zeigen das Vorhandensein einer Immunantwort auf das Borrelia-Bakterium an. Untersuchungen haben gezeigt, dass aktuelle Direkttests für die routinemäßige Verwendung von Blut oder Urin nicht empfindlich genug sind. Sie können jedoch in bestimmten Fällen verwendet werden, um das Borrelia-Bakterium in einer Hautbiopsie, einer Gelenkfunktion oder manchmal sogar einer Gehirnflüssigkeit nachzuweisen.

Der am häufigsten verwendete indirekte Test, ist ein Test zum Nachweis menschlicher Antikörper gegen das Borrelia-Bakterium. In den Niederlanden wird dies normalerweise mit einem Screening-Test (zum Beispiel einem ELISA oder einem Enzyme-Linked Immuno Sorbent Assay) durchgeführt. Wenn das Ergebnis des ELISA zweifelhaft oder positiv ist, wird im Labor ein technischer Bestätigungstest durchgeführt. Dieser sogenannte Western- oder Immunoblot muss bestätigen, dass es sich tatsächlich um Antikörper gegen das Borrelia-Bakterium handelt.

Von Tests im Verdachtsfall auf einen roten Fleck oder Kreis wird abgeraten. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Empfindlichkeit der Antikörpertests in diesem Stadium der Krankheit noch nicht hoch genug ist, da die Antikörperproduktion häufig noch nicht begonnen hat. Daher besteht die Möglichkeit, dass das Ergebnis negativ ist, Sie jedoch immer noch an Lyme-Borreliose leiden. Es wird daher empfohlen, bei Verdacht auf Erythema migrans mit Antibiotika zu beginnen. Für spätere Symptome der Lyme-Borreliose ist es wichtig, zu testen. Die Empfindlichkeit ist dann viel höher und ein positiver Test kann in der Tat helfen, die Diagnose zu stellen. Bedeutet ein positiver Antikörpertest immer, dass Sie an Lyme-Borreliose leiden? Nein: 5-10% der niederländischen Bevölkerung haben einen positiven Test ohne Symptome. Dies liegt daran, dass ein früherer Stich einer infizierten Zecke, eine frühere Infektion mit Lyme-Borreliose und kreuzreagierende Antikörper ebenfalls Gründe für ein positives Testergebnis sind. Es ist daher sehr wichtig zu überlegen, wann es sinnvoll ist, auf Lyme-Borreliose zu testen, und dass der Arzt die Dauer und die Art der Symptome des Patienten untersucht. Die Diagnose der Lyme-Borreliose ist daher häufig maßgeschneidert.

Es gibt auch sogenannte Zelltests. Infektionen mit Borrelia burgdorferi zeigen nicht nur eine humorale Immunantwort durch Produktion Borrelien-spezifischer Antikörper, sondern aktivieren auch gleichzeitig die zelluläre Immunantwort in Form von spezifischen T-Lympozyten (EliSpot-Test). Sobald die Borrelien im Körper nicht mehr aktiv sind, sollte die T-zelluläre Immunantwort zeitnah verschwinden und der EliSpot folglich negativ ausfallen.
Es ist grundsätzlich nicht möglich, den Behandlungserfolg einer effektiven Borreliose-Therapie mit Hilfe der Borrelien-Antikörper zu überprüfen, da der Antikörper-“Titer” im Blut über Jahre hinweg bestehen bleiben kann. Kürzlich erfolgte Infektionen mit Borrelia Burgdorferi (z.B. Symptom der Wanderröte oder Sommergrippe nach Zeckenstich) äußern sich oft erst nach Wochen durch Antikörper-Produktion. Daneben kann der Nachweis von Borrelien-spezifischen Antikörpern wegen mangelhafter Standardisierung und geringer Sensitivität von ELISA- und Immunoblot-Tests trotz stattgefundener Infektion negativ ausfallen. (a.d.r.)

Bei einem Zeckenstich werden neben den Borrelien oft auch weitere Erreger übertragen. Diese Koerreger können bakteriellen oder viralen Ursprungs sein. Aufgrund einer meist unzureichenden Diagnostik und Behandlung kommt es zu chronischen Verlaufsformen, wodurch bereits im Körper vorhandene Erreger reaktiviert werden können, sogenannte Opportunistische Erreger. Gewöhnliche Blutuntersuchungen bestimmen meist nur die Antikörper gegen einen Erreger.
Der TickPlex Plus, als akkreditierter Test, ermöglicht die gleichzeitige Bestimmung von IgM- und IgG-Antikörper mehrerer bakterieller und viraler Erreger mit einer hohen Sensitivität von ca. 95% und Spezifität von 98%. TickPlex Plus detektiert Antikörper gegen die Erreger Ehrlichien, Mycoplasmen, Bartonellen, Rickettsien, Babesien, EBV, Parvo- und Coxsackie Viren mittels des sensitiveren und spezifischeren ELISA im Gegensatz zu allen bisher verfügbaren IFT-Testverfahren. Die Ergebnisse des TickPlex müssen vom Therapeuten immer i n Zusammenhang mit den klinischen Symptomen und Differentialdiagnosen des Patienten beurteilt werden. Der TickPlex kann in verschiedenen Krankheitsstadien angewendet werden. Das veröffentlichte Nature-Paper unterstreicht die Relevanz polymikrobieller Infektions-Testungen [https://www.nature.com/articles/s41598-018-34393-9]. (a.d.r.)

Für weitere Informationen über Testen besuchen Sie zum beispiel www.arminlabs.com

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Calcium

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Nahezu das gesamte Calcium im menschlichen Körper (99%) befindet sich in den Knochen und Zähnen. Das restliche Calcium ist unter anderem bedeutsam für die Erregungsleitung im Herzen, die Regulierung des Blutdrucks, den Transport von Nährstoffen durch die Zellwand, die Blutgerinnung, Wundheilung, Muskelkontraktion, Nierenfunktion, den Energie- und Fettstoffwechsel, die Übertragung von Nervenreizen und die Ausschüttung von Hormonen, Neurotransmittern und Enzymen. Eine ausreichende Calciumzufuhr ist insbesondere während des Wachstums, in der Schwangerschaft und Stillzeit wichtig. Die Calciumaufnahme aus dem Dünndarm hängt unter anderem von der ausreichenden Einnahme von Vitamin D, Magnesium und Proteinen ab. Die richtige Verteilung von Calcium im Körper wird unter anderem durch ausreichend Vitamin K2 bestimmt.

Quellen

Milchprodukte, Sesamsamen, Spinat, Brokkoli, Kohl, Feigen, Getreide, Sardinen.

Qualitätsaspekte

Es gibt mehrere Calciumverbindungen, die in Nahrungsergänzungsmitteln Verwendung finden. Hierbei muss deutlich unterschieden werden, ob es sich um eine „organische“ oder „anorganische“ Mineralstoffverbindung handelt. Anorganische Mineralstoffverbindungen (die im Boden vorkommen und von den Pflanzen daraus aufgenommen werden wie z. B. Calciumcarbonat) haben im Vergleich zu organisch gebundenen Mineralstoffverbindungen wie z. B. Calcium-Bisglycinat, -Gluconat und -Citrat allgemein eine geringe Bioverfügbarkeit. Und von den organisch gebundenen Mineralstoffverbindungen scheint Calcium-Bisglycinat am besten resorbierbar zu sein.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Osteomalazie, Osteoporose, verzögerte Blutgerinnung, erhöhtes Risiko für Nierensteine und Dickdarmkrebs, bei schwerem Calciummangel: Muskelkrampf, Muskelschwäche, Verwirrtheit, Vergesslichkeit, Herzrhythmusstörungen.

Indikationen

  • zu geringe Calcium-Einnahme / Calcium-Mangel
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Zöliakie
  • Osteoporose/Osteomalazie/Rachitis (auch Prävention)
  • PMS (prämenstruelles Syndrom)
  • hoher Blutdruck (auch Prävention)
  • Präeklampsie-Vorbeugung
  • Beinkrämpfe während der Schwangerschaft
  • Polyzystisches Ovarialsyndrom
  • Sekundärer Hyperparathyreoidismus
  • Darmkrebs und Darmkrebsprävention
  • Prävention von Zahnausfall bei Senioren
  • Diabetes Typ 2, Schwangerschaftsdiabetes
  • Übergewicht (auch Prävention)

Kontraindikationen

  • Hyperkalzämie und Hyperkalzurie
  • Sarkoidose
  • Zu hoher Vitamin-D-Spiegel
  • Seien Sie bei verminderter Nierenfunktion mit der Calcium-Supplementierung zurückhaltend.

Anwendungshinweise

  • Allgemeine Erhaltungsdosis: 200-600 mg Calcium pro Tag
  • Allgemeine therapeutische Dosierung: 600-1000 mg Calcium pro Tag
  • Osteoporose-Prävention: 1000 mg/Tag
  • PMS: 1000 mg/Tag
  • Präeklampsie-Vorbeugung: 1000-1600 mg/Tag

 

Alter

ausreichende Zufuhr in mg/pro Tag

durchschnittlicher Bedarf in mg/pro Tag

Referenzzufuhr der Bevölkerung in mg/pro Tag

7-11 Monaten

280

 

 

1-3 Jahre

 

390

540

4-10 Jahre

 

680

800

11-17 Jahre

 

960

1150

18-24 Jahre

 

860

1000

? 25 Jahre

 

750

950

Quelle: Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, 2015

 

NB: Achten Sie bei der Calcium-Supplementierung in jedem Fall auf die ausreichende Einnahme von Vitamin D, Vitamin K2 und Magnesium. Die tägliche Calciumaufnahme aus Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln darf die Menge von 2500 mg nicht überschreiten.

 

Wechselwirkungen

  • Vitamin D erhöht die Calciumaufnahme; Vitamin K2 fördert die richtige Verteilung von Calcium im Körper (Einlagerung in Knochen und nicht in Weichteilgewebe wie z. B. Blutgefäße).
  • Verschiedene Arzneimittel erhöhen den Calcium-Bedarf, so z. B. Antikonvulsiva (Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin), Schleifendiuretika und Corticosteroide.
  • Alkohol senkt die Aufnahme und erhöht die Ausscheidung von Calcium.
  • Natrium (Salz) erhöht die Calcium-Ausscheidung im Urin.
  • Eine hohe Calcium-Einnahme kann den Zinkbedarf erhöhen.
  • Calcium hemmt die Aufnahme von Blei und erhöht die Aufnahme von Aluminium.
  • Verwenden Sie kein Calcium-Ergänzungsmittel in Kombination mit Calcipotriol (einem Vitamin-D-Analogon); dadurch steigt das Hyperkalzämie-Risiko.
  • Die chronische Verwendung von Abführmitteln kann den Calcium- und Vitamin-D-Bedarf erhöhen.
  • Verwenden Sie kein Calcium-Ergänzungsmittel in Kombination mit Ceftriaxon.
  • Die erhöhte Einnahme von Kalium bei Senkung der Natriumeinnahme verringert die Calcium-Ausscheidung, insbesondere bei postmenopausalen Frauen.
  • Thiaziddiuretika senken den Calciumverlust mit dem Urin; seien Sie mit der Calcium-Supplementierung vorsichtig.
  • Nehmen Sie Calcium nicht gleichzeitig mit Sotalol, Levothyroxin, Biphosphonaten, Tetracyclinen oder Chinolonen ein; Calcium kann die Aufnahme dieser Arzneimittel verringern.

 

Sicherheit

Die tolerierbare Höchstaufnahmemenge von Calcium (aus Nahrung und Nahrungsergänzungs­mitteln) beträgt für Erwachsene 2500 mg pro Tag (EFSA, Europäische Behörde für Lebensmittel­sicherheit, 2012). Personen, die keine mit Calcium angereicherte Nahrung zu sich nehmen, können im Allgemeinen zusätzliches Calcium in Form eines Nahrungsergänzungsmittels bis maximal 1000 (eventuell zeitweise bis 1600) mg pro Tag einnehmen. Die Einnahme eines Calcium-Ergänzungsmittels führt manchmal zu Völlegefühl und Blähungen. Das Risiko der Calcium-Ablagerung in Blutgefäßen (Gefäßverkalkung) und anderen Weichteilgeweben sinkt bei ausreichender körperlicher Aktivität und genügender Einnahme von Vitamin K2 und Vitamin D.

 

Literatur

1. Heaney RP. Calcium intake and disease prevention. Arq Bras Endocrinol Metabol. 2006;50(4):685-93.
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Chrom

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Chrom ist wichtig für den Kohlenhydrat-, Protein- und Fettstoffwechsel. Chrom ist Bestandteil des Glucosetoleranzfaktors (GTF) und erhöht die Glucosetoleranz, indem es die Insulinwirkung unterstützt. Weiterhin verbessert Chrom das Verhältnis zwischen LDL- und HDL-Cholesterin im Blut. Ausreichend Chrom kann bedeutsam dafür sein, die Fetteinlagerung im Körper unter Kontrolle zu halten. Eine an Einfachzuckern reiche Nahrung erhöht die Ausscheidung von Chrom.

Quellen

Gemüse, Obst, Milchprodukte, Fleisch.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Verminderte Glucosetoleranz (Hyperglykämie, Hypoglykämie), erhöhter Cholesterin- und Triglyceridspiegel, Zunahme des Körperfettanteils (und Abnahme der fettfreien Körpermasse), Gewichtsverlust (bei schwerem Mangel), Wachstumsrückstand, periphere Neuropathie, atypische Depression. Ein Chrommangel erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes, Schwangerschaftsdiabetes und Herz-Kreislauferkrankungen.

Indikationen

  • geringe Chromeinnahme / Chrommangel
  • Übergewicht (auch Prävention, u. a. durch Verminderung von Appetit und Essattacken)
  • metabolisches Syndrom
  • Diabetes Typ 1 und 2
  • Diabetes, verursacht durch Corticosteroide
  • Hyperlipidämie (in Verbindung mit Insulinresistenz)
  • altersbedingte Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten, frühes Demenzstadium
  • atypische Depression (insbesondere bei starkem Verlangen nach Zucker, Gewichtszunahme, Lethargie)
  • PMDD (Premenstrual dysphoric disorder / prämenstruelles Verstimmungssyndrom)
  • Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)
  • Morbus Turner / Turner-Syndrom ??? (zur Verbesserung des Glucose- und Fettstoffwechsels)
  • schwere körperliche Anstrengung, Infektion, Trauma und andere Formen physischer Belastung (erhöhte Chromausscheidung über die Nieren)

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit/Allergie gegenüber Chrom
  • Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion

Anwendungshinweise

  • Erhaltungsdosis: 200 µg/Tag
  • Allgemeine therapeutische Dosierung: 400-800 µg pro Tag
  • Der Niederländische Gesundheitsrat gibt keine Empfehlungen für Chrom. Dagegen hat das Food and Nutrition Board in den Vereinigten Staaten Empfehlungen für Chrom ausgesprochen (siehe Tabelle). Die Chrom-Supplementierung ist sehr sicher, jedenfalls, wenn eine Obergrenze von 1000 µg/Tag (Erwachsene) eingehalten wird.

 

Alter

Frauen

Männer

0-6 Monaten

0,2

0,2

7-12 Monaten

5,5

5,5

1-3 Jahre

11

11

4-8 Jahre

15

15

9-13 Jahre

21

25

14-18 Jahre

24

35

19-50 Jahre

25

35

? 51 Jahre

20

30

Schwangerschaft

29-30

 

Stillzeit

44-45

 

Adäquate Einnahmemenge Chrom (µg/Tag)

 

 

Wechselwirkungen

  • Chrom kann den Blutzuckerspiegel senken; Diabeter sollten dies berücksichtigen.
  • Nehmen Sie Chrom und Levothyroxin nicht gleichzeitig ein; Chrom kann die Aufnahme von Levothyroxin verringern.
  • NSAIDs (darunter Ibuprofen, Indometacin, Naproxen, Piroxicam, Aspirin) können die Chromaufnahme erhöhen und die Chromausscheidung verringern. Seien Sie bei der Chrom-Supplementierung zurückhaltend.
  • Antazida, Corticosteroide, H2-Rezeptorblocker und Protonenpumpenhemmer können den Chromstatus senken. Die zusätzliche Einnahme von Chrom kann angebracht sein.
  • Chrom kann das (günstige) HDL-Cholesterin bei Menschen, die Betablocker einnehmen, erhöhen. Betablocker können in Kombination mit Chrom eine stärkere Wirkung haben oder die Chromresorption fördern. Seien Sie bei der Chrom-Supplementierung zurückhaltend.
  • Chrom und Vitamin B3 verstärken gegenseitig ihre Wirkung bei der Verbesserung des Glucosestoffwechsels und Blutzuckerspiegels; dies gilt auch für Chrom und Biotin.
  • Chrom kann die altersbedingte Abnahme der Knochenmasse hemmen; dieser Effekt wird vermutlich durch Calcium verstärkt.
  • Ein hoher Zuckerkonsum begünstigt die Chromausscheidung.

Sicherheit

Chrom ist in den angegebenen Dosierungen unbedenklich. Die Einnahme von Chrom kann mit milden Magen-Darm-Beschwerden einhergehen.

Literatur

1. Sala M et al. A double-blind, randomized pilot trial of chromium picolinate for overweight individuals with binge-eating disorder: effects on glucose regulation. J Diet Suppl. 2017;14(2):191-199.
2. Bai J et al. Chromium exposure and incidence of metabolic syndrome among American young adults over a 23-year follow-up: the CARDIA Trace Element Study. Sci Rep. 2015;5:15606.
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4. Sundararaman PG et al. Serum chromium levels in gestational diabetes mellitus. Indian J Endocrinol Metab. 2012;16(Suppl1): S70–S73.
5. Cefalu WT et al. Characterization of the metabolic and physiologic response to chromium supplementation in subjects with type 2 diabetes mellitus. Metabolism. 2010;59(5):755-62.
6. Krikorian R et al. Improved cognitive-cerebral function in older adults with chromium supplementation. Nutr Neurosci. 2010;13(3):116-22.
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9. Brownley KA et al. Chromium supplementation for menstrual cycle-related mood symptoms. J Diet Suppl. 2013;10(4):345-56.
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11. Saner G et al. Alterations of chromium metabolism and effect of chromium supplementation in Turner’s syndrome patients. Am J Clin Nutr. 1983;38(4):574-8.
12. Anderson RA. Chromium metabolism and its role in disease processes in man. Clin Physiol Biochem. 1986;4(1):31-41.

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Eisen

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Eisen gehört zu den häufigsten Elementen auf der Erde, es ist für die meisten Lebensformen, auch für den Menschen, unabdingbar. So ist es Bestandteil des Hämoglobins in den roten Blutkörperchen und spielt damit beim Sauerstofftransport im Körper eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus ist Eisen in vielen Enzymen wie zum Beispiel Katalase und Cytochrom enthalten. Diese Enzyme erfüllen eine Funktion in der Regulation des Stoffwechsels. In den Zellen wird Eisen zum Aufbau der DNA benötigt und unterstützt auf diese Weise ein normales Wachstum und eine normale Entwicklung. Eisen ist weiterhin unentbehrlich für die Bildung von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin.

Ein Eisenmangel ist nichts Ungewöhnliches, vor allem bei Risikogruppen wie Frauen während der Schwangerschaft oder Menstruation, bei Kindern im Wachstum, Vegetariern und Sportlern.

Quellen

Eisen findet sich in der Nahrung vor allem in rotem Fleisch, Fisch und Geflügel. In anderer, weniger gut aufnehmbarer Form ist Eisen unter anderem in Bohnen, Trockenobst, Getreideerzeugnissen und Blattgemüsen enthalten.

Qualitätsaspekte

Zur Supplementierung mit Eisen ist Eisenglycinat eine sehr gut aufnehmbare, organische Form, wobei jedes Eisenteilchen als Chelatverbindung an zwei Moleküle der Aminosäure Glycin gebunden ist. Diese Verbindung ist magenfreundlich und führt nicht zur Obstipation, einem bekannten Problem bei der Nahrungsergänzung mit Eisen.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Ermüdung, Eisenmangelanämie (die wichtigsten Symptome sind Müdigkeit, kalte Gliedmaßen, Gesichtsblässe und verringerte körperliche Belastbarkeit; weiterhin können Kopfschmerzen, Herzklopfen (Tachykardie), Schwindelgefühl, verminderte Widerstandskraft und Brustschmerzen ein Hinweis auf Blutarmut infolge von Eisenmangel sein). Eisenmangel ist möglicherweise ein Risikofaktor für Osteoporose.

Indikationen

  • Im Blut nachgewiesene Eisenmangelanämie* (normozytäre oder mikrozytäre Anämie (Hämoglobin < 7,5 mmol/l bei Frauen und <8,5 mmol/l bei Männern), Serumferritinspiegel <15 µg/l)
  • Anämie durch eine chronische Krankheit** (normozytäre oder mikrozytäre Anämie, Serumferritinspiegel >15 µg/l und <100 µg/l, erniedrigtes Serumeisen und erhöhtes Transferrin)
  • Unerklärliche Müdigkeit bei prämenopausalen Frauen mit einem Serumferritinspiegel <50 µg/l (ohne Blutarmut)
  • Erhöhter Eisenbedarf während der Schwangerschaft

* Eisenmangel und damit zusammenhängende Blutarmut kann unter anderem die Folge einer Mangelernährung sein (Vegetarier, Veganer, Senioren), der verminderten Aufnahme (Resorptionsstörung) im Dünndarm (Zöliakie, atrophische Gastritis, Magenverkleinerung) oder von Blutverlust (Menstruation, (Magen-Darm-) Blutung, Operation, Entbindung, Trauma, Blutspende). Etwa 1 bis 2 % aller Erwachsenen leiden unter Eisenmangel, bei prämenopausalen Frauen liegt dieser Anteil bei 5 bis 20 %. Eisenmangel (erniedrigter Serumferritinspiegel) geht nicht immer mit Eisenmangelanämie (erniedrigter Hämoglobingehalt) einher. Die wichtigste Ursache einer Eisenmangelanämie bei Erwachsenen über 50 Jahre ist Blutverlust (vor allem aus dem Magen-Darm-Kanal). Zusätzliches Eisen ist erforderlich, aber es sollte immer nach der Ursache des Eisenmangels gesucht werden.

** Anämie durch eine chronische Krankheit ist vermutlich die Folge eines gestörten Einbaus von Eisen in das Hämoglobin und eine kürzere Lebensdauer der roten Blutkörperchen. Diese Form der Blutarmut kann bei chronischen Entzündungskrankheiten auftreten wie z. B. bei rheumatoider Arthritis, chronischen Infektionskrankheiten, akuten (rezidivierenden) Infektionen und Krebs.

Kontraindikationen

  • Leberzirrhose
  • Hämachromatose (Eisenspeicherkrankheit)

Anwendungshinweise

  • Bei Eisenmangelanämie: maximal 125 mg/Tag (zeitweise)
  • Unerklärliche Ermüdungszustände bei prämenopausalen Frauen: maximal 80 mg/Tag (zeitweise)
  • Während der (gesamten) Schwangerschaft: 25-60 mg/Tag, bei nachgewiesener Eisenmangelanämie 120 mg/Tag (siehe Literaturverweis 6)
  • Nehmen Sie Eisenpräparate vorzugsweise zwischen den Mahlzeiten ein und nicht in Kombination mit calciumreichen Nahrungsmitteln wie Milch. Die gleichzeitige Einnahme von mindestens 200 mg Vitamin C (Ascorbinsäure) fördert die Eisenaufnahme.

Wechselwirkungen

  • Protonenpumpenhemmer und Allupurinol können den Eisenstatus senken.
  • Magensäurebinder (Antazida), Magensäurehemmer (H2-Rezeptorantagonisten), Pankreasenzyme und Cholestyramin können die Eisen-Resorption beeinträchtigen.
  • NSAIDs können den Eisenstatus durch Beschädigung der Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt mit (subklinischem) Blutverlust absenken.
  • Eisen kann die Aufnahme von Methyldopa, Levodopa, Levothyroxin und Penicillamin, Antibiotika (Fluorchinolon-, Tetracyclin-Antibiotika) und Biphosphonaten (Clodronat) verringern. Nehmen Sie keine Eisenpräparate gleichzeitig mit diesen Arzneimitteln ein.
  • Eisen senkt die Kupferresorption und umgekehrt.
  • Vitamin C erhöht die Eisenaufnahme in Dosierungen von mindestens 200 mg Vitamin C (Ascorbinsäure). Der Vitamin-C-Status ist nicht nur für die intestinale Eisenresorption wichtig, sondern auch für die Eisenaufnahme und den Eisenstoffwechsel in der Zelle.
  • Calcium kann die Eisenresorption verringern. Nehmen Sie diese Mineralstoffe möglichst nicht zusammen ein.
  • Vitamin A trägt zur Mobilisierung des im Gewebe eingelagerten Eisens bei, eine Verbesserung des Vitamin-A-Status verbessert den Eisenstatus.
  • Die Nahrungsergänzung mit Vitamin B2 (Riboflavin) kann die Blutbildung durch Eisensupplementierung steigern.

Sicherheit

Die Supplementierung mit Eisen in den angegebenen Dosierungen und über begrenzte Zeit (bis der Eisenmangel behoben ist) ist unbedenklich. Eine langfristig zu hohe Einnahme von Eisen verursacht oxidativen Stress (wodurch das Risiko von Organschäden und chronischen Erkrankungen zunimmt) und ist zu vermeiden. Vor allem Senioren und Diabetiker sollten dies berücksichtigen.

Die empfohlene Tagesdosis (RDA) für Männer beträgt 9 mg/Tag (19-22 Jahre: 11 mg/Tag), für Frauen 15 mg/Tag (19-22 Jahre: 16 mg/Tag, in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft: 15-19 mg/Tag, in der Stillzeit: 20 mg/Tag). Die tolerierbare Höchstaufnahmemenge (UL) für Eisen (aus der Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln) beträgt 40 mg/Tag für Kinder zwischen 1 und 13 Jahren und 45 mg/Tag für Personen ab 14 Jahre. Die Einnahme höherer Dosen kann zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. Eisenbisglycinat wird meist besser vertragen als andere Eisenverbindungen.

Bewahren Sie Eisenpräparate wegen der Toxizität bei (sehr) hoher Einnahmemenge immer für (kleine) Kinder unzugänglich auf. Toxische Wirkungen sind bei einer Dosis ab 20 mg/kg elementarem Eisen und einer Plasmakonzentration von >40 Mikromol/l Fe2+ zu erwarten.

Literatur

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6. World Health Organization, 2012. Guideline. Daily iron and folic acid supplementation in pregnant women.
7. Toxqui L et al. Chronic iron deficiency as an emerging risk factor for osteoporosis: a hypothesis. Nutrients. 2015;7(4):2324-44.
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10. Brewer GJ et al. Iron and copper toxicity in diseases of aging, particularly atherosclerosis and Alzheimer’s disease. Exp Biol Med (Maywood). 2007;232(2):323-35.
11. Weinberg ED. Iron toxicity: new conditions continue to emerge. Oxid Med Cell Longev. 2009;2(2):107-9.

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Kalium

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Die wichtigsten Elektrolyte im Körper sind Kalium, Natrium und Chlorid. Sie sind wichtig für den Wasserhaushalt und regulieren den Flüssigkeitsaustausch zwischen Zellen und Geweben; zudem ist Kalium essentiell für den Aufbau des Zellmembranpotentials. Kalium hat eine günstige Wirkung auf den Blutdruck, den Herzrhythmus und eine gute Muskelfunktion. Kalium bestimmt mit anderen Elektrolyten den pH-Wert im Körper und mobilisiert Glycogen aus der Leber. Eine kaliumreiche Diät unterstützt eine gesunde Nierenfunktion. Der Kaliumbedarf nimmt bei übermäßigem Konsum von Zucker und anderen raffinierten Kohlenhydraten zu, ebenso bei Flüssigkeitsverlust durch körperliche Anstrengung, Erbrechen, Durchfall u. a. m. Eine geringe Kaliumzufuhr bei zugleich hoher Natriumzufuhr erhöht das Risiko im Hinblick auf hohen Blutdruck und Herz-Kreislauferkrankungen.

Quellen

Gemüse, Obst, Fleisch, Milchprodukte.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Muskelschwäche, Verstopfung, Ermüdung, Missstimmung, Herzrhythmusstörungen, Polyurie (bei schwerem Mangel). Häufige Ursache eines Kaliummangels ist die Einnahme von Diuretika (siehe Wechselwirkungen).

Indikationen

  • Niedriger Kaliumstatus (geringe Zufuhr aus der Nahrung, lang anhaltender Durchfall oder Erbrechen)
  • Hypertonie
  • Herzrhythmusstörungen (auch Prävention)
  • Schlaganfall (Prävention)
  • Herzversagen
  • Ischämische Herzerkrankung
  • Muskelkrämpfe
  • Muskelschwäche
  • Hyperkalzurie
  • Nierensteine (auch Prävention)
  • Osteoporose (auch Prävention)
  • Metabolisches Syndrom, Diabetes Typ 2 (auch Prävention)

Kontraindikationen

Nierenversagen kann zu einer verminderten Kaliumausscheidung führen. Bei Nierenproblemen dürfen Kalium-Ergänzungsmittel nur auf Anraten eines Arztes eingenommen werden. Menschen mit Dehydratation oder einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür sollten den Gebrauch von Kalium-Ergänzungsmitteln vermeiden.

Anwendungshinweise

  • Allgemeine Erhaltungsdosis: 200-800 mg Kalium pro Tag
  • Therapeutische Dosierung: maximal 60 mg Kalium pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag

Wechselwirkungen

  • Einige Arzneimittel können den Kaliumspiegel senken, darunter Acetazolamid, Gentamicin, Salbutamol, Amphotericin B, Albuterol, Cisplatin, Fluconazol, Levodopa, Abführmittel, Thiaziddiuretika, Tetracycline, Schleifendiuretika, Corticosteroide, Methylxanthine, Carbenicillin, Phenothiazine und Salicylate. Die Supplementierung mit Kalium kann dann angebracht sein, vorzugsweise an einem anderen Zeitpunkt des Tages.
  • Verschiedene Arzneimittel können den Kaliumspiegel erhöhen, darunter NSAIDs, Aldosteronantagonisten, Penicillin G, kaliumsparende Diuretika, Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten, Aminoglycoside, Succinylcholin, ACE-Hemmer und Betablocker. Seien Sie bei der Kalium-Supplementierung zurückhaltend.
  • Seien Sie bei der Kalium-Supplementierung zurückhaltend, wenn Sie Anticholinergika oder Opioid-Analgetika einnehmen.

Sicherheit

Kalium hat eine relativ geringe Toxizität, bei normaler Nierenfunktion wird ein Zuviel schnell über die Nieren ausgeschieden. Kalium kann die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts reizen. Bei (länger währender) Supplementierung mit einer hohen Dosis Kalium ist es ratsam, den Blutkaliumspiegel zu überwachen, insbesondere bei Senioren, Diabetikern und bei Personen mit einer chronischen Nierenerkrankung oder Niereninsuffizienz. Eine Kaliumintoxikation kann zu neuromuskulären Problemen (Kribbeln, Parästhesie, Muskelschwäche, Paralyse) und Herzstillstand führen.

Literatur

1. He FJ et al. Beneficial effects of potassium on human health. Physiol Plant. 2008;133(4):725-35.
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6. Hoss S et al. Serum potassium levels and outcome in patients with chronic heart failure. Am J Cardiol. 2016;118(12):1868-1874.
7. Aburto NJ et al. Effect of increased potassium intake on cardiovascular risk factors and disease: systematic review and meta-analyses. BMJ. 2013;346:f1378.
8. Cai X et al. Potassium and obesity/metabolic syndrome: a systematic review and meta-analysis of the epidemiological evidence. Nutrients. 2016;8(4):183.
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10. Lee H et al. Potassium intake and the prevalence of metabolic syndrome: the Korean National Health and Nutrition Examination Survey 2008-2010. PLoS One. 2013;8(1):e55106.
11. Tachi T et al. Hyponatremia and hypokalemia as risk factors for falls. Eur J Clin Nutr. 2015;69(2):205-10.
12. Ferraro PM et al. Dietary protein and potassium, diet-dependent net acid load, and risk of incident kidney stones. Clin J Am Soc Nephrol. 2016;11(10):1834-1844.
13. EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies. Opinion of the Scientific Panel on dietetic Products, Nutrition and Allergies on a request from the Commission related to the tolerable upper intake level of potassium. The EFSA Journal 2005;193:1-19.

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Magnesium

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Magnesium ist an über 300 enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt. Magnesium ist für den Protein-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, die Nervenleitung, Muskelkontraktion, den Cholesterinstoffwechsel, die Temperaturregulation, Detoxifikation und für gesunde Knochen und Zähne von Bedeutung. Auch auf Herz und Blutgefäße hat Magnesium einen günstigen Einfluss: Es trägt dazu bei, das Blut dünn zu halten, entspannt die Blutgefäße und wirkt der Erhöhung des Blutdrucks entgegen. Eine zu geringe Zufuhr von Magnesium mit der Nahrung ist nichts Ungewöhnliches. Faktoren wie Stress, Durchfall, Erbrechen und ein hoher Zuckerkonsum senken den Magnesiumstatus.

Quellen

Gute Magnesiumquellen sind Kakao, Schalentiere, Nüsse, Sojabohnen, grünes Gemüse und Vollkorngetreide.

Qualitätsaspekte

Magnesiumbisglycinat ist eine hervorragende Einnahmeform von Magnesium. Hierbei ist jedes Magnesiumion zangenartig und stabil von zwei Molekülen der Aminosäure Glycin umschlossen (chelatisiert), wodurch eine Art Ringstruktur gebildet wird, in deren Zentrum sich das Mineral befindet. Das Wort „Chelat“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Krebsschere“ (siehe Abbildung).

Dieses Magnesium-Aminosäure-Chelat hat eine höhere Bioverfügbarkeit als andere Magnesiumverbindungen wie zum Beispiel Magnesiumoxid. Der Grund dafür ist, dass die Bindung zwischen dem Magnesium und der Aminosäure in einem Chelat so stark ist, dass sie unter dem Einfluss der Magensäure nicht aufspaltet – ganz im Gegensatz zu anderen Magnesiumverbindungen. Dies hat den Vorteil, dass das Magnesiumbisglycinat als Aminosäureverbindung den Dünndarm erreicht und dort mit Hilfe von Aminosäurerezeptoren resorbiert wird. Wie bekannt, werden Aminosäuren vom Körper hervorragend resorbiert. Und Glycin, die kleinste Aminosäure, erst recht, weshalb sie hier konkret ausgewählt wurde. Das Problem mit Mineralstoffverbindungen (z. B. Citraten und Oxiden), die im Magen-Darm-Trakt zerfallen, besteht darin, dass ein elektrisch geladenes Magnesiumion entsteht, das sich an nicht resorbierbare Stoffe aus der Nahrung (wie z. B. Phytate) anlagern kann oder hinsichtlich der Resorption mit anderen Mineralstoffen in Konkurrenz tritt. Und darunter leidet die Bioverfügbarkeit. Ein weiterer Vorteil ist, dass viele Menschen Magnesiumbisglycinat – auch in höherer Dosis – besser vertragen als andere Magnesium-Ergänzungsmittel. Bei Magnesiumbisglycinat, das nach dem patentierten Albion-Verfahren produziert wurde, können Sie sicher sein, ein echtes Aminosäurechelat vor sich zu haben.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Inappetenz, Übelkeit, (chronische) Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Nervosität, Reizbarkeit, erhöhte Stressempfindlichkeit, Schwindelgefühl, (Spannungs-) Kopfschmerz, Muskelkrämpfe, Muskelverspannungen, Muskelschwäche, Tremore, Bronchiale Hyperreaktivität und Abnahme der Lungenfunktion, Kalkablagerung im Gelenkknorpel.

Indikationen

  • Abgesenkter Magnesiumstatus oder Magnesiummangel (siehe Anzeichen eines möglichen Mangels)
  • Erhöhter Magnesiumbedarf (Erbrechen, übermäßiges Schwitzen, Alkoholkrankheit, zystische Fibrose, chronische Nierenerkrankungen, Malabsorption)
  • Hypertonie
  • Herzrhythmusstörungen (auch Prävention)
  • Präeklampsie, Eklampsie
  • Herzversagen (auch Prävention)
  • Ischämische Herzerkrankung
  • Angina pectoris
  • Mitralklappenprolaps
  • Schlaganfall
  • Asthma
  • Diabetes Typ 1 und 2, Diabeteskomplikationen
  • Metabolisches Syndrom (auch Prävention)
  • Hyperlipidämie
  • Abnahme des Hörvermögens
  • COPD
  • Fibromyalgie
  • Stress, Angst
  • Beinkrämpfe während der Schwangerschaft
  • Migräne
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Dysmenorrhoe (Regelschmerzen)
  • Prävention von Wechseljahresbeschwerden
  • Gallensteine (auch Prävention)
  • Osteoporose
  • Osteoarthritis (Arthrose)
  • Nichtalkoholische Steatohepatitis
  • (Spitzen-) Sport
  • Depressionen
  • Katarakt-Prävention
  • Abhängigkeiten (Alkohol, Tabak, Drogen)
  • Nierenstein-Prävention

Kontraindikationen

  • Schwere Nierenfunktionsstörung

Anwendungshinweise

  • Allgemeine Erhaltungsdosis: 200 mg Magnesium pro Tag
  • Allgemeine therapeutische Dosierung: 400 mg pro Tag (oder nach dem Ermessen eines Experten für orthomolekulare Medizin eine höhere Dosis über einen begrenzten Zeitraum)

Wechselwirkungen

Verschiedene Arzneimittel können den Magnesiumstatus senken, darunter Abführmittel, Thiaziddiuretika, Schleifendiuretika, Protonenpumpenhemmer, Beta-2-Agonisten, Digoxin, Aminoglycoside, ACE-Hemmer, Amphotericin B, Cisplatin, Carboplatin, Cyclosporin, Pentamidin, Foscarnet, Tacrolimus, Corticosteroide und Cetuximab. Eine Magnesium-Supplementierung kann angebracht sein.

Magnesium kann die Resorption bzw. Wirksamkeit von Arzneimitteln wie z. B. Antibiotika (Tetracycline, Fluorchinolone), Biphosphonaten, Chlorpromazin, Digoxin und Schilddrüsenhormonen verringern. Nehmen Sie ein Magnesium-Supplement vorzugsweise mindestens zwei Stunden vor oder nach eventuellen Arzneimitteln ein.

Kaliumsparende Diuretika können die Magnesiumausscheidung verringern. Seien Sie daher mit der Magnesium-Supplementierung vorsichtig.

Magnesium kann die Wirkung von Muskelrelaxantien verstärken.

Magnesium kann den Bedarf an oralen Antidiabetika durch Verbesserung der glykämischen Kontrolle senken.

Sicherheit

Bei Personen mit normaler Nierenfunktion hat Magnesium eine geringe Toxizität, ein Zuviel wird schnell über die Nieren ausgeschieden. Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion muss der Magnesium-Blutspiegel gut im Auge behalten werden. Magen-Darm-Beschwerden wie z. B. Durchfall und Übelkeit können bei Dosierungen ab 250 mg Magnesium pro Tag auftreten. Der UL (Tolerable Upper Intake Level) für Magnesium (nur aus Nahrungsergänzungsmitteln) wurde auch deshalb auf 250 mg/Tag festgelegt. Vergiftungserscheinungen durch eine zu hohe Magnesiumeinnahme (toxische Hypermagnesiämie mit Gesichtsrötung, Übelkeit, Erbrechen, Verlust von Muskelreflexen, Muskelschwäche, Schläfrigkeit, Bradikardie, Hypotonie, Durchfall und EKG-Abweichungen) wurden bei Dosierungen oberhalb von 2500 mg Magnesium pro Tag (also dem mindestens 10-fachen UL) festgestellt.

Literatur

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MSM

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MSM (Methylsulfonylmethan) ist organisch gebundener Schwefel, die Form, in der Schwefel von Natur aus in allen lebenden Organismen vorkommt und biologisch aktiv ist. Schwefel tritt vor allem in eiweißreichen Geweben auf. Er ist unter anderem Bestandteil des Bindegewebes, der roten Blutkörperchen, von Muskeln, Haut, Haaren und Nägeln und der schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein.

Schwefel gibt diesen Geweben Form und Stabilität. Schwefelbrücken sind wichtig für die räumliche Struktur von Enzymen. Schwefel ist an der Bildung von Gallensäuren beteiligt und Baustein der B-Vitamine Thiamin und Biotin. Der Mineralstoff ist wichtig für die Blutgerinnung, das antioxidative System und die Insulinproduktion. MSM wird auch oft zur Unterstützung des Bewegungsapparats eingesetzt. Außerdem unterstützt MSM die innere Reinigung. Die heutige Nahrung enthält viel weniger Schwefel als es früher der Fall war.

Die MSM-Forschung ist das Lebenswerk von Professor Stanley Jacob, MD. Er hat ca. 50 Jahre als Chirurg und Wissenschaftler gearbeitet. Professor Jacob hat durch seine Arbeit an organischen Schwefelverbindungen internationale Bekanntheit erlangt. 1965 erhielt er in Deutschland einen Wissenschaftspreis für „den weltweit wichtigsten medizinischen Beitrag im Jahre 1964“. 1983 wurde er von der National Health Federation zum “Humanitarian of the Year” ausgerufen. Als Direktor der Schmerzklinik der Health Sciences University in Portland, Oregon, hat Dr. Jacob über mehrere Jahrzehnte hinweg fast 20.000 Menschen behandelt. Seine Erfahrungen mit MSM hat er in zwei Büchern niedergelegt.

Quellen

MSM kommt in der Natur in Regenwasser, frischem Obst und frischem Gemüse vor. Der MSM-Gehalt in diesen Lebensmitteln bewegt sich gewöhnlich zwischen 1 und 4 mg pro kg. MSM ist jedoch relativ flüchtig und verfliegt leicht, wenn das Lebensmittel verarbeitet (erhitzt!) oder lange Zeit gelagert wird. Bemerkenswert ist, dass Muttermilch die reichhaltigste natürliche MSM-Quelle darstellt.

Indikationen

  • Osteoarthritis
  • Heuschnupfen
  • Detoxifikation
  • (Chronische) Schmerzen
  • Entzündung
  • Wundheilung
  • Narben (Verbesserung der Elastizität, Geschmeidigkeit)
  • Mangel an Energie
  • schwache Nägel
  • dünnes Haar
  • Verlangsamen der Hautalterung
  • (Chronische) Rückenschmerzen
  • Gicht
  • Spannungskopfschmerz
  • Fibromyalgie
  • Muskelschmerzen
  • Muskelkrämpfe
  • (Sport-) Verletzungen
  • Tendinitis
  • Bursitis
  • Schleudertrauma
  • Tennisellenbogen
  • Achillessehnenverkürzung
  • Karpaltunnelsyndrom
  • CMD (Kraniomandibuläre Dysfunktion)
  • Sodbrennen, Schutz der Magenschleimhaut
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • Zahnfleischentzündung (Gingivitis, Paradontitis)
  • empfindliche Zähne/Backenzähne
  • Lichen planus
  • Lebensmittelallergie
  • Asthma
  • Rheumatoide Arthritis
  • SLE (Systemischer Lupus erythematodes)
  • Interstitielle Zystitis
  • Sklerodermie
  • Obstipation
  • Herpes (simplex, Zoster)
  • Buerger-Syndrom (Endangiitis obliterans)
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Diabetische Neuropathie

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegenüber MSM.
  • Wegen fehlender Sicherheitsangaben wird von der Einnahme hoher MSM-Dosen während der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.

Anwendungshinweise

  • Allgemeine Erhaltungsdosis: 1-2 g/Tag 
  • Allgemeine therapeutische Dosierung: 2-8 g/Tag 
  • Heuschnupfen: 3 g/Tag
  • Erkrankung Sehnen/Bänder: 6-8 g/Tag 
  • Obstipation bei Senioren: 0,5-5 g/Tag 
  • Zahnfleischentzündung / empfindliche Zähne: MSM-Pulver auf dem Zahnfleisch verreiben (Putzen mit MSM kann die Zähne weißer machen)
  • Sinusitis: MSM in Wasser auflösen und in die Nase sprühen (dies kann ein leicht brennendes Gefühl verursachen)
  • Schmerzen und Entzündung des Bewegungsapparats: Verwenden Sie MSM vorzugsweise sowohl oral (Tabletten, Pulver) als auch lokal (Gel).
  • Erhöhen Sie die Dosis allmählich über 2 bis 3 Wochen (alle 2 Tage kann die Dosis um ein Gramm erhöht werden).
  • Nehmen Sie die Dosis über den Tag verteilt zu einer Mahlzeit (oder auf nüchternen Magen) ein.
  • Die maximale Dosis hängt u. a. von der Darmtoleranz und der (Schwere der) Erkrankung ab.
  • Unter medizinischer Aufsicht kann die Dosis erforderlichenfalls stark erhöht werden (zum Beispiel auf 40-60 Gramm pro Tag).
  • Bei (leichten) Magen-Darm-Beschwerden ist die Dosis etwas zu verringern.
  • Nehmen Sie MSM nicht kurz vor dem Schlafengehen ein; MSM kann aktivitätssteigernd wirken.
  • MSM kann auf unbegrenzte Zeit angewendet werden.

Wechselwirkungen

  • MSM hat eine blutverdünnende Wirkung und kann (theoretisch) die Wirkung blutverdünnender Medikamente verstärken. Beachten Sie dies.
  • MSM schützt Nervensystem und Leber vor toxischen Wirkungen von Paracetamol.
  • Sicherheit
  • Die Anwendung von MSM ist unbedenklich. Der LD50-Wert ist höher als 20 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht, und damit gehört MSM zu den am wenigsten toxischen Stoffen, die wir kennen. Versuchspersonen, die einen Monat lang täglich 1 Gramm MSM pro Kilogramm Körpergewicht eingenommen haben, verspürten davon keine unerwünschten Wirkungen.
  • Bei der Einnahme von MSM können (zeitweise) leichte Entgiftungserscheinungen wie z. B. dünner Stuhlgang, Hautausschlag, leichte Kopfschmerzen und Müdigkeit auftreten. Die Dosis kann dann, falls dies ratsam erscheint, etwas verringert werden.

Literatur

1. Butawan M et al. Methylsulfonylmethane: applications and safety of a novel dietary supplement. Nutrients 2017;9(3):290.
2. Methylsulfonylmethane (MSM). Monograph. Altern Med Rev. 2003;8(4):438-441.
3. Anthonavage M et al. Effects of oral supplementation with methylsulfonylmethane on skin health and wrinkle reduction. A randomized, placebo-controlled, double-blind clinical pilot study on OptiMSM. Nat Med J. 2015;7(11)
4. Withee ED et al. Effects of MSM on exercise-induced muscle and joint pain: a pilot study. J Intern Soc Sports Nutr. 2015;12(Suppl 1):P8.
5. van der Merwe M et al. The influence of methylsulfonylmethane on inflammation-associated cytokine release before and following strenuous exercise. J Sports Med (Hindawi Publ Corp). 2016;2016:7498359.
6. Debbi EM et al. Efficacy of methylsulfonylmethane supplementation on osteoarthritis of the knee: a randomized controlled study. BMC Complement Altern Med. 2011;11:50.
7. Pagonis TA et al. The effect of methylsulfonylmethane on osteoarthritic large joints and mobility. Int J Orthopaed. 2014;1(1):19-24.
8. Usha PR et al. Randomised, double-blind, parallel, placebo-controlled study of oral glucosamine, methylsulfonylmethane and their combination in osteoarthritis. Clin Drug Investig. 2004;24(6):353-63.
9. Barrager E et al. A multicentered, open-label trial on the safety and efficacy of methylsulfonylmethane in the treatment of seasonal allergic rhinitis. J Altern Complement Med. 2002;8(2):167-73.
10. Sousa-Lima I et al. Methylsulfonylmethane (MSM), an organosulfur compound, is effective against obesity-induced metabolic disorders in mice. Metabolism. 2016;65(10):1508-21.
11. Karabay AZ et al. Methylsulfonylmethane induces p53 independent apoptosis in HCT-116 colon cancer cells. Int J Mol Sci. 2016;17(7):1123.
12. Amirshahrokhi K et al. Methylsulfonylmethane is effective against gastric mucosal injury. Eur J Pharmacol. 2017;811:240-248.
13. Bohlooli S et al. Effect of methylsulfonylmethane pretreatment on acetaminophen induced hepatotoxicity in rats. Iran J Basic Med Sci. 2013;16(8):896-900. 
14. Bloomer RJ et al. Serum MSM concentrations following one month of MSM treatment in healthy men. Clin Pharmacol Biopharm. 2015;4:135.

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Selen

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Selen ist ein wichtiges Antioxidans und bindet und entfernt Schwermetalle. Das Spurenelement ist für den Jod-Stoffwechsel und die Synthese des Schilddrüsenhormons essentiell. Außerdem ist Selen wichtig für das Wachstum und die gute Funktion von Gehirn, Nervensystem und Immunsystem. Selen schützt vor Alterserscheinungen, hält die Muskeln gesund, verbessert die Widerstandskraft des Organismus, schützt vor Krebs und unterstützt Herz und Blutgefäße. Eine (zu) geringe Selenzufuhr ist recht häufig, unter anderem bei Vegetariern.

Die Supplementierung mit Selen bei den nachstehenden Indikationen ist insbesondere indiziert, wenn ein abgesenkter Selenstatus bzw. ein erhöhter Selenbedarf vorliegt (beispielsweise durch toxische Belastung und/oder Arzneimittelgebrauch).

Quellen

Fleisch, Fisch, Eier, Paranüsse, Brokkoli, Kohl, Knoblauch, Pilze.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Verminderte Widerstandskraft, Muskelschwäche, Muskelschmerzen, Niedergeschlagenheit, Depression, Hypothyreose, erhöhtes Krebsrisiko, Unfruchtbarkeit, Herz-Kreislauferkrankungen, Kardiomyopathie (Keshan-Krankheit).

Indikationen

  • Geringe Selenaufnahme mit der Nahung (u. a. Vegetarier, Veganer, Senioren)
  • Oxidativer Stress
  • Infektionskrankheiten
  • Entzündungskrankheiten
  • Osteoarthritis
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Asthma
  • Bronchitis
  • Krebs (Prävention, Progressionshemmung)
  • Herz- und Kreislaufkrankheiten (auch Prävention)
  • Kardiomyopathie
  • metabolisches Syndrom
  • Brandwunden
  • Psoriasis
  • Detoxifikation
  • Schwermetallbelastung (Blei, Cadmium, Quecksilber)
  • Rauchen
  • Lebererkrankungen
  • verminderte Widerstandskraft bei Senioren (assoziiert mit abgesenktem Selenstatus)
  • Fruchtbarkeitsstörungen (Männer)
  • HIV/AIDS
  • Diabetes mellitus
  • Prävention von Diabeteskomplikationen
  • Hypothyreose, Hashimoto-Krankheit
  • Morbus Basedow
  • Depression (in Zusammenhang mit suboptimalem Selenstatus)
  • Prävention von rezidivierenden Dickdarmpolypen
  • altersbedingte Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten (auch Prävention)
  • Morbus Alzheimer (auch Prävention)
  • postoperative Regeneration

Kontraindikationen

  • Nicht bekannt.

Anwendungshinweise

  • Allgemeine Dosisempfehlung: 100 µg/Tag
  • Therapeutische Dosierung: 100-200 µg/Tag (hohe Dosis vorzugsweise nicht länger als ein Jahr zuführen)

Wechselwirkungen

  • Corticosteroide können die Ausscheidung von Selen über den Urin erhöhen und den Selenstatus absenken, was möglicherweise eine geringere Wirkung der Corticosteroide zur Folge hat.
  • Die Antibabypille kann den Selenstatus senken.
  • Selen kann die Wirkung von Statinen verringern.
  • Selen kann die sedierende Wirkung von Barbituraten verstärken (Tierversuch).
  • Die Kardiotoxizität von Clozapin hängt möglicherweise mit der Absenkung des Selenstatus zusammen.
  • Magensäurehemmer können die Aufnahme von Selen beeinträchtigen.
  • Valproinsäure kann den Selenstatus senken.
  • Astragalus erhöht möglicherweise den Selenstatus; seien Sie mit der Selen-Supplementierung zurückhaltend.
  • Omega-3-Fettsäuren erhöhen möglicherweise die Selenaufnahme; Selen verringert die (per-) oxidativen Effekte von Omega-3-Fettsäuren.
  • Selen kann oxidativen Stress bei einer Chemotherapie senken und die Aktivität der Glutathionperoxidase erhöhen. Gegebenenfalls gleichzeitige Anwendung vorzugsweise unter der Aufsicht eines Arztes.

Sicherheit

Selen hat nur eine geringe therapeutische Breite (der Abstand zwischen physiologischen/ therapeutischen und toxischen Dosen ist nicht groß). Dies ist bei einer Selen-Supplementierung unbedingt zu berücksichtigen. Die tolerierbare Höchstaufnahmemenge (aus Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln) beträgt für Erwachsene (auch für schwangere und stillende Frauen) etwa 300 µg pro Tag. Eine langfristige Supplementierung (über Jahre hinweg) mit Selen in Dosen über 300 µg/Tag (neben dem Selen aus der Nahrung) ist möglicherweise nicht sicher und in einer Humanstudie mit einem erhöhten Sterberisiko assoziiert (siehe Literatur). Eine langfristige Selen-Supplementierung kann den Cholesterinspiegel erhöhen und erhöht möglicherweise das Risiko für Diabetes Typ 2. Ein hoher Selen-Blutspiegel wurde auch mit einem erhöhten Glaukom-Risiko in Verbindung gebracht, ein kausaler Zusammenhang wurde (noch) nicht nachgewiesen.

Literatur

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    4. Lubi?ski J et al. Serum selenium levels and the risk of progression of laryngeal cancer. PLoS One. 2018;13(1):e0184873.
    5. Lubinski J et al. Serum selenium levels predict survival after breast cancer. Breast Cancer Res Treat. 2018;167(2):591-598.
    6. Liu H et al. Selenium in the prevention of atherosclerosis and its underlying mechanisms. Metallomics. 2017;9(1):21-37.
    7. Pieczy?ska J et al. The role of selenium in human conception and pregnancy. J Trace Elem Med Biol. 2015;29:31-8.
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    9. Wang XL et al. Association between serum selenium level and type 2 diabetes mellitus: a non-linear dose-response meta-analysis of observational studies. Nutr J. 2016;15(1):48.
    10. Huang Z et al. The role of selenium in inflammation and immunity: from molecular mechanisms to therapeutic opportunities. Antioxid Redox Signal. 2012;16(7):705-43.
    11. Stone CA et al. Role of selenium in HIV infection. Nutr Rev. 2010;68(11):671-81.
    12. Naz?ro?lu M eet al. Selenium and psoriasis. Biol Trace Elem Res. 2012;150(1-3):3-9.
    13. Medeiros DM. Copper, iron, and selenium dietary deficiencies negatively impact skeletal integrity: a review. Exp Biol Med (Maywood). 2016;241(12):1316-22.
    14. Aaseth J et al. Treatment strategies in Alzheimer’s disease: a review with focus on selenium supplementation. Biometals. 2016;29(5):827-39.
    15. Rayman MP et al. Effect of long-term selenium supplementation on mortality: Results from a multiple-dose, randomised controlled trial. Free Radic Biol Med. 2018; https://doi.org/10.1016/j.freeradbiomed.2018.02.015

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Zink

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Alle Zellen in unserem Körper benötigen Zink (z. B. für die Energieproduktion, Zellteilung und Zelldifferenzierung), und nach Schätzung haben 10% aller Körpereiweiße Bindungsstellen für Zink (meistens zur Stabilisierung der Eiweißstruktur). Zink ist für die Aktivität von über 300 (Metallo-) Enzymen, die verschiedenartige biochemische Reaktionen katalysieren, und für über 2000 Transkriptionsfaktoren (so genannte Zinkfingerproteine, die die Genexpression regulieren), unerlässlich. Auch ist Zink an der Kommunikation zwischen Zellen und an der Signalübertragung innerhalb von Zellen beteiligt (interzelluläre und intrazelluläre Signaltransduktion). Im Gehirn spielt Zink eine Rolle bei der Übertragung von Nervenreizen und bei der neuronalen Plastizität (der Fähigkeit des Hirngewebes, sich in seiner Anatomie und Funktion nutzungsabhängig wiederherzustellen und umzustrukturieren). Daneben besitzen Zinkionen direkte antimikrobielle Aktivität.

Ein guter Zinkstatus ist unter anderem wichtig für Wachstum und Entwicklung, die Hirnfunktion (Kognition, Verhalten, Stimmung), das Immunsystem, das antioxidative System, den Protein-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, die Wundheilung und Gewebeneubildung, den Knochenstoffwechsel, die exokrine und endokrine Pankreasfunktion, die Herzfunktion, Schilddrüsenfunktion, Fruchtbarkeit, Blutgerinnung, Funktion der Darmbarriere und der Sinnesorgane (Sehen, Riechen, Schmecken).

Durch das Fehlen von Zinkreserven kann eine zu geringe Zinkaufnahme mit der Nahrung schon in wenigen Wochen zu (reversiblen) gesundheitlichen Problemen führen: zu Ermüdung, Hautausschlag, einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und Wachstumsverzögerung.

Quellen

Fleisch, Geflügel, Meeresfrüchte, Milchprodukte, (unraffiniertes) Getreide, Bohnen, Nüsse und Saaten. Vor allem eiweißreiche Nahrungsmittel (tierischer Herkunft) enthalten viel Zink.

Anzeichen eines möglichen Mangels

Hauterkrankungen, beeinträchtigter Geruchs- und Geschmackssinn, Inappetenz, Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Kindern, verminderte Widerstandskraft, Durchfall, Alopezie, Entzündungen an der Zunge, Nageldystrophie, langsame Wundheilung, Erschöpfung, emotionale und mentale Probleme, Depression, Impotenz, Fruchtbarkeitsstörungen, Dermatitis, Nachtblindheit, Blutarmut. Ein Zinkmangel erhöht das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und (altersbedingte) Makuladegeneration.

Indikationen

  • Zinkmangel
  • Vegetarische/vegane Ernährungsweise (bis 50% höherer Zinkbedarf)
  • Infektionen (Erkältung, akuter und chronischer Durchfall, Luftwegsinfektionen, Ohrenentzündung, HIV/AIDS, Herpes, Tuberkulose, Malaria, Bakterienruhr)
  • verminderte Widerstandskraft bei Senioren (höherer Zinkbedarf)
  • Autoimmun-Krankheiten
  • Aphthen
  • Mukositis bei einer Strahlentherapie
  • Magengeschwür
  • Leaky-Gut-Syndrom
  • Zöliakie
  • Entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Hauterkrankungen (Acne vulgaris, Rosazea, Psoriasis, Dermatitis, Operationswunden, (Brand-) Wunden, Decubitus, Geschwüre, Acrodermatitis enteropathica, Morphea (lokalisierte Sklerodermie), Melasma)
  • Hidradenitis suppurativa (chronische Entzündung der Haarfollikel, insbesondere unter den Achseln und in der Leistengegend)
  • Alopezie
  • ADHS
  • Autismus
  • Anorexia nervosa
  • Depression, Angststörung
  • Prämenstruelles Syndrom, Dysmenorrhoe
  • PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom)
  • Fruchtbarkeitsstörungen
  • Benigne Prostatahypertrophie
  • Metabolisches Syndrom
  • Diabetes Typ 1 und 2, Diabetische Neuropathie
  • Hypothyreose
  • Blutarmut (u. a. durch Zinkmangel)
  • Sichelzellenanämie
  • Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD)
  • Katarakt
  • COPD
  • Morbus Wilson
  • Osteoporose
  • Dyslipidämie
  • Herz-Kreislauferkrankungen (Atherosklerose, Angina pectoris, Herzversagen, ischämische Kardiomyopathie, Morbus Raynaud, ischämischer Schlaganfall, Präeklampsie)
  • Neurodegenerative Erkrankungen, Hirnschaden, Epilepsie
  • Krebs und Krebsprävention
  • Chronische Nierenerkrankungen
  • Chronische Lebererkrankungen (darunter chronische Hepatitis C, Leberzirrhose, alkoholbedingte Lebererkrankung)
  • Chronische Entzündungskrankheiten

Kontraindikationen

  • Nicht bekannt (bei Einhaltung der genannten Maximaldosierungen)

Anwendungshinweise

  • Allgemeine Erhaltungsdosis: 15 mg Zink pro Tag
  • Allgemeine therapeutische Dosierung: 15 bis 45 mg Zink pro Tag
  • Maximale therapeutische Dosierung (über einen begrenzten Zeitraum): 1 mg Zink pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (diese Dosierung gilt als “erlaubte Tagesdosis” (ETD) [engl.: “acceptable daily intake” (ADI)], die 1982 von der FAO/WHO festgelegt worden ist)
  • Frauen in der Schwangerschaft oder Stillzeit wird empfohlen, nicht mehr als 25 mg Zink pro Tag (aus Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln) einzunehmen.
  • Die unbedenkliche Obergrenze für die langfristige Einnahme (UL, Upper Limit) von Zink ist für verschiedene Altersgruppen in nachfolgender Tabelle angegeben.

 

Alter (in Jahren)

Unbedenkliche Obergrenze (UL) Zink (mg/Tag)

1-3

7

4-6

10

7-10

13

11-14

18

15-17

22

? 18

25 (oder 0,42 mg/kg/Tag)

Quelle: Opinion of the Scientific Committee on Food on the tolerable upper intake level of zinc (SCF/CS/NUT/UPPLEV/62 Final, 19 March 2003)

Die maximale therapeutische Dosierung, die über einen begrenzten Zeitraum (einige Wochen bis Monate) supplementiert werden kann, um den Zinkstatus schnell zu verbessern, beträgt 1 mg Zink pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Diese Dosis gilt als PMTDI (provisional maximum tolerable daily intake). Bei einer Zink-Dosis über 50 mg pro Tag muss zusätzlich auch Kupfer supplementiert werden, um einen Kupfermangel zu verhindern (siehe Wechselwirkungen).

Achten Sie bei einer kombinierten Zink/Kupfer-Supplementierung auf die insgesamt eingenommene Kupfermenge. Der NOAEL (No Observed Adverse Effect Level) für Kupfer beträgt 10 mg/Tag; die längerfristige Einnahme von mehr als 10 mg Kupfer pro Tag kann Leberschäden verursachen. Die allgemeine unbedenkliche Obergrenze (UL oder Upper Limit) für die Einnahme von Kupfer ist in nachfolgender Tabelle angegeben.

 

Alter (in Jahren)

Unbedenkliche Obergrenze (UL) Kupfer (mg/Tag)

1-3

1

4-6

2

7-10

3

11-14

4

15-17

4

? 18

5

Quelle: Opinion of the Scientific Committee on Food on the tolerable upper intake level of copper (5 March 2003)

Wechselwirkungen

  • Eine Zinksupplementierung über längere Zeit (einige Monate) mit einer Dosis von über 50 mg pro Tag (neben 8-12 mg Zink pro Tag aus der Nahrung) senkt den Kupferstatus durch kompetitive Hemmung der intestinalen Resorption und die erhöhte renale Ausscheidung von Kupfer. Neben Zink muss in solch einem Fall dann auch Kupfer – vorzugsweise zu einem anderen Zeitpunkt des Tages – supplementiert werden (etwa 2-3 mg/Tag). Sicherheitshalber kann der Kupferstatus überwacht bzw. bei solchen Dosierungen darauf geachtet werden, das Verhältnis von Zink- zu Kupfereinnahme nicht höher werden zu lassen als 10:1 bis 12:1. Bei geringeren Dosierungen oder kurzzeitiger Supplementierung gilt dies nicht.
  • Die Antibabypille, Alkohol, Koffein und verschiedene Arzneimittel, darunter ACE-Hemmer (Captopril, Enalapril), Corticosteroide, Schleifendiuretika, Thiaziddiuretika, Chlortalidon, Deferoxamin, Hormonpräparate, Valproinsäure, Cholestyramin, Ethambutol, Opioide, Protonenpumpenhemmer und H2-Rezeptorantagonisten können den Zinkstatus senken. Eine Zink-Supplementierung kann angebracht sein.
  • Ein Zink-Ergänzungsmittel kann die Aufnahme von NSAIDs (wie Ibuprofen, Naproxen, Piroxicam, Indomethacin), Cefalexin, Penicillamin, Chinolonen, Tetracyclinen und Anti-HIV-Medikamenten (Ritonavir, Atazanavir) senken und umgekehrt. Nehmen Sie ein Zink-Ergänzungsmittel mindestens 3 Stunden vor oder mindestens 3 Stunden nach dem Arzneimittel ein.
  • Kaliumsparende Diuretika können die Zinkausscheidung verringern. Seien Sie bei der Zink-Supplementierung zurückhaltend.
  • Zink kann die Insulinsekretion und Insulinempfindlichkeit erhöhen und den Blutzuckerspiegel senken. Diabetiker müssen dies berücksichtigen.
  • Zink erhöht die Wirkung regulärer Antidepressiva.
  • Proteine, Knoblauch und Zwiebeln erhöhen die Zinkresorption.
  • Ein Zinkmangel verringert auch die Resorption und Verstoffwechselung von Vitamin A.
  • Die tägliche Supplementierung mit einer höheren Dosis Zink (ab etwa 53 mg/Tag) kann den Calcium- und Magnesiumstatus negativ beeinflussen. Achten Sie auf die ausreichende Einnahme von Calcium und Magnesium. Umgekehrt kann eine hohe Magnesium- und Calcium-Einnahme die Zinkresorption verringern.
  • Nehmen Sie (hochdosierte) Eisen- und Zink-Ergänzungsmittel im Abstand von mindestens zwei Stunden ein; Eisen kann die Aufnahme von Zink verringern und umgekehrt.
  • Zink und DHA besitzen eine synergetische neuroprotektive Aktivität.
  • Zink schützt vor der Neurotoxizität von Blei (Tierversuch).

Sicherheit

Die Supplementierung mit Zink ist in den Dosierungen, die in den Anwendungshinweisen genannt sind, unbedenklich. Manche Menschen leiden nach der Einnahme eines Zink-Ergänzungsmittels unter Magen-Darm-Beschwerden (wie Krämpfen, Übelkeit) oder haben einen metallischen Geschmack im Mund; dies lässt sich in den meisten Fällen vermeiden, wenn man das Zinkpräparat zu einer Mahlzeit einnimmt.

Zink hat eine relativ geringe Toxizität, und eine akute Zinkintoxikation (mit Schmerzen in der Magengegend, Übelkeit, Inappetenz, Bauchkrämpfen, Durchfall, Kopfschmerzen) ist selten und tritt meist erst bei Dosierungen über 150-200 mg pro Tag auf. Die langfristige Einnahme zu hoher Zinkdosen senkt den Kupferstatus, und viele Erscheinungen einer chronischen Zinkintoxikation sind eigentlich Erscheinungen eines sekundären Kupfermangels (Immunsuppression, Verringerung der Hautpigmentierung, Blutarmut, verminderte SOD-Aktivität in den roten Blutkörperchen, Senkung des HDL-Cholesterins, beeinträchtigte Herzfunktion, Pankreasinsuffizienz, Osteoporose).

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5-MTHF bei Fertilitätsproblemen

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Paare erlangen durch 5-MTHF, Folsäure in bioaktiver Form, ihre Fruchtbarkeit zurück Sechsundzwanzig vorher unfruchtbare Paare konnten doch noch schwanger werden, nachdem sie vier Monate lang täglich 800 µg der bioaktiven Form der Folsäure, 5-Methyltetrahydrofolat oder abgekürzt 5-MTHF, eingenommen hatten. Das zeigt eine Fallstudie, deren Ergebnisse im Journal of Assisted Reproduction and Genetics veröffentlicht wurden. Dreißig Paare rangen trotz verschiedener Infertilitätstherapien bereits mindestens vier Jahre mit Fruchtbarkeits-problemen oder Fehlgeburten und waren vergeblich mit hohen Dosen Folsäure (5 mg/Tag) behandelt worden. Die bei Unfruchtbarkeit verordnete Behandlung mit hohen Dosen Folsäure scheint damit überholt. Viele Frauen und Männer haben eine genetische Veränderung, die die Umsetzung von Folsäure in ihre bioaktive Form 5-MTHF begrenzt, wodurch überschüssige und möglicherweise gefährliche nicht-metabolisierte Folsäure im Körper zurückbleibt. Diese Erkrankung ist als UMFA-Syndrom (unmetabolized folic acid / nicht-metabolisierte Folsäure) bekannt, und man vermutet, dass sie Immunschwäche und Krebs verursacht. Wenn ein Polymorphismus (C677T und A1298C) des Enzyms Methylentetrahydrofolat-Reduktase (MTHFR) vorliegt, der zu einem gestörten Folat-Zyklus führt, verringert dies die Fähigkeit, schwanger zu werden und eine Schwangerschaft erfolgreich auszutragen. Von allen Paaren, die während der vier Monate mit 5-MTHF behandelt wurden, litt mindestens ein Partner an einem MTHFR-Polymorphismus. Nach drei Monaten Behandlung durften die dreißig Paare erneut versuchen, spontan oder mittels einer Fruchtbarkeitsbehandlung schwanger zu werden. Daraufhin wurden dreizehn Paare spontan schwanger. Weitere dreizehn Paare wurden mithilfe einer Fruchtbarkeitsbehandlung schwanger. Nur drei Paare wurden während des Programms nicht schwanger, so dass sich ein Schwangerschaftserfolg von 86,7% ergab. Die Frauen erhielten in der Schwangerschaft weiterhin 5-MTHF in Kombination mit einem B-Komplex und Zink, während die Männer die Einnahme beenden durften. Das verordnete 5-MTHF war als Glucosaminsalz gebunden, das die biologisch aktive Form stabil erhält und eine optimale Resorbierbarkeit gewährleistet. Es kann der Schluss gezogen werden, dass 5-MTHF gegenüber Folsäure wirksamer ist, um eine Defizienz zu korrigieren und die Fruchtbarkeit bei Menschen mit einem MTHFR-Polymorphismus zu verbessern. 5-MTHF ist ebenso wie Betain, Methionin und S-Adenosylmethionin (SAM) ein Methylgruppendonator und bestimmt die Wirksamkeit des Methylierungsprozesses. Literatur Servy EJ1, Jacquesson-Fournols L2, Cohen M3, Menezo YJR4,5. MTHFR isoform carriers. 5-MTHF (5-methyl tetrahydrofolate) vs folic acid: a key to pregnancy outcome: a case series. J Assist Reprod Genet. 2018 Aug;35(8):1431-1435. doi: 10.1007/s10815-018-1225-2.

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