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Neu! Krebs- und verwandte Fallstudien mit Salvestrol und CYP1B1

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Journal of Orthomolecular Medicine   Vol 27, No 3, 2012

Brian A. Schaefer, D.Phil;1 Gerard A. Potter, PhD;2 Robbie Wood, BDS, D.Orth. R.C.S.(Eng), D.D.Orth.R.C.P.S(Glasg);3 M. Danny Burke, PhD4

  1. Korrespondenzführender Autor: Clinical Intelligence Corp., 205-1095 McKenzie Avenue, Victoria, BC Canada V8P 2L5; E-Mail: bschaefer@clinicalintelligence.ca;
  2. Professor, Head of Cancer Drug Discovery Group, De Montfort University, Leicester, England;
  3. CARE Biotechnologies (UK) Ltd., Leicester, England;
  4. Professor Emeritus of Pharmaceutical Metabolism, Salvestrol Natural Products (UK) Ltd., Leicester, England.

Abstract

Salvestrole sind natürlich vorkommende, metabolisch aktive Substanzen, die als Antikrebs-Wirkstoff­präkursoren agieren, wenn sie durch das Cytochrom P450-Enzym CYP1B1 aktiviert werden. Sie gehören zu den Phytoalexinen und werden als solche als Reaktion auf Pathogene gebildet. Als Phytoalexine fallen sie nicht strikt in eine der Klassen der Phytonutrienten. Einige sind Stilbene, einige sind Antioxidantien, einige sind Phytoestrogene, während wiederum einige ganz aus diesen Kategorien herausfallen. Salvestrole entfalten ihre krebshemmende Wirkung nicht als Mitglied irgendeiner Phytonutrientenklasse, sondern vielmehr aufgrund ihres Metabolismus durch CYP1B1. Leider sind Salvestrole in der westlichen Ernährung nur noch in geringen Mengen enthalten, weil die modernen Landbaumethoden das Befallsrisiko durch den Einsatz von Fungiziden minimieren – mit der Konsequenz, dass die Bedingungen für die Induktion dieser Verbindungen nahezu entfallen. Nur in biologisch angebauten Nahrungsmitteln werden noch hohe Salvestrolgehalte gefunden. Um die Breite eines ernährungswissenschaftlichen Ansatzes für die Krebsbehandlung mit Salvestrolen zu illustrieren, werden hier Fälle vorgestellt, die folgende Erkrankungen umfassen: Brustkrebs im 1. Stadium, Plattenepithel­karzinom des Anus, Chronische Lymphatische Leukämie(CLL), primäres Peritonealkarzinom und Benigne Prostatahyperplasie. Vier dieser Fälle zeigen auf, wie schnell man ohne Rückgriff auf konventionelle Behandlungsmethoden gesunden kann, wenn Nährstoffmängel angegangen werden.

Einleitung

Salvestrole repräsentieren eine Klasse natürlich vorkommender metabolisch aktiver Substanzen, die aufgrund ihrer Aktivierung durch das Cytochrom P450-Enzym CYP1B1 als Wirkstoffpräkursoren agieren.1,2 Insbesondere CYP1B1 setzt Salvestrole so um, dass innerhalb der Krebszelle ein Metabolit gebildet wird, der die Apoptose einleitet.3,4 Es wurde festgestellt, dass CYP1B1 in allen Krebszellen exprimiert wird, unabhängig vom onkogenen Ursprung, während es in gesundem Gewebe nicht vorkommt.5-8 Es wird inzwischen in weiten Kreisen als universeller Krebsmarker angesehen und diagnostische Implikationen wurden umrissen.9,10 CYP1B1 wird gegenwärtig bei der Entwicklung von Diagnoseverfahren für die Krebsfrüherkennung und zum Monitoring genutzt.11

Dieses spezielle Verhältnis zwischen Salvestrolen und CYP1B1 liefert einen zielgenauen ernährungs­physiolo­gischen Rettungsmechanismus zur Abtötung von Krebszellen.3,5 Die modernen Landbaumethoden haben durch den verbreiteten Einsatz von Fungiziden dazu geführt, dass der Salvestrolgehalt unserer Nahrungs­mittel beträchtlich abgenommen hat, so dass es schwierig ist, den Nutzen dieses Rettungsmechanismus allein durch unsere Nahrung maximal auszuschöpfen.12,13 Salvestrole sind sekundäre pflanzliche Metabolite, die die Pflanze angesichts einer Bedrohung ihrer Gesundheit in einer pathogenspezifischen Weise bildet. Wenn Fungizide eingesetzt werden, gibt es nur minimale Signale, die die Produktion dieser sekundären Pflanzenstoffe induzieren. Dies ist der Grund, weshalb Erzeugnisse aus dem ökologischen Landbau signifikant höhere Salvestrolmengen enthalten.14 Im Kontext eines ernährungstherapeutischen Ansatzes zur Krebsbekämpfung scheint dieser Salvestrol-CYP1B1-Rettungsmechanismus die Zahl der Krebszellen im Körper signifikant zu vermindern und die Chancen für einen guten Behandlungserfolg zu vergrößern.15,16

Im Jahr 2007 haben fünf Personen ihrer Teilnahme an Fallstudien zugestimmt.15 Dabei handelte es sich um folgende Krebsarten: Plattenepithelkarzinom der Lunge im 2-3. Stadium, Melanom im 4. Stadium, Prostata­karzinom, aggressiver Brustkrebs im 3. Stadium und Blasenkrebs. Alle diese Personen sind von ihrer Krebs­erkrankung vollständig genesen. Im Jahr 2010 haben weitere sechs Personen ihrer Teilnahme an Fallstudien zugestimmt.16 Bei diesen Patienten waren die folgenden Krebsarten diagnostiziert worden: Brustkrebs im 3. Stadium, Leberkrebs im 2. Stadium, Dickdarmkrebs, rezidivierender Prostatakrebs, ein weiterer Prostatakrebs mit einem Gleason-Score von 6 (3+3) und ein Hodgkin-Lymphom B im Stadium 3. Auch diese sechs Personen sind alle von ihrer Krebserkrankung vollständig genesen.

Wir möchten hier 5 neue Fallstudien mitteilen. Diese Fälle repräsentieren verschiedene therapeutische Ansätze: a) Ablehnung der konventionellen Behandlung zugunsten eines rein ernährungstherpeutischen Ansatzes, b) Akzeptanz eines konventionellen Ansatzes mit Wechsel zu einem ernährungstherapeutischen Ansatz nach Unzufriedenheit mit dem konventionellen Ansatz, c) teilweise Akzeptanz der konventionellen Therapie nach der ersten Diagnose, dann aber Ablehnung der konventionellen Therapie zugunsten eines ernährungstherapeutischen Ansatzes bei der zweiten Diagnose, d) Akzeptanz sowohl der konventionellen Therapie und eines ernährungstherapeutischen Ansatzes als Paralleltherapie. Vertreten sind die unterschied­lichsten Krebsarten, darunter Brustkrebs, Plattenepithelkarzinom des Anus, Chronische Lymphatische Leukämie(CLL), primäres Peritonealkarzinom und ein Fall von Benigner Prostatahyperplasie. Diese Fälle werden dargestellt, um die Anwendungsbreite von Salvestrolen als ernährungstherapeutischer Ansatz in der Hoffnung zu vermitteln, dass Kliniker und Patienten die Vorteile erkennen werden, die eine Einbeziehung der Ernährungstherapie in das Desease-Management bietet.

In diesen Fällen wird die Salvestrol-Aufnahme durchweg in Form von „Gesamt-Salvestrol-Punkten“ beschrieben und nicht in Milligramm Aktivstoff. Eine angemessene Ernährung liefert verschiedene Salvestrole, die sich in ihrer Potenz stark unterscheiden.17 Diese Verschiedenheit spiegelt sich in den Salvestrol-Nahrungs­ergänzungsmitteln wider. Bei der Bekämpfung einer aktiven Krankheit kommt es darauf an, bezogen auf die Gesamtheit der Inhaltsstoffe ausreichend Potenz zuzuführen. Die Angabe der Dosierung in Milligramm wäre keine aussagekräftige Methode, eine Einnahme mit ausreichender Potenz sicherzustellen. Daher wurden als Maßeinheit die Salvestrol-Punkte entwickelt, um die Einnahme einer Mischung aus Salvestrolen mit verschiede­nen Einzelpotenzen zu standardisieren. Die übliche therapeutische Dosierung liegt zwischen 4.000 und 6.000 Punkten pro Tag, sie hängt vom Body Mass Index (BMI) des Patienten ab. Patienten mit einem unternormalen BMI sollten eine Salvestrol-Mischung mit 4.000 Punkten einnehmen, Patienten mit einem normalen BMI eine Salvestrol-Mischung mit 5.000 Punkten und Patienten mit einem übernormalen BMI eine Salvestrol-Mischung mit 6.000 Punkten. Abhängig von der Behandlungsreaktion des Patienten kann diese Dosierung nach oben angepasst werden.

Fall Nr. 1: Brustkrebs im 1. Stadium

<p>Eine 76 Jahre alte Frau entdeckte beim Duschen sechs Knoten an der Oberfläche ihrer rechten Brust. Ihr Arzt ordnete eine Biopsie an, die ein negatives Ergebnis ergab. Eine zweite Biopsie wurde angeordnet und diese Biopsie bestätigte, dass die Knoten bösartig waren. Ihr wurde gesagt, dass sie an Brustkrebs im 1. Stadium erkrankt war, aber die Art des Brustkrebses wurde ihr nicht mitgeteilt. Die angebotene Behandlungsform war ein medikamentöser Aromatasehemmer, Femara® (Letrozol), von dem täglich eine 2,5-mg-Tablette einge­nommen werden sollte. Sie lehnte diese Behandlung ab. Eine Freundin empfahl ihr, ihre Nahrung durch Salvestrole zu ergänzen. Die Patientin begann sofort eine Dreiwochenkur mit Salvestrolen, die sich aus zwei Salvestrol Professional-Kapseln und zwei Salvestrol Gold-Kapseln pro Tag zusammensetzte. Professional- und Gold-Kapseln enthalten jeweils ein anderes Salvestrol, wobei diese Kombination eine tägliche Gesamteinnahme von 1.400 Salvestrol-Punkten lieferte. Jeweils eine der Salvestrol-Kapseln wurde zum Frühstück eingenommen und jeweils eine am Ende des Tages. Weitere Ergänzungsmittel, Alternativbehandlungen oder verschreibungs­pflichtige Medikamente wurden nicht genutzt und es wurden auch keine Änderungen an der Ernährungs- oder Lebensweise vorgenommen. Die Patientin hatte schon immer Spazier- und Besorgungsgänge in ihren Tages­ablauf eingeplant und ernährte sich auch ausgewogen. </p>

<p>Die Patientin berichtete nach Ablauf von 10-12 Tagen Salvestrol-Supplementierung, dass sie bei der Selbstunter­suchung der Brust eine beginnende Verkleinerung der Knoten fühlen konnte. In der dritten Woche der Salvestrol-Supplementierung konnte sie keine Knoten mehr in ihrer Brust fühlen. Sie stellte auch keine Nebenwirkungen durch die Nahrungsergänzung fest und war über diese Sachlage sehr erfreut. Im Monat nach ihrer Diagnose ordnete ihr Arzt eine CT und eine Mammographie an. Es wurde kein Krebs festgestellt. Erneut wurde Femara® (eine 2,5-mg-Tablette pro Tag) verordnet, aber dieses Mal zur Rezidiv­prophylaxe. Sie hat zwei Jahre lang, nachdem sie krebsfrei wurde, Femara® eingenommen und geht alle drei Monate zur Kontrolluntersuchung. In dieser Zeit litt sie an Übelkeit und Schwindelgefühlen. Als ihr behandeln­der Arzt bestätigte, dass es sich dabei um Nebenwirkungen von Femara® handelte, entschied sie sich, Femara® abzusetzen und die Salvestrol-Supplementierung wieder aufzunehmen. Sie nimmt jetzt eine oder zwei Salvestrol Platinum-Kapseln am Tag ein. Jede Platinum-Kapsel enthält vier verschiedene Salvestrole mit einer Einnahme-Punktzahl von insgesamt 1.000 Punkten. Die Nebenwirkungsfreiheit bei der Salvestroleinnahme war der ent­scheidende Faktor für ihre Entscheidung, die weitere Behandlung mit Femara® abzulehnen und zur Nahrungs­ergänzung mit Salvestrolen zurückzukehren. Sie ist gesund, zufrieden und sehr froh, ihren Krebs überwunden zu haben.</p>

Fall Nr. 2: Plattenepithelkarzinom des Anus

Bei einem 46 Jahre alten Mann wurde ein Plattenepithelkarzinom des Anus diagnostiziert. Die Diagnose wurde durch eine Biopsie bestätigt und sein Arzt empfahl eine abdomino-perineale Resektion. Der Patient lehnte die Resektion ab und wurde mit einer restlichen Lebenserwartung von etwa drei Jahren beschieden, wenn er bei dieser Meinung bliebe. Er begann mit einem mentalen Wellnessprogramm, das auf eine positive Gesundheitserwartung ausgerichtet war, und parallel dazu mit einer zweimaligen Anwendung von Aldara® (Imiquimod)-Crème pro Woche, die die Immunabwehrmechanismen des Körpers aktiviert. Das Krankheitsbild bestand fort und nach sieben Jahren wurde er erneut diagnostiziert. Die zweite Dia­gnose des Plattenepithelkarzinoms wurde wiederum durch Biopsie bestätigt. Dem Patienten wurde erneut die Notwendigkeit einer abdomino-perinealen Resektion nahegelegt, ohne die er nur noch drei Jahre zu leben hätte. Der Patient lehnte die Resektion ab und setzte sein mentales Wellnessprogramm und die zweimalige Anwendung von Aldara® pro Woche fort. Der Patient empfand die Behandlung mit Aldara® als unangenehme und schmerzhafte Methode, das Fortschreiten der Krankheit zu begrenzen. Drei Jahr nach der zweiten Diagnose schritt die Erkrankung so weit fort, dass jetzt sehr viel häufiger Anal­läsionen auftraten. Der Patient wandte sich an einen Chirurgen, der sich auf die Laserchirurgie derartiger Leiden spezialisiert hatte. Bevor er eine Entscheidung über diese Möglichkeit der Laserchirurgie traf, begann der Patient sein Leiden mit einer Kombination aus Salvestrolen und XM8-Salbe (d. h. einer Salbe auf Grundlage natürlichen Borretsch-Öls) zu behandeln und beendet die Anwendung von Aldara®. Über einen Zeitraum von drei Monaten nahm er täglich eine Salvestrol Platinum-Kapsel (1.000 Punkte) ein und applizierte alle zwei bis drei Tage XM8-Salbe. Darüber hinaus setzte er seine mentalen und täglichen körperlichen Übungen fort, nahm ein Multivitamin-Präparat ein, aß eine Kost aus hohen Rohgemüse-Anteilen und trank jeden Tag einen „Green Shake“. Schmerzmittel und zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel nahm er nicht ein. Sechs Wochen nach Beginn der Salvestrol-Einnahme waren die Läsionen nicht mehr erkennbar. Nach drei Monaten galt er als völlig geheilt. Obwohl er um eine Biopsie bat, um seinen krebsfreien Zustand zu bestätigen, hat sein Arzt dieser Bitte nicht entsprochen.

Fall Nr. 3: Chronische Lymphatische Leukämie

Eine 80-jährige Frau stellte sich ihrem Hausarzt mit einem Ei-großen Tumor an der linken Seite ihres Halses vor. Sie wurde an einen Onkologen und dann an einen HNO-Facharzt überwiesen, der eine Biopsie des Tumors vornahm. Kurz nach dem Aufsuchen des Facharztes verschlechterte sich ihr Zustand. Die Lymphknoten in ihrer Leiste und Achselhöhle waren geschwollen und es wurde ein Scan ausgeführt. Die Biopsie bestätigte die Diagnose einer Chonischen Lymphatischen Leukämie. Die Chronische Lymphatische Leukämie ist durch variable Prognosen und eine außergewöhnlich geringe Spontanremissionsrate gekennzeichnet, insbesondere bei Personen, die erst in einem späteren Stadium des Krankheitsverlaufs diagnostiziert wurden.18 Der Frau wurde gesagt, dass sich eine genaue Prognose nur schwer stellen lässt – sie könnte von 2 Tagen bis 2 Jahren alles umfassen. Gleich nach Erhalt ihrer Diagnose verschlechterte sich ihr Zustand weiter. Sie litt an starken Schmerzen im Rachen und hatte dadurch große Probleme beim Essen und Schlafen. Sie begann Gewicht zu verlieren. Sie suchte erneut ihren HNO-Arzt auf, der eine Biopsie eines Geschwürs auf ihrer Mandel vornahm. Die Biopsie ergab, dass das Mandelgeschwür auf die Chronische Lymphatische Leukämie zurückzuführen war. Sie wurde vom Onkologen zur Strahlentherapie überwiesen. Sie bemerkte, dass auch auf ihrer rechten Halsseite ein Tumor in Erscheinung trat und die Schwellung in der Leiste und den Achseln weiterging. Als sie sich mit einer Freundin über ihre Situation austauschte, hörte sie von Salvestrolen und begann eine dreimonatige Behandlungsserie mit zwei Salvestrol Platinum-Kapseln (1.000 Punkte) pro Tag. Sie nahm eine Kapsel zum Frühstück und eine Kapsel zum Abendessen ein. Gleichzeitig entschloss sie sich zu einer entspannteren Lebensführung, gab einige Verpflichtungen auf und stellte ihre Ernährung auf mehr Obst und Gemüse um. Einen Monat nach Beginn der Salvestrol-Einnahme fühlte sie sich schon viel besser und die Tumoren an ihrem Hals wurden langsam weicher und kleiner. Dieses frühe Ergebnis fiel mit einem Termin bei ihrem Strahlentherapeuten zusammen. Sie nahm den Termin wahr, berichtete dem Strahlentherapeuten aber auch, dass sie so viel besser fühlte. Sie entschied, die Strahlentherapie abzulehnen, um abzuwarten, ob sich die positiven Entwicklungen fortsetzen würden. Der Strahlentherapeut respektierte ihre Entscheidung und sagte ihr, dass sie jederzeit anrufen und die Strahlentherapie bei einem Sinneswandel wieder aufnehmen könnte. Sie war mit ihrer Entscheidung, die Strahlentherapie abzulehnen, sehr zufrieden und nach zwei Monaten, in denen sie die Salvestrol-Einnahme fortgesetzt hatte, war der Tumor in ihrem Nacken beinahe verschwunden. Am Ende des dritten Monats ihrer Salvestrol-Einnahme waren die Tumore in ihrem Nacken vollständig verschwunden. Sie suchte wieder den Onkologen auf und wurde beschieden, dass er keine Krebsanzeichen feststellen konnte. Der Onkologe äußerte sich sehr verwundert über ihren gegenwärtigen Gesundheitszustand und ihre Gewichtszunahme. Nach dieser guten Nachricht beendete sie die Salvestrol-Einnahme, hielt aber an ihrer entspannteren Lebensführung und Ernährungsumstellung fest. Kürzlich nahm sie die Nahrungsergänzung mit Salvestrol wieder auf, um eine Wiedererkrankung an Krebs zu verhindern. Sie nimmt gegenwärtig pro Tag eine Salvestrol Platinum-Kapsel (1.000 Punkte) ein. Sie fühlt sich sehr gut und hofft, dass ihre Erfahrungen anderen Menschen von Nutzen sein mögen.

Fall Nr. 4: Benigne Prostatahyperplasie

Ein 50-jähriger Mann stellte sich bei seinem Arzt mit Symptomen der unteren Harnwege vor, darunter schwacher Harnstrahl und nächtlicher Harndrang. Durch eine digitale rektale Untersuchung wurde eine signifikant vergrößerte Prostata festgestellt. Die Ergebnisse seines PSA-Tests lagen innerhalb der normalen Grenzwerte. Bei dem Patienten wurde eine benigne Prostata-Hyperplasie (BPH) diagnostiziert und er wurde über die verschiedenen medikamentösen Optionen zur Besserung seines Zustands aufgeklärt. Dazu gehörte ein niedrig dosierter Alphablocker, der bei ausbleibender Besserung von einem höher dosierten Alphablocker abgelöst werden könnte. Bei weiterhin ausbleibender Besserung würde ein 5-Alpha-Reduktasehemmer versucht werden. Unabhängig davon, welche Option schließlich zu einer Besserung führen würde, sie müsste ein Leben lang beibehalten werden – eine Situation, die der Patient bedrückend fand. Dem Patienten wurde der mit 0,4 mg niedrig dosierte Alpha-Rezeptorenblocker Flomay® (Tamsulosin) verschrieben, der einmal täglich einzunehmen war. Außerdem wurde der Patient angehalten, seine Flüssigkeits­aufnahme am Abend zu beschränken. Der Patient hielt diese Vorgabe anfangs ein, fand es dann aber schon bald schwierig, ihr weiter zu folgen. In der ersten Woche der Flomax®-Einnahme wurden keine Besserungen fest­gestellt. In der zweiten Woche war ein stärkerer Harnstrahl und ein verminderter nächtlicher Harndrang zu konstatieren. Diese Besserungen hielten zwei Monate lang an und gingen danach langsam zurück und am Ende der viermonatigen Verschreibungsdauer war wenig dauerhafte Besserung verblieben. Während der gesamten Behandlungsdauer mit Flomax® hatte der Patient morgens nach dem Aufwachen schwache dumpfe Kopf­schmerzen. Im Verlauf des Tages gingen die Kopfschmerzen zurück. Nach Ablauf der ersten Flomax®-Verschreibungsdauer und in dem Bewusstsein, dass die nächste Behandlungsoption nur eine höhere Dosis sein würde, begann der Patient Ausschau nach Alternativen zu halten. Nachdem er sporadische Berichte über eine Linderung der BPH-Symptome durch Salvestrole gehört hatte, begann der Patient mit der Einnahme einer Salvestrol Gold-Kapsel (350 Punkte) pro Tag. Innerhalb eines Monats verminderte sich der nächtliche Harndrang auf einen Toilettengang pro Nacht, manchmal nicht einmal dies, und der Harnstrahl war stärker als jemals in der Zeit, in der Flomax® die beste Wirkung gezeigt hatte. Nach drei Monaten Salvestrol Gold wechselte der Patient zu Salvestrol Platinum über (1.000 Punkte pro Kapsel). Er berichtete über eine merkliche Verbesserung, was den nächtliche Harndrang und die Stärke des Harnstrahls betraf. Auch wenn er die Verbesserung nicht quantifizieren konnte, merkte er an, dass er nicht mehr so genau auf seine abendliche Flüssigkeitsaufnahme bedacht sein musste. Parallel zu seiner BPH-Therapie behielt der Patient eine tägliche Vitaminsupplementierung bei, die ein Multivitaminpräparat, einen Vitamin-B-Komplex und die Vitamine C und D3 umfasste. Weitere Änderungen der Ernährungs- oder Lebensweise wurden in diesem Zeitraum nicht vorgenommen. Die Ernährung des Patienten ist gesund und ausgewogen und enthält nach Möglichkeit immer auch ökologisch angebaute Nahrungsmittel. Der Patient, der weiterhin Salvestrol Platinum einnimmt, ist in einem ebenso guten, wenn nicht besseren Maße als unter Flomax® von den BPH-Symptomen frei. Anders als bei Flomax® ist die Verbesserung der Symptome bei der Salvestrol-Einnahme mit der Zeit nicht wieder zurückgegangen, und sie wurde auch nicht von täglichen Kopfschmerzen begleitet.

Fall Nr. 5: Primäres Peritonealkarzinom im 3. Stadium

 Eine 57 Jahre alte Frau erschien mit stark geschwollenem Unterleib, Appetitlosigkeit und Müdigkeit bei ihrer Ärztin. Ein CT-Scan, das Ergebnis eines Tumormarkertests (CA-125) von 7.250 und eine anschließende Biopsie führten alle zu der Diagnose „Peritonealkarzinom im 3. Stadium“, einer seltenen und aggressiven Krebsart, mit Metastasen in den Eierstöcken. Die Patientin war hoch risikobelastet, an Krebs zu erkranken, weil in ihrem engeren Familienkreis mehrfach Unterleibskrebs aufgetreten war. Ihr wurde gesagt, dass ihre Erkrankung behandelbar war und es wurde ihr eine Behandlungsserie aus drei Chemotherapieblöcken, einem Monat Ruhe, einer Hysterektomie, einem weiteren Monat Ruhe und drei sich anschließenden weiteren Chemotherapieblöcken empfohlen. Die Patientin folgte der Empfehlung ihrer Ärztin und unterzog sich alle drei Wochen einer intravenös verabreichten Behandlung mit Paclitaxel (3 Stunden), gefolgt von Carboplatin (1 Stunde). Für die zwei Tage nach der Chemotherapie wurde zweimal täglich Ondansetron verordnet, um Übelkeit und Brechreiz zu bekämpfen, das aufgrund der zur Verstopfung führenden Nebenwirkungen mit Unterbrechungen angewendet wurde. Gleichzeitig mit dem Beginn der Chemotherapie begann die Patientin unter der Leitung eines homöopathi­schen Arztes und eines Pflanzenheilkundlers („Medical Herbalist“) mit einem alternativmedizinischen Behandlungsplan. Sie begann eine Behandlungsreihe mit Salvestrol-Ergänzungsmitteln, bestehend aus drei Salvestrol Platinum-Kapseln (2.000 Punkte) pro Tag, was einer täglichen Gesamteinnahme von 6.000 Salvestrol-Punkten entspricht. Zusätzlich nahm sie drei Astralagus-Kapseln pro Tag ein. Die homöopathischen Heilmittel umfassten Lachesis (3x täglich), Kali Phosphoricum (2x täglich), Phosphoricum Acidum (2x täglich an 3-5 Tagen nach der Chemotherapie), und Natrium Muriaticum (2x täglich an 10 Tagen nach der Chemo­therapie). Zwischen den Chemotherapie-Sitzungen wurde Akupunktur verabreicht, um den Appetit und den Energiefluss zu verbessern. Die Patientin führte ihre beständigen Meditations- und Visualisierungsübungen während und nach der Behandlung fort und bewahrte sich eine positive Lebenseinstellung. Ihre Ernährungs­gewohnheiten änderte die Patientin in der Weise, dass sie den Kaffeegenuss verbannte, den Genuss von Obst, Gemüse und Grünem Tee erhöhte und den Verzehr von Fleisch verringerte. Bewegung verschaffte sie sich durch tägliche Spaziergänge. Jedoch litt die Patientin an persistierenden Nebenwirkungen, die mit einer Paclitaxel/Carboplatin-Chemo­therapie üblicherweise einhergehen, darunter Anämie, Neutrozytopenie, Thrombozytopenie, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Energielosigkeit, Gesichtsrötung wie nach einem Sonnenbrand, weichen Knien, Gangstörungen, Schwindelgefühlen, Schlafstörungen, Taubheitsgefühlen in Armen, Händen und Füßen, kalten Füßen, sichtbaren Blutergüssen, schmerzenden Beinen, Unterleibsschmerzen, Übelkeit, einer Candida-Infektion im Mund und Geschmacksverlust. Diese Nebenwirkungen machten bis zum Abschluss der drei Chemotherapie-Sitzungen drei Bluttransfusionen erforderlich. Obwohl die Nebenwirkungen schwer waren, war es doch der Verlust ihres kräftigen, langen schönen Haars, der ihr den größten seelischen Schmerz verursachte. Die Patientin hielt während ihres gesamten Behandlungsablaufs an ihren alternativen Therapien, der Ernährungs­umstellung und den täglichen Spaziergängen fest. Eine Woche nach Beginn ihrer Chemotherapie und ihrer alternativen Therapien war eine signifikante Abnahme ihrer Unterleibsschwellung zu verzeichnen. Am Ende der vierten Woche war ihr CA-125-Wert auf 4.593 gefallen. Am Tag ihrer dritten Chemotherapie­Behandlung (Woche 7 seit Beginn der Behandlungen) war ihr CA-125-Wert erneut gemessen worden, er war auf 510 gefallen. Ihre Ärztin sagte ihr, dass sie in ihrer gesamten Laufbahn noch nie zuvor einen so drastischen Abfall der CA-125-Werte gesehen hätte, und war über die bisherigen Ergebnisse ziemlich erstaunt. In der zwölften Behandlungswoche wurde die Hysterektomie durchgeführt. Der Chirurg berichtete, dass der größte Teil des Krebses bis auf „zuckerförmige“ Resttumore entfernt worden wäre. Der postoperative Pathologiebericht merkte ein sehr gutes Ansprechen auf die erhaltene Therapie an. Bedauerlicherweise konnte auch die Operation die Patientin nicht von ihren ständigen Unterleibsschmerzen befreien. Drei Wochen nach der Operation war der CA-125-Wert weiter auf 52 gefallen und die Dosen für die fünfte und sechste Chemotherapie wurden folglich um 20% reduziert. In Woche 19 ihrer Behandlung war der CA-125-Wert in den normalen Wertebereich abgefallen. Die Chemotherapie wurde in Woche 22 abgeschlossen und der in der darauf folgenden Woche gemessene CA-125-Wert belief sich auf 15 (im Normalbereich). In Woche 25 war der CA-125-Wert auf 13 gefallen. In Woche 28 wurde ein CT-Scan durchgeführt und in Woche 29 nach Behandlungsbeginn wurde der Patientin mitgeteilt, dass sie krebsfrei war. Ihre Nachuntersuchung nach einem Vierteljahr bestätigte dies mit einem CA-125-Wert von 11. Diese Patientin erlebte eine Woche nach Beginn der Chemotherapie und der Alternativtherapien eine dramatische Besserung und Reduzierung ihrer Unterleibsschwellung. Sie erlebte auch eine unerwartet dramatische Abnahme der CA-125-Werte ab Woche 7 und eine kontinuierliche weitere Abnahme dieses Wertes, bis in Woche 19 der Normalbereich erreicht war. Dieser Behandlungserfolg ist für ein Peritonealkarzinom im 3. Stadium oder ein Ovarialkarzinom sehr beeindruckend. Aufgrund der Ähnlichkeiten zwischen Peritoneal­karzinom und Ovarialkarzinom sind die Behandlungsmethoden üblicherweise gleich. Wenn wir die Literatur über klinische Studien zum Thema Operation plus Paclitaxel/Carboplatin-Chemotherapie betrachten, finden wir ziemlich unterschiedliche Angaben über die vollständige Heilungsrate (definiert als völliges Fehlen von Anzeichen verbliebener Krebssymptomatik). Vasey berichtet eine vollständige Heilungsrate von 28% bei Paclitaxel/Carboplatin für die 296 beobachteten Patienten (dieser Arm der Studie umfasste 538 Patienten19). In einer kleineren Studie berichtet Neijt eine vollständige Heilungsrate von 40% in dem relevanten Arm seiner Studie für die 67 Patienten, die für diese Analyse herangezogen worden waren – dieser Arm der Studie umfasste 100 Patienten.20 In einer weiteren Studie berichtet du Bois eine vollständige Heilungsrate von 31% für die 99 Patienten, die für diese Analyse herangezogen worden waren – dieser Arm der Studie umfasste 397 Patienten.21 Der Hauptgrund dafür, dass Personen nicht bis zum Ende an einer klinischen Studie teilnehmen, sind die Nebenwirkungen. Diese Patienten werden entweder von den behandelnden Ärzten aus der Studie genommen oder sie ziehen sich selbst daraus zurück. Es könnte nun eingewandt werden, dass man bei der Berechnung der vollständigen Heilungsrate für eine Intervention die Gesamtzahl der in jeden Studienarm aufgenommenen Personen zugrunde legen sollte, weil diese Heilungsraten sonst künstlich aufgebauscht würden. Wenn wir das tun, sinken die genannten vollständigen Heilungsraten in den Paclitaxel/Carboplatin-Studien auf 15% (von 28%), 27% (von 40%) und 8% (von 31%). Diese vollständigen Heilungsraten sind wenig beeindruckend, wenn man bedenkt, dass eine chirurgische Zytoreduktion durchgeführt wurde, aber sie liefern einen Kontext für die Überraschung der Ärztin über die schnelle Wiederherstellung ihrer Patientin. Die Patientin hält an ihrem alternativen Behandlungsplan und der veränderten Lebensweise fest, trinkt aber doch wieder Kaffee. Sie profitiert enorm von ihren täglichen Meditations- und Visualisierungsübungen und ist dabei, ein Buch über ihre Erfahrungen mit dem Krebs zu schreiben. Begleitend produziert sie eine Visualisierungs-CD für Krebspatienten. Ihr Haar wächst wieder und sie genießt den unerwarteten Vorteil, mit kurzen Haaren jünger auszusehen. Sie glaubt, dass die Salvestrole und die anderen Aspekte ihres alternativen Behandlungsplans eine Schlüsselrolle bei ihrer Genesung gespielt haben.

Diskussion

Diese Fälle liefern weitere Beweise dafür, dass die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Genesung von Krebserkrankungen spielen kann. Ganz besonders werfen sie ein Schlaglicht auf die Rolle, die die Verstoff­wechselung der mit der Nahrung aufgenommenen Salvestrole durch den universellen Krebsmarker CYP1B1 spielen kann, um bei verschiedenen Krebsdiagnosen einen erfolgreichen Ausgang zu bewirken. Die Fälle 1, 2 und 3 stellen Situationen dar, in denen der Patient Salvestrole ohne gleichzeitige konventionelle Behandlung einsetzte. Diese Fälle zeigen auf, dass einige Einzelpersonen sehr schnell auf eine relativ geringe Salvestrol-Einnahme ansprechen (Fall Nr. 1: 1.400 Punkte pro Tag, völlig geheilt nach einem Monat; Fall Nr. 2: 1.000 Punkte pro Tag, völlig geheilt in drei Monaten; Fall Nr. 3: 2.000 Punkte pro Tag, völlig geheilt in drei Monaten). Zu nennen ist ein weiterer wichtiger Punkt, der sich auf einen Fall bezieht, in dem Salvestrole den Patienten möglicherweise so gestärkt haben, dass er die Härten der Chemotherapie ertragen und ein besseres Ergebnis erzielen konnte. Dies ist Fall Nr. 5, die Patientin mit Peritonealkarzinom, die sowohl auf die konventionelle Behandlung als auch auf die Salvestrol-Supplementierung setzte, deren Ärztin ein solches Erstaunen über das Ausmaß ihrer Genesung ausdrückte und deren vollständige Heilung entgegen allen Erwartungen bei diesem Krebstyp so offensichtlich war (Fall Nr. 5: 6.000 Punkte pro Tag, völlig geheilt in weniger als 7 Monaten).

Wirkstoffe, seien sie synthetische oder natürlich vorkommende Verbindungen, haben selten nur eine einzige pharmakologische Wirkung. Fall Nr. 4, der BPH-Patient, wurde hier mit aufgenommen, um die Tatsache herauszustellen, dass Salvestrole neben ihrer Rolle bei der Krebsbekämpfung auch positive Gesundheitseffekte herbeiführen können. BPH-Patienten zeigen bestimmte Symptome, die auch Krebspatienten mit Prostatakrebs zeigen. Fall Nr. 4 bezeugt, dass die Einnahme von Salvestrolen diese Symptome lindern kann. Ob dies einer bekannten antiinflammatorischen Wirkung einiger Salvestrole zuzurechnen ist oder ob bei diesem Patienten doch Krebszellen vorhanden waren – oder vielleicht beides –, wissen wir nicht. Dennoch könnte CYP1B1 beteiligt gewesen sein, weil BPH-Zellen – obschon weder Krebs- noch Krebsvorläuferzellen – CYP1B1 gegenüber der normalen Prostata überexprimieren.22 Außerdem enthält die Prostata einiger Männer mit BPH auch PIN-Zellen,23 die Krebsvorläuferzellen sind und CYP1B1 ebenfalls überexprimieren.22 Angesichts des Erfolges bei diesem Patienten könnten Salvestrole gerade bei Fällen mit BPH weiter untersucht werden, in denen die konventionelle Behandlung keine Linderung gebracht hat.

Schlussbemerkung

Die beschriebenen Fälle geben denjenigen Ärzten und Patienten Hoffnung, die bei der Krebsbehandlung einen ernährungstherapeutischen Ansatz verfolgen wollen, sei es völlig ohne konventionelle Maßnahmen oder zusammen mit einer konventionellen Behandlung.

Einverständniserklärungen

Für die Veröffentlichung ihrer Berichte wurde von den Patienten eine schriftliche Einverständniserklärung eingeholt. Der Herausgeber versichert, dass alle Identifikationsmerkmale verändert wurden, um die Anonymität der Patienten zu gewährleisten, wobei allerdings sorgfältig darauf geachtet wurde, die fachlichen Aspekte dieses Artikels nicht zu beeinträchtigen.

Erklärung zu Interessenkonflikten

Dr. Brian Schaefer ist einer der Direktoren von Acquired Intelligence Inc, dem kanadischen und US-amerikanischen Vertriebshändler von Salvestrolen. Professor Gerry Potter, Dr. Robbie Wood und Professor Dan Burke sind Anteilseigner von Salvestrol Natural Products, dem Entwickler der Salvestrol-Technologie im Vereinigten Königreich.

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Ubichinol: Das bessere Coenzym Q10

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Die drei Hauptfunktionen von Coenzym Q10

Das im menschlichen Körper gebildete Coenzym Q10 hat drei Hauptfunktionen:

  • Coenzym Q10 spielt eine unabdingbare Rolle in der mitochondralen Energieproduktion jeder einzelnen Zelle (im Wechsel als Elektronen-Donor und -Akzeptor in der oxidativen Phosphorylierung) und ist somit bedeutsam für die Vitalität und Gesundheit von Geweben und Organen.
  • Coenzym Q10 ist ein hochwirksames fettl.sliches Antioxidans, das Zellmembranen und andere Strukturen (darunter LDLCholesterol, Lipide, DNA und Eiwei.e) vor oxidativer Schädigung schützt und andere verbrauchte Antioxidantien (so z. B. Vitamin C und Vitamin E) wieder neu aktiviert (recycelt).
  • Coenzym Q10 beeinflusst die Genexpression; Coenzym Q10 hat beispielsweise eine entzündungshemmende Wirkung, indem es die NF-κB1-abh.ngige Genexpression hemmt (NF-κB1: Transkriptionsfaktor Kappa B1).(1)

Für die mitochondrale ATP-Produktion sind sowohl Ubichinol als auch Ubichinon wichtig: Ubichinol ist die reduzierte Form von Coenzym Q10 und fungiert als Elektronendonor; Ubichinon ist die oxidierte Form von Coenzym Q10 und fungiert als Elektronenakzeptor. Allerdings hat nur Ubichinol antioxidative Eigenschaften. Die Elektronen, die Ubichinol abgibt, neutralisieren freie Radikale. Das bedeutet, dass Ubichinon erst zu Ubichinol reduziert werden muss, bevor es seine Wirkung als Antioxidans entfalten kann. Im Körper besteht der größte Teil des Coenzyms Q10 aus Ubichinol.

 Indikationen für die Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10

Untersuchungen zufolge nimmt die körpereigene Produktion von Coenzym Q10 bereits ab dem 20. bis 25. Lebensjahr allmählich ab, ebenso wie das Vermögen, Ubichinon in Ubichinol umzuwandeln (aufgrund der abnehmenden Aktivität der CoQ-abhängigen Reduktasen).(2) Ab dem 40. Lebensjahr ist der CoQ10-Gehalt in Herz- und anderen Geweben und Organen schon so weit abgesunken, dass die Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 interessant wird. Neben dem Älterwerden kann ein erhöhter Bedarf an Coenzym Q10, eine gestörte endogene Produktion bzw. Umwandlung von Coenzym Q10 durch Krankheit oder oxidativen Stress dazu führen, dass der Coenzym Q10-Status (stark) abnimmt. Die Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 trägt dazu bei, den Körper in optimaler Kondition zu erhalten, frühzeitigem Altern und degenerativen (Alters-) Erkrankungen entgegenzuwirken und das Ausbrechen oder Fortschreiten von Krankheiten zu bremsen. Die „Wissenschaft & Praxis“ (Komplementär- Ausgabe) über Coenzym Q10 beschreibt die (klinischen) Indikationen von Coenzym Q10.

Die Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 ist unter anderem bei folgenden Krankheiten und deren Prävention sinnvoll: Herz- und Gefäßkrankheiten, neurodegenerative Erkrankungen, Down-Syndrom, Krebs, Erkrankungen der Leber, Diabetes, Migräne, Unfruchtbarkeit, COPD, Fibromyalgie, chronisches Erschöpfungssyndrom, AIDS, Muskeldystrophie, verminderte Widerstandskraft, Hyperlipidämie, Präeklampsie, Altersbedingte Makuladegeneration und (Haut-) Alterung.

 Auswahl aus zwei Formen des Coenzym Q10

In Nahrungsergänzungsmitteln wird Coenzym Q10 üblicherweise in Form des (orangegelben) Ubichinons verwendet. Der Grund dafür ist, dass Ubichinon als chemische Verbindung viel stabiler ist als Ubichinol und sich leichter in Nahrungsergänzungsmittel einarbeiten lässt. Ubichinol (weiß/farblos) oxidiert sehr schnell, u.a. wenn es mit Sauerstoff in Berührung kommt. Nach über zehnjähriger Forschung ist es dem japanischen Unternehmen Kaneka dennoch gelungen, Ubichinol mit einer speziellen (patentierten) Methode zu stabilisieren. Seit Ende 2006 kann Coenzym Q10 auch in Form von Ubichinol als Nahrungsergänzung verabreicht werden. Ubichinon wird nach der oralen Einnahme von den Enterozyten in der Dünndarmwand resorbiert und in Ubichinol umgewandelt, bevor es in den Blutkreislauf gelangt.(3) Die Nahrungsergänzung mit Ubichinol hat den Vorteil, dass die Umwandlung von Ubichinon in Ubichinol nicht mehr notwendig ist.

 Verhältnis zwischen Ubichinol- und Ubichinongehalt

Das im Blutplasma enthaltene Coenzym Q10 besteht üblicherweise zu etwa 95% aus Ubichinol und zu weniger als 5% aus Ubichinon. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Nahrungsergänzung mit Ubichinon oder Ubichinol erfolgt.(4) In beiden Fällen steigt die Plasmakonzentration des Gesamt-Coenzyms Q10, wobei das Verhältnis zwischen Ubichinol und Ubichinon konstant bleibt (Redoxstatus). Die Nahrungsergänzung mit Ubichinol führt – verglichen mit der gleichen Menge Ubichinon – allerdings zu einer signifikant höheren Plasmakonzentration von Coenzym Q10.

Bei Erkrankungen mit oxidativem Stress (Indikationen für die Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10) ist der Gesamt-CoQ10-Plasmaspiegel erniedrigt, wobei der Ubichinolspiegel stärker abgesenkt ist als der Ubichinonspiegel. Oxidativer Stress erhöht den Verbrauch von Ubichinol und stört die CoQ10-Synthese und die Reduktion von Ubichinon zu Ubichinol in den Zellen. Das Ubichinol/Ubichinon-Verhältnis im Blutplasma scheint ein empfindlicher Biomarker für das Ausmaß an oxidativem Stress im Körper zu sein.(5) Wahrscheinlich ist es wichtiger, den Ubichinolspiegel und das Ubichinol/Ubichinon-Verhältnis im Auge zu behalten als den Gesamt-CoQ10-Spiegel (Summe von Ubichinol und Ubichinon).(4,6,7) Eine Nahrungsergänzung mit Ubichinol verbessert bei oxidativem Stress den Co Q10-Status und das Ubichinol/Ubichinon-Verhältnis.

 Nahrungsergänzung mit Ubichinol - wann?

Bei Menschen über 40 Jahren und bei Störungen mit (zunehmendem) oxidativem Stress und Abfall des Ubichinol/Ubichinon- Verhältnisses ist die Nahrungsergänzung mit Ubichinol der Nahrungsergänzung mit Ubichinon vorzuziehen. Unter diesen Nenner lassen sich viele Indikationen für die Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 fassen. In der Mehrzahl der wissenschaftlichen Studien der vergangenen Jahrzehnte über Coenzym Q10 wurde mit Ubichinon gearbeitet. Empfohlene Dosierungen von Ubichinon sind in Ubichinol-Dosierungen mit gleichem (oder besserem Resultat) zu „übersetzen“. Die Nahrungsergänzung mit Ubichinol ist wirksamer als die mit Ubichinon. Ubichinol enthält zwei Hydroxylgruppen und ist dadurch besser wasserlöslich als Ubichinon. Dies ist vermutlich eine wesentliche Erklärung für die hohe biologische Verfügbarkeit von Ubichinol.

 Einfache Dosis Ubichinol

Tier- und Humanstudien lassen klar erkennen, dass die biologische Verfügbarkeit von Ubichinol aus Nahrungsergänzungsmitteln mindestens doppelt so hoch ist wie die von Ubichinon (abhängig von der verglichenen Dosis). Ubichinol wird signifikant besser und schneller aus Nahrungsergänzungsmitteln resorbiert und hat eine längere Halbwertszeit als Ubichinon.

Dies ergibt sich unter anderem aus einer Pilotstudie (Kreuztest) mit zehn Probanden im Alter zwischen 60 und 78 Jahren.(4) Jeder von ihnen erhielt zwei Mal (mit einem Zeitabstand von mindestens zwei Wochen) eine Einzeldosis von 100 mg Ubichinol oder Ubichinon. 5, 6, 8, 12, 24, 48 und 72 Stunden nach Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels wurde Blut abgenommen, um den Plasmaspiegel von Coenzym Q10 zu messen. Bei der Nahrungsergänzung mit Ubichinol wurde im Blut 4,3 Mal mehr Coenzym Q10 gefunden als bei der Nahrungsergänzung mit Ubichinon (CoQ10 Plasma Response). Der maximale Blutspiegel des Gesamt-CoQ10 wurde mit Ubichinol nach 16 Stunden und mit Ubichinon nach 27 Stunden erreicht. Der maximale Blutspiegel von Coenzym Q10 (Peakwert) war nach Einnahme von Ubichinol 3,5-fach höher als nach Einnahme von Ubichinon. Nach 72 Stunden war der Ubichinolspiegel noch 3,8 Mal höher als der Ubichinonspiegel.

Aus einer unveröffentlichten Tierstudie mit älteren Ratten geht die Überlegenheit von Ubichinol ebenfalls hervor. Ein Äquivalent zur Humandosis von 100 mg Ubichinol pro Tag führte zu einem CoQ10-Peakwert von 6,0 μg/ml. Dieser war nach 8 Stunden auf 4,5 μg/ml abgefallen. Das Äquivalent zur Humandosis von 100 mg Ubichinon führte zu einem Peakwert von 2,1 μg/ml, der nach 8 Stunden auf 1,2 μg/ml abgefallen war. Acht Stunden nach Verabreichung des Nahrungsergänzungsmittels war der CoQ10- Plasmaspiegel in der Ubichinolgruppe also 3,75 Mal höher als in der Ubichinongruppe. Die Ergebnisse zeigen, dass mit Ubichinol leichter höhere, therapeutisch relevante Blutwerte erreicht werden können als mit Ubichinon. Die maximale (kumulative) Auswirkung der Nahrungsergänzung auf den CoQ10- Plasmaspiegel ist nach etwa 4 Wochen erreicht.

Supraphysiologische Plasmakonzentration von Coenzym Q10

Damit das verabreichte Coenzym Q10 von peripheren Geweben resorbiert werden und die Blut-Hirn-Schranke passieren kann, sind höhere, supraphysiologische Blutspiegel des Coenzym Q10 erforderlich. Die normale CoQ10- Plasmakonzentration liegt bei 0,4-0,8 μg/ml. Eine Plasmakonzentration von mindestens 2,4- 3,5 μg/ml ist erforderlich, damit bei kongestiver Herzinsuffizienz eine therapeutische Wirkung einsetzt, während für einen klinischen Response bei neurodegenerativen Erkrankungen (wie z. B. der Parkinsonschen Krankheit) möglichst noch höhere Plasmakonzentrationen benötigt werden.(8) Mit Ubichinon ist es schwierig, hohe CoQ10-Plasmakonzentrationen zu erreichen. Dosis-Wirkungs-Studien mit dem gängigen Ubichinon zeigen, dass die Plasmakonzentration von Coenzym Q10 mit zunehmender Dosis unterproportional ansteigt. Dosierungen, die die Aufnahmefähigkeit von Ubichinon überschreiten, haben wenig Sinn und machen die Nahrungsergänzung nur unnötig teuer.(9)

Die Dosis-Wirkungs-Relation von Ubichinol bleibt bei steigenden Dosierungen nahezu linear und ermöglicht somit hohe Plasmawerte von Coenzym Q10 (die höchste erreichte Q10- Plasmakonzentration bei Nahrungsergänzung mit Ubichinol beträgt 9,2 μg/ml).(4,10)

Bis zu 8-mal bessere Resorption von Ubichinol

In verschiedenen Dosis-Wirkungs-Studien wurde Folgendes festgestellt:

Die Nahrungsergänzung mit 90, 150 oder 300 mg Ubichinol pro Tag über 4 Wochen erhöht den Plasmaspiegel von Coenzym Q10 von 0,57 (Ausgangswert) auf 2,83 μg/ml (90-mg-Dosis), von 0,65 auf 3,83 μg/ml (150-mg-Dosis) bzw. von 0,66 auf 7,26 μg/ml (300-mg-Dosis).(10,11) Das bedeutet, dass Ubichinol mit jeden 100 mg/Tag zu einer linearen Erhöhung des CoQ10- Plasmaspiegels um jeweils 2,2-2,5 μg/ml führt. Die Halbwertszeit von Ubichinol beträgt ungefähr 48 Stunden.

In einer Patientenstudie führte die Erhöhung der Ubichinon-Dosis von 300 auf 1200 mg/Tag zu einer Erhöhung der CoQ10- Plasmakonzentration von 1,4 auf 3,4 μg/ml. Das bedeutet, dass eine 4-fach höhere Dosis Ubichinon einen 2,5-fach höheren Blutspiegel von Coenzym Q10 zur Folge hat.(9)

In einer plazebokontrollierten Studie mit gesunden Erwachsenen, die vier Wochen lang 300 oder 900 mg Ubichinol pro Tag einnahmen, stieg der CoQ10-Plasmaspiegel nur um 2 bzw. 3 μg/ml.(12)

In zwei Patientenstudien hatte die Nahrungsergänzung mit 2400 und 3000 mg Ubichinon pro Tag eine gleich große Wirkung auf den Plasmaspiegel von Coenzym Q10 (dieser stieg in beiden Fällen auf 7,2 μg/ml).(13) Mit 150 mg Ubichinol pro Tag wird ein gleich hoher Plasmaspiegel von Coenzym Q10 erreicht wie mit 1200 mg Ubichinon pro Tag, und 300 mg Ubichinol führen zum gleichen Ergebnis wie 2400-3000 mg Ubichinon (siehe Abbildung).(11,13,14)

Sehr hohe Dosen des gängigen Coenzym Q10 können somit durch eine 8-fach geringere Dosis Ubichinol ersetzt werden. Bei geringeren Ubichinon-Dosen ist der Wirkungsunterschied zu Ubichinol weniger ausgeprägt: Eine Tagesdosis von 300 mg Ubichinon lässt den Plasmaspiegel von Coenzym Q10 etwa in gleichem Maße steigen wie eine Tagesdosis von 80 mg Ubichinol (3,5-fach geringere Dosis). (11,12)

Studien mit Ubichinol

In den letzten Jahren wurden in zunehmendem Maße Untersuchungen mit Ubichinol durchgeführt:

In In-vitro-Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass Ubichinol eine stark entzündungshemmende Wirkung hat. Die Präinkubation mit Ubichinol hemmte signifikant die Lipopolysaccharid (LPS)-induzierte Produktion entzündungsfördernder Cytokine und Chemokine durch humane Monozyten.(15) In einem experimentellen Tiermodell für die Parkinsonsche Krankheit war der neuroprotektive, dopaminsparende Effekt von Ubichinol signifikant größer als der von Ubichinon.(16) Bei der Parkinsonschen Krankheit sind die Ubichinolkonzentration und das Ubichinol/Ubichinon-Verhältnis im Blutplasma und in der Zerebrospinalflüssigkeit abgesenkt. In einem unpublizierten plazebokontrollierten Tierversuch mit älteren Ratten wurde untersucht, in welchem Maße Ubichinol und Ubichinon der Ermüdung entgegenwirken. Die Tiere, die Ubichinon bekamen, konnten 60% länger auf einem Laufband rennen. Die Tiere, die Ubichinol bekamen, hielten 150% länger durch.

In einer Tierstudie mit SAMP-1-Mäusen, die viel schneller altern als normal, wurde gezeigt, dass Ubichinol und Ubichinon den Alterungsprozess signifikant hemmen und dass Ubichinol dabei viel wirksamer ist als Ubichinon.(17)

Elf gesunde Senioren (69-87 Jahre), die 6 Monate lang jeden Tag 100 mg Ubichinol einnahmen, fühlten sich – verglichen mit der Ausgangssituation – vitaler und weniger müde und hatten eine bessere psychische Verfassung.(18)

Die Plasmakonzentration von Ubichinol stieg um den Faktor vier und das Verhältnis Ubichinol: Gesamt-CoQ10 nahm (insignifikant) zu. Die Verbesserung des CoQ10-Status wirkt sich auf die Lebensqualität Älterer positiv aus. In der ersten klinischen Studie über die Wirkung von Ubichinol bei schwerer kongestiver Herzinsuffizienz (NYHA* Klasse IV) nahmen sieben Patienten anstelle von Ubichinon (durchschnittlich 450 mg/Tag) nun mehr Ubichinol ein (durchschnittlich 580 mg/Tag).(19) Dadurch stieg der CoQ10-Plasmaspiegel von durchschnittlich 1,6 auf 6,5 μg/ml. Der Zustand der Patienten verbesserte sich spektakulär (von NYHA Klasse IV auf Klasse II) mit signifikanter Verbesserung der Pumpfunktion des Herzens (Anstieg der Ejektionsfraktion von 22 auf 39%). Die anfängliche Erwartung, dass die Patienten innerhalb von 6 bis 12 Monaten sterben würden, trat nicht ein. Die Forscher vermuten, dass Ubichinol in frühen Stadien der Herzinsuffizienz eine noch größere klinische Wirkung hat.

*NYHA (New York Heart Association; Einteilung der Herzinsuffizienz in verschiedene Stadien bzw. Klassen)

Keine Störung der körpereigenen Produktion

Die Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 stört nicht die körpereigene Produktion von Coenzym Q10. Nach Einstellung der Nahrungsergänzung mit Ubichinon oder Ubichinol kehrt der Plasmaspiegel von Coenzym Q10 auf den alten Wert zurück.(10)

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Wissenschaftliche Informationen über Beta-Glucan, Curcumin, Zink, Vitamin C

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Heutzutage ist unser Immunsystem ständig wachsenden Belastungen ausgesetzt, die zum großen Teil vor 50 Jahren noch nicht einmal bekannt waren – Bakterien, Viren und alle möglichen Substanzen einer zunehmend verschmutzten Umwelt. Viele Wissenschaftler sind der Ansicht, dass wir unsere Gesundheit nur durch Stärkung des Immunsystems erhalten können.

Was ist Beta-Glucan?

Beta-1,3/1,6-Glucan ist eine Verbindung von mehreren Glucose-Molekülen, die in den Zellwänden von Pilzen und Pflanzen vorkommt. Gemäß wissenschaftlichen Untersuchungen ist Beta-1,3/1,6-Glucan einer der effektivsten natürlichen Immunmodulatoren, indem es die Aktivität der Makrophagen stimuliert. Beta-Glucan aus den Zellwänden von Bäckerhefe wurde am gründlichsten wissenschaftlich untersucht und scheint die größte Wirksamkeit zu haben.

Forschungen bezüglich Beta-1,3/1,6-Glucan zeigen seit Jahrzehnten, dass Beta-1,3/1,6-Glucan nicht nur das Immunsystem stimulieren und aktivieren kann, sondern auch bei der Behandlung von Krebs, Geschwüren, Infektionen, Strahlenbelastungen und Traumata effektiv eingesetzt werden kann.

Für welche Fälle ist Beta-1,3/1,6-Glucan geeignet?

Bei Immunschwäche verschiedenster Ursache

Bei erhöhter Infektanfälligkeit, wie Grippe, Herpes, Pilzbefall

Bei Allergien und Hautirritationen

Vor oder nach Chemotherapie und/oder Radiatio

Zur Förderung der Wundheilung

Ab einem Alter von 40, wenn die Funktionsfähigkeit des Immunsystems langsam nachlässt

Bei Stress jeder Art.

Beta-1,3/1,6-Glucan ist auch in der Lage, einen erhöhten Cholesterinspiegel zu senken.

Wie wirkt Beta-1,3/1,6-Glucan?

Um den Wirkungsmechanismus von Beta-1,3/1,6-Glucan genau zu verstehen, muss man den Aufbau des Immunsystems verstehen. Ein wesentlicher Bestandteil des allgemeinen Immunsystems sind die Makrophagen, die eindringende Bakterien mittels Phagozytose direkt auflösen können. Makrophagen sind ständig an der Entgiftung des Körpers und der Darmflora beteiligt, und haben eine anti-infektiöse und tumor-protektive Wirkung. Außerdem setzen sie wichtige Enzyme, Proteine und Lipide frei, die dann mit anderen Zellen des Immunsystems kommunizieren. Zu diesen Zellen gehören B-Lymphozyten und T-Lymphozyten, die Bestandteil des erworbenen Abwehrsystem sind. Für eine erfolgreiche Immunantwort ist die reibungslose Zusammenarbeit dieser beiden Teile des Immunsystems wesentlich.

In den letzten Jahren wurden an Makrophagen spezifische Rezeptorstellen für das Beta-1,3/1,6-Glucan-Molekül entdeckt. Dockt das Beta-1,3/1,6-Glucan-Molekül an diese Rezeptorstelle an, stärkt es damit die Makrophage und macht sie ”scharf“. Mögliche Angreifer werden erkannt, und das unspezifische Immunsystem tritt in Aktion. Darüberhinaus wird mit Hilfe von Botenstoffen auch die spezifische Abwehr ausgelöst.

Oral genommenes Beta-1,3/1,6-Glucan ist säurestabil und passiert den Magen. Makrophagen in der Dünndarmwand werden durch das Beta-Glucan mit Hilfe der Beta-Glucan-Rezeptoren aktiviert. Sie gelangen dann in die örtlichen Lymphknoten (Peyer’sche Plaques), setzen Zytokine frei und aktivieren so das gesamte Immunsystem im ganzen Organismus.

An der Wundheilung sind die weißen Blutzellen entscheidend beteiligt, und insbesondere die Makrophagen spielen durch Absonderung von wachstumsregulierenden und blutgefäßbildenden Peptiden und durch das Abräumen abgestorbener Zellen und Gewebebruchstücke eine dominierende Rolle. In der Haut agiert eine Teilpopulation der Makrophagen, die sog. Langerhans-Zellen. Sie befinden sich direkt unter der Epidermis. Auch ihre Aktivität wird durch Beta-Glucan gesteuert. Sie produzieren Kollagen, beschleunigen die Wundheilungszeit und verbessern die Wundheilung. Die für Abwehrprozesse der Haut verantwortlichen ortsansässigen Makrophagen bilden einen Schutz gegen Einflüsse von außen wie z. B. Sonnenbrand, alltägliche Belastungen durch Waschmittel, Chemikalien, Gifte, Lösungsmittel und verschiedenste Keime in der Umgebung. Auch bei alltäglichen, weniger eingreifenden Prozessen können sie ihren Abwehraufgaben mit Hilfe von Beta-Glucan-Schutz besser gerecht werden.

Gibt es wissenschaftliche Studien über Beta-1,3/1,6-Glucan?

Seit mehreren Jahrzehnten gibt es unzählige wissenschaftliche Untersuchungen über Beta-Glucane.

In einer randomisierten Doppelblindstudie wurde die Makrophagensstimulation durch Beta-1,3/1,6-Glucan bei Patienten mit Polytrauma untersucht. In der mit Beta-1,3/1,6-Glucan behandelten Gruppe traten signifikant weniger Infektionen (Pneumonie, Sepsis) auf als in der unbehandelten Gruppe. Zusätzlich zeigte diese Studie die Sicherheit von Beta-1,3/1,6-Glucan.

Surgery, Medical University of South Carolina, Charleston SC, USA wertete die Behandlung von 6 Wochen bis 16 Jahre alten Kinder mit Verbrühungen bzw. Verbrennungen aus, die zwischen 1 bis 35% der Körperoberfläche betrafen. Auf die Wundfläche wurde ein mit Beta-Glucan angereicherter Kollagenfilm aufgelegt, der bei 79% der Kinder intakt blieb und unter dem die Wunde verheilte. Die Autoren berichten von “excellent cosmetic results, minimal analgesic requirements, and no need for repetitive dressing changes”.

In einer anderen Studie wurde die Überlebensrate von Patienten mit einem Magenkarzinom durch Beta-Glucan in Kombination mit Chemotherapie signifikant verlängert.

Positive Ergebnisse fand man auch bei Patienten nach einer koronaren Bypassoperation. In einer weiteren Studie gab es eine deutliche Hemmung viraler Aktivität bei HIV-Patienten.

Wer sollte Beta-1,3/1,6-Glucan nehmen?

Beta-1,3/1,6-Glucan ist grundsätzlich für jeden geeignet, der sein Immunsystem stärken möchte, weil er z.B. täglichem Stress ausgesetzt ist oder den Alterungsprozess aufhalten möchte. Darüber hinaus profitieren Menschen mit Neigung zu
Allergien, Autoimmunerkrankungen, Infektanfälligkeit, verzögerter Wundheilung und Krebs von Beta-1,3/1,6-Glucan. Auch bei Menschen mit chronischem Erschöpfungs-syndrom, Fibromyalgie, Herpes, Diabetes oder chronischen Entzündungen macht sich die verbesserte Immunantwort positiv bemerkbar ebenso wie bei Personen, die Umweltgiften und erhöhter UV-Strahlung ausgesetzt sind.

In welcher Dosierung sollte Beta-1,3/1,6-Glucan genommen werden?

Für einen durchschnittlichen Erwachsenen werden zur Aufrechterhaltung täglich 75 bis 150 mg empfohlen, in akuten Fällen und während einer Krankheit können 1000 mg und mehr genommen werden.

Gibt es Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten von Beta-1,3/1,6-Glucan mit anderen Medikamenten?

Es ist bisher keine Interferenz mit Medikamenten oder Phytotherapeutika bekannt geworden. Beta-1,3/1,6-Glucan kann sogar die Wirkung von Antibiotika verstärken.Von der FDA wurde Beta-1,3/1,6-Glucan als sicher eingestuft.

Kann jemand mit einer Allergie auf Hefe Beta-1,3/1,6-Glucan nehmen?

Ja, denn Beta-1,3/1,6-Glucan ist ein Isolat aus Hefe. Die Proteine, die für Allergien auf Hefe verantwortlich sind, wurden entfernt.

KurkumawurzelWas ist Curcumin?

Curcumin wird aus der Kurkumawurzel oder Gelbwurz gewonnen, die zu den Ingwergewächsen gehört. Charakteristisch ist die gelbe Farbe. Curcumin ist Bestandteil von Curry. In früheren Zeiten wurde der teure Safran schnell durch Kurkuma ersetzt. In mittelalterlichen Kräuterbüchern findet man die Verwendung von Kurkuma bei Koliken, Störungen der Menses und bei Wurmbefall. Jahrhundertelang wurde Kurkuma bei Leber- und Gallekrankheiten genommen. Schon den alten Ägyptern war die Kurkumapflanze als Heilmittel bekannt. Es gibt aber auch Berichte über die Verwendung bei Lepra, Blasen- und Nierenentzündungen.

Viele Jahrhunderte wurde Kurkuma als Gewürz, Farb- und Aromastoff mit Heilwirkung benutzt und als Farbstoff für Stoffe und Gewebe verwendet, ohne dass sich irgenwelche unerwünschten Wirkungen gezeigt hätten.

Was bewirkt Curcumin?

Folgende Eigenschaften werden Curcumin zugeschrieben:

Entzündungshemmend

(durch Hemmung der Leukotriensynthese)

fungizid und antibakteriell

Anregung der Cholerese

antiooxidativ

antikanzerogen

cholesterinsenkend

Viele Studien belegen den Nutzen von Curcumin für die Gesundheit.

Bei jeder Entzündung kommt es zu vermehrter Lipidperoxidation, Zerstörung der Zellmembranen und einer Zunahme freier Radikale. Tiere, denen Curcumin gegeben wurde, zeigten eine verminderte Lipidperoxidation und damit einen Rückgang des Entzündungsprozesses. In einer Studie erwies sich Curcumin als 8mal so wirkungsvoll wie Vitamin E bei der Verhinderung der Lipidperoxidation. Wurde es zusammen mit Vitamin-C-Komplex genommen, waren Curcuminoide 3mal so effektiv bei der Beseitigung freier Radikale wie bei alleiniger Einnahme.

US-amerikanische und kanadische Forscher fanden heraus dass Curcumin, der Inhaltsstoff der Gelbwurz (Curcuma longa) und Hauptbestandteil des Currys, bei Mäusen die Symptome der Mukoviszidose lindern und die Lebenszeit der Tiere verlängern kann. Das Gewürz soll den durch Genmutation ausgelösten Stoffwechseldefekt in den Zellen beheben.

Eine Studie untersuchte die Wirkung von Curcumin auf künstlich erzeugte Nierenerkrankungen bei Ratten mit vielversprechenden Ergebnissen. Die Behandlung mit Curcumin schützte signifikant vor Proteinurie, Albuminurie, Hypalbuminämie und Hyperlipidämie. Außerdem schützte  Curcumin vor Verletzung der Nieren, indem es die Entstehung freier Radikale verhinderte. Man fand eine Erhöhung des Enzyms Glutathion-S-Transferase, ein wichtiger Indikator für die Entgiftungsaktivität.

Curcumin blockiert Enzyme, die an der Synthese von Entzündungssubstanzen im Körper beteiligt sind. Die natürliche entzündungshemmende Aktivität von Curcuminoiden ist in der Stärke vergleichbar mit der von Steroiden und nicht-steroidalen entzündungshemmenden Medikamenten wie Methazin und Phenylbutazon, die gefährliche Nebenwirkungen haben.

Eine Entzündung ist das Ergebnis einer Kaskade von Vorgängen als Antwort des Immunsystems auf eine Verletzung des Gewebes. Diese Verletzung kann durch Trauma, chirurgische Eingriffe oder verschiedene Krankheiten entstehen. Ein gewisser Entzündungsprozess ist für die Heilung notwendig, eine chronische Entzündung führt jedoch zu chronischen Erkrankungen wie Arthritis mit den damit verbundenen Schmerzen. In einer Doppelblindstudie erhielten drei Patientengruppen nach einer Operation entweder 400 mg Curcumin, 100 mg Phenylbutazon oder 250 mg Plazebo dreimal täglich an fünf aufeinanderfolgenden Tagen. Das Ergebnis: Bei der Verhinderung der postoperativen Entzündung war Curcumin genauso wirkungsvoll wie Phenylbutazon.

Curcuminoide verhindern die Synthese verschiedener Prostaglandine und Leukotriene. Bei der Überprüfung der anti-inflammatorischen Eigenschaften in einer Doppelblindstudie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis gab es signifikante Verbesserungen in der Curcumin-Gruppe. Auch hier waren die therapeutischen Ergebnisse vergleichbar mit denen, die durch Phenylbutazon erreicht wurden.

Curcumin schützt vor der Entwicklung von Darmkrebs bei Ratten.

In vitro war Curcumin in der Lage, dosisabhängig Zellproliferation bei Darmkrebszellen zu verhindern und eine Apoptose herbeizuführen.

Curcumin ist sehr sicher. In einer Studie wurde Krebspatienten 500 mg Curcumin gegeben. Die Dosis wurde langsam bis auf 8 g gesteigert und drei Monate ohne Nebenwirkungen beibehalten.

Zink

Zink gehört wie Selen zu den Mineralstoffen, die für uns in Spuren lebensnotwendig sind.

Mengenmäßig nimmt bei den Spurenelementen das Zink hinter Eisen sogar den zweiten Platz ein. Wir haben von diesem Mineralstoff über zwei Gramm in unserem Körper gespeichert. Allein schon die Tatsache, dass Zink praktisch in jeder Körperzelle zu finden ist, unterstreicht seine Bedeutung.

Es sind heute über 70 Enzyme bekannt, die ihre Wirkung im Zusammenspiel mit oder in Abhängigkeit von Zink entfalten. Bei einem Mangel an Zink werden weniger der so genannten T-Lymphozyten gebildet. Die Folgen können eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen oder eine verlangsamte Wundheilung sein. Nahezu alle Leistungen des körpereigenen Abwehrsystems werden von Zink maßgeblich beeinflusst.  Die Eiweißbildung ist davon ebenso betroffen wie der Aufbau von neuen Zellkernen. Für eine funktionierende Immunabwehr wird Zink benötigt, und zwar für die zelluläre und die humorale Immunantwort sowie für die T-Zelldifferenzierung. Zink greift dadurch in den Bereich der Abwehrkräfte und des allergischen Geschehens ein.

Neben den immunfördernden Wirkungen hat Zink auch direkte antivirale Eigenschaften, weil es das Eindringen der Schnupfenviren in die Schleimhäute der Atemwege erschwert und zudem die Vermehrung der Erkältungsviren unterbindet.

So haben Untersuchungen gezeigt, dass durch die Gabe von Zink, 24 Stunden nachdem die ersten Symptome einer Erkältung auftraten, die Dauer einer Erkältungskrankheit deutlich verkürzt werden konnte.

Durch folgende Umstände kann es zu einem erhöhten Bedarf an Zink bzw. zu einem Zinkmangel kommen:

bei der Einnahme bestimmter Arzneimittel, wie z.B. Antazida, Ciclosporin, Chelatbildner, Glucokortikoide, Diuretika, Lipidsenker, Kontrazeptiva, ACE-Hemmer, sowie bei einer Strahlen- oder Chemotherapie

durch eine verminderte Aufnahme von Zink nach Operationen oder bei Darmerkrankungen

als Folge verschiedener Erkrankungen, wie beispielsweise erworbene Immunschwäche (AIDS), Allergien, Diabetes, Neurodermitis, Krebs, Leber- und Nierenerkrankungen, Infektionen.

in Schwangerschaft und Stillzeit

im Wachstum

bei Leistungssportlern

In unserer mit Umweltproblemen belasteten Zeit ist es ganz besonders wichtig zu wissen, dass die Ausscheidung von Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Cadmium bei Zinkmangel deutlich abnimmt, auf der anderen Seite bei ausreichender Versorgung mit Zink nachweislich gesteigert wird.

Wann sollte Zink genommen werden?

Eine Therapie mit Zink ist beispielsweise  bei folgenden Krankheiten indiziert:

Immunschwäche

Krebs

Lebererkrankungen

Diabetes mellitus

Hauterkrankungen wie Akrodermatitis enterohepatica, Wundheilung, Akne vulgaris

Erkältungskrankheiten

Haarausfall

Auch bei künstlicher Ernährung und zur Schwermetallausleitung ist die Gabe von Zink erforderlich.

iStock_000001105343MediumVitamin C

Die enorme Wichtigkeit und die äußerst vielfältigen Funktionen von Vitamin C hier ausführlich zu beschreiben, würde den Rahmen dieser Fachinformation überschreiten. Wir verweisen diesbezüglich auf andere Fachinformationen, z.B. über BioEster C. Als kurze Zusammenfassung sei gesagt, dass Vitamin C im gesamten Organismus grundlegend wichtige Stoffwechsel- und Schutzfunktionen ausübt.  Ohne Vitamin C ist menschliches und tierisches Leben nicht möglich. Vitamin C ist ein Universal-Schutz- und -Regeneriermittel. Vitamin C schützt vor Oxidationsschäden und ist entscheidend beteiligt an Aufbau und Instandhaltung des Bindegewebes.

Es ist unentbehrlich für die Instandhaltung bindegewebiger Strukturen, u.a. der Gefäßwände, und deren Festigkeit und Elastizität. Durch ausreichende tägliche Mengen von Vitamin C läßt sich die Entstehung von Wandveränderungen in den Blutgefäßen (Atherosklerose) verhindern, welche sonst zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen.

Mehrere wissenschaftliche Studien weisen auf folgenden Zusammenhang hin: Je mehr Vitamin C man nimmt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken.

Ein Vitamin-C-Mangel führt zu Bindegewebsschwäche. Das betrifft u.a. die Gefäßwände.

Die therapeutische Kontrolle des Bindegewebes und bindegewebsverdauender Prozesse mit Hilfe von Vitamin C, die aufgrund der neueren Forschungsergebnisse jetzt also möglich ist, ist im wahrsten Sinne des Wortes entscheidend bei

Infektionskrankheiten

chronischen Entzündungen

Atherosklerose

allergischen Erkrankungen

Krebs

Zusammenfassung

Die Substanzen Beta-1,3/1,6-Glucan, Curcumin, Vitamin C und Zink sind natürliche Substanzen, die sich positiv auf das Immunsystem auswirken, ohne Nebenwirkungen zu haben. Sie wirken entzündungshemmend, antioxidativ, antiallergisch und anticarcinogen und unterstützend bei akuten und chronischen Krankheiten. Die Substanzen können aber auch allgemein zur Stärkung des Immunsystems genommen werden. Man kann sie einzeln nehmen, für die bestmögliche Wirkung, empfiehlt es sich, sie zusammen zu verwenden.

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Coenzym Q10

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Coenzym Q10 in jeder Körperzelle

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Coenzym Q10 (2,3-Dimethoxy-5-methyl-6-decaprenyl-1,4-benzochinon/C59H90O4) ist in jeder Körperzelle zu finden. Die fettlösliche Substanz wird auch als Ubichinon bezeichnet, was frei übersetzt so viel bedeutetwie “überall vorhanden”. Ohne Coenzym Q10 ist die Energiegewinnung in der Zelle nicht möglich, und die Zelle stirbt ab. Primär fungiert Coenzym Q10 als Co-Faktor bei der oxidativen Phosphorylierung (Zellatmung) in den Mitochondrien*, den “Kraftwerken” der Zelle. Daneben ist Coenzym Q10 ein wirkungsvolles Antioxidans und wichtiger Radikalfänger, trägt mit dazu bei, dass die Zellmembranen elastisch bleiben, und verhindert die Oxidierung der Lipide in diesen Membranen. Coenzym Q10 ist für die Vitalität von Geweben und Organen von großer Bedeutung.

Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10

Im Idealfall produziert der Körper Coenzym Q10 in ausreichender Menge. Außerdem kommt Coenzym Q10 in kleinen Mengen in verschiedenen (vor allem tierischen) Nahrungsmitteln vor. Bei Krankheit, Übergewicht, Stress, Arzneimitteleinnahme, nicht vollwertiger Ernährung und angeborenen oder erworbenen Störungen bei der körpereigenen Synthese kann es sein, dass die Bildung von Coenzym Q10 nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Weiterhin nimmt die körpereigene Bildung von Coenzym Q10 bei allen Menschen mit zunehmendem Alter ab. So beträgt der Gehalt an Coenzym Q10 im Herzgewebe alter Menschen (77-81 Jahre) nur noch 43% dessen, was man bei 19-21-jährigen findet.(42) Neben dem Rückgang der Coenzym Q10-Synthese geht die Alterung mit einer Zunahme von oxidativem Stress und einem Rückgang der mitochondrialen Funktion einher. In einem Tierversuch wurde gezeigt, das Mäuse signifikant länger leben, wenn ihrem Futter Coenzym Q10 zugefügt wird. Darüber hinaus bleiben sie viel aktiver.(43,51) Es ist gut denkbar, dass sich eine lang anhaltende Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 auf den Alterungsprozess und die Lebenserwartung günstig auswirkt.(51)

Organe und Gewebe, die viel Energie verbrauchen, wie z.B. Herz, Bauchspeicheldrüse, Leber, Nieren, Immunsystem, Nervensystem und Muskeln, weisen einen hohen Gehalt an Coenzym Q10 auf. Diese Strukturen sind als erstes in ihrer Funktion beeinträchtigt, wenn die Bildung von Coenzym Q10 nicht mehr ausreicht und die Energieproduktion in den Zellen nachlässt. Eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 unterstützt daher primär die Organe und Gewebe mit hohem Energiebedarf. Es wurde nachgewiesen, dass Coenzym Q10 aus Nahrungsergänzungsmitteln gut resorbiert wird.(1) In Sojaöl gelöstes Coenzym Q10 weist eine vergleichbare biologische Verfügbarkeit auf wie Coenzym Q10 in komplexer emulgierter Form.(2)

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Herz- und Gefäßkrankheiten

Coenzym Q10 ist ein hervorragendes Nahrungsergänzungsmittel für Menschen mit Herz- und Gefäßerkrankungen. Coenzym Q10 unterstützt die Pumpleistung des Herzmuskels, indem es die Energieerzeugung in den Herzmuskelzellen verbessert, und schützt das Herz vor oxidativen Schädigungen. Da das Herz viel Energie verbraucht, wirkt sich eine Unterversorgung mit Coenzym Q10 sofort aus. Coenzym Q10 verhindert die Oxidation von LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein), einen wichtigen Schritt im Prozess der Arterienverkalkung, und verringert überdies die Viskosität des Blutes. Coenzym Q10 übernimmt das Recycling von Vitamin E, so dass dieses wieder als Antioxidans zur Verfügung stehen kann.

  • Krankheiten und Situationen, bei denen die Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 sinnvoll ist:
  • Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt: Personen, die innerhalb von drei Tagen nach einem Infarkt Coenzym Q10 einnehmen, verbessern ihre Prognose erheblich.(3) Personen, die nach einem Herzstillstand reanimiert worden sind, haben eine signifikant größere Überlebenschance (gemessen nach 3 Monaten) und eine bessere neurologische Prognose, wenn sie neben einer leichten Hypothermie eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 erhalten (250 mg bei Einlieferung, danach 3x täglich 150 mg).(54)
  • Kardiomyopathie: Diese Erkrankung geht mit einem Coenzym Q10-Mangel im Herzmuskel einher; eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 verbessert die Kontraktion des Herzmuskels.(4,5,51)
  • Herzversagen (Decompensatio cordis): Je größer die Unterversorgung des Herzmuskels mit Coenzym Q10 ist, desto stärker sind die mit dem Herzversagen einhergehenden Beschwerden (wie z.B. Zyanose, Herzrhythmusstörungen, Ödem, Schwitzen, Kurzatmigkeit, Belastungsintoleranz). Die therapeutische Wirksamkeit von Coenzym Q10 bei Herzversagen ist wissenschaftlich nachgewiesen.(6,7,8,47) Eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 verbessert die systolische Pumpfunktion bei chronischem Herzversagen, insbesondere wenn keine ACE-Hemmer (angiotensine-converting enzyme inhibitors) angewendet werden.(47)
  • Angina pectoris: Coenzym Q10 schützt das Herzgewebe vor Ischämie und verbessert das Krankheitsbild, so dass bei körperlicher Anstrengung weniger schnell Angina-Beschwerden auftreten.(3,9,10)
  • Herzrhythmusstörungen.(3,11)
  • Prävention der Adriamycin-induzierten (oxidativen) Schädigung des Herzens: Dieses Chemotherapeutikum wirkt ebenso wie andere Anthrazykline auf das Herz und andere Gewebe toxisch, da freie Radikale erzeugt werden.
  • Herzoperation: Eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 verbessert den Zustand des Herzens, verringert Ischämie-/Reperfusionsschädigungen durch die Operation, verringert das Risiko von Herzrhythmusstörungen und fördert die Genesung.(12,13) In einer klinischen Studie erhielten 120 Herzpatienten in den zwei Wochen vor der Operation täglich entweder 300 mg Coenzym Q10 oder ein Placebo. Die Nahrungsergänzung führte zu einer hochsignifikanten Zunahme des Gehaltes an Coenzym Q10 im Serum und in den Mitochondrien der Herzzellen. Die Forscher wiesen nach, dass das Herzgewebe in vitro gegenüber Ischämie-/Reperfusionsschädigungen viel weniger anfällig war.(13) Übrigens schützt Coenzym Q10 alle Körperzellen vor einer Schädigung durch eine relative Unterversorgung mit Sauerstoff, beispielsweise während eines Aufenthalts im Hochgebirge und bei Lungen- und Gefäßleiden.
  • Mitralklappenprolaps: Coenzym Q10 verbessert den Zustand des Herzens im Falle, dass sich Anteile der linken Segelklappe in die linke Vorkammer vorwölben.(5,14)
  • Bluthochdruck: Coenzym Q10 fördert einen normalen Blutdruck. Dies wurde in verschiedenen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen.(5,15,16,37,51) Möglicherweise steht dies mit einer besseren Energieerzeugung in der Zelle, einer Membranstabilisierung und dem Abfangen schädlicher Peroxynitrit-Radikale in Zusammenhang.(51)
  • Atherosklerose und Hyperlipidämie: Coenzym Q10 unterstützt die Senkung des Cholesterin- und Lipoprotein(a)-Gehalts im Blut und wirkt der Oxidation von LDL entgegen.(10,17,18) Das “gute” HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) nimmt dagegen zu.(18) Statine und Gemfibrozil, vielfach verwendete Arzneimittel gegen einen zu hohen Cholesterinspiegel, senken die körpereigene Synthese von Coenzym Q10 und können Ermüdungserscheinungen verursachen.(49)

Einige Patienten mit stark erhöhtem Triglyceridspiegel sprechen auf eine Behandlung mit Fenofibrat nicht an; eine Kombination von Fenofibrat und Coenzym Q10 (150 mg pro Tag) führte in einer Studie jedoch zu einer signifikanten Senkung des Triglycerid-, Harnsäure- und  Lipoprotein(a)-Spiegels.(47) Coenzym Q10 als Futterzusatz bei Mäusen senkt signifikant das Auftreten von Atherosklerose.(62) Auch wurde in Tierversuchen gezeigt, dass Coenzym Q10 in Kombination mit Vitamin E der Atherosklerose besser entgegenwirkt als die einzelnen Nahrungsergänzungsmittel für sich.(61)

Metabolisches Syndrom und Diabetes

Eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 wirkt sich positiv auf verschiedene Aspekte des metabolischen Syndroms (Insulinresistenz-Syndrom) und von Diabetes Typ 2 aus: Es trägt zur Normalisierung eines erhöhten Blutdrucks bei, verbessert die Blutzuckerregulation, unterstützt die Insulinfunktion, verbessert anormale Blutfett-Konzentrationen und verringert oxidativen Stress.(10,19,20,21,37) Vermutlich trägt die Degeneration der Mitochondrien in den insulinproduzierenden Beta-Zellen zur Entstehung von Diabetes Typ 2 bei.(22) Coenzym Q10 unterstützt die Funktion der Beta-Zellen und die Insulinproduktion, indem es den Zustand der Mitochondrien verbessert. Darüber hinaus hilft Coenzym Q10 bei der Prävention von Diabeteskomplikationen.

Übergewicht und Abgeschlagenheit

Coenzym Q10 unterstützt das Abnehmen, da es die Verbrennung von Zuckern und Fetten verbessert. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die viel essen und dennoch schlank bleiben, über mehr Coenzym Q10 verfügen als Menschen, die schnell zunehmen.

Abgeschlagenheit kommt häufig vor, die zugrunde liegende Ursache ist jedoch oftmals schwer zu ermitteln. Es gibt Hinweise darauf, dass oxidativer Stress und eine Dysfunktion der Mitochondrien dabei eine Rolle spielen.(51) Bei andauernder Müdigkeit kann die Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 dazu beitragen, die Energieproduktion in den Zellen zu verbessern.

Das Abwehrsystem

Infektionskrankheiten und verschiedene Altersgebrechen sind oft auch die Folge eines versagenden Abwehrsystems. Wenn der Körper nicht über ausreichend Coenzym Q10 verfügt, beeinträchtigt dies die Güte des Abwehrsystems. Aus Tierversuchen ist bekannt, dass Coenzym Q10 die Phagozytose* durch Makrophagen* und die Vermehrung der Granulozyten* anregt.(23) Bei AIDS-Patienten ist der Coenzym Q10-Spiegel im Blut vermindert und korreliert mit der Schwere der Erkrankung. Eine Nahrungsergänzung mit 200 mg Coenzym Q10 pro Tag verbesserte das Verhältnis zwischen T4-Helfer- und T8-Suppressorzellen.(24,41)

Coenzym Q10 schützt die zelluläre DNA vor oxidativer Schädigung und wirkt einer Entgleisung der Zellteilung entgegen.(31) Krebs kann mit einer Verminderung der Coenzym Q10-Konzentration einhergehen. Dies wurde bei Patienten mit Myelom*, Melanom*, Gehirntumoren und Brust-, Lungen-, Prostata-, Pankreas-, Dickdarm- und Nierenkarzinom nachgewiesen.(32-36,38,39,51,52) Ein niedriger Coenzym Q10-Spiegel bei Melanom-Patienten ist mit einer ungünstigeren Prognose und einem größeren Risiko auf Metastasenbildung verbunden.(52) Es gibt Hinweise darauf, dass eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 zur Bekämpfung des Brustkrebses (Dosierung 90-390 mg pro Tag) beiträgt und die Prognose verbessert.(35,40) Coenzym Q10 unterstützt das Abwehrsystem, vor allem wenn dieses chronisch überlastet ist.

Die Schleimhäute

Coenzym Q10 schützt und kräftigt alle Gewebe, darunter auch die Schleimhäute und das Zahnfleisch. Coenzym Q10 hilft bei Zahnfleischproblemen, wenn diesen eine Unterversorgung mit Coenzym Q10 zugrunde liegt.(25) Das beste Ergebnis wird möglicherweise erzielt, wenn man Coenzym Q10 direkt auf das Zahnfleisch aufträgt.(26) Coenzym Q10 schützt durch seine Wirkung als Antioxidans die Magenschleimhaut. Die Produktion von Magenschleim und die schnelle Zellteilung der Magenschleimhaut hängt von einem ausreichenden Angebot an Coenzym Q10 ab.

Neurodegenerative Erkrankungen und Muskelkrankheiten

Die Mitochondrien in den Gehirnzellen von Personen mit Morbus Parkinson funktionieren nur eingeschränkt und weisen einen geringen Gehalt an Coenzym Q10 auf. Eine Nahrungsergänzung mit hohen Dosen Coenzym Q10 (1200 mg/Tag) kann das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit im Anfangsstadium um 44% verzögern. Kog-nitive und motorische Fähigkeiten gehen weniger schnell verloren.(27) Es soll untersucht werden, ob eine Dosis von 2400 mg
Coenzym Q10 pro Tag bei Personen mit Morbus Parkinson zu noch besseren Resultaten führt.(55) Eine Unterversorgung mit Coenzym Q10 und eine Mitochon-drien-Dysfunktion treten auch bei den erblichen Formen folgender Krankheiten auf: Muskeldystrophie, familiäre Kleinhirnataxie, Friedreich-Ataxie, metabolische Myopathie, Huntington-Chorea und ALS (amyotrophe Lateralsklerose).(51) Eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 (Dosierungen von mehr als 600 mg pro Tag) ist bei unterschiedlichen neurodegenerativen Erkrankungen zweckmäßig.(28,29,30,50,51) In Laborstudien wurde nachgewiesen, dass Coenzym Q10 die Bildung und Vergrößerung der für die Alzheimersche Krankheit charakteristischen Amyloid-Plaques hemmt und vorhandene Plaques destabilisiert.(45) Coenzym Q10 kann daher für die Prävention und Behandlung von Demenzerkrankungen große Bedeutung haben.(51)

Migräne

In einer klinischen Studie wurde gezeigt, dass Coenzym Q10 Migräne lindert.(44) Eine Gruppe von 42 Patienten mit Migräne nahm pro Tag 3×100 mg Coenzym Q10 oder ein Placebo ein. Die Einnahme von Coenzym Q10 führte nach drei Monaten zu einer signifikanten Abnahme der Anzahl und Intensität der Migräneanfälle (Auftreten von Magen/Darm-Beschwerden, Anzahl Tage mit Kopfschmerzen, Intensität der Kopfschmerzen). Bei 33% der Probanden, die Coenzym Q10 einnahmen, ging die Anzahl der Migräneanfälle um mehr als 50% zurück, in der Placebogruppe war dies nur bei 14% der Fall. Im Krankheitsverlauf der Migräne kann die mitochondriale Dysfunktion eine Rolle spielen. Die Wirkung der Nahrungsergänzung war nach einem Monat erkennbar und erreichte nach drei Monaten ihr Maximum.

Weitere Anwendungsgebiete

Andere Erkrankungen, bei denen der Coenzym Q10-Spiegel teilweise stark vermindert sein kann und eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 zweckmäßig ist, sind u.a. Blutarmut, Asthma, Sehbeschwerden, Schlaganfall und chronisches Nierenversagen.(51) Personen mit Thalass-ämie (einer erblichen Form chronischer Blutarmut) haben mehr oxidativen Stress und einen teilweise sehr niedrigen Coenzym Q10-Spiegel.(58) Die Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 erhöht bei diesen Menschen den Antioxidantien-Status und die Lebensqualität. Coenzym Q10 schützt den Körper vor der Schädigung durch freie Radikale. Diese unvollständigen Moleküle werden in höherem Maße bei Stress, (chronischen) Krankheiten, Alterung, sportlicher Betätigung und bei Anwesenheit von Giftstoffen gebildet. Eine starke Belastung mit freien Radikalen führt zu einer beschleunigten Alterung und Entstehung oder Verschlimmerung von Krankheiten.

Sicherheit und Wechselwirkungen

Coenzym Q10 ist ein sehr sicheres Nahrungsergänzungsmittel. Eine Dosis von 1200 mg pro Tag über 16 Monate war unbedenklich und wurde hervorragend vertragen; Gleiches galt auch für eine Dosis von 3000 mg pro Tag über eine Zeit von 8 Monaten.(27,48,50) In einigen Fällen treten leichte Magen/Darm-Beschwerden auf. Verschiedene Arzneimittel wie Statine, orale Antidiabetika, Betablocker, trizyklische Antidepressiva, Phenothiazine, Methyldopa, Hydrochlorothiazid, Clonidin und Hydralazin können die körpereigene Bildung von Coenzym Q10 absenken – mit unerwünschten Folgen. Die zusätzliche Einnahme von Coenzym Q10 ist dann vorteilhaft. Die Pille und die hormonelle Ersatztherapie in den Wechseljahren können den Coenzym Q10-Spiegel verringern.(59,60) Eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 schützt die Nieren im Tierversuch vor Schädigungen durch Gentamycin.(56) Das starke Absinken des Coenzym Q10-Spiegels um 50% durch die Anwendung von Atorvastatin wurde mit Nebenwirkungen der Statine wie Belastungsintoleranz, Myalgie* und Myoglobulinurie in Zusammenhang gebracht.(53) Personen mit Asthma, die über lange Zeit Kortikosteroide anwenden, können mit Coenzym Q10 unterversorgt sein. Eine langzeitige Einnahme von Kortikosteroiden kann zu mitochondrialer Dysfunktion und oxidativer Schädigung der DNA in Zellkern und Mitochondrium führen. Eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10 (120 mg pro Tag) korrigiert diesen Mangel und kann die Wirkdosis der Kortikosteroide signifikant senken.(57)

Die Einnahme von Coenzym Q10 kann theoretisch die Wirksamkeit von Warfarin verringern. Auch kann Coenzym Q10 den Blutzuckerspiegel senken. Diabetiker müssen diese Wirkung von Coenzym Q10 berücksichtigen.

Erläuterung der Begriffe

Phagozytose – die Vernichtung von in den Körper eingedrungenen Bakterien, Viren und anderen schädlichen Elementen durch Phagozyten (Fresszellen).

Granulozyten – Weiße Blutzellen, die im Knochenmark gebildet werden und beim Abbau schädlicher Mikroorganismen eine Rolle spielen.

Makrophagen – (mononukleare Phagozyten), Zelltyp, der an verschiedenen Stellen im Organismus vorkommt und insgesamt das Makrophagensystem bildet. Makrophagen haben die Fähigkeit, organische Materie wie z.B. Bakterien in sich aufzunehmen und abzubauen.

Melanom – Wucherung aus Pigmentzellen in Muttermalen.

Mitochondrien – Stäbchen- oder kugelförmige Zellorganellen, die eine Doppelmembran besitzen und im Zytoplasma der Zelle liegen.

Myalgie – Muskelschmerz

Myelom – Geschwulst, die vom Rückenmark oder Knochenmark ausgeht.

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Der Cordyceps sinensis – ein Pilz mit breitem Anwendungsspektrum

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Dieser Artikel vermittelt auf der Basis neuerer wissenschaftlicher Abhandlungen und experimenteller In-vitro- und Tierstudien einen guten Eindruck von den Eigenschaften und möglichen Anwendungsgebieten des ungewöhnlichen Heilpilzes Cordyceps sinensis.

Cordyceps sinensis ist ein wertvoller Heilpilz, der in China und anderen asiatischen Ländern schon seit über 2000 Jahren als Tonikum verwendet wird, um Gesundheit und Vitalität zu verbessern, Alterungsvorgängen entgegenzuwirken und die verschiedensten (altersbezogenen) Krankheitsbilder zu behandeln.(1,2,3,12) Cordyceps wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) unter anderem eingesetzt, um den ‘Nieren’- und ‘Lungenmeridian’ zu stärken und Mattigkeit, Nachtschweiß, Lumbalgie (Hexenschuss), Libidoverlust, Impotenz, Hyperglykämie, Hyperlipidämie, Erschöpfungszustände durch schwere Krankheit, Atemwegserkrankungen, Herz- und Gefäßkrankheiten, Nierenerkrankungen und Lebererkrankungen zu behandeln.(1-7,12)

Winterwurm und Sommergras

Cordyceps parasitiert auf der Raupe einer bestimmten Nachtfalterart und wird wegen seiner verschiedenen Ausprägungsformen auch ‘Winterwurm’ (mit Myzel ausgefüllte Raupenhülle) und ‘Sommergras’ (fingerförmiger, aus der Raupenmumie herauswachsender Fruchtkörper) genannt. Der vom Aussterben bedrohte Pilz kommt nur im Hochgebirge (auf dem Qinghai-Tibet-Plateau) im Südwesten Chinas und in Tibet vor. Glücklicherweise kann das Pilzmyzel von Cordyceps sinensis heutzutage hervorragend auf einem pflanzlichen Kultursubstrat wie z.B. Reis gezogen werden.(1) Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Pilzfäden der dafür selektierten Cordiceps-sinensis-Variante die selben Inhaltsstoffe enthalten und die selben pharmakologischen und heilkräftigen Eigenschaften besitzen wie die ursprüngliche Cordyceps-Wildform.(1,8,9) Dies trifft auch auf das aus einer Kultur stammende Pilzgeflecht von Cordyceps militaris zu.(1,10)

Das Yin nährend und das Yang verstärkend

cordycepsCordyceps wird in der TCM als Tonikum klassifiziert, das das Yin nährt (Yin steht für Struktur) und das Yang verstärkt (Yang steht für Funktion).(5,6) Die Yin-tonisierende Eigenschaft von Cordyceps sinensis äußert sich unter anderem seiner Aktivität als Antioxidans und der starken immunmodulatorischen Wirkung. Cordyceps stimuliert und stärkt das Abwehrsystem, wenn es geschwächt ist oder besonderer Unterstützung bedarf wie bei Infektionskrankheiten, Alterung oder Krebs, und bremst und reguliert das Abwehrsystem, wenn es überaktiv (chronische Entzündungskrankheiten) oder aus dem Gleichgewicht geraten ist wie bei Stress, Allergien oder Autoimmunkrankheiten.(1,2,4,5,8,11-13) Die Yang-verstärkende Eigenschaft von Cordyceps äußert sich unter anderem in der Erhöhung der zellulären (mitochondralen) Energieproduktion, auch indem der oxidative Stress verringert und der Glukosestoffwechsel verbessert wird.(5,11) Verschiedene Humanstudien, darunter eine plazebokontrollierte Studie mit chronisch erschöpften älteren Probanden, bestätigen, dass Cordyceps die Vitalität erhöht.(12) Bei chronisch erschöpften Senioren nahmen Beschwerden wie Mattigkeit, Kälteintoleranz, Schwindelgefühl, Ohrensausen und Gedächtnisprobleme im Vergleich zur Kontrollgruppe durch die Einnahme von Cordyceps signifikant ab.(12) In einer anderen plazebokontrollierten Studie mit gesunden Senioren stiegen Ausdauer und maximale Sauerstoffkapazität bei Belastung (Rad fahren auf einem Hometrainer) nach der Einnahme von Cordyceps signifikant an.(12)

Eine einfache und zuverlässige Methode zum Nachweis, dass ein Präparat die Ausdauer verbessert und die Ermüdung verzögert, ist ein Tierversuch, bei dem Mäuse gezwungen werden, so lange zu schwimmen, bis sie völlig erschöpft sind. In diesem Versuch sorgte die Nahrungsergänzung mit einem Heißwasserextrakt aus Cordyceps sinensis (reich an Polysacchariden) für eine signifikante Steigerung der Ausdauer und Verringerung der Ermüdungserscheinungen, auch durch die Erhöhung der Stresstoleranz.(9,12) Die akute Stresssituation führte bei den Kontrolltieren zur Vergrößerung der Nebennieren und zur Verkleinerung von Leber, Milz, Thymus und Schilddrüse. Bei den Tieren, denen Cordyceps-Extrakt verabreicht worden war, hatte der Stress auf die Größe und das Gewicht dieser Organe keinen Einfluss.(9)

Cordyceps sinensis sorgt auch infolge der Erhöhung der Energieproduktion, der Verbesserung von Antioxidantien-Status, Immunkompetenz und Stressstabilität für eine Verzögerung des Alterungsprozesses.(5)

Sexualität und Fruchtbarkeit

Cordyceps sinensis ist als Aphrodisiakum bekannt, das sowohl bei Männern als auch bei Frauen den Geschlechtstrieb verstärkt, insbesondere dann, wenn dieser mit zunehmendem Alter abgenommen hat. Das  geschieht unter anderem dadurch, weil Cordyceps die Biosynthese von Steroidhormonen (Cortisol, Testosteron, Östrogen), deren Produktion mit zunehmenden Alter nachlässt, verbessert.(5,6,12,13) In einem tierexperimentellen Modell für die durch Kastration induzierte männliche Alterung wurde kürzlich bestätigt, dass Cordyceps sinensis eine dosisabhängige libidosteigernde Aktivität besitzt.(7) In einem älteren Tiermodell für die verminderte Bildung von Androgenen (beim Menschen durch Krankheit, Alterung oder Arzneimittelgebrauch verursacht) führte Cordyceps-Pulver aus dem naturbelassenen Pilz (20 mg pro Kilogramm Körpergewicht) zu einer stärkeren Erhöhung des Testosteronspiegels als extrahierte Cordyceps-Fraktionen.(15)

Von jeher wird Cordyceps angewendet, um die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen zu erhöhen. Nach Meinung von Wissenschaftlern ist Cordyceps ein geeigneter Kandidat, um die Fruchtbarkeit bei Frauen zu erhöhen und die Erfolgsquote bei der In-Vitro-Fertilisation (IVF) zu steigern. In-Vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass Cordyceps sinensis die Produktion von 17ß-Östradiol* in humanen Granulosaluteinzellen (Eierstockzellen) dosisabhängig durch Heraufregulation der Expression von  Enzymen, insbesondere von StAR (steroidogenic acute regulatory protein) und Aromatase, stimuliert.(14) Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass 17ß-Östradiol einen direkten Einfluss auf die Qualität der ausreifenden Eizellen und damit den Erfolg einer IVF-Behandlung hat.

Stimmung und Kognition

cordycepsDie Wahrscheinlichkeit, dass eine kognitive Verschlechterung und Demenz eintritt, nimmt mit dem Alter zu.  In einem Tiermodell für Alterung (induziert durch D-Galactose*) führte die Nahrungsergänzung mit Cordyceps-sinensis-Extrakt zu einer signifikanten dosisabhängigen Verbesserung der Lern- und Gedächtnisfähigkeit. Die Wissenschaftler stellten auch eine signifikante Erhöhung der Aktivität antioxidativer Enzyme fest (Glutathionperoxidase, Superoxiddismutase, Katalase), deren Aktivität durch den Alterungsprozess abgenommen hatte.(7) Die Struktur und Ultrastruktur des Hippocampus, eines Hirngebiets, in dem degenerative Veränderungen aufgetreten waren, zeigte nach der Nahrungsergänzung mit Cordyceps starke Besserungen. Die Studie legt nahe, dass Cordyceps sinensis das Gehirn strukturell sowie funktional beim Älterwerden gesund erhält, indem es u.a. den Antioxidantien-Status verbessert.(7)

Da Erschöpfung und Depression nahe beieinander liegen, wollten die Forscher wissen, ob Cordyceps sinensis eine antidepressive Wirkung hat. Sie fanden diese Hypothese in einem häufig eingesetzten Tiermodell für Depression (Tail suspension test) bestätigt, in dem ein durch Extraktion mit superkritischem CO2 gewonnener Cordyceps-Extrakt eine signifikante antidepressive Wirkung zeigte. Die Forscher stellten fest, dass die antidepressive Aktivität zum Teil auf der Beeinflussung der adrenergen* und dopaminergen* Systeme (und nicht des serotonergen Systems) beruht.(11) Nach der ‘Monoamin-Hypothese’ spielen Monoamine* (Noradrenalin, Dopamin, Serotonin) bei der Entstehung depressiver Beschwerden eine wichtige Rolle.

Herz und Blutgefäße

Cordyceps sinensis hat eine Reihe von Eigenschaften, mit denen sich erklären lässt, dass dieser Heilpilz gut für Herz und Blutgefäße ist. Cordyceps hat eine gefäßerweiternde und blutdrucksenkende Wirkung, unterstützt einen regelmäßigen Herzrhythmus, senkt den Cholesterinspiegel, hemmt die Thrombozytenaggregation, hat eine entzündungshemmende und antioxidative Aktivität, hemmt die Ischämie-/Reperfusionsschädigung* und verbessert die Durchblutung des Herzmuskels.(1,2,7,11,12,14,16) In einer Tierstudie zeigte Cordyceps sinensis eine heilende Wirkung bei renaler Hypertension.(1)

Versuchstiere, die neben einer cholesterinreichen Nahrung einen Heißwasserextrakt aus Cordyceps sinensis (Myzel) erhielten, zeigten einen niedrigeren Gesamtcholesterin-Spiegel als die Kontrolltiere.(18) Außerdem verbesserte sich der Atherogenese-Index (Gesamtcholesterin minus HDL-Cholesterin, geteilt durch HDL-Cholesterin), dies auch aufgrund des Anstiegs des HDL-Cholesterinspiegels und der Senkung des LDL- und VLDL-Cholesterinspiegels. Die Tierstudie legt nahe, dass der Cordyceps-Extrakt durch Verbesserung der Blutlipidwerte einer Atherosklerose entgegenwirkt. In verschiedenen Humanstudien wurde nachgewiesen, dass die Einnahme von Cordyceps (ca. 3 Gramm pro Tag) zu einer signifikanten Senkung des Cholesterin- und Triglyceridspiegels, zur Erhöhung des HDL-Cholesterinspiegels und zur Verbesserung des Verhältnisses von HDL- zu LDL-Cholesterin führt.(12)

Glukosestoffwechsel

cordyceps

Zahlreiche Tierstudien haben gezeigt, dass Cordyceps sinensis bei der Bekämpfung der Hyperglykämie durch Diabetes Typ 1 oder 2 unterstützend wirkt und für eine Verbesserung der peripheren Insulinempfindlichkeit sorgt.(11,14,19) Es sind vermutlich Polysaccharide (insbesondere ß-Glukane) in Cordyceps sinensis, die den Blutzuckerspiegel senken. Mögliche Erklärungen für die hypoglykämische Aktivität von Cordyceps: Verbesserung der Insulinsekretion durch die Bauchspeicheldrüse bzw. Hemmung des Insulinabbaus, Verringerung von oxidativem Stress, Erhöhung des Gehalts glukoseregulierender Enzyme in der Leber (Glucokinase, Hexokinase), Förderung einer sukzessiven Glukoseresorption aus dem Magen-Darm-Kanal.(19,20) In einem Tiermodell für Insulinmangeldiabetes hatten oral verabreichte Präparate des Myzels oder des Fruchtkörpers von Cordyceps sinensis eine gleich starke antihyperglykämische Wirkung (festgestellt anhand des oralen Glukosetoleranztests, des post-prandialen* und nüchternen Glukosespiegels und des Fruktosamin-Serumspiegels).(19) Die Versuchstiere mit Diabetes fraßen und tranken weniger und hatten weniger Gewichtsverlust als die Kontrollgruppe, was nahe legt, dass Cordyceps dem diabetesassoziierten Katabolismus* und der diabetesassoziierten Leberdysfunktion entgegenwirkt. Weitere Untersuchungen sind wünschenswert, um festzustellen, ob eine Nahrungsergänzung mit Cordyceps sinensis bei Diabetikern und Menschen mit erhöhtem Risiko, aufgrund einer Insulinresistenz (metabolisches Syndrom) an Diabetes zu erkranken, zur Verbesserung des Glukosestoffwechsels beiträgt.(19)

In einer klinischen Studie wurde bei 95% der Diabetiker, die 3 Gramm Cordyceps sinensis pro Tag einnahmen, eine Verbesserung des Blutzuckerspiegels festgestellt, dagegen nur bei 54% der Gruppe, die

eine andere Behandlung erhielt.(21) Bei gesunden Probanden sorgte Cordyceps (3 Gramm pro Tag) auch für eine bessere Blutzuckerregulation mit geringeren Schwankungen des Blutzuckerspiegels im Tagesverlauf innerhalb der Normalwerte.(12)

Infektionskrankheiten

Cordyceps sinensis stimuliert die angeborene Immunität und ist u.a. gegen Schimmelpilze, Viren (darunter HIV), Bakterien (darunter Clostridium, Streptokokken) aktiv und wirkt als Larvizid*.(1,8,12,22) Vertreter der TCM empfehlen die Einnahme von Cordyceps oft, um die Widerstandskraft gegen Infektionskrankheiten wie z.B. Erkältung und Grippe zu erhöhen.(12)

Chronische Entzündungskrankheiten

MMPs (Matrix-Metalloproteinasen) sind Schlüsselenzyme für den Abbau der extrazellulären Matrix. Bei chronischen Entzündungskrankheiten wie z.B. der rheumatoiden Arthritis spielt die Aktivierung von MMPs eine entscheidende Rolle.

Die rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunkrankheit, für die die Hyperplasie* der Synovialmembran (Gelenkschleimhaut) und eine progressive Gelenkzerstörung kennzeichnend ist.  MMP-1 und MMP-2 werden von Bindegewebszellen (Fibroblasten) in der Synovialmembran gebildet. Entzündungsfördernde Zytokine, speziell IL-1ß (Interleukin-1-Beta) und TNF-a (Tumornekrosefaktor-Alpha), verursachen bei Rheumapatienten durch die erhöhte lokale Produktion und Aktivität von MMPs und Chemokinen eine Schädigung der Gelenke.(13) In einer In-vitro-Studie mit synovialen Fibroblasten* von Rheumapatienten wiesen Wissenschaftler nach, dass Cordycepin, ein wichtiger Inhaltsstoff von Cordyceps sinensis, die von IL-1ß stimulierte Bildung von MMP-1, MMP3 und Chemokinen wirksam und dosisabhängig hemmt.(13)

Leber und Nieren

Cordyceps sinensis stimuliert die Leberfunktion (unter anderem die Detoxifizierung), unterstützt das Abwehrsystem bei der Bekämpfung viraler Leberinfektionen und hemmt die degenerativen Veränderungen in der Leber wie Fibrose oder Zirrhose.(1) Der Heilpilz wird in China oft ergänzend bei der Behandlung von Lebererkrankungen wie Hepatitis A, B und C, Leberfibrose und Leberzirrhose eingesetzt.(1,12) In einer klinischen Studie potenzierte ein Gemisch aus Heilpilzen – darunter Cordyceps – die Wirksamkeit des antiviralen Arzneimittels Lamivudin bei der Behandlung von Hepatitis B.(12) In einer anderen Studie besserten sich die Leberwerte bei allen 22 Probanden mit hepatitisbedingter Leberzirrhose, nachdem sie drei Monate täglich 6 bis 9 Gramm Cordyceps eingenommen hatten.(12)

Cordyceps sinensis wird in asiatischen Ländern auch bei Nierenerkrankungen eingesetzt. Der Pilz schützt die Nieren vor Schädigungen durch (arzneimittelinduzierten) oxidativen Stress und Entzündungen und tritt einer Verschlechterung der Nierenfunktion entgegen.(1,2) Die Wirksamkeit von Cordyceps wurde in mehreren Humanstudien an Patienten mit Nierenversagen untersucht. In der längsten Studie (10-12 Monate) nahmen die Probanden täglich 3 bis 5 Gramm Cordyceps ein, was zu einer signifikanten Verbesserung der Nierenfunktion führte.(23)

iStock_000001539058MediumAtemwege

Cordyceps wird in der TCM bei verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen der Atemwege eingesetzt, so bei Husten, Verschleimung, Kurzatmigkeit, COPD und Asthma.(12) Weitere wissenschaftliche Untersuchungen sind erforderlich, um die Wirksamkeit von Cordyceps bei diesen Indikationen genauer zu ermitteln.

Krebs

Aus In-vitro-Untersuchungen und Tierversuchen gibt es viele experimentelle Nachweise dafür, dass Cordyceps sinensis eine verzögernde Wirkung auf die Entstehung und Progression von Krebs hat.(1,12) Vor allem die in Cordyceps enthaltenen Polysaccharide haben eine stark krebshemmende Aktivität, auch aufgrund der starken Aktivierung des Immunsystems.(1) Sterole und Adenosin* in Cordyceps besitzen ebenfalls Anti-Tumor-Aktivität. Der Heilpilz wird in Ländern wie Japan, Korea und China von Krebspatienten vielfach neben der Chemotherapie oder Bestrahlung eingenommen, um Nebenwirkungen der regulären Behandlung wie z.B. die Immunsuppression zu mindern und die Wirksamkeit der Krebstherapie zu steigern.(12,24)

Es ist noch nicht vollständig geklärt, auf welche Weise Cordyceps das Wachstum von Krebszellen hemmt.(1) Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen:(1,2)

• Stärkung des Immunsystems und der nicht-spezifischen Immunität,

• Selektive Hemmung der RNA-Synthese, wodurch die Eiweißsynthese in Krebszellen gestört wird,

• Hemmung der Angiogenese (Neubildung von kleinen Blutgefäßen im Krebsgewebe),

• Induktion der Tumorzellen-Apoptose (programmierter Zelltod),

• Regulierung der gestörten Signaltransduktion in Krebszellen (unter Signaltransduktion versteht man die Kommunikation von Zellen mit ihrer Umgebung über Rezeptoren und Signalmoleküle),

• Aktivität als Antioxidans und Freie-Radikale-Fänger,

• Hemmung von Zellmutationen,

• Unterbindung der Replikation tumorinduzierender Viren,

• Induktion der Methylierung von Nukleinsäuren.

Cordyceps unterstützt die Genesung nach einer Krebsbehandlung. Chemotherapie und Bestrahlung führen oft zur Leukopenie (Mangel an weißen Blutkörperchen). Wissenschaftler wiesen im Tierversuch nach, dass Cordyceps sinensis für die Wiederaufnahme der Bildung weißer Blutkörperchen nach einer Chemotherapie oder Bestrahlung sorgt, indem es die Knochenmarkfunktion wieder herstellt.(24,25)

Abstoßung nach Transplantation

Die Nahrungsergänzung mit Cordyceps hemmt durch Modulierung des Immunsystems die Abstoßung transplantierter Organe und Gewebe (Herz, Niere, Haut). Dies wurde im Tierexperiment nachgewiesen.(1,26) Die akute Abstoßung von Organ- und Gewebetransplantaten lässt sich gut mit Cyclosporin A unterdrücken. Cyclosporin A hemmt die Aktivität bestimmter Entzündungszellen (CD4+ T-Zellen), die großenteils für die akute Abstoßung verantwortlich sind; andere Entzündungszellen (CD8+ T-Zellen) spielen bei der akuten Abstoßung eine geringere Rolle. Viele Transplantate werden trotz des Einsatzes von Cyclosporin A nach einigen Jahren doch noch abgestoßen, Grund ist die durch CD8+ T-Zellen verursachte Allograft-Vaskulopathie (degenerative Veränderungen der Blutgefäße im Transplantat). Nach 3 Jahren ist in 75% der Fälle eine deutliche Allograft-Vaskulopathie eingetreten, nach 10 Jahren in 90% der Fälle. Cordyceps sinensis ist in vitro imstande, die Aktivität der CD8+ T-Zellen signifikant zu hemmen und in vivo der Allograft-Vaskulopathie entgegenzutreten, wodurch das transplantierte Organ oder Gewebe länger ‘mitmacht’.(26)

Inhaltsstoffe

Bioaktive Komponenten in Cordyceps sinensis sind unter anderem Cordycepin, Nukleotide (Adenosin, Uridin, Guanosin), Polysaccharide (darunter Cyclofurane, Galaktomannan, Beta-Glucane, Beta-Mannane), Sterole (Ergosterol u.a.), D-Mannitol, Fettsäuren, Aminosäuren (Arginin, Tryptophan, Lysin, Tyrosin) und Mineralstoffe und Spurenelemente wie Zink, Mangan, Magnesium.(1,2,4,8,12) Diese Inhaltsstoffe besitzen vermutlich eine stark synergetische Wirkung, was es schwierig macht, die Heilwirkungen von Cordyceps sinensis einzelnen Inhaltsstoffen zuzuweisen.

Unbedenklichkeit und Dosierung

Cordyceps sinensis ist nicht toxisch und die Anwendung von Cordyceps sinensis ist nicht mit nennenswerten Nebenwirkungen verbunden; in Einzelfällen wird über einen trockenen Mund, Übelkeit oder Durchfall geklagt.(12) Eine leicht blutverdünnende Wirkung, die an sich günstig ist, kann nicht ausgeschlossen werden. Auch müssen Diabetiker daran denken, dass sich der Blutzuckerspiegel verbessert. In Humanstudien werden Dosierungen eingesetzt, die von 2 bis 9 Gramm pro Tag variieren.(12) Es gibt Therapeuten, die Krebspatienten 30 bis 50 Gramm Cordyceps pro Tag verordnen.(12)

Mögliche Anwendungsgebiete von Cordyceps sinensis(1,2,12,17)

• Verzögerung des Alterungsprozesses

• Mattigkeit, Mangel an Energie

• Verbesserung der Ausdauer bei sportlicher Betätigung

• Stress, Niedergeschlagenheit/Depression

• Unterstützung der Genesung nach (schwerer) Krankheit

• Krebs (Prävention, ergänzende Behandlung)

• Infektionskrankheiten

• (chronische) Entzündungskrankheiten

• Allergien

• Autoimmunkrankheiten

• metabolisches Syndrom

• Diabetes mellitus

• Hypercholesterinämie

• hoher Blutdruck

• Gefäßverkalkung

• Herzkrankheiten, Herzrhythmusstörungen

• altersbedingte kognitive Verschlechterung

• verringerte Fruchtbarkeit

• (alterbedingte) Abnahme der Libido, Impotenz

• Erkrankungen von Leber, Nieren und Atemwegen

• Osteoporose

Erläuterung der Begriffe

17ß-Östradiol – ein weibliches Sexualhormon (gehört zur Gruppe der Östrogene).

Adenosin – wichtiges – in allen Körperzellen vorhandenes – Molekül, das an den verschiedensten biochemischen Prozessen beteiligt und Bestandteil von RNA und DNA ist.

Adrenerg – (nor)adrenalinbedingt (Reizübertragung zwischen Nervenzellen).

D-Galactose - ein Zucker (Monosaccharid).

Dopaminerg – dopaminbedingt (Reizübertragung zwischen Nervenzellen).

Fibroblasten – Bindegewebszellen.

Hyperplasie – Überentwicklung von Geweben oder Organen durch Zellvermehrungswachstum.

Ischämie-/Reperfusionsschädigung – Schädigung des Gewebes (durch eine Entzündungsreaktion), die eintritt, wenn die Durchblutung des Gewebes nach einer Zeit unzureichender Durchblutung (Ischämie) wieder einsetzt (Reperfusion).

Katabolismus – Abbaustoffwechsel (Stoffe und Strukturen).

Larvizid – larventötend (Insekten).

Monoamine – Verbindungen, die sich von aromatischen Aminosäuren wie Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan ableiten, wobei eine Aminogruppe über eine Kette aus 2 Kohlenstoffatomen an einen aromatischen Ring gebunden ist.

Post-prandial – nach der Mahlzeit.

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2. Paterson RR: Cordyceps – A traditional Chinese medicine and another fungal therapeutic biofactory? Phytochemistry 2008. doi:10.1016/j.phytochem.2008.01.027

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11. Nishizawa K A et al: Antidepressant-like effect of Cordyceps sinensis in the mouse tail suspension test. Biol Pharm Bull. 2007;30(9):1758-62.

12. Holliday J et al: Medicinal Value of the Caterpillar Fungi Species of the Genus Cordyceps (Fr.) Link (Ascomycetes). A Review. International Journal of Medicinal Mushrooms 2008;10(3):219-234.

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25. Liu WC et al: Protection against radiation-induced bone marrow and intestinal injuries by Cordyceps sinensis, a Chinese herbal medicine. Radiat Res. 2006;166(6):900-7.

26. Jordan JL et al: C. sinensis ablates allograft vasculopathy when used as an adjuvant therapy with cyclosporin A. Transpl Immunol. 2008;19(3-4):159-66.

Salvestrole Seminar Leipzig 6. April 2013 im Vitalzentrum Rosental

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leipzig

Datum: Samstag, 6. April 2013
Ort: Vitalzentrum Rosental
Rosentalgasse 12
04105 LEIPZIG
T. 0341-26391062 oder 0177-8737377
E-Mail: emotionscan@googlemail.com

Salvestrole sind „der größte Durchbruch auf dem Gebiet der Ernährung seit der Entdeckung der Vitamine“ und haben begonnen eine sehr vielversprechende Rolle in der Krebsbehandlung zu spielen.

 

Die Bezeichnung „Salvestrole“ wurde für eine Gruppe von Phytonährstoffen geprägt, die mit dem Enzym CYP1B1 reagieren. Dieses Enzym befindet sich ausschließlich in Tumorzellen, wie der britische Pharmakologe Prof. Dr. Dan Burke entdeckte. Wenn das CYP1B1 mit Salvestrolen reagiert, bildet es eine Substanz, die die Krebszelle zum Absterben bringt. Die niederländische Foundation (Stiftung) OrthoKnowledge veranstaltet ein Informationsseminar über Salvestrole für medizinische Fachberufe, Ärzte, Heilpraktiker und Apotheker, das von Prof. Dr. Dan Burke abgehalten wird. Als versierter Referent erläutert Prof. Burke in seinen Vorträgen den Wirkungsmechanismus und therapeutischen Nutzen der Salvestrole in der Krebsabwehr. Das Seminar wird in englischer Sprache sein, aber auf deutsch übersetzt werden. Für mehr Daten über den Professor, klicken Sie bitte hier.

Die Teilnehmer erhalten ein Teilnahmezertifikat zum Abschluss und können ihren Namen als Salvestrole Arzt/Therapeut auf der OrthoKnowledge Website eintragen. Patienten auf der Suche nach einem Salvestrole Arzt/Therapeut können Sie so leicht finden.

Kosten: € 65, inclusive des neuen Buches über Salvestrole.

Bitte melden Sie sich hier an.


Programm

12:00
  •  Empfang
12:30-14:30
  • CYP1B1, intrinsischer Tumormarker
  • Prodrugs
  • Salvestrole und CYP1B1, ein natürliches Team, das Krebs auf natürliche Weise bekämpft
  • Warum Pflanzen Salvestrole herstellen
14:30-15:00
  •  Kaffee-/Teepause
15:00-17:00
  • Salvestrole Quellen
  • Wie man Salvestrole therapeutisch und prophylaktisch einsetzen kann
  • Aufnahme, Verfügbarkeit und Blutwerte
  • Synergisten und Inhibitoren
  • Sicherheit/ Toxizität
  • Dosierung
17:00- 17:45
  •  Fragen und Abschluss

Über Professor Dan Burke

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profdanburkeProfessor Dan Burke kann auf eine mehr als 35 Jahre umfassende Universitätslaufbahn zurückblicken, in der er sich sowohl der medizinischen als auch der naturwissenschaftlichen Forschung und Lehre in den Bereichen Pharmakologie, Toxikologie und Krebsforschung widmete. Mittlerweile aus dem aktiven Universitätsdienst verabschiedet, ist er heute ein gefragter wissenschaftlicher und bildungspolitischer Berater.

Im Jahre 1969 schloss Prof. Burke an der London University sein Studium der Biochemie mit höchster Auszeichnung („First-class Honors“) ab und promovierte 1972 an der Universität von Surrey über den „Arzneimittelstoffwechsel“. Er war Dekan der medizinischen und naturwissenschaftlich Fakultät, Direktor der Leicester School of Pharmacy und hatte davor fast 20 Jahre lang Pharmakologie und Toxikologie an der Universität im schottischen Aberdeen gelehrt. Derzeit ist er emeritierter Professor für Arzneimittelstoffwechsel.

Zu Forschungszwecken war Prof. Burke zu Gast an der „Medical School“ der Universität von Texas in Dallas (USA) und am renommierten Karolinska-Institut im schwedischen Stockholm. Sein Spezialgebiet, auf dem er mehr als 200 Fachartikel veröffentlicht hat, ist der Stoffwechsel und die Toxikologie von Arzneimitteln und Karzinogenen. In den 1990er Jahren machten Prof. Burke und sein Forschungsteam die Entdeckung, dass das Enzym CYP1B1 in menschlichem Gewebe nahezu ausschließlich in Krebszellen vorkommt, was die unmittelbare Entdeckung einer Gruppe natürlicher, nahrungsmittelergänzender Prodrogen gegen Krebs, der Salvestrole, zur Folge hatte.

Salvestrole Seminar Köln am 25. Mai 2013 im Maritim Hotel

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köln

Datum: Samstag, 25. Mai 2013
Ort: Maritim Hotel Köln
Raum: Salon Königswinter
Heumarkt 20
50667 Köln
Telefon: +49 (0) 221 2027-0

Salvestrole sind „der größte Durchbruch auf dem Gebiet der Ernährung seit der Entdeckung der Vitamine“ und haben begonnen eine sehr vielversprechende Rolle in der Krebsbehandlung zu spielen.

 

Die Bezeichnung „Salvestrole“ wurde für eine Gruppe von Phytonährstoffen geprägt, die mit dem Enzym CYP1B1 reagieren. Dieses Enzym befindet sich ausschließlich in Tumorzellen, wie der britische Pharmakologe Prof. Dr. Dan Burke entdeckte. Wenn das CYP1B1 mit Salvestrolen reagiert, bildet es eine Substanz, die die Krebszelle zum Absterben bringt. Die niederländische Foundation (Stiftung) OrthoKnowledge veranstaltet ein Informationsseminar über Salvestrole für medizinische Fachberufe, Ärzte, Heilpraktiker und Apotheker, das von Prof. Dr. Dan Burke abgehalten wird. Als versierter Referent erläutert Prof. Burke in seinen Vorträgen den Wirkungsmechanismus und therapeutischen Nutzen der Salvestrole in der Krebsabwehr. Das Seminar wird in englischer Sprache sein, aber auf deutsch übersetzt werden. Für mehr Daten über den Professor, klicken Sie bitte hier.

Die Teilnehmer erhalten ein Teilnahmezertifikat zum Abschluss und können ihren Namen als Salvestrole Arzt/Therapeut auf der OrthoKnowledge Website eintragen. Patienten auf der Suche nach einem Salvestrole Arzt/Therapeut können Sie so leicht finden.

Kosten: € 65, inclusive des neuen Buches über Salvestrole.

Bitte melden Sie sich hier an.


Programm

12:30
  •  Empfang
13:00-15:00
  • CYP1B1, intrinsischer Tumormarker
  • Prodrugs
  • Salvestrole und CYP1B1, ein natürliches Team, das Krebs auf natürliche Weise bekämpft
  • Warum Pflanzen Salvestrole herstellen
15:00-15:30
  •  Kaffee-/Teepause
15:30-17:30
  • Salvestrole Quellen
  • Wie man Salvestrole therapeutisch und prophylaktisch einsetzen kann
  • Aufnahme, Verfügbarkeit und Blutwerte
  • Synergisten und Inhibitoren
  • Sicherheit/ Toxizität
  • Dosierung
17:30- 18:00
  •  Fragen und Abschluss

Anfahrt

Klicken Sie hier für Wegbeschreibungen

 


Salvestrole Seminar Wien 8. Juni 2013 im Schloß Schönbrunn

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wien

Datum: Samstag, 8. Juni 2013
Ort: Schloß Schönbrunn Raum 5 – Franz Joseph
Apothekertrakt, Zugang Grünbergstraße
Meidlinger Tor, 1130 Wien
T. +43 1 811 13 229
Fax: +43 1 811 13 383

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Programm

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  •  Empfang
13:00-15:00
  • CYP1B1, intrinsischer Tumormarker
  • Prodrugs
  • Salvestrole und CYP1B1, ein natürliches Team, das Krebs auf natürliche Weise bekämpft
  • Warum Pflanzen Salvestrole herstellen
15:00-15:30
  •  Kaffee-/Teepause
15:30-17:30
  • Salvestrole Quellen
  • Wie man Salvestrole therapeutisch und prophylaktisch einsetzen kann
  • Aufnahme, Verfügbarkeit und Blutwerte
  • Synergisten und Inhibitoren
  • Sicherheit/ Toxizität
  • Dosierung
17:30- 18:00
  •  Fragen und Abschluss

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

U-Bahn Linie U4 vom Stadtzentrum bis Station Schönbrunn | Ausgang Grünbergstraße

Straßenbahn 10, 58 Station Schönbrunn

Bus 10A Station Schönbrunn

Mit dem PKW:

Wir empfehlen Ihnen aufgrund der knappen Parkplatzsituation rund um Schönbrunn die öffentlichen
Verkehrsmittel zu benützen.

Ein gebührenpflichtiger Parkplatz befindet sich gegenüber dem Eingang zur Orangerie auf der
Schönbrunner Schloßstraße.

Salvestrole Seminar Lustmühle 11. Mai 2013 im Paracelsus Klinik

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klinik

Datum: Samstag, 11. Mai 2013
Ort: Paracelsus Klinik Lustmühle
Raum: Gebäude der Zahnklinik im 1. OG
Battenhusstrasse 12
CH-9062 Lustmühle
T. +41 713357171

Salvestrole sind „der größte Durchbruch auf dem Gebiet der Ernährung seit der Entdeckung der Vitamine“ und haben begonnen eine sehr vielversprechende Rolle in der Krebsbehandlung zu spielen.

 

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  • Wie man Salvestrole therapeutisch und prophylaktisch einsetzen kann
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Anfahrt

Anreiseadresse
Paracelsus Klinik Lustmühle
Battenhusstraße 12
CH-9062 Lustmühle
Schweiz
T. +41 71 335 71 71

Anreise mit dem öffentlichen Verkehr (Zug „AB Appenzeller Bahnen“)
Ab St. Gallen Hauptbahnhof in Richtung Teufen-Appenzell. „Lustmühle“ ist die zweite Haltestelle
nach St. Gallen. Halt nur auf Verlangen!

Anreise mit dem Auto
Autobahn A1 Ausfahrt St. Gallen-Kreuzbleiche.
Der Hauptstraße in Richtung Appenzell/Altstätten folgen, nach 3,5 km, vor Beginn der
Umfahrungsstraße Teufen, links abbiegen – „Lustmühle“.


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NEU! L-Cystein

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L-Cystein ist eine nichtessentielle (bzw. semiessentielle) proteinogene schwefelhaltige Aminosäure. L-Cystein ist instabil und kann leicht in Cystin umgewandelt werden. Cystin ist ein Dimer bestehend aus zwei Molekülen L-Cystein, die über eine Schwefelbrücke mit einander verbunden sind. L-Cystein ist besser wasserlöslich als Cystin und wird daher vom Körper schneller und besser aufgenommen und zeigt gewöhnlich bessere Wirkungen als Cystin. L-Cystein wird aus der essentiellen schwefelhaltigen Aminosäure L-Methionin gebildet, deren ausreichendes Vorhandensein ein äußerst wichtiger Faktor für die Versorgung des Körpers mit L-Cystein ist und oft ein limitierender Faktor ist. Deshalb wird L-Cystein mittlerweile auch zu den semiessentiellen Aminosäuren gerechnet. L-Cystein wird unter anderem auch benötigt für die Synthese von Insulin und Verdauungsenzymen.

Vorkommen

L-Cystein ist die Hauptschwefelquelle unserer Ernährung und es kommt in fast allen Proteinen vor. Lachs, Garnelen, Truthahn und Hühnerbrust, Sojabohnen, Rindfleisch, Cashewnüsse, Weizenkeime, Mais und Milchproteine enthalten L-Cystein.

Tagesbedarf

Der Tagesbedarf von L-Cystein wird auf 13mg/kg Körpergewicht geschätzt. L-Cystein wird zwar in der menschlichen Leber vom Körper synthetisiert und ist somit nicht essentiell, aber trotzdem deckt diese Synthese den Eigenbedarf des Körpers nicht vollständig ab. Für die Cystein-Synthese wird Vitamin B6 benötigt. Da die L-Cystein-Biosynthese allein oft nicht ausreicht ist der Körper zusätzlich zur körpereigenen Produktion auf eine zusätzliche Aufnahme von L-Cystein über die Nahrung angewiesen, um den täglichen Bedarf abzudecken. L-Cystein kommt dabei aber immer nur zu einem geringen Prozentsatz (ca. 2 %) in Proteinen vor, so dass es einer besonders abwechslungsreichen Ernährung bedarf, um einer Unterversorgung entgegenzuwirken.

Dosierung

L-Cystein wird zur sowohl zur Deckung des Tagesbedarfes als auch in der Prävention und Therapie von Krankheiten eingesetzt. Als Nahrungsergänzung zur Deckung des Tagesbedarfes werden 0,5 – 1,5g L-Cystein pro Tag verwendet. Bei chronischen Kranken kann die L-Cystein Synthese eingeschränkt sein. Personen mit chronischen Krankheiten können daher oft höhere Mengen an L-Cystein als normal benötigen, zum Beispiel bis zu 1g dreimal täglich einen Monat lang.

Kombination mit anderen Nährstoffen

L-Cystein wird oft auch in Verbindung mit anderen Nährstoffen gegeben welche Synergien entwickeln können mit L-Cystein: zum Beispiel mit Vitamin C (im Verhältnis 1:3, also z.B. 500 mg Cystein und 1500 mg Vitamin C) oder anderen Nährstoffen wie Selen, Vitamin B2, Vitamin B6 (wichtig für die L-Cystein Biosynthese), Vitamin E, Panthothensäure, Methionin.

Physiologische Funktionen von L-Cystein

L-Cystein kann im Körper aus Methionin synthetisiert werden und ist die zentrale Verbindung des Schwefelstoffwechsels im menschlichen Körper. Viele schwefelhaltige Substanzen im Körper leiten sich vom L-Cystein ab. L-Cystein ist zusammen mit Panthothensäure an der Synthese von Fettsäuren beteiligt, die für Aufbau und Erhalt von Nervenzellen gebraucht werden. L-Cystein kann in die Aminosäure Taurin umgewandelt werden, die für Nerven-, Verdauung- und Herz- Kreislauf-System bedeutsam ist.

Glutathion

L-Cystein ist Teil des natürlichen antioxidativen Schutzschildes im menschlichen Stoffwechsel. Zusammen mit Glycin und Glutaminsäure bildet L-Cystein das Tri-Peptid „Glutathion“. Glutathion ist ein wasserlösliches Antioxidans und einer der stärksten antioxidativen Substanzen im Körper überhaupt. Über die Bildung von Glutathion kann L-Cystein somit zur Bekämpfung schädlicher freier Radikale beitragen, was sich vorbeugend bei degenerativen Krankheiten auswirken kann. L-Cystein soll auch Radioaktiver Strahlung entgegenwirken (u.a. auch der Hintergrundstrahlung aus dem Weltraum) vermutlich über die Bildung von Glutathion und soll so unsere Zellen vor Schäden und Alterung durch Strahlung schützen. Dies könnte erklären, warum die Gabe von Cystein das Leben von Tieren substanziell verlängern kann. Glutathion hemmt außerdem entzündliche Reaktionen und steigert die Produktion von Abwehrzellen des Immunsystems. Gleichzeitig regt es die Produktion sogenannter Leukotriene an, welche die Arbeit der weißen Blutkörperchen unterstützen und als chemische Botenstoffe fungieren. Im Falle eines Cysteinmangels kann es daher zu vermehrten Infektionen und Entzündungsreaktionen kommen, und zu einer stark abnehmenden Zahl der natürlichen Killerzellen. Glutathion ist auch an der Regeneration der Vitamine C und E beteiligt.

L-Cystein für Ältere Menschen

Da L-Cystein die Synthese des antioxidativen Glutathions unterstützt und gleichzeitig in dieser Form gespeichert werden kann (freies L-Cystein ist sehr instabil), hat es einen entscheidenden Anteil an der Reduktion entzündlicher Prozesse die maßgeblich für die Zellalterung verantwortlich sind. Dies wirkt sich auch in einer Verlangsamung des Alterungsprozesses und nach neueren Erkenntnissen sogar in einer vorbeugenden Wirkung gegen Alzheimer und Multiple Sklerose aus, da diese Erkrankungen mit einer Anreicherung toxischer Stoffe verbunden sind.

Für gesunde Haut und Haare

L-Cystein ist besonders wichtig für eingesundes Wachstum von Haut und Haaren. L-Cystein ist die biochemisch aktivere Form der schwefelhaltigen Di-Peptids Cystin, das für die Hautbildung unentbehrlich ist. L-Cystein-Mangel hemmt die Protein-Synthese des wachsenden Organismus und stört das Wachstum der Haare. L-Cystein kommt in Alpha-Keratin vor, dem Hauptprotein in Finger- und Zehennägeln, Haut und Haaren. L-Cystein hilft bei der Produktion von Collagen und unterstützt die Spannkraft und Struktur der Haut. L-Cystein beschleunigt auch den Heilungsprozess der Organe nach Operationen oder bei Verbrennungen. Es stärkt das Bindegewebe und steigert die Festigkeit des Bindegewebes über die Bildung von Schwefelbrücken.

Schleimhäute

Wegen seiner Fähigkeit, Schleim im Atmungssystem zu zersetzen, ist L-Cystein oft bei der Behandlung von Bronchitis, Lungenemphysem und Tuberkulose von Nutzen. Es unterstützt die Heilung von Atemwegsleiden. Zu diesem Zweck wird L-Cystein oft in Form von N-Acetyl-Cystein (NAC). N-Acetyl-Cystein ist ein wirksames und zugelassenes Arzneimittel welches als Schleimlöser gegeben wird. L-Cystein hat auch positive Effekte auf die Schleimhäute des Magen und Darmtraktes. Ähnlich wie Glutamin kräftigt es die Magen- und Darmwände (Salim 19931) und kann diese so vor schädigenden Effekten bestimmter Medikamente schützen.

Schwermetallentgiftung

L-Cystein kann Schwermetalle über Schwefelbrücken komplexieren und diese ausleiten helfen. Es trägt zur Entgiftung bei, indem es mit eingelagerten Schwermetallen in unseren Zellen, besonders Kupfer, Verbindungen eingeht und diese damit ausscheiden hilft. Aufgrund dieser schwermetallausleitenden Eigenschaften des L-Cysteins kann es bei längerer übermäßiger Einnahme zum Mangel an Spurenelementen wie Kupfer, Mangan und Kobalt kommen. L-Cystein verbindet sich mit löslichem Eisen und unterstützt dadurch die Eisenaufnahme was dafür spricht L-Cystein zusammen mit den Mahlzeiten aufzunehmen.

Leberschutz

L-Cystein ist Teil des Glutathions, das zum stärksten Entgiftungssystem des Menschen in der Leber gehört. Glutathion hilft Leber und Gehirn sich vor Schäden durch Alkohol, Drogen und toxischen Verbindungen in Zigarettenrauch zu schützen.

Anwendungen bei erhöhtem Bedarf

Der Bedarf an L-Cystein und Glutathion kann erhöht sein:

  • bei belastenden Altersprozessen und chronischen Krankheiten
  • bei Leberkrankheiten
  • bei Atemwegserkrankungen, z.B. Bronchitis, Sinusitis, Asthma
  • bei Arthritis (rheumatische Arthritis)
  •  bei einem schwachen Immunsystem
  • bei Belastungen z.B. durch Medikamente, Schwermetalle, Pestizide, Zigarettenrauch etc.
  • bei grauem Star (Katarakt)
  • bei Haarausfall, Glatzenbildung
  • bei hohem Alkoholkonsum
  • bei Parasitenbefall
  • bei chronischen degenerativen Krankheiten
  • bei Parkinson
  • bei Arteriosklerose (Arterienverhärtung)
  • bei Mutagene Leiden wie Krebs empfohlen
  • nach Operationen und ernsthaften Verbrennungen
  • bei Magenentzündungen
  • bei Schuppenflechte

Immunsystem

L-Cystein ist für die Funktion der Zellen des Immunsystems von besonderer Bedeutung (Dröge 19912). Oxidativer Stress aktiviert pro-inflammatorische Prozesse die dann langfristig die Ursache für die Entwicklung verschiedener degenerativer Erkrankungen sind. Man geht heute davon aus, dass die Reduktion reaktiver Radikale auch die Entzündungsreaktionen im Körper senkt, und dass dies sowohl präventiv als auch bei bestehenden Erkrankungen von Nutzen ist. L-Cystein kann die Entzündungsreaktionen im Körper vermindern und somit schnellere Heilungsprozesse ohne Komplikationen ermöglichen (Jones 20093). Eine positive Wirkung von L-Cystein wurde auch auf das Immunsystem von immungeschwächten HIV-Patienten gefunden (Dröge 19924, Dröge 19935).

Osteoporose

Es wurde gefunden, dass niedrige Knochendichten meist eng mit geringen L-Cystein-Plasmakonzentrationen verbunden sind. In einer Studie wurde gezeigt, dass eine Supplementation mit L-Cystein die Aktivität der Osteoklasten verminderte, und gleichzeitig die bei Osteoporose herabgesetzte Kollagensynthese steigerte (Baines 2007). Auf diese Weise kann dem Knochenschwund entgegengewirkt werden.

Risiken bei L-Cystein Überdosierung

Effekte bei akuter Überdosierung

Bei der Einnahme einer zu hohen Dosis kann es akut zu Müdigkeit, Übelkeit, Schwindel führen. Dann sollte die tägliche Dosis reduziert werden. L-Cystein Gaben können die Insulinkonzentration im Blut vermindern, so dass es bei Diabetikern einer eventuellen Anpassung der Antidiabetika Dosierung bedarf. Bei vorliegendem L-Cystein Mangel kann durch die Gabe von L-Cystein ein Zustand der Euphorie ausgelöst werden. Dies kann unter anderem bei Krebspatienten die Fall sein die häufig an starkem L-Cystein-Mangel leiden.

Effekte bei dauerhafter Überdosierung 

  • es kann zur Bildung von Nieren- und Blasensteinen kommen
  • die Insulinwirkung kann gestört werden
  • es kann zum Mangel an Spurenelementen wie Kobalt, Kupfer oder Mangan kommen.

Referenzen

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  6. Baines M et al.: The Association between cysteine, bone turnover, an low bone mass; Calcif Tissu Int. (2007).

Vielseitiger Seminartag „Herz und Krebs“ am 9. November 2013 im München Marriott Hotel

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München Termin:    Samstag, 9. November 2013   

9:30-17:00  

Ort: München Marriott Hotel        

Berliner Strasse 93       

80805 München

Die Foundation OrthoKnowledge veranstaltet am Samstag den 9. November 2013 in München einen Seminartag zur Weiterbildung von Ärzten und Heilpraktikern. Die Themen sind vielseitig und zur Herz- und Krebs-Therapie relevant:

Krill Öl für Herz, Psyche und gegen Entzündungen

Krill Öl stellt eine neue, umweltverträgliche und nachhaltige Form von natürlichen Omega-3-Phosphoplipiden dar. Krill Öl ist besonders effektiv wirksam bei der Steigerung des Omega-3-Indexes der als Membranparameter wichtig ist für die Psyche, Entzündungsvorgänge und ein wichtiger Marker ist für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gegenüber den klassischen Omega-3-Fischölen ist Krill Öl besser wirksam und auch für Patienten und Verbraucher besser verträglich und deswegen einfacher in der Handhabung. Referent: Dr. Stefan Siebrecht.

Ubiquinol bei Herzerkrankungen

Ubiquinol ist eine neue Form des Nährstoffes Coenzym Q10 welches in der Behandlung der Herzschwäche vor allem der schweren Formen (NYHA II und IV) sich als besonders wirksam erwiesen hat. Ubiquinol ist eine Art Herzvitamin und kann die Energieproduktion (ATP) im Herzen steigern, die Auswurffraktion steigern und so die Herzleistung fördern. Gerade bei schwer erkrankten Personen stellt Ubiquinol eine sichere Alternative und Ergänzende Therapiemöglichkeit dar. Referent: Dr. Stefan Siebrecht.

L-Carnitin bei Krebs und Herzerkrankungen

L-Carnitin ist ein sicherer Nährstoff der seit über 100 Jahren bekannt ist und erforscht wird. Es sind in dieser Zeit über 40.000 Studien zum Thema L-Carnitin erschienen. Vor allem im Bereich der Herzerkrankungen sind über 5.000 Studien erschienen. Aber auch bei Krebserkrankungen kann L-Carnitin einen wichtigen Beitrag leisten, sowie beim Schutz vor Nebenwirkungen der Chemotherapie, Unterstützung des Leberstoffwechsels, Schutz des Gehirns vor hepatischer Enzephalopathie und Reduktion der Katabolie während der Chemotherapie. Referent: Dr. Stefan Siebrecht.

Salvestrole – die Antwort der Natur auf Krebs

Die Bezeichnung „Salvestrole“ wurde für eine Gruppe von Phytonährstoffen geprägt, die mit dem Enzym CYP1B1 reagieren. Dieses Enzym befindet sich ausschließlich in Tumorzellen, wie der britische Pharmakologe Prof. Dr. Dan Burke entdeckte, und ist desewegen ein einzigartiger Tumormarker. Wenn das CYP1B1 mit Salvestrolen reagiert, bildet es eine Substanz, die die Krebszelle zum Absterben bringt. Salvestrole wurden deswegen beschrieben als „der größte Durchbruch auf dem Gebiet der Ernährung seit der Entdeckung der Vitamine“.

Als versierter Referent erläutert Prof. Burke in seinen Vorträgen den Wirkungsmechanismus und therapeutischen Nutzen der Salvestrole in der Krebsabwehr.

Themen sind:

  • Salvestrole Quellen in der Ernährung
  • Wie man Salvestrole therapeutisch und prophylaktisch einsetzen kann
  • Aufnahme, Verfügbarkeit und Blutwerte
  • Synergisten und Inhibitoren
  • Sicherheit/ Toxizität
  • Dosierungen.

Das Salvestrole Seminar wird in englischer Sprache abgehalten und wird auf Deutsch übersetzt.

Kosten: 97,50 € inkl. Mittagsessen und Getränke.

 

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Programm

9:30  Empfang
10:00-10:45  Krill Öl für Herz, Psyche und gegen Entzündungen
10:45-11:30 Ubiquinol bei Herzerkrankungen
11:30-12:15 L-Carnitin bei Krebs und Herzerkrankungen
12:15-13:30 Mittagspause
13:30-15:00 Salvestrole, die Antwort der Natur auf Krebs, Teil I
15:00-15:45 Pause
15:45-16:30 Salvestrole, die Antwort der Natur auf Krebs, Teil II
16:30-17:00  Fragen und Antworten, Abschluss.

 

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Über Dr. Stefan Siebrecht

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Dr. Stefan Siebrecht  Dr. Stefan Siebrecht (geb. 21.04.65 in Deutschland) machte seine Doktorabreit der organischen Chemie. In den letzten 19 Jahren arbeitete Dr. Siebrecht im Bereich der Ernährung, Pharmakologie und der Nahrungsergänzungsmittel. Er war für verschiedene Konzerne wie MSD, Lonza, Capsugel und DSM tätig. Er arbeitete auch zusammen mit anderen Wissenschaftlern und Autoren in Europa und Nordamerika und hat Bücher und Artikel zum Thema Ernährung, Gesundheit und Nahrungsergänzungsmittel geschrieben und veröffentlicht. Er ist Mitbegründer und Autor der Zeitschrift Vitalstoffe und Herausbegeber von Gesundheitsbüchern. Seit 3 Jahren ist Dr. Siebrecht selbständig tätig als unabhängiger wissenschaftlicher Berater und Referent.

ADHS, worum geht es dabei?

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Die Abkürzung ADHS bedeutet „Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom. 1987 wurde auf einer Zusammenkunft des American Psychiatric Association Committee mit einer Stimmenmehrheit durch Handzeichen die “wissenschaftliche Entdeckung” des ADHS beschlossen. Die einzige Methode, bei einem Kind ADHS festzustellen, ist der Vergleich der Symptome mit den im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) niedergelegten Symptomen. Es ist ein subjektives Verfahren, bei dem keine objektiven Diagnosen oder Tests zum Zuge kommen. Die unterstellten Symptome sind unter anderem:

Aufmerksamkeit

  • Achtet nicht auf Details oder macht Flüchtigkeitsfehler bei Schularbeiten oder anderen Aufgaben, das Ergebnis ist oft unordentlich oder schlampig.
  • Hat Mühe, die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder Spielaktivitäten aufrechtzuerhalten.
  • Hat Mühe, bei Aufgaben bis zum Ende durchzuhalten; scheint abwesend und nicht zuzuhören.
  • Ist nicht imstande, Schularbeiten, Aufgaben oder andere Pflichten zu Ende zu bringen.

Hyperaktivität

  • Häufiges Zappeln mit Händen oder Füßen oder Herumrutschen auf dem Stuhl.
  • Häufiges Aufstehen in der Klasse oder in anderen Situationen, wo man eigentlich auf seinem Platz sitzen bleiben soll.
  • Rennt oder klettert oft übermäßig viel in Situationen, in denen das unangebracht ist.
  • Hat häufig Schwierigkeiten, ruhig an Freizeitaktivitäten oder Spielen teilzunehmen; redet oft übermäßig viel.

Impulsivität

  • Gibt oft Antworten, bevor die Fragen vollständig gestellt sind.
  • Kann nur schwer warten, bis es an der Reihe ist.
  • Unterbricht andere oder stört sie bei Gesprächen oder Spielen.

 

Man könnte natürlich auch der Meinung sein, dass dies keine Symptome im Sinne einer Störung sind, sondern normale Erscheinungen, die zu einem heranwachsenden Kind und den damit einhergehenden Veränderungen gehören. Oder vielleicht Reaktionen auf Veränderungen bei Unterrichtsmethoden, in der heimischen Situation und der Art der Freizeitgestaltung. Es ist aber auch sehr gut möglich, dass es sich um andere Einflüsse handelt, so z.B. durch chemische Schadstoffe, Ernährungsfehler (z.B. zuviel Zuckerkonsum), Allergien und einen Mangel an wichtigen Zellnähr- und Zellschutzstoffen, wie an Vitaminen und Mineralstoffen. Derartige Ursachen müssen auf jeden Fall geprüft werden.

 

Jungen

Arzneimittel

Nun ist es schon schlimm genug, einem Kind und seinen Eltern die Idee aufzubinden, dass das Kind gestört sei, wenn dies tatsächlich gar nicht der Fall ist. Noch schlimmer wird es, wenn dagegen Arzneimittel verordnet werden wie zum Beispiel die Substanz Methylphenidat, die als „Ritalin“ oder „Medikinet“ im Handel erhältlich ist. Ritalin und andere verordnete Medikationen haben viele vehemente Gegner. Die Psychiatrie gibt selbst zu, dass ADHS nicht durch Medikamente geheilt werden kann, und doch ist das Kind eine Zeitlang daran gebunden, und es ist beileibe kein unbedenkliches Mittel.

Einige der Nebenwirkungen von Ritalin sind Hyperaktivität, Rededrang (wobei das Medikament diese beiden gerade dämpfen soll), Herzrhythmusstörungen, Kopfschmerzen, Angst und Selbstmordgedanken. Ritalin ist ein amphetaminähnliches Produkt, welches auf Methylphenidat basiert und laut dem nordholländischen Jellinek-Suchtzentrum mit der Wirkung von Kokain vergleichbar ist. Deswegen wird es auch als Strassendroge mit Bezeichnungen wie “Speed” oder “Billigkoks” gehandelt und soll nun bereits als Ersatzdroge für Kokainsüchtige in einem Versuchsprojekt des Bundesamts für Gesundheitswesen eingesetzt werden!

Verdacht

Eine Vielzahl von Journalisten, Ärzten und nichtkommerziellen Stiftungen hat die pharmazeutische Industrie auch in diesem Fall im Verdacht, dass sie die Einstufung von ADHS als psychiatrische Diagnose bewusst betrieben hat. Das Patent auf Ritalin ist inzwischen abgelaufen und im Jahr 2004 betrug der Umsatz in den USA “nur” noch $60 Mio. Strattera und Adderall XR haben allerdings noch Patentschutz und im Jahr 2004 einen Umsatz von $552 Mio. bzw. $607 Mio. erzielt. Im Jahr 2009 hat der Umsatz dieser zwei Präparate zusammen mit Concerta und Risperdal einen Betrag von $3 Milliarden(!) erreicht. Die Zahl der Patienten in den USA, bei denen ADHS diagnostiziert worden ist, liegt nach letzten Angaben zwischen 5 und 7 Millionen. Als Zeichen der Warnung für die mit einer ADHS-Medikation einhergehende Gefahr ist auch der schwarze Markt zu sehen, der dafür entsteht. Im Jahr 2001 nahmen 5,9 % der männlichen Studenten in den USA Ritalin, Dexedrin oder Adderall ohne Verschreibung ein! Die amerikanische FDA (Food and Drug Administration) erließ im Februar 2007 neue Richtlinien, wonach die Packungsbeilagen der ADHS-Medikamente die Anwender künftig vor möglichen Nebenwirkungen wie z.B. Herzbeschwerden oder psychotischem Verhalten warnen müssen. Kritiker sehen in dieser Maßnahme der FDA einen cleveren Trick, um zu verhindern, dass ADHS-Medikamente vom Markt genommen werden müssen. Durch diese Warnhinweise (die von den meisten Ärzten und Anwendern offenbar ignoriert werden) wird die Verantwortung für eventuelle Folgen der Einnahme dieser Medikamente indirekt auf den Anwender abgewälzt.

Sogar aus den eigenen Reihen wird Kritik über die Verschreibung von ADHS-Medikamenten laut. In der Augustausgabe des Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry erschienen einige besorgnisweckende Analysen. Zuallererst scheint ihr Nutzen begrenzt zu sein. Außerdem experimentieren Kinder, die Ritalin schlucken, später bedenkenloser mit Alkohol und Drogen experimentieren als ihre Altersgenossen. Auch ist das Risiko größer, dass sie aufgrund von Diebstählen oder Schlägereien mit der Polizei zu tun bekommen.  Aus einer anderen Untersuchung geht hervor, dass diese Kinder kleiner bleiben und ein geringeres Gewicht erreichen als Nichtanwender.

Die New York Times hat einmal untersucht, wie viel Geld Psychiater von pharmazeutischen Unternehmen erhalten. In Minnesota – dem einzigen Staat, in dem Ärzte diese Einkünfte deklarieren müssen – zeigte sich, dass zwischen 1997 und 2005 ein Drittel der Psychiater Geld von der Pharmabranche bekommen hat. Darunter sind auch die letzen 8 Präsidenten der Minnesota Psychiatric Association. Der Betrag, der an die Psychiater ausgezahlt wurde, hat sich zwischen 2000 und 2005 auf notabene 1,6 Millionen Dollar versechsfacht. Die New York Times behauptet, dass immer mehr Kindern Antipsychotika von Psychiatern verschrieben werden, die von den Herstellern dieser Mittel Geld erhalten. Aus dieser Untersuchung ging hervor, dass die Psychiater, die über 5000 Dollar erhielten, diese Mittel Kindern dreimal häufiger verschrieben als Psychiater, die weniger oder kein Geld erhielten.

Deutschland

Inzwischen steigt auch in Deutschland der ADHS-Medikamentengebrauch explosiv an. Nach einer aktuellen Auswertung der KKH-Allianz wurden im Jahr 2009 bundesweit 3,8 Prozent der Kinder zwischen sechs und 18 Jahren mit Psychostimulanzien mit dem Wirkstoff Methylphenidat und Atomoxetin gegen ADHS behandelt. Im Vergleich zu 2005 (2,5 Prozent) entspricht dies einer Steigerung von 52 Prozent. Auch der Jahresverbrauch jedes einzelnen gegen ADHS behandelten Kindes ist im gleichen Zeitraum um 23,6 Prozent gestiegen. Während 2005 noch durchschnittlich 157 Tagesdosen der häufig verschriebenen Stimulanzien je Kind verabreicht wurden, waren es im Jahr 2009 bereits 194 Tagesdosen pro Jahr. “Der gestiegene Jahresverbrauch pro Kind könnte eben auf einen sorgloseren Umgang mit den Psychostimulanzien hindeuten“, so die Leiterin eines KKH-Allianz Servicezentrums.

Diagnose

Eine seriöse Diagnose erfordert detaillierte Untersuchungen. Es dürfte eigentlich nicht vorkommen, dass man einem Kind allzu schnell Psychostimulanzien verschreibt, ohne erst andere Aspekte zu prüfen, die eine Rolle spielen können. Dabei wäre an die zuvor genannten Schadstoffeinflüsse, Ernährungsfehler, Allergien und den Mangel an wichtigen Zellnähr- und Zellschutzstoffen zu denken. Aus ernährungswissenschaftlichen Untersuchungen, die das niederländische ADHD Research Centrum durchführte, ging zum Beispiel hervor, dass ADHS durch eine Eliminierungsdiät verschwinden kann: Bei 60% der Kinder mit ADHS, die an den ernährungswissenschaftlichen Studien teilnahmen, wurden nach der Diät keine ADHS-Symptome mehr beobachtet, weder zu Hause noch in der Schule! Allein dieses Resultat macht deutlich, dass Ärzte sich genügend Zeit für eine detaillierte Diagnose nehmen und gegebenenfalls Experten anderer Fachrichtungen hinzuziehen sollten.

Quellen:

www.eltern.t-online.de

www.adhdenvoeding.nl

www.adhdfraud.org

www.blockcenter.com

www.nida.nih.gov

www.ncrm.nl

www.latimes.com

 

 

NEU! Krillöl – die neue Generation der Omega-3-Fettsaüren

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Krillöl wird aus dem Antarktischen Krill (Euphausia Superba), einem einer Garnele ähnlichen Krustentier, gewonnen.Dies ist die einzige Krillart, die in riesigen Schwärmen in den klaren, eiskalten Gewässern der Antarktis lebt. Krillöl unterscheidet sich allerdingsentscheidend von herkömmlichen Fischölen bzw. Omega 3-Ölen, da eseinerseits die Omega-3-Fettsäuren in einer speziellen Form, als Omega-3-Phospholipide, enthält und andererseits eine Kombination aus drei verschiedenenVitalstoffe ist:

    1. Omega-3-Fettsäuren: entzündungshemmend, Zellmembranbestandteil
    2. Phospholipide: Zellmembranbestandteil, Förderung der Bioverfügbarkeit
    3. Astaxanthin: Carotinoid, starkes Antioxidans.

Krillöl – Omega 3 Phospholipide machen den Unterschied

Die speziellen Wirkungen des Krillöls gehen darauf zurück, dass in ihm die Omega-3-Fettsäuren in einer besonderenForm, nämlich als Phospholipide vorliegen. Krillöl ist eine der wenigen natürlichenQuellen für Omega-3-Phospholipide. Phospholipide sind Emulgatoren und mit Wasser mischbar. Da die Omega-3-Fettsäurenan Phospholipide gebundensind, werden sie ebenfalls mit Wasser mischbar und können sich sehr gut im Wasser verteilen. Dadurch wird ihre Bioverfügbarkeit deutlich erhöht, wodurch sie wederum besser in den Körper aufgenommen und verwendet werden können. Auch Menschen mit einer Fettverdauungsstörung können Krillöl leicht aufnehmen, da dieses keine Gallensäure für die Verdauung benötigt. Die Omega-3-Fettsäuren in herkömmlichen Fischölen sind hingegen hauptsächlich an Triglyceride gebunden.  Diese unterschiedliche chemische Struktur des Krillöls im Vergleich zu anderen Fischölen ist verantwortlich für die speziellen Eigenschaften des Krillöls, die sich von den normalen Fischöle unterscheiden.

Krillöl bildet eine homogene Suspension in Wasser

Krillöl vermischt sich besser mit Wasser und wird sehr gleichmäßig  verteilt, wodurch der Körper die Omega-3-Fettsäuren viel besser aufnehmen kann. Dadurch sind die Omega-3-Fettsäuren besser resorbierbar. Es werden bei gleicher Mengengabe höhere Omega-3-Plasmaspiegel mit Krillöl erreicht als mit Omega-3 Triglyceriden aus Fischöl.Krillöl bildet eine homogene Suspension in Wasser.

Kein fischiges Aufstoßen bei Einnahme von Krillöl

Als Konsequenz der in situ Emulsion, die sich mit Krill auch in unserem Magen bildet, verteilt es sich sofort in den unteren Regionen und schwimmt - im Gegensatz zum Fischöl – nicht auf der Oberfläche. Dadurch kommt es bei Krillöl zu keinerlei fischigem Aufstoßen oder fischigem Nachgeschmack, der bei Fischölprodukten meist noch Stunden nach der Einnahme spürbar ist und stört. Dieses ist eines der wichtigsten Argumente für die meisten Verbraucher und Patienten. Ein Großteil der Leute, die Fischöl probiert haben und es heute nicht mehr nehmen, geben an, dass sie der fischige Nachgeschmack extrem gestört hat. Krillöl-Kapseln sind daher für derartempfindliche Menschen das ideale Produkt zur Omega-3 Ergänzung. Krill ist besser im Blut bioverfügbar Krillöl ist zudem besser bioverfügbar und wird besser vom menschlichen Darm resorbiert, da es ja sofort mit dem Wasser eine homogene und stabile Suspension eingeht. Daher benötigt man beim Verzehr von Krillöl auch kein Fett aus einer Mahlzeit, wie dies beim Fischöl der Fall ist, um die Aufnahme der Omega-3-Fettsäuren zu erhöhen. Verabreichungen von Krillöl erreichen bei der Einnahme der gleichen Omega-3-Mengen höhere Omega-3-Plasmaspiegel als die gleiche Menge Omega-3 aus normalen Fischölen (Maki 20091, Ulven 20112). Krillöl ist also besser bioverfügbar im Plasma.

Krillöl und Fischöl werden unterschiedlich im Blut transportiert

Krillöl-Omega-3-Phospholipide und Fischöl-Omega-3-Triglyceride gehen von Anfang an einen unterschiedlichen Stoffwechselweg. Angefangen bei der Absorption im Darm werden beide Omega-3-Formen auch unterschiedlich im Blut transportiert. Omega-3-Triglyceride sind reine Fettmoleküle und werden im Inneren der Blutfette (Lipoproteine) wie andere Fette auch im Blut zu den Zellen transportiert, die dann diese Triglyceride meist als Fettquelle nutzen und in den Fettzellen speichern oder direkt in den Mitochondrien verbrennen.

Krillöl-Omega-3-Phospholipide sind ein Membranbestandteil und werden in die Membranen der Blutfette eingearbeitet und werden nicht im Inneren transportiert. Werden diese Lipoproteine dann von den Organen aufgenommen, so verwenden die Zellen die Membranbestandteile der Lipoproteine direkt für ihre eigenen Membranen. Krillöl-Omega-3- Phospholipide landen also daher zu einem viel höheren Prozentsatz in den körpereigenen Zellmembranen als die Omega-3-Fettsäuren aus Triglyceriden. Innerhalb der Zellmembranen liegt der eigentliche Zielort der Omega-3-Fettsäuren. Sie entfalten ihre Wirkung bei Entzündungsvorgängen und der Signalübermittlung. Krillöl ist daher nicht nur besser bioverfügbar im Blut, sondern auch besser wirksam,da es zu einem höheren Anteil in die Zellmembranen des Körpers eingebaut wird.

Krillöl ist wirksamer als Fischöle

In einer Studie hat Ulven 2010 die Wirkung von Krillöl mit Fischöl auf die Senkung der Blutfettwerte hin verglichen. Er kam zu dem Schluss, dass Fischöl und Krillöl gleiche physiologische Wirkungen haben, in dem beide Öle die Plasma-Triglyceride senken und das HDL-Cholesterin erhöhen, allerdings das Krillöl wirksamer ist.

Der Omega-3-Index

Der HS-Omega-3-Index ist ein neuer Parameter, der eine Aussage darüber macht, wie gut  ein Mensch mit Omega-3- Fettsäuren versorgt ist und wie hoch sein Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (Harris 20083), aber auch für psychologische Probleme wie ADHS, PMS und Depressionen ist. Gemessen wird der HS-Omega-3-Index in der Zellmembran der roten Blutzellen: Der Omega-3-Index ist ein zuverlässiger, diagnostischer Parameter, der die kombinierte EPA und DHA-Konzentration als Prozentsatz der gesamten Fettsäuren in roten Blutkörperchen präsentiert. Da die Reifezeit der roten Blutkörperchen 90 Tage beträgt, gibt der HS-Omega-3-Index Auskunft darüber, wie gut der Körper in den letzten drei Monaten mit Omega-3-Fettsäuren versorgt wurde. Der HS-Omega-3-Index ist daher ein Langzeitparameter, der eine Momentaufnahme über die letzten drei Monate ermöglicht (ähnlich wie das HbA1c den Langzeit-Blutzuckerspiegel repräsentiert).

Wichtig ist diesbezüglich, dass der Omega-3-Index nur in den roten Blutzellen gemessen werden sollte und ausdrücklich nicht im Vollblut, da ansonsten falsche und zu hohe Werte auftreten. Der Grund dafür besteht darin, dass die Omega-3-Fettsäuren, die sich in den Lipoproteinen im Blut befinden (z. B. nach Fischkonsum), mitgemessen würden.

Omega-3-Index im Blut korreliert mit Omega-3-Gehalt im Herzen

Von Schacky und Harris fanden heraus, dass der HS-Omega-3-Index linear mit dem Gehalt der Omega-3-Fettsäuren im Herzen korreliert (Harris 20044). Eine einfache Bestimmung des Omega-3-Indexes (=RBC EPA+DHA) gibt uns also die Möglichkeit, in das Herz des Patienten zu schauen und auch sein Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen zu bestimmen. Gleichzeitig stimmte eine Steigerung des Omega-3-Indexes in den roten Blutkörperchen mit der gleichen Steigerung der Omega-3-Konzentration im Herzen überein. Der Omega-3-Index spiegelt also die Aufnahme von Omega-3 in die Zellmembran sowohl im Herzen als auch in andere Organe, wie z.B. das Herz, wieder. Daher wird der Index zur Bestimmung des Risikos für koronare Herzerkrankungen verwendet. Der Omega-3-Index wurde entwickelt, um eine routinemäßige, klinische Bewertung des Risikos für den plötzlichen Herztod zu ermöglichen. Albert fand eine positive Korrelation des Omega-3-Indexes mit dem plötzlichen Herztod heraus. Diese Studie wurde 2002 im New England Journal of Medicine veröffentlicht (Albert 20025). Liegt der HS-Omega-3-Index bei Werten unter 8%, so steigt das Risiko für Herztod mit sinkenden Werten, während es bei Werten jenseits von 11% nicht mehr zu sinken scheint. Da in der Allgemeinbevölkerung in Japan und Korea die Werte für den HSOmega-3- Index zwischen 8 und 11% liegen, scheint dieser Bereich optimal und sicher zu sein. Bei sehr hohen Werten (>16%) besteht die theoretische Möglichkeit einer Blutungsneigung, die aber von Personen mit noch höheren Werten bisher nicht berichtet wurde.

Optimaler Bereich für den Omega-3-Index

Aufgrund der Studien liegt der optimale Bereich für den Omega-3-Index bei 8-12%. Die Steigerung des HS-Omega-3-Indexes kann nur durch die langfristig verstärkte Einnahme von Omega-3-Fettsäuren erfolgen. Da rote Blutzellen eine Reifezeit von 90 Tagen haben, kann erst nach Wochen eine Veränderung des HS-Omega-3-Indexes gemessen werden. Bei einem niedrigen HS-Omega-3-Index-Wert von 2% kann allerdings durch die Gabe von 2g Krillöl täglich innerhalb von acht Wochen der Wert mehr als verdoppelt und ein durchschnittlicher Wert von 4,6% erreicht werden. Dadurch kann immerhin schon eine 60-prozentige Reduktion des Risikos für den plötzlichen Herztod erreicht werden (Albert 20026).

Krillöl erhöht Omega-3-Index stärker

Im Krillöl liegen die Omega-3-Fettsäuren schon als Membranbestandteile (Phospholipide) vor und werden im Blut bereits in den Membranen der Lipoproteine transportiert. Dies und die bessere Bioverfügbarkeit der Omega-3-Phospholipide sind die Gründe dafür, warum Krillöl-Omega-3-Phospholipide besser in die Zellmembranen der roten Blutzellen und anderer Organe eingebaut werden als die klassischen Omega-3-Fettsäuren in Triglyceridform. In einer Studie steigerte 2g Krillöl den Omega-3-Index 68% stärker als die gleiche Menge Fischöl und das obwohl Krillöl nur 68% des Omega-3-Gehaltes enthält, das 2g Fischöl enthalten. Es kommt also nicht nur auf die reine Menge an Omega-3 an, sondern auch auf die Form der Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Index und andere Erkrankungen Ein niedriger Omega-3-Index wird auch in Verbindung mit anderen Krankheiten gebracht wie:

  • Herzschwäche (Mozaffarian 20117)
  • Depressionen (Lin 20108, Baghai 20119, Pottala 201210)
  • Demenz (Tan 201211)
  • Schlafapnoe (Ladesich 201112)
  • Osteoporose (Moon 201213)
  • ADHS
  • Agressionen, Impulsivität, PMS
  • Chronische Entzündungen
  • Asthma

Anwendungen von Krillöl

Prinzipiell kann Krillöl überall dort eingesetzt werden, wo andere Omega-3- Fischöle auch verwendet werden, da sie physiologisch in den Organen die gleichen Wirkungen haben, allerdings ist Krill dort oft besser wirksam und erreicht stärkere Effekte bei gleicher Dosierung.

  • Entzündungshemmend /Senkung von erhöhtem CRP
  • Schmerzen (Gelenkschmerzen, PMS)
  • Psychologische Probleme (ADHS, PMS, Depressionen, Agressivität, Stimmungsschwankungen)
  • Erhöhte Blutfettwerte (LDL-Senkung, Triglyceridsenkung, HDL-Steigerung)
  • Steigerung des Omega-3-Index, Senkung des Herztodrisikos
  • Blutverdünnung
  • Mütter, Schwangere, Kinder
  • Asthma, Hautprobleme, etc.

Krillöl ist viel weniger belastet als andere Fischöle

Fisch, der frei im Ozean schwimmt, akkumuliert immer mehr Umweltgifte, die sich dann auch im Fischöl wiederfinden. Die Werte der Umweltgifte im Fisch und in Fischölen steigen weltweit an. Ernährungsorganisationen raten inzwischen Schwangeren vom Fischkonsum ab. Krill und sein Futter leben jedoch im reinsten Wasser der Welt, weit weg von allen Umweltgiften. Krill steht am Anfang der Nahrungskette und reichert daher auch keine Umweltgifte an. Beides sind Gründe dafür, dass Krillöl 100-1000 Mal weniger Schwermetalle und Umweltgifte enthält als konventionelle Fischöle.

Eine neue Untersuchung des deutschen Umweltbüros analysierte die Schwermetall- Konzentration in den Haaren von 1.884 Müttern und ihrer Kinder in 17 Ländern Europas und korreliertedies mit dem Fischkonsum. Die Konzentration von Schwermetallen in den Haaren der Mütter und ihrer Kinder unterschieden sich um den Faktor 40 voneinander, je nachdem, in welchem Land sie lebten und wie vielFisch sie regelmäßig konsumierten. Der Quecksilbergehalt in den Haaren von Müttern und ihren Kindern korrelierte direkt mit der Menge an Fisch, den sie aßen. Je mehr Fisch sie aßen, desto höher waren die Quecksilberwerte in den Haaren der Mütter und ihrer Kinder (Ernährungsumschau 201314). In der Gruppe der 120 deutschen Mütter waren die Quecksilberwerte in ihren Haaren viel geringer als in anderen Ländern. Dies lässt sich unter anderem damit erklären, dass deutsche Mütter weniger Fisch essen als Mütter in anderen europäischen Ländern. Für deutsche Mütter und Kinder ist daher Krillöl eine ideale Möglichkeit, ihre Omega-3-Versorgung zu verbessern ohne dabei vermehrt Schwermetalle und Umweltgifte aufzunehmen.

Krillöl eine nachhaltige Quelle für Omega-3

Krill macht die größte Masse an Lebewesen auf der Erde aus und ist die Hauptnahrung vieler Meeresbewohner, insbesondere der Wale und Pinguine. Die Tatsache, dass Krillöl als Nahrungsergänzung angeboten wird, hat keine Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht in der Antarktis, da die jährliche Fangmenge nur ca. 0,03% des geschätzten Krillbestandes ausmacht. Auch der WWF (World Wildlife Fund) und die Internationale Kommission für den Erhalt der Antarktischen Lebensräume (CCAMLR) kontrollieren und bestätigen dies.

Superba™ Krillöl: Umweltfreundlich gefangen

Superba Krillöl der Firma Aker Biomarine wird auf eine besonders umweltfreundliche und patentierte Art gefangen. Dabei wird der Krill lebend an Bord gepumpt und es werden keinerlei andere Tiere gefangen oder geschädigt. Superba Krillöl der Firma Aker Biomarine ist daher weltweit das einzige marine Omega-3-Produkt, welches das MSC-Gütesiegel für umweltfreundliche und nachhaltige Fischerei erhalten hat.

Krillöl-Dosierung

Krillöl wird normalerweise in der Dosierung von 1-3g täglich (2-6 Kapseln á 500mg) verabreicht. Menschen mit höherem Körpergewicht benötigen eher 2-3g Krillöl täglich, andere 1-2g pro Tag (2-4 Kapseln Krillöl á 500 mg). In jedem Falle ist es aber sinnvoll, die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren regelmäßig durch eine Messung des HS-Omega-3-Indexes zu überprüfen, z.B. zweimal pro Jahr.

Verträglichkeit und Sicherheit

Eine erhöhte Zufuhr der marinen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure hebt  den HS-Omega-3-Index und bessert die meisten der angesprochenen Gesundheitsprobleme oder beugt ihnen vor, wie wissenschaftliche Daten aus Interventionsstudien belegen (mehr Informationen bei den jeweiligen Themen). Die Verträglichkeit von Omega-3-Fettsäuren war in den genannten Studien vergleichbar mit einem Placebo. Dosierungen bis 4 – 5g am Tag gelten als sicher. Schalentier-Allergie Menschen, die unter einer Allergie gegen Krustentiere (Krebstiere) leiden, sollten Krill nur unter Aufsicht ihres Arztes einnehmen. Krill ist ein kleines Schalentier und wird seit Jahrzehnten zum menschlichen Verzehr in Japan und einigen anderen Ländern verwendet. Das wichtigste Allergen der Krebstiere ist das Tropomyosin und die Allergenität des Krill-Tropomyosin ist genauso hoch bei Garnelen, Hummer und Krabben (Nakano 200815). Bei der Herstellung von Krillöl wird jedoch die Schale und jede Art von allergenen Proteinen entfernt, so dass es eigentlich kein Problem mehr geben sollte für Leute, die eine Schalentier-Allergie haben. Trotzdem sollten Menschen, die eine extreme Schalentier-Allergie haben, bei dem Versuch Krillöl einzunehmen vorsichtig sein.

Zusammenfassung

Krillöl kann bei allen Anwendungen für Omega-3-Fettsäuren eingesetzt werden und erzielt gleichwertige oder sogar meist bessere Ergebnisse, sogar mit geringeren Dosierungen als normale Fischöle.

Vorteile von Superba Krillöl:

  • einzigartige, natürliche Kombination von:
    • Omega-3-Fettsäuren
    • Phospholipiden
    • Astaxanthin
  • gewonnen aus einer einzigen Spezies: Krill
  • schonend und umweltfreundlich gefangen
  • einziges Krillöl, das vom WWF empfohlen wird
  • einziges Krillöl mit MSC-Siegel für Nachhaltigkeit
  • einziges Krill mit 100% Nachverfolgbarkeit
  • hervorragende Bioverfügbarkeit
  • Wirksamkeit durch klinische Studien belegt
  • sicher und lange haltbar
  • frei von Transfetten
  • frei von Schwermetallen und Umweltgiften

Wirkungen von Krillöl:

  • reduziert Entzündungen
  • hilft bei Gelenkschmerzen
  • vermindert Symptome von PMS
  • verbessert die Konzentration und das Gedächtnis
  • verzögert den Alterungsprozess
  • senkt Cholesterin auf natürliche Weise
  • reduziert Psoriasis-Symptome
  • steigert den Omega-3-Index besser als Fischöle auf Triglyceridbasis.
  • Ein höherer Omega-3 senkt das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen, Depressionen, ADHS und PMS.

Literaturhinweise

  1. Maki KC, Reeves MS, Farmer M, Griinari M, Berge K, Vik H, Hubacher R, Rains TM. Krill oil supplementation increases plasma concentrations of eicosapentaenoic and docosahexaenoic acids in overweight and obese men and women. Nutr Res. 2009 Sep;29(9):609-15.
  2. Ulven SM, et al. Metabolic effects of krill oil are essentially similar to those of fish oil but at lower dose of EPA and DHA, in healthy volunteers. Lipids 2011, 46:37-46.
  3. Harris WS. The omega-3 index as a risk factor for coronary heart disease. Am J Clin Nutr. 2008; 87 (6):1997 – 2002.
  4. Harris WS, Sands SA, Windsor SL, Ali HA, Stevens TL, Magalski A, Porter CB, Borkon AM. Omega-3 fatty acids in cardiac biopsies from heart transplantation patients: correlation with erythrocytes and response to supplementation. Circulation. 2004 Sep 21;110(12):1645-9. Epub 2004 Sep 7.
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Vaginale Probiotika sinnvoll, aber nicht alle Präparate sind wirksam

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Wasserstoffperoxid-bildender Lactobacillus acidophilus (NAS) hat überlegenen Eigenschaften

Wohl jede Frau hat einmal in ihrem Leben vaginale Beschwerden wie Jucken, ein trockenes Gefühl, Brennen, Irritationen (u.a. beim Geschlechtsverkehr) und einen übermäßigen (übel riechenden) Ausfluss. Die Beschwerden können von selbst vorübergehen, fortbestehen oder regelmäßig wiederkehren. Die häufigsten Ursachen derartiger Beschwerden sind eine bakterielle Vaginose (übermäßige Besiedlung mit gramnegativen* anaeroben Bakterien**) und eine vulvovaginale Candidose (übermäßige Besiedlung mit Candida-Pilzen, meist Candida albicans). In beiden Situationen können vaginal eingeführte Probiotika die Heilung unterstützen und dazu beitragen, dass eine erneute Infektion verhindert wird. Dabei ist es sehr wichtig, einen wirksamen Bakterienstamm zu verwenden.

* Bei der Färbung nach Gram verhalten sich verschiedene Bakterienarten gegenüber dem Farbstoff unterschiedlich. Bakterien, die sich dunkelblau färben, nennt man grampositiv, Bakterien die dies nicht tun, nennt man gramnegativ.
** Anaerobe Bakterien können nur ohne Sauerstoff leben.

Scheidenflora

Eine gesunde Scheidenflora bildet eine natürliche Barriere für potenziell krankmachende (pathogene) Mikroorganismen – Mikroorganismen, die für Harnwegsinfektionen, vulvovaginale Candidose, bakterielle Vaginose und sexuell übertragbare Krankheiten verantwortlich sind.(13) Untersuchungen haben ergeben, dass die gesunde (symbiotische) Scheidenflora von Frauen im gebärfähigen Alter hauptsächlich aus Laktobakterien besteht (Lactobacillus acidophilus, L. fermentum, L. plantarum, L. brevis, L. jensenii, L. casei, L. salivarius u.a.).(1,2)

Laktobakterien schützen

Laktobakterien verfügen über verschiedene günstige Eigenschaften. An erster Stelle wehren sie pathogene Mikroorganismen dadurch ab, dass sie ihnen den Weg versperren (kompetitive Verdrängung). Laktobakterien kolonisieren die Vagina, heften sich an Rezeptoren auf dem vaginalen Epithelgewebe, klumpen zusammen (Aggregation) und binden sich an pathogene Keime (Koaggregation).(2,3) Dadurch bekommen Krankheitserreger keine Chance, sich in der Vagina einzunisten, sich zu vermehren und Beschwerden zu verursachen. Laktobakterien produzieren Milchsäure, die für einen günstigen Säuregrad (pH 3,8-4,2) in der Vagina sorgt, und bilden – je nach Bakterienstamm – antimikrobielle Stoffe wie z.B. Wasserstoffperoxid und Bakteriozine.(2,4,5,6) Außerdem unterstützen Laktobakterien die Abwehrfunktion der Schleimhäute. Die Zusammensetzung der Scheidenflora verändert sich während des Menstruationszyklus. In der Woche vor und während der Regelblutung nimmt die Anzahl der Laktobakterien ab, während die Anzahl der anaeroben Bakterien (die eine sauerstoffarme Umgebung bevorzugen) gleich bleibt oder zunimmt. Abnahme der Anzahl Laktobakterien Der Rückgang der Anzahl Laktobakterien in der Vagina erhöht das Risiko einer bakteriellen Vaginose (einer veränderten Scheidenflora, die nicht unbedingt zu Beschwerden führt) und (uro-) genitaler Infektionen, bei denen durch übermäßiges Wachstum von Krankheitserregern wie E. coli u.a. durchaus Beschwerden auftreten).(2) Die Zahl der Laktobakterien nimmt u.a. auch bei häufigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr, Stress und Anwendung von Spermiziden, Vaginalduschen, der Pille und Antibiotika ab.(7,8) Aus einer Studie geht hervor, dass nur 22% der sexuell aktiven Frauen aufgrund dieser Faktoren eine normale, von Laktobakterien dominierte Scheidenflora aufweisen.(8)

Bakterielle Vaginose

Charakteristisch für die bakterielle Vaginose ist die übermäßige Besiedlung mit anaeroben gramnegativen Bakterien (wie Gardnerella, Mobiluncus, Bacteroides, Mycoplasma hominis, Streptococcus viridans, Prevotella bivia, Atopobium vaginae) bei gleichzeitigem Rückgang der Anzahl Laktobakterien, wodurch der pH-Wert in der Vagina auf über 4,5 ansteigt.(9) Sie bildet die Hauptursache für den vaginalen Ausfluss und lässt sich gut behandeln, indem man den Säuregrad absenkt und die Population der Laktobakterien auffüllt. Obwohl die bakterielle Vaginose oft harmlos und vor allem lästig und unangenehm ist, sind damit durchaus auch Risiken verbunden. Durch den Mangel an Laktobakterien und die Zunahme des pH-Werts steigt die Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen und sexuell übertragbare Krankheiten wie Gonorrhoe, Chlamydieninfektionen, Trichomoniasis und die Infektion mit dem humanen Immunschwäche-Virus (HIV-Virus) und dem humanen Papillomavirus (HPV-Virus).(10-12) Bakterielle Vaginose während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für aufsteigende Infektionen und Frühgeburtlichkeit, vorzeitigen Blasensprung, niedriges Geburtsgewicht, Spontanabort und Endometriose* nach Ablauf der Schwangerschaft.(4,9,10,11,13) Eine von fünf schwangeren Frauen ist von der bakteriellen Vaginose betroffen.(9) Auch bei der in-vitro-Fertilisation ist eine normale Scheidenflora sehr wichtig. Die Erfolgsquote eines solchen Eingriffs ist im Falle einer bakteriellen Vaginose geringer.(14)

* Gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut.

Laktobakterien, die Wasserstoffperoxid produzieren

Die Wiederherstellung der gesunden Scheidenflora durch eine vaginale Behandlung mit Laktobakterien ist eine logische und unbedenkliche Strategie, um die Widerstandskraft im Vaginalbereich zu erhöhen und eine vorhandene Infektion gut zu überwinden. Probiotika mit Laktobakterien schützen Frauen vor urogenitalen Infektionen und tragen zur Normalisierung der urogenitalen Flora bei.(15,16) Die Wahl des Bakterienstamms ist dabei sehr wichtig. Die stabilste und wirkungsvollste Scheidenflora wird von Laktobakterien gebildet, die Wasserstoffperoxid (H2O2) produzieren.(1) Das Risiko einer Frau, eine bakterielle Vaginose zu entwickeln, ist um 50% geringer, wenn die Vagina mit H2O2 produzierenden Laktobakterien besiedelt ist (im Vergleich zu einer Besiedlung mit Laktobakterien, die kein H2O2 bilden).(17) Eine Scheidenflora, die überwiegend aus Laktobakterie besteht, die kein H2O2 produzieren, ist empfindlicher. Untersuchungen zeigen auch, dass H2O2 produzierende Laktobakterien am besten in der Lage sind, die Vagina bei vaginaler Dysbiose (neu) zu kolonisieren.(7) Schutz während der Schwangerschaft Vaginale Probiotika mit (H2O2)-positiven Laktobakterien bieten aller Wahrscheinlichkeit nach den wirkungsvollsten Schutz vor urogenitalen Infektionen, auch während der Schwangerschaft.(2,3,4,9,18) Die Überwachung der Scheidenflora von Schwangeren führt sogar zu einer signifikant geringeren Frühgeburtsrate.(4,9,19,20) Eine bewährte Strategie besteht darin, zweimal in der Woche den vaginalen pH Wert zu messen. Wenn dieser auf über 4,7 angestiegen ist oder vaginale Beschwerden vorliegen, wird ein vaginales Probiotikum mit Laktobakterien eingeführt. Durch dieses therapeutische Eingreifen sinkt die Zahl der zu früh geborenen Babys nachweislich(19,20) Die Ergebnisse der deutschen Untersuchungen sind so gut, dass diese Vorgehensweise in ganz Deutschland und außerhalb Nachahmung verdient.(20)

Vulvovaginale Candidose

Die vulvovaginale Candidose (Infektion mit dem Hefepilz Candida, in 90% der Fälle mit Candida albicans) ist eine häufige Erkrankung. Es wird geschätzt, dass 75% der Frauen diese Infektion einmal in ihrem Leben durchmachen. Bei 5% davon handelt es sich um eine rezidivierende lokale Candidose. Die vulvovaginale Candidose ist entweder chronisch oder rezidivierend, wenn die Infektion in mindestens vier Episoden pro Jahr auftritt.(21) Faktoren, die zu erhöhter Anfälligkeit führen, sind Diabetes, Schwangerschaft, Stress, verminderte Widerstandsfähigkeit und der Gebrauch von Antibiotika, die Pille oder die hormonelle Ersatztherapie in der Menopause.(3) In vielen Fällen lässt sich jedoch keine befriedigende Erklärung für die Beschwerden finden. Nachteil der regulären Antimykotika (Ketoconazol, Imidazol, Fluconazol) ist, dass diese teilweise schwere Nebenwirkungen haben können wie Gelbsucht, Leberschädigungen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.(3,22,23) Außerdem zerstören  diese Arzneimittel das natürliche vaginale Milieu.

Normaler Säuregrad

Anders als bei der bakteriellen Vaginose bleibt der Säuregrad der Vagina bei der vulvovaginalen Candidose normal und meistens sind auch Laktobakterien in ausreichender Keimzahl vorhanden. Es stellt sich daher die Frage, ob vaginale Probiotika nutzbringend zur Vorbeugung (und Behandlung) der Candidose eingesetzt werden können. Untersuchungen von Hillier zeigen, dass Frauen häufiger an übermäßiger Besiedelung mit Candida albicans leiden, wenn die Laktobakterien in der Vagina kein Wasserstoffperoxid produzieren.(24) Es ist bekannt, dass der Hefepilz hohe H2O2-Konzentrationen nicht gut verträgt. Einige Lactobacillus-Stämme verhindern überdies die Anheftung von Candida albicans an die Vaginalschleimhaut.(25) Möglicherweise besitzen die in der Vagina vorhandenen Laktobakterien nicht die erforderlichen Eigenschaften, um den Candida-Pilz wirksam fernzuhalten.

Nicht alle Laktobakterien helfen

Eine kürzlich veröffentlichte Studie besagt, dass vaginal applizierter Lactobacillus rhamnosus nicht dazu beiträgt, eine nach Antibiotikumgebrauch entstandene vulvovaginale Candidose zu verhindern.(26) Es ist nicht klar, ob die Forscher L. rhamnosus GG (LGG) eingesetzt haben, der sich schlecht an das vaginale Epithel anheftet, oder L. Rhamnosus GR-1, der die Vagina durchaus besiedeln kann.(27,28) Außerdem wurde dieses Laktobakterium nicht danach selektiert, ob es Wasserstoffperoxid produzieren kann (die Studie macht darüber keine Aussage). Die negativen Ergebnisse dieser Untersuchung schließen nicht aus, dass andere Lactobacillus-Stämme durchaus in der Lage sein können, eine vulvovaginale Candidose zu verhindern. Joghurt keine gute Idee In früheren Jahren wurde empfohlen, Biogarde-Joghurt mit einem Tampon einzuführen. Ganz abgesehen von dem Geklecker ist die Wirksamkeit von Joghurt ungewiss. Die meisten handelsüblichen Joghurts enthalten unbekannte Stämme von L. bulgaricus und Streptococcus thermophilus. Die Keimzahl der Bakterien ist nicht angegeben (mindestens erforderlich sind 100.000.000 Bakterien) und es ist nicht sicher, ob die Bakterien noch leben, so dass sie sich weiter vermehren können.

L. acidophilus (NAS) durchaus wirksam

Einer amerikanischen Studie zufolge haben Frauen, die einen speziellen Lactobacillus-Stamm (Typ NAS) anwenden, ein signifikant geringeres Risiko, erneut an vulvovaginaler Candidose zu erkranken.(3) Aus einer früheren Studie war bereits bekannt, dass das vaginale Probiotikum das Wachstum des Candida-Pilzes hemmt.(29) Der wirkungsvolle NAS-Stamm produziert viel Wasserstoffperoxid (H2O2), das das Pilzwachstum hemmt und die Ausgewogenheit der Scheiden- und Darmflora verbessert. Der Acidophilus-Stamm heftet sich außerdem hervorragend an das vaginale Epithel. In einer placebokontrollierten Doppelblindstudie wurde das Risiko für ein erneutes Auftreten der vulvovaginalen Candidose bei drei Gruppen gesunder Studentinnen (19-40 Jahre) verglichen. Die 27 teilnehmenden Frauen hatten alle kurz zuvor eine Vaginitis mit insgesamt vier oder mehr vulvovaginalen Candidose-Infektionen (unverständlich – hatten sie eine Erkrankung oder vier oder mehr?) im vorausgegangenen Jahr durchlitten. Die Frauen waren mindestens seit einem Monat beschwerdefrei. Die erste Gruppe erhielt dreimal pro Woche ein vaginales Probiotikum mit Lactobacillus acidophilus (NAS, Wasserstoffperoxid-produzierend) und außerdem ein orales Placebo. Die zweite Probandengruppe erhielt dasselbe vaginale Probiotikum, nahm außerdem aber auch ein orales Probiotikum mit Lactobacillus acidophilus (NAS), Bifidobacterium bifidus (Malyoth) und Lactobacillus bulgaricus (LB-51) ein.(3) Die dritte Gruppe erhielt ein vaginales und orales Placebo. Die Frauen durften keinen Joghurt mit L. acidophilus essen. Die Teilnahmedauer der Frauen an der Studie betrug im Mittel 3,3 Monate. Im Vergleich zur Placebogruppe traten in den Therapiegruppen signifikant weniger Candida-Infektionen auf. Im Mittel hatten die Frauen in der Placebogruppe 1,55 Mal eine erneute Infektion, in Gruppe 1 und 2 nur 0,27 bzw. 0,60 Mal. Es war unerheblich, ob die Frauen ausschließlich das vaginale Probiotikum oder dazu noch das orale Probiotikum anwandten. Diese Studie weist nach, dass die Anwendung eines speziellen Lactobacillus acidophilus-Stamms (NAS, H2O2 produzierend) als vaginales Probiotikum allein oder in Kombination mit einem oralen Probiotikum das Risiko einer vulvovaginalen Candidose bei dafür anfälligen Frauen verringert.

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Die Pantothensäure, das verkannte Genie

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Die Pantothensäure ist ein Vitamin. Sie zählt zur Gruppe der B-Vitamine (B5), ist jedoch doch von all diesen eines der unbekannteren Vitamine. Die Pantothensäure ist, wenn man sich näher mit ihr beschäftigt merkt man das, eine äusserst vielseitige und daher faszinierende Substanz.

Der Name Pantothensäure leitet sich  von dem griechischen Wort „panthos“ ab und das bedeutet soviel wie “überallher“. Damit soll ausgedrückt werden, dass die Pantothensäure überall vorkommt, was insofern auch zutreffend ist, weil sie fast in allen Lebensmitteln enthalten ist. Durch „moderne“ und/oder einseitige Ernährung kann es heute durchaus zu einer zu geringen täglichen Aufnahme an Pantothensäure kommen.

Der tägliche Bedarf des Menschen an Pantothensäure

Der tägliche Bedarf an Pantothensäure wird in der Literatur meist mit 4-10 mg angegeben. Die Schwankungsbreite der offiziellen Empfehlungen liegt zwischen 3 und 14 mg Pantothensäure. Klaus Oberbeil1  schreibt über die Versorgungslage mit diesem Vitamin: “Es findet sich auch überall, nur nicht in der Mahlzeit, die der durchschnittliche Deutsche täglich auf dem Teller hat. Trotzdem hält sich in Kreisen van Stoffwechselexperten hartnäckig die antiquierte Meinung, Pantothensäure sei kein Mangelproblem und es komme bei uns schon jeder zu diesem Nährstoff.“  Dies deckt sich mit Dietl/Ohlenschläger2: „die durchschnittliche Zufuhr mit der Nahrung beträgt 2-9 mg/Tag, wobei zahlreiche Personen unter 4 mg/Tag aufnehmen.“

Verluste an Pantothensäure

Bei der Diskussion um eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung an Pantothensäure muss unbedingt berücksichtigt werden, dass ein beträchtlicher Teil der Pantothensäure durch die verschiedenen Zubereitungsarten verloren geht: also durch Kochen und Braten, durch verschiedene Zugaben zur Mahlzeit oder durch andere Substanzen. Diese Verluste ergeben sich aus den Eigenschaften und der Empfindlichkeit dieses Vitamins.

Die Pantothensäure ist wasserlöslich, sauerstoffbeständig, aber hitzelabil. Deswegen sollte das Vitamin, als Präparat eingesetzt, nicht über 25° C  gelagert werden. Der Gehalt an Pantothensäure  nimmt bei Erhitzen stark ab, also beim Kochen, Braten und Backen, wie es für viele Lebensmittel üblich ist.

Mangelerscheinungen

Als Mangelerscheinungen werden genannt:

  • Appetitlosigkeit, Inappetenz, Gewichtsabnahme
  • Obstipation (Verstopfung)
  • Ermüdbarkeit, Erschöpfung.

Bei experimentell erzeugtem Pantothensäuremangel mittels eines anti-Vitamins traten die folgenden Symptome auf:

  • Erbrechen
  • Depressionen
  • Müdigkeit
  • Schlaflosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • An neurologische Störungen fanden sich brennende Hautsensationen und neuromotorische Störungen wie Parästhesien der Extremitäten
  • Krämpfe und Reflexstörungen.

Die Bedeutung der Pantothensäure im Stoffwechsel

In der Zelle wird die Pantothensäure in das Coenzym A eingebaut. Viele Coenzyme werden in unserem Organismus in der Zelle aus Vitaminen aufgebaut. Erst durch diese Kombination werden die enzymatischen Reaktionen im Stoffwechsel möglich. Das Coenzym A (CoA) reagiert mit Essigsäure und bringt sie in die aktivierte Form, in die aktivierte Essigsäure. Ein anderer Ausdruck hierfür ist Acetyl-CoA, die chemische Fachsprache.

Das Coenzym A hat nun gerade über diese Reaktionen eine zentrale Funktion in unserem Stoffwechsel. Über das Acetyl-CoA laufen viele Syntheseleistungen und andere wesentliche wichtige Funktionen im Stoffwechsel ab. Aus diesen wichtigen Funktionen ergibt sich die Schlüsselstellung der Panthotensäure für unseren Stoffwechsel. Ausführlicher wird dies im Buch „Die Pantothensäure, das verkannte Genie“ erläutert.

Die Pantothensäure, als Bestandteil des Coenzym A hat über die aktivierte Essigsäure, also das Acetyl-CoA eine äußerst bedeutsame Rolle im Stoffwechsel.

  • Sie mündet in den Zitronensäurezyklus und die Atmungskette und liefert uns damit Energie
  • Sie ist nötig zur Biosynthese der Steroidhormone in der Nebennierenrinde
  • Sie ist beteiligt an der Cholesterinsynthese und hat günstige Wirkungen auf das gute Cholesterin, das HDL-Cholesterin
  • Ist wesentlich für die Entgiftungsfunktion der Leber
  • Baut über das Cholin das Acetylcholin für das Nervensystem auf
  • Ist beteiligt am Aufbau von Bindegewebe und Knorpel
  • Wirkt mit im Zuckerstoffwechsel
  • Sie ist nötig für den Aufbau und die normale Funktion von Haut und Schleimhaut
  • Hat eine wichtige Rolle bei den Regenerationsprozessen, wie der Wundheilung und Epithelisierung (Hautbildung)
  • Wirkt mit in der Abwehr durch Antikörperbildung.

Therapeutische Anwendungsmöglichkeiten der Pantothensäure

Die therapeutische Anwendungsbreite für die Pantothensäure ergibt sich einesteils aus ihrer vielfältigen Funktion im Stoffwechsel, anderseits aus experimentellen Anwendungen eines Anti-Vitamins, um damit Mangelsymptome der Pantothensäure zu erzeugen.

Folgende Einsatzgebiete finden sich in der medizinsichen Standardliteratur, die sich ausführlicher mit der  Pantothensäure beschäftigt, immer wieder:

  • Entzündliche und degenerative Veränderungen der Schleimhäute, wie akute und chronische Katarrhe der Nasennebenhöhlen, der oberen Luftwege wie Pharyngitis und Laryngitis und an den Bronchien; Entzündungsprozesse und Funktionsstörungen des Epithels der Hohlorgane wie Magenschleimhautentzündung und Motilitätsstörungen des Darmes (Bewegungsstörungen)
  • Degeneration der Leberzellen (Mit Fettinfiltration, Fettleber und Hepatopathien)
  • Unterstützung der Entgiftung bei Medikamenten
  • Herabsetzung der Resistenz (Infektanfälligkeit und Antikörpermangel oder Reduzierung der gamma-Globuline)
  • Neurologische Beschwerden wie Parästhesien (Sensilibitätsstörungen) an Händen und Füßen und Burning-feet-Syndrom: schmerzhafte Empfindungsstörungen der Füße, Brennen der Füße. Dies findet sich vor allem in Gegenden mit Mangelernährung (Südost-Asien, 2. Weltkrieg).

Alle Mangelsymptome verschwanden nach der Gabe von hohen Pantothensäuredosen wieder völlig.3

Dosierung

Die therapeutischen Dosen für Panthotensäurepräparate  liegen nach Literaturangaben bei 40-200 mg täglich4 , vereinzelt wird ach eine Dosis bis 1.000 mg genannt.5 Es werden sogar therapeutische Dosen bis zu 5g pro Tag angegeben, „beispielsweise bei Verbrennungen (Sonnenbrand), Darmatonie, Analfissuren, Brustrhagaden….“ 6

Unbedenklichkeit

In der gesamten Literatur, sei es die medizinische Standardliteratur oder die Literatur für Nicht-Mediziner, heißt es, daß dieses Vitamin völlig untoxisch ist. Es sind hier keinerlei Hypervitaminosen bekannt, wie sie bei den fettlöslichen Vitaminen vorkommen können, da diese Speicherbar sind. „Von der wasserlöslichen Vitaminen des vitamin-B-Komplexes (Vitamin B1, B2, B3 und B6) die aufgrund ihrer ähnlichen Wirkung als Co-Fermente in eine Gruppe zusammengefaßt werden, sind keine Hypervitaminosen bekannt. Siekönnen im Organismus weder gespeichert noch angereichert werden. Überdosen werden durch die Nieren sofort ausgeschieden.“7

Andere B-Vitamine

Neben einem Patothensäuremangel besteht oft auch ein Mangel an den anderen B-Vitaminen, was sich besonders auswirkt, weil diese alle im Stoffwechsel ineinandergreifen.

 

Literaturhinweise:

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4. Overzier, Claus: Systematik der Inneren Medizin, 7. Auflage, Thieme, Stuttgart 1983
5. Schettler, Gotthard: Innere Medizin, 4. Auflage, Thieme, Stuttgart 1976
6. Biesalski, HK / Schrezenmeir, J / Weber, P/ Weiß, H: Vitamine, Thieme, Stuttgart 1997
7. Kuemmerle, Helmut P u. Goossens, Nico: Klinik und Therapie der Nebenwirkungen, 3. Auflage, Thieme, Stuttgart 1984

 

Auszug aus dem Buch „Die Pantothensäure, das verkannte Genie“ von Frau Renate Leypold, ISBN 3-00-005317-4. Mit Genehmigung publiziert.

Die Pantothensaeure, das verkannte Genie

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Vitamin K2 ist ein essentieller Nährstoff, der unter anderem für die Aktivierung der Vitamin-K-abhängigen Enzyme im Körper wichtig ist. In den westlichen Ländern reicht die Aufnahme von Vitamin K aus der Nahrung für eine optimale Blutgerinnung meist aus (vollständige Aktivierung von Gerinnungsfaktoren in der Leber), für die optimale Aktivität Vitamin-K-abhängiger Eiweiße (Enzyme) außerhalb der Leber wie z. B. von Osteokalzin und MGP (Matrix-Gla-Protein oder Matrix-Glutaminsäure-Eiweiß) ist sie jedoch unzureichend. Niederländische Studien legen nahe, dass die meisten Menschen an einem subklinischen Mangel an Vitamin K (insbesondere an Vitamin K2) leiden.(1) Vitamin K1 wird hauptsächlich von der Leber aufgenommen und sorgt dort für die Aktivierung von Gerinnungsfaktoren, während Vitamin K2 auch an anderen Stellen im Körper (wie z. B. in den Gefäßwänden) aktiv ist. Eine über lange Zeit fortdauernde Unterversorgung mit Vitamin K(2) ist wahrscheinlich ein Risikofaktor für altersbedingte (degenerative) Erkrankungen wie Osteoporose, Herz-Kreislaufkrankheiten und Krebs.(1,2) Vitamin K2 ist kleinen Mengen in Fleisch, Eiern und Milchprodukten enthalten; japanisches Natto (durch Einwirkung von Bacillus subtilis natto fermentierte Sojabohnen) enthält sehr viel Vitamin K2 (MK-7). Da die meisten Nahrungsmittel, die Vitamin K2 enthalten, aus gesundheitlichen Erwägungen nicht in großen Mengen verzehrt werden sollten und der Geschmack von Natto im Allgemeinen nicht besonders geschätzt wird, ist ein Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin K2 hervorragend geeignet, die Einnahme von Vitamin K2 zu steigern.

Osteoporose-Prävention

Vitamin K2 ist ein wichtiger Nährstoff für den Knochenstoffwechsel und die Knochenmasse. In der ersten Complementair über Vitamin K2 wurde über Studien berichtet, die nachweisen, dass ein guter Vitamin-K(2)-Status zur Prävention der (alterbedingten, menopausalen) Osteoporose beiträgt und das Risiko osteoporotischer Knochenbrüche verringert. In den darauf folgenden Jahren wurden verschiedene Studien publiziert, die den Zusammenhang zwischen Vitamin K2 und der Knochengesundheit aufs Neue bestätigen. In einer koreanischen Studie wurde die Konzentration an uncarboxyliertem Osteokalzin (die bei einem inadäquaten Vitamin-K-Status erhöht ist) bei einer Gruppe gesunder Frauen (20-70 Jahre) mit der Knochenmineraldichte (Wirbelsäule) signifikant invers assoziiert – unabhängig von anderen Faktoren, die die Knochenmineraldichte beeinflussen können.(3) Vor allem Frauen im Alter von etwa 20 bzw. 50 Jahren zeigten eine erhöhte Konzentration an uncarboxyliertem Osteokalzin, was auf einen höheren Vitamin-K-Bedarf hindeutet. In einer kürzlichen japanischen Studie mit Hüftfraktur-Patienten war der durchschnittliche Vitamin-K-Spiegel im Blut (K1 und K2) signifikant niedriger als in einer gesunden Kontrollgruppe, während der durchschnittliche Vitamin-D-Spiegel bei den weiblichen Patienten sehr gering war (9 ng/ml) und 90% der Patienten einen Vitamin-D-Mangel aufwies (unter 20 ng/ml); weiterhin deutete eine verringerte Serumalbumin-Konzentration auf allgemeine Unterernährung hin.(4) Bei einer Gruppe japanischer Männer von 65 Jahren und älter war eine höhere Einnahme von Vitamin K2 aus der Nahrung (Natto) mit einer signifikant höheren Knochenmineraldichte (gesamte Hüfte, Femurhals) und einem signifikant niedrigeren Spiegel an uncarboxyliertem (inaktivem) Osteokalzin assoziiert.(5) Vitamin K2 senkt das Risiko von Knochenbrüchen nicht nur durch eine bessere Knochenmineralisierung, sondern auch durch günstige Wirkungen auf die Knochen-Mikroarchitektur (Kollagenbildung und -organisation).(6) Ein wichtiger zugrundeliegender Wirkungsmechanismus besteht darin, dass Vitamin K2 die Bildung von (Knochen aufbauenden) Osteoblasten anregt und die Bildung von (Knochen abbauenden) Osteoklasten durch die Unterdrückung der NF-κB Aktivierung hemmt.(7) NF-κB (Nuclear Factor kappa-B) kontrolliert die Transkription der DNA und spielt bei der Immunantwort und (chronischen) Entzündungen eine Schlüsselrolle; eine zunehmende Expression des NF-κB ist mit chronischen degenerativen Erkrankungen assoziiert, darunter Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen, Autoimmun-Krankheiten und Krebs. Auch stimuliert Vitamin K2 die Differenzierung von Osteoblasten.(8) Postmenopausale Frauen, die ein Biphosphonat gegen Osteoporose einnehmen, profitieren wahrscheinlich von einer zusätzlichen Supplementierung mit Vitamin K2. Sowohl im Tierversuch als auch in einer Humanstudie wurde nachgewiesen, dass die Kombination aus Vitamin K2 und einem Biphosphonat (Risedronat, Alendronat) die Knochenqualität bei postmenopausaler Osteoporose stärker verbessert als ein Biphosphonat allein.(9,10) Das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, steigt nach einer Organtransplantation an und Studien legen nahe, dass einer Supplementierung mit Vitamin K2 eine schützende Wirkung zukommt. In einer placebokontrollierten Doppelblindstudie führte die Supplementierung mit Vitamin K2 (180 µg MK-7 pro Tag) im ersten Jahr nach einer Lungen- oder Herztransplantation zu einer signifikant höheren Knochenmineraldichte (lumbale Wirbelsäule).(11)

Prävention von Herz- und Gefäßkrankheiten

Bei einem guten Vitamin-K2-Status wird Kalzium ins Knochengewebe und nicht in andere Gewebe wie z. B. Gefäßwände, Knorpel, Herz-, Lungen- und Nierengewebe eingelagert. Durch Vitamin K2 aktiviertes Matrix-Gla-Protein (MGP) hemmt die Kalkablagerung in der extrazellulären Matrix von Weichteilgeweben. Eine hohe Konzentration an uncarboxyliertem (inaktivem) MGP ist ein Prädiktor für kardiovaskuläre Mortalität.(12) Eine angemessene Einnahme von Vitamin K2 ist für die Prävention von Herz-Kreislaufkrankheiten wahrscheinlich von Bedeutung.(13,14) In der niederländischen Kohortenstudie Prospect-EPIC mit 16.057 postmenopausalen Frauen aus Utrecht und Umgebung, die mehr als 8 Jahre lang beobachtet wurden, wurde eine signifikant inverse Assoziation zwischen der Einnahme von Vitamin K2 (speziell MK-7, MK-8 und MK-9) und dem Risiko einer koronaren Herzkrankheit festgestellt. Das Krankheitsrisiko sank um 9% pro 10 µg/Tag Vitamin-K2-Einnahme (Hazard Ratio 0,91).(13) Zwischen Vitamin K1 und koronarer Herzkrankheit fanden die Wissenschaftler keinen Zusammenhang; die Einnahme von Vitamin K1 und K2 aus der Nahrung betrug durchschnittlich 212 bzw. 29 µg/Tag. Zudem hat dieselbe Forschungsgruppe in einer Querschnittsstudie mit 564 postmenopausalen Frauen eine inverse Assoziation zwischen der Vitamin-K2-Einnahme aus der Nahrung und einer Verkalkung der Koronararterien nachgewiesen.(14) Eine Interventionsstudie mit Vitamin K2 (MK-7) soll noch erweisen, ob eine Supplementierung mit Vitamin K2 eine Verkalkung der Koronararterien verringern kann. An der Universität Maastricht wurde bei 36 Erwachsenen mit Hypertonie mithilfe der Computer­tomographie die Kalziumablagerung in Aorta (Bauch), Halsschlagader und den Koronararterien gemessen; daraus wurde der arterielle Gesamtkalzium-Score berechnet. In der Studie wurde eine signifikant positive Assoziation zwischen dem arteriellen Gesamtkalzium-Score, dem Serumspiegel an uncarboxyliertem MGP (ucMGP) und einem niedrigen Vitamin-K-Status nachgewiesen.(15) An der Bildung von MGP ist Vitamin D beteiligt, während Vitamin K2 für die Aktivierung von MGP sorgt. Für eine optimale Aktivität von MGP in der Gefäßwand sind beide Vitamine erforderlich.

Prävention von Insulinresistenz und Diabetes Typ 2

Es gibt Hinweise darauf, dass ein guter Vitamin-K(2)-Status vor Insulinresistenz und Diabetes Typ 2 schützt. Vitamin K(2) ist für die Aktivierung (Carboxylierung) von Osteokalzin verantwortlich. Osteokalzin reguliert die Knochenmineralisierung und beeinflusst vermutlich auch den Glukosehaushalt im Blut, indem es die Insulinempfindlichkeit und Insulinproduktion verbessert. In einer niederländischen prospektiven Kohortenstudie mit 38.094 Erwachsenen (20-70 Jahre) war eine höhere Einnahme von Vitamin K (speziell von Vitamin K2) mit einem signifikant kleineren Risiko assoziiert, im Nachbeobachtungszeitraum von gut 10 Jahren an Diabetes Typ 2 zu erkranken.(16) Vitamin K1 senkte das Diabetes-Risiko nur bei einer hohen Einnahme, während bei Vitamin K2 eine linear inverse Assoziation zu beobachten war. Auch war eine höhere Einnahme von Vitamin K2 mit einem niedrigeren hsCRP-Spiegel (high-sensitivity C-reactive protein, ein Marker für subakute Entzündung) und einem günstigeren Blutlipidprofil assoziiert. Die Einnahme von Vitamin K1 und K2 betrug im Mittel 200 bzw. 31 µg pro Tag.(16) In einer amerikanischen Studie resultierte die Supplementierung mit einer hohen Dosis Vitamin K1 (500 µg/Tag über 36 Monate) in einer weniger schnellen Progression der Insulinresistenz bei älteren (nicht-diabetischen) Männern; bei nicht-diabetischen Frauen von 60-80 Jahren hatte die Supplementierung mit Vitamin K1 diese Wirkung nicht.(17) Die Insulinempfindlichkeit verbesserte sich signifikant bei einer Gruppe junger Männer, die 4 Wochen lang eine Vitamin-K2-Supplementierung (30 mg MK-4/Tag) einnahmen, vermutlich infolge einer Erhöhung des Spiegels an carboxyliertem Osteokalzin.(18) Bei Patienten mit Diabetes Typ 2 kann eine Supplementierung mit Vitamin K2 möglicherweise die Knochenqualität verbessern.(19) Aufgrund ihrer schlechten Knochenqualität durch mangelhafte Kollagen-Querverbindungen –  weniger durch eine zu geringe Knochendichte (diese ist meist normal bis hoch) – tragen Diabetiker ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. In einem Tiermodell für Diabetes Typ 2 führte die Supplementierung mit Vitamin K2 zur Zunahme von Osteokalzin im Serum, zu einer besseren Qualität des Kollagen-Netzwerks und zur Zunahme der Knochenfestigkeit.

Vitamin-K-Mangel bei Morbus Crohn

Ein Vitamin-K-Mangel bei Menschen mit Morbus Crohn, einer chronisch-entzündlichen Darmkrankheit, hat möglicherweise Einfluss auf den Krankheitsverlauf und die Entwicklung einer Osteoporose.(20,21) In einer kürzlichen Studie hatten Patienten mit Morbus Crohn im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen und Patienten mit Colitis ulcerosa signifikant höhere Konzentrationen von uncarboxyliertem Osteokalzin im Serum, was bedeuten würde, dass Morbus-Crohn-Patienten an Vitamin-K-Mangel leiden.(20) Die Resorption von Vitamin K ist möglicherweise durch eine fettarme Ernährung und eine veränderte Darmflora erniedrigt. Der Serumspiegel des uncarboxylierten Osteokalzins und das Verhältnis zwischen uncarboxyliertem und carboxyliertem Osteokalzin waren außerdem mit der Schwere der Erkrankung an Morbus Crohn (CDAI, Crohn’s Disease Activity Index) signifikant korreliert, nicht jedoch mit der Knochenmineraldichte. Die Supplementierung mit Vitamin K hat durch Hemmung der NF-κB-Aktivierung möglicherweise einen günstigen Einfluss auf die chronisch-entzündliche Darmkrankheit.(22,23)

Krebs-Prävention

In präklinischen Studien wurde festgestellt, dass Vitamin K (insbesondere K2) antikarzinogen wirkt, u.a. durch die Inhibierung der Angiogenese (Neubildung von Blutgefäßen) und die Induktion von Protoonkogenen, die die Zellteilung hemmen und die Apoptose von Krebszellen herbeiführen.(24) Aufgrund dieser Erkenntnis haben Wissenschaftler zwischen 1994 und 2008 die Zusammenhänge zwischen der Einnahme von Vitamin K1 und K2 mit der Nahrung und der Inzidenz von Krebserkrankungen und der Krebsmortalität in der Bevölkerung untersucht. In der prospektiven Kohortenstudie EPIC-Heidelberg (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition–Heidelberg) wurden 24.340 Erwachsene (35-64 Jahre) über einen Zeitraum von 10 bis 14 Jahren beobachtet.(24) Das Risiko, in diesem Zeitraum mit Krebs diagnostiziert zu werden oder an Krebs zu sterben, war umso kleiner, je höher die tägliche Vitamin-K2-Einnahme war; die inverse Assoziation war bei Männern stärker ausgeprägt und bei Prostata- und Lungenkrebs statistisch signifikant.  Zwischen Vitamin K1 und Krebs fanden die Wissenschaftler keinen Zusammenhang. Die antikarzinogene Wirkung von Vitamin K2 wird wahrscheinlich durch Vitamin C verstärkt (Synergie).(25,26)

Vitamin K und das Gehirn

Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass Vitamin K für das (zentrale) Nervensystem von Bedeutung ist, u.a. durch das Aktivieren von Protein S (das die Blut-Hirn-Schranke schützt) und von Gas6 (auch ein Protein, das in ganz verschiedenen Zellprozessen eine Rolle spielt, so bei Zellwachstum und Apoptose) und durch die Förderung der Synthese von Sphingolipiden (wichtigen Bestandteilen des Myelins und neuronaler Plasmamembranen).(27,28) Wissenschaftler vermuten, dass eine Vitamin-K-Insuffizienz in der Pathogenese der Alzheimer-Krankheit eine Rolle spielt bzw. zu einer beschleunigten Krankheitsprogression beiträgt. In einer Pilotstudie hatten Patienten in einem frühen Stadium der Alzheimer-Erkrankung im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen eine signifikant geringere Einnahme von Vitamin K.(28) Im Tierversuch (Ratten) führte eine von Geburt an Vitamin-K1-arme Diät zu einem beschleunigten Rückgang der kognitiven Fähigkeiten im fortgeschrittenen Alter (im Vergleich zur Kontrollgruppe).(29)

Empfohlene Dosierungen

In einer Dosis-Wirkungs-Studie an der Universität Maastricht wurde unlängst festgestellt, dass die Supplementierung mit MK-7 (0, 10, 20, 45, 90, 180 oder 360 µg/Tag über 12 Wochen) bei Erwachsenen bei einer Einnahme von 90 µg/Tag und höher zu einer signifikanten Erhöhung der MK-7-Konzentration im Plasma führt (im Vergleich zur Placebogruppe).(1) Die Supplementierung mit MK-7 ab 90 µg/Tag sorgte auch für eine signifikant verbesserte Carboxylierung von Osteokalzin und MGP, während geringere Dosierungen (10-45 µg/Tag) in dieser Studie hierauf keine signifikante Wirkung hatten. Auch schienen alle in dieser Studie verwendeten Dosierungen unbedenklich zu sein und nicht zu einer erhöhten Bildung von Thrombin (einem der Blutgerinnungsfaktoren) zu führen. Frühere große epidemiologische Studien mit einer Laufzeit von mehreren Jahren ließen bereits einen günstigen Effekt kleinerer Einnahmemengen (gemittelt 45 µg/Tag) von Vitamin K2 aus der Nahrung erkennen.(13,38) In den westlichen Ländern beträgt die Gesamteinnahme von Vitamin K aus der Nahrung etwa 100-150 µg/Tag und schon eine zusätzliche Supplementierung mit einer relativ kleinen Dosis MK-7 wirkt sich erheblich auf den Carboxylierungsgrad Vitamin-K-abhängiger Enzyme im Blut aus. Vitamin K2 (MK-7) ist bedeutend effektiver als Vitamin K1, wenn es um die Erhöhung des Plasmaspiegels von Vitamin K und die Carboxylierung von Osteokalzin und MGP geht.(1) Eine gerade abgeschlossene (zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht publizierte) placebokontrollierte Interventionsstudie mit einer Laufzeit von 3 Jahren untersuchte die Wirkung einer Supplementierung mit 180 µg/Tag MK-7 bei 244 gesunden postmenopausalen Frauen. Die Supplementierung mit MK-7 führte zu einem signifikanten Schutz der anfälligsten Knochenstrukturen, nämlich der Wirbel und der Hüftknochen. Darüber hinaus verhinderte die Supplementierung mit MK-7 eine Zunahme der altersbedingten Arterienversteifung, die über die Pulswellengeschwindigkeit gemessen wurde (Maß für die Elastizität der Arterien). In der Placebogruppe wurde nach 3 Jahren dagegen eine Abnahme der Elastizität festgestellt. Ein wichtiges Ergebnis war auch, dass sich die Elastizität der Blutgefäße in der Interventionsgruppe signifikant verbesserte. Eine klinisch relevante Verbesserung wurde in dieser Studie allerdings erst nach 2-3 Jahren Supplementierung sichtbar, was erklärt, weshalb frühere Studien mit kürzerer Laufzeit weniger Wirkungen von Vitamin K auf die Gesundheit von Knochen und Blutkreislauf erkennen ließen.(39) Diese kürzlichen Studien geben zugleich auch mehr Einblick in die optimale Dosierung von Vitamin K2. Möglicherweise liegt diese bei etwa 180 µg/Tag, wobei (bei gesunden Erwachsenen) eine maximale MGP- Aktivierung erreicht wird.(1)

Vitamin K und Kinder

Das Erreichen einer optimalen Peak Bone Mass ist unabdingbar für die Erhaltung gesunder Knochen in höherem Lebensalter und verringert das Risiko osteoporotischer Frakturen. Da der Knochenaufbau im Kindesalter erfolgt und bis etwa zum 35. Lebensjahr andauert, bis die Peak Bone Mass erreicht ist, sollten Wachstum und Entwicklung der Knochen in diesen Altersgruppen möglichst unterstützt werden. Vitamin K2 kann dabei möglicherweise eine Rolle spielen.(30) Aus einer dänischen Studie ergab sich bei 11-12 Jahre alten Mädchen ein positiver Zusammenhang zwischen dem Vitamin-K-Status und der Knochenmineraldichte.(31) Diese Befunde wurden durch eine spätere niederländische Studie bestätigt, in der – gemessen über einen Zeitraum von 2 Jahren – ein Zusammenhang zwischen einem besseren Vitamin-K-Status und einer größeren Zunahme der Knochenmasse bei Kindern im Pubertätsalter gefunden wurde.(32) Und aufgrund der Tatsache, dass die Vitamin-K(1)-Einnahme von Kindern mit der Nahrung (gemessen in einem westlichen Land) in den letzten 50 Jahren signifikant abgenommen hat, dürfte hiermit die Bedeutung von Studien über mögliche günstige Wirkungen einer Vitamin-K-Supplementierung bei Kindern weiter bekräftigt werden.(33) Ein anderer in diesem Zusammenhang wichtiger Sachverhalt ist, dass die körpereigene Bildung von Osteokalzin bei Kindern im Wachstum mindestens 10 Mal größer ist als bei Erwachsenen, weshalb Kinder einen höheren Vitamin-K-Bedarf haben.(34) Denn Vitamin K ist erforderlich, um dieses Osteokalzin zu aktivieren. Inzwischen wurde an der Universität Utrecht eine acht Wochen dauernde Studie an einer Gruppe von 6-10 Jahre alten Kindern durchgeführt. Eine MK-7-Dosis von 45 µg/Tag führte bei dieser Gruppe zu einer signifikanten Verbesserung des Vitamin-K-Status und einer signifikanten Abnahme der Menge an uncarboxyliertem Osteokalzin im Serum.(35) Selbstverständlich sind längere Studien erforderlich, um die Wirkungen der Vitamin-K2-Supplementierung bei Kindern langfristig feststellen zu können.

Vitamin-K-Mangel bei chronischer Nierenerkrankung

Personen mit einer chronischen Nierenerkrankung, die eine Hämodialyse erhalten, haben einen (funktionellen) Vitamin-K-Mangel. Der Vitamin-K-Mangel geht mit einem erhöhten Risiko für Knochenfrakturen und eine umfängliche Verkalkung der Blutgefäße (Kalziumablagerung in atherosklerotischen Plaques und in der Gefäßwand selbst) mit einer starken Erhöhung der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität einher.(36,37) Die Plasmaspiegel an (dephosphoryliertem) uncarboxyliertem MGP und uncarboxyliertem Osteokalzin waren bei 53 Hämodialysepatienten 4, 5 bzw. 8 Mal höher als bei gesunden Kontrollpersonen. Eine Supplementierung mit Vitamin K2 (135 oder 360 µg MK-7 pro Tag über 6 Wochen) resultierte in einer dosisabhängigen Absenkung der Spiegel an inaktivem MGP und Osteokalzin.(36) MK-7 hat gegenüber dem vielfach verwendeten MK-4 den Vorteil einer viel längeren Halbwertszeit (72 Std. gegenüber 1 Std.). Aus den geplanten Interventionsstudien wird sich ergeben, ob eine Vitamin-K2-Supplementierung bei Hämodialyse­patienten zur einer signifikanten Abnahme der Arterienverkalkung und zu einem geringeren Knochenfrakturrisiko führt.

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NEU! L-Carnitin

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Einleitung

L-Carnitin, ist ein vitaminähnlicher natürlich vorkommender Nährstoff, der aus den Aminosäuren Lysin und Methionin hergestellt wird. Es spielt eine essentielle Rolle im Energiestoffwechsel tierischer und pflanzlicher Zellen. L-Carnitin fungiert als Rezeptormolekül für aktivierte Fettsäuren im Cytosol und in Zellorganellen wie den Mitochondrien und den Peroxysomen. Es interagiert intensiv mit  dem Coenzym A. Langkettige Fettsäuren können nur gebunden an L-Carnitin durch die Mitochondrienmembranen in die Mitochondrien transportiert werden wo sie dann über die beta-Oxidation verbrannt werden (Löster 2003)[1].

Der menschliche Körper kann L-Carnitin aus den Aminosäuren Methionin und Lysin selbst bilden, nimmt es jedoch hauptsächlich über Fleisch auf. L-Carnitin befindet sich in großen Mengen in rotem Fleisch, insbesondere in Schaf- und Lammfleisch. Geflügelfleisch dagegen ist carnitinärmer, während vegetarische Lebensmittel wenig oder gar kein L-Carnitin enthalten. Bei einer gemischten Kost werden täglich zwischen 100 und 300 mg L-Carnitin durch die Nahrung aufgenommen, im Gegensatz zu Ovo-Lakto-Vegetariern, die nur 15–25 % dieser Menge aufnehmen, während Veganer nur 3–10% des L-Carnitins von Mischköstlern aufnehmen (Gustavsen 2000[2], Feller&Rudman 1988[3]) Der restliche L-Carnitin-Bedarf wird durch die endogene Synthese gedeckt, wenn die essentiellen Kofaktoren Vitamin C, Vitamin B6, Niacin und Eisen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen (Feller&Rudman 1988). Die Bioverfügbarkeit von L-Carnitin aus der Nahrung beträgt 54 bis 87 % (Rebouche 1991)[4]. Die Resorption hängt stark vom Carnitingehalt der Nahrung, aber auch von deren Zusammensetzung ab (Rebouche 1991).

Der Gesamtbestand an L-Carnitin im Körper beträgt etwa 20–25 g, wobei der Anteil in Geweben mit einem hohen Fettsäuremetabolismus besonders hoch ist. In Herz- und Skelettmuskulatur sind 98 % der Reserven gespeichert (Rebouche 1991). Über die Nieren werden täglich etwa 20 mg in den Urin ausgeschieden. Der Normalwert des L-Carnitins imPlasma liegt zwischen 40 und 60 µmol/l (Rebouche 1992)[5] wovon etwa 70–85 % als freies L-Carnitin verfügbar sind. Der Rest liegt als Acylcarnitin verestert vor.

L-Carnitin

L-Carnitin ist chemisch gesehen eine gamma-Aminosäure die aber nicht proteogen ist. Biologisch wirksam ist aber nur das L-Carnitin. Das Spiegelbild D-Carnitin ist unnatürlich und toxisch. D-Carnitin verursacht L-Carnitinmangel und kann zu Herzrhythmusstörungen führen.

Wirkweisen von L-Carnitin

L-Carnitin hat verschiedene Wirkweisen die wichtig sind für unseren Körper:

  1. Transport von langkettigen Fettsäuren in die Mitochondrien. Für diese klassische Funktion werden aber nur 5% des vorhandenen L-Carnitins benötigt;
  2. Pufferfunktion für Coenzym A. Der Körper verwendet 95% des L-Carnitin als Pufferreservoir für Acyl-Verbindungen die im Falle eines Überschusses zum Beispiel unter Sauerstoffmangel.

Reaktion bei der Fettsäureverbrennung: Übergabe der Fettsäuren (Acylreste) an CoA zur beta-Oxidation der Fettsäuren:

CoA   + Acyl-L-Carnitin  pfeile    Acyl-CoA   + L-Carnitin

Reaktion bei Hemmung der Fettverbrennung: Übertragung der Fettsäuren (Acyl-Reste) auf Carnitin zur Zellentgiftung:

Acyl-CoA   +    L-Carnitin  Pfeile    CoA   + Acyl-L-Carnitin

Coenzym A ist eines der Schlüsselenzyme unseres Körpers und wird für eine Vielzahl von chemischen Reaktionen zum Beispiel in der Energiegewinnung benötigt. Ein Mangel an freiem Coenzym A würde sofort eine Einschränkung der Energieproduktion und anderer Reaktionen zur Folge haben. Das ist der Grund warum unsere Zellen etwa 20 Mal so viel L-Carnitin enthalten wie Coenzym A um notfalls gebundenes CoA wieder freizuschalten durch Übertragung der Reste auf L-Carnitin. Diese zentrale Rolle des L-Carnitins in unserem Stoffwechsel im Zusammenspiel mit Coenzym ist der Grund dafür warum L-Carnitin praktisch in jeder Zelle unseres Körpers und in so vielen unterschiedlichen Organen und Krankheitsbildern Wirkungen entfaltet.

Wirkung von L-Carnitin auf das Herz und bei Herzerkrankungen

Herzkreislaufversagen gilt in den Industrienationen als Todesursache Nr.1 – konkret verstirbt jeder Zweite innerhalb der Industrienationen aufgrund von Herzkreislaufversagen. Welche Höchstleistung dem Herzen abverlangt wird, wird deutliche, wenn man sich vergegenwärtigt, dass der Herzmuskel täglich ca. 100 000 Mal schlägt und dabei eine Menge von bis zu 10 000 Litern Blut pumpt. Bis zum 80ten Lebensjahr eines Menschen, schlägt das Herz unaufhörlich bis zu 2,5 Milliarden Mal! Für diese sagenhafte Leistung benötigt der Herzmuskel selbstverständlich Energiestoffe – die wesentlichsten Energiestoffe stellen dabei Fettsäuren dar. Das Herz ist das L-Carnitin reichste Körperorgan von allen.
L-Carnitin wird hierbei vom Herzen benötigt, um aus Fettsäuren Energie zu machen und zweitens um die Fettzellen vor der toxischen Wirkung von langkettigen Acyl-CoA Verbindungen zu schützen.
Das Herz ist eines der Hauptzielorgane des L-Carnitins und es gibt über 5.000 Arbeiten zur Therapie von Herzerkrankungen. Viele Herzerkrankungen gehen einher mit einer verringerten Konzentration an L-Carnitin im Herzen und einer verringerten Konzentration an ATP. Dabei nimmt der Mangel en beiden Substanzen mit zunehmender Schwere einer Herzschwäche zu. (NYHA I-IV).

L-Carnitin ist extrem sicher kann praktisch bei jeder Art von Herzerkrankungen und jedem Schweregrad gegeben werden.

  • Angina Pectoris: Belastungsfähigkeit steigt, Schmerzlinderung wird erzielt.
  • Herzmuskelschwäche: Steigerung der Leistungsfähigkeit des Herzmuskels, allgemeine Stärkung des Herzens.
  • Erhöhte Blutfettwerte: Senkung der Triglyceride, Senkung von Lp(a), wirkt der Artherosklerose entgegen
  • Herzrhythmusstörungen: L-Carnitin wirkt Herzrhythmusstörungen entgegen in dem es die Herzzellen vor langkettigen Acyl-CoA Verbindungen schützt, die Arrhythmien fördern.
  • Myocardiopathie: Besonders Leistungssportler und Profisportler sind für Myocardiopathie anfällig, diese betrifft 80% aller Fälle, in denen Sportler am Herzen erkrankt sind. L-Carnitin hat sich bestens bewährt, die Erkrankung zu vermeiden und bei akuten Problemen die Überlebenschance zu erhöhen.
  • Herzinfarkt-Profilaxe und Nachbehandlung (akut): L-Carnitin kann bei einem Infarkt die größe des nekrotischen Gebietes am Herzen reduzieren und damit die Schwere eines Herzinfarktes senken und die Überlebenschancen steigern (Spagnoli, Lancet 1982).

Wirkung von L-Carnitin auf die Blutgefäße

Durch die gefäßweitende Wirkung aufgrund des Einflusses auf die Endothelzellen sowie die glatten Muskelzellen unserer Blutgefäße, ergeben sich zahlreiche Vorteile aufgrund der damit gesteigerten Durchblutung. Die Einnahme von 1.000 mg L-Carnitin in einer Portion führt zu einer spontanen Gefäßerweiterung im gesamten Körper und daher zu:

  • Verbesserung der Herzdurchblutung
  • Senkung des Blutdrucks bei Hypertonikern
  • Reduktion der Herzfrequenz (Puls)
  • Steigerung der Durchblutung der Skelettmuskulatur
  • Steigerung der Sauerstoffaufnahmefähigkeit der Skelettmuskulatur
  • Senkung des Laktatspiegels (Milchsäurespiegel während und nach anaerober Muskelbelastung)
  • Reduktion der Muskelschäden (einschließlich Muskelkater-Symptome)
  • Steigerung der Muskelkraft
  • Verbesserung der Hirndurchblutung
  • Reduktion von Kopfschmerzen
  • Gesteigerte Wachheit
  • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
  • Senkung mentaler Ermüdung
  • Verbesserung kognitiver Fähigkeiten (Lern- Merkfähigkeit)
  • Verbesserte Wundheilung
  • Steigerung der Beindurchblutung
  • Steigerung der Potenz

Wirkung von L-Carnitin auf Gehirn und Zentrales Nervensystem

L-Carnitin verbessert die kognitive Fähigkeit, es wirkt der Hirnalterung, Demenz und Alzheimer entgegen, es steigert die Konzentration und Aufnahmefähigkeit (Lernfähigkeit), beschleunigt die Zellerneuerung der Hirnzellen. Im Gegensatz zu den meisten Antioxidantien, vermag L-Carnitin die Bluthirnschranke zu passieren und hier die Bildung von Nerven-Wachstumsfaktor-Rezeptoren zu fördern und zu schützen und kann folgende Wirkungen entfalten:

  • steigert die Hirndurchblutung
  • steigert die Produktion von Neurotransmittern wie Acetyl-Cholin
  • schützt alternde Nervenzellen vor ihrem Tod
  • erhöht die Konzentrationsfähigkeit
  • verbessert das Langzeitgedächtnis
  • optimiert die Lernfähigkeit
  • steigert die Wachsamkeit
  • schützt Hirnzellen und Rezeptoren vor der neuroxischen Wirkung von Ammonium
  • kann wie ein natürliches Antidepressivum fungieren, in dem es die Stimmung aufhellt.

Wirkung von L-Carnitin auf die Spermien / Fruchtbarkeit

Spermien sind die L-Carnitin reichsten Zellen überhaupt. Sie enthalten ca. 2.000 Mal soviel L-Carnitin wier das Blut. L-Carnitingaben steigern die Ejakulatmenge, und sorgen nachweislich dafür, dass die Samenzellen aktiviert werdensich deren Beweglichkeitn und Ausdauer verbssert, deren Anzahl ansteigt und sich somit die männliche Fruchtbarkeit verbessert. L-Carnitin kann die Wahrscheinlichkeit einer gelungenen Zeugung steigern. Aucgh die Fruchtbarkeit von Frauen wird erhöht da der Prozess der Einnistung von Befruchteten Eizellen in der Gebärmutter memrban- und energieabhängig ist. Bei Sauen wird die Befruchtugsrate durch L-Carnitin gesteigert und die rate der natürlichen Aborte (Umrauschrate gesenkt).

Wirkung von L-Carnitin auf das Immunsystem

Immunzellen enthalten außerordentlich viel L-Carnitin und der L-Carnitin-Bedarf dieser Zelle steigt bei einer akuten Infektion stark an. L-Carnitin gilt als natürlicher Immunstimulator, denn es ird von den Immunzelölen für deren Energieproduktion (ATP-Produktion) benötigt. L-Carnitin stellt einen optimalen Schutz für die Zellmembranen, die Abwehrzellen des Immunsystems werden aktiviert und in ihrer Funktion gestärkt. In Studien konnte L-Carnitin die Aktivität der Lymphozyten erhöhen, die Makrophagenproduktion aufrechterhalten und den TSH-Spiegel erhöhen.

L-Carnitin hat folgende Effekte auf unser Immunsystem:

  • Steigerung der Produktion der Antikörper
  • Erhöhung der TNF-Alpha Ausschüttung
  • Freisetzung von TNF-Alpha und Interleukinen
  • Hemmt die Aggregation von Thrombozyten und Makrophagen
  • Aktivierung der weißen Blutkörperchen
  • Hemmung der Aggregation der Erythrozyten
  • Immunstimulans bei Infektionserkrankungen wie Influenza, Tuberkulose etc.
  • Aktivierung der Makrophagen und Monozyten
  • Stimulierung menschlicher T- und B-Lymphozyten
  • Steigerung der Proiliferation der Lymphozyten

L-Carnitin bei Diabetes

L-Carnitin ist im Falle von Diabetes sowohl profilaktisch, als auch therapeutisch wirksam.

  • Sekung der freien Fettsäuren steigert die Wirkung des körpereigenen Insulins und reduziert die Insulinresistenz, was zur Vorbeugung bzw zur Verbesserung von Diabetes beiträgt.
  • Im Durchschnitt liegt der L-Carnitin-Spiegel beim Diabetiker unter der Norm, besonders wenn er auf Insulin zurückgreifen muss.
  • L-Carnitin beeinflusst positiv das Blutzuckerverhalten im Tagesverlauf
  • Senkung erhöher Cholesterinwerte und Triglyceridwerte
  • Senkung des Stresshormons Cortisol sowie TNF und NO, welche den Diabetes verschlimmern.
  • L-Carnitin stärkts das diabetische Herz und erhöht die Durchblutung des Herzmuskels. 85% der Diabetiker sterben an Herzinfarkt, so dass Diabetiker auf jeden Fall L-Carnitin für ihren Herzschutz erhalten sollten
  • Erhöhte Zuckerspiegel beim Diabetiker schädigen Blutgefäße und glykatieren Proteine zum Beipiel in den Augenlinsen, was zum Katarakt fürht. L-Carnitin schützt Proteine vor Glykatierung und vcerzörgert die Kataraktbildung
  • Zu sehr unangenehmen Begleiterkrankungen bei Diabetes zählt z.B. die s.g. diabetische Neuropathie, eine Nervenschädigung die sehr schleichend beim Diabetiker Probleme bereitet und sogar zur Amputation von Gliedmaßen führen kann. L-Carnitin verbessert die Signalübertragung der Nerven und schützt deren Zellen – kann dazu also beitragen, diesen Begleiterkrankungen von Diabetes vorzubeugen.
  • Periphere Neuropathie können zu Potenzproblemen bei männlichen Diabetikern führen.
    In Studien konnte L-Carnitin diesem Problem bei einer Dosierung von 1.500mg pro Tag erfolgreich begegnen.

L-Carnitin in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft erzeugt immer einen sekundären L-Carnitinmangel. Bereits ab der 12. Schwangerschaftswoche nimmt der L-Carnitin-Gehalt im Blut deutlich ab (Schoderbeck 1995[6]). Ursache ist der verstärkte Energiebedarf der gesteigerte Stoffwechsel während der Schwangerschaft. Zusätzlich schränkt ein Eisenmangel in der Schwangerschaft die L-Carnitin-Produktion ein.
Wird L-Carnitin während der Schwangerschaft nicht gegeben, kann die Fettverbrennung eingeschränkt werden und es zu einem Anstieg der freien Fettsäuren im Blut kommen, worduch sich die Insuliresistenz verstärkt und es auch zu einem Gestationsdiabetes kommen kann. Typisch für den Mangel an L-Carnitin sind Symptome wie geringe psychische und physische Belastbarkeit und erhöhte Infektionsneigung. Empfehlenswert ist die Einnahme von 1-2g L-Carnitin pro Tag ab der 20. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt. (Lohninger 1996[7]). Bei Risikoschwangerschaften (z.B. Mehrlings- und Frühgeburten), zu denen rund 10% aller Schwangerschaften zählen, werden sogar 4g L-Carnitin oral pro Tag gegeben (Prof. Dr. Salzer, Leiter der gynäkologischen Abteilung am Wilhelminenspital in Wien). L-Carnitin wird während der Schwangerschaft gegeben:

  • um den erhöhten L-Carnitin-Bedarf während der Schwangerschaft zu decken
  • um einem L-Carnitinmangel im Blut und Gewebe von Schwangeren vorzubeugen
  • um die eingeschränkte Fettverbrennung der Mutter zu unterstützen und zu steigern
  • zur Senkung von erhöhten freien Fettsäuren im Blut von Schwangeren, wodurch dem Risiko einer Stoffwechselentgleisung und der Entwicklung von Gestationsdiabetes entgegengewirkt wird
  • zur Bechleunigung der Reifung des Kindes, vor der Lunge und der Atemfunktion
  • Steigerung des L-Carnitinspiegels in den Geweben des Kinde und damit Verbesserung der Energiegewinnung des Kindes aus Fett nach der Geburt (L-Carnitin ist ein Vitamin für Babies, da sie es noch nicht selber herstellen können)
  • zur Steigerung der Muskelmasse des Kindes und Verbesserung der Lebensfähigkeit des Kindes
  • zur Verbesserung der Umstellung der Energiegewinnung auf Fett, nach der Geburt und dadurch Verringerung der Gewichtsabnahme bei Frühgeborenen

 

Zum Ausgleich eines L-Carnitin-Mangels während der Schwangerschaft gibt es einige Studien, die aber der 12ten oder 20ten Woche eine Einnahme von 2-3g L-Carnitin/Tag enthielten. (Billigmann 2004)[8]. Wer dennoch unsicher ist, dem gibt evtl. das Statement aus der Arzneimittelmonographie für L-Carnitin über den Eisantz von L-Carnitin während der Schwangerschaft hinreichende Sicherheit:
“Da es sich bei L-Carnitin um eine köpereigene Substanz handelt, sind Komplikationen während der Schwangerschaft nicht zu erwarten.”

Energie auch fürs Kind

Die ausreichende Versorgung mit L-Carnitin unterstützt eine schnelle Entwicklung der Lungen- und Herzfunktionen beim Embryo. (Lohninger 1990[9]) Während der Schwangerschaft wird der Fötus über die Plazenta mit L-Carnitin versorgt. Nach der Geburt ist die körpereigene Synthese von L-Carnitin zunächst kaum ausgeprägt. Neugeborene sind daher auf die Muttermilch als L-Carnitin-Quelle angewiesen. Kurz nach der Geburt tritt vor allem bei Frühgeborenen ein oft erheblicher Gewichtsverlust auf, der sich durch die Gabe von L-Carnitin an schwangere und stillende Mütter reduzieren lässt (Strack 1960[10]). Muttermilch enthält zunächst relativ viel L-Carnitin (ca. 50-90µMol /l = 10-15 mg/l), die Konzentration fällt jedoch nach einem Monat rasch ab. Der Zusatz von L-Carnitin in Babynahrung wie z.B. Folgemilch ist gesetzlich geregelt, demnach muss Säuglingsanfangsnahrung mindestens 1,8 µMol/100 kJ (7,5µMol/100kcal) an L-Carnitin enthalten (Richtlinie 91/321/EWG[11]).

L-Carnitin bei Dialysepatienten

Da L-Carnitin ein wasserlösliches Molekül ist, wird es bei einer Hämodialyse mit aus dem Blut der Nierenpatienten entfernt. Dies hat die Folge, dass Dialysepatienten sehr niedrige L-Carnitin-Blutwerte haben. Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz nehmen häufig L-Carnitin, entweder oral oder intravenös, um diese Verluste wieder auszugleichen.

L-Carnitin bei Krebs

In einer randomisierten, Doppelblind-Studie der Universität Greifswald konnte 2012 gezeigt werden, dass die tägliche Einnahme von 4g L-Carnitin bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs die gefährliche Gewichtsabnahme (Kachexie) aufhalten konnte (Kraft 2012)[12]. Während sich das Gewicht in der Kontrollgruppe um durchschnittlich 1,4% verringerte, nahm das Gewicht in der Carnitin-Gruppe signifikant um 3,4% zu. Auch die mediane Überlebenszeit verlängerte sich von 399 auf 519 Tage und die Aufenthaltszeit im Krankenhaus verringerte sich von 41 auf 36 Tage (nicht signifikant).

L-Carnitin beim Post-Polio-Syndrom

Das Post-Polio-Syndrom ist gekennzeichnet durch Muskelschwäche und wird von chronischen Schmerzen begleitet. In Studien konnten 1-2g L-Carnitin am Tag bei den Probanden zu einer Steigerung der Kraft um 67% und der Ausdauer um 70% führen. Müdigkeit wurde um 28% verbessert und die Schmerzen ließen um 57% nach.

L-Carnitin und die Leber

Ein weiteres Organ in der L-Carnitin wirkt ist die Leber. Leberzellen enthalten bis zu 20.000 Mitochondrien in denen L-Carnitin benötigt wird um die großen Energiemengen zu erzeugen, welche die Leberzellen benötigen für ihre enormen Stoffwechselleistungen zu erbringen.

  • L-Carnitin reduziert den negativen Einfluss von Alkohol auf die Leber
  • L-Carnitin steigert die Fettverbrennung in der Lebe
  • L-Carnitin steigert den Harnstoffwechsel und die Entgiftung von Ammonium in der Leber
  • L-Carnitin reduziert den Fettanteil in der Leber.

L-Carnitin und Sport

L-Carnitin gaben von 1-3 g täglich oder sogar mehr bei Leistungsportlern führen zu einer Gefäßerweiterung in der Muskulatur zu einem erhöhten Blutfluss und zu einer spontanen Kraftzuwachs. Dadurch wird die Belastung für den Muskel reduziert und es bilden sich weniger belastungsinduzierte Muskelschäden, so dass die Erholungszeit verkürzt wird und sich bei der Wiederholung der Belastung Leistungssteigerungen ergeben. Laiensportler können durch L-Carnitin in ausreichender Menge (3g täglich einige Tage vor dem Sport) einen Muskelkater verhindern.

L-Carnitin und Fettverbrennung

Es ist in mehreren Studien in vivo an gesunden Menschen gezeigt worden, dass L-Carnitin Gaben (3g täglich) bei Menschen die Verbrennung der langkettigen Fettsäuren um 37% steigert. Allerdings hat dies nichts mit Abnehmen zu tun, da dazu mehrere Ernährungsparameter verändert werden müssen.

Dosierung von L-Carnitin

L-Carnitin wird normalerweise in der Dosierung von 1g 1-3 Mal täglich zu oder nach den Mahlzeiten (2-6 Kapseln a 500mg) gegeben. Menschen mit höherem Körpergewicht benötigen eher 2-3 g L-Carnitin täglich, andere 1-2g pro Tag (2-4 Kapseln L-Carnitin a 500 mg).

Verträglichkeit und Sicherheit von L-Carnitin

L-Carnitin ist eine der sichersten Nährstoffe überhaupt und ca. doppelt so sicher wie normales Kochsalz. In der über 100 jährigen Geschichte des L-Carnitins und in über 40.000 publizierten Studien sind bisher keine schweren Nebenwirkungen und kein einziger Todesfall für L-Carnitin auch nicht bei extremen Überdosierungen bekannt geworden. L-Carnitin kann aufgrund seiner besonders guten Verträglichkeit und Sicherheit praktisch jedem Menschen gegeben werden.

Die einzige bekannte mögliche Nebenwirkung des L-Carnitins besteht darin, dass es bei höheren Dosierungen (oberhalb von 1 g pro Dosierung) zu leichtem reversiblem Durchfall kommen kann, der aber nach einer gewissen Zeit von selbst verschwindet. Wichtig ist es, dass L-Carnitin immer zu den Mahlzeiten genommen wird und nicht in einer höheren Dosierung von 1g genommen wird, da dann die Bioverfügbarkeit geringer wird und es auch vermehrt zu osmotischem Durchfall kommen kann.

Bei der Gabe von L-Carnitin kann es auch bei höheren Dosierungen zu einer Überlastung des Enzyms Trimethylamino-N-Oxidase kommen, welches Trimethylamin, einem Abbauprodukt von L-Carnitin oxidiert kommen. Dadurch kann es zu einer erhöhten Ausscheidung von Trimethylamin über die Haut und den Atem kommen, was sich durch einen fischigen Geruch bemerkbar macht. Dann sollte die Dosierung für L-Carnitin reduziert werden.

Eine Einnahme von L-Carnitin am Abend, kann über eine verbesserte Hirndurchblutung zu einer verstärkten Wachheit und zu Einschlafproblemen führen. Daher sollte eine Einnahme von L-Carnitin am Abend vermieden werden und die letzte Einnahme am späten Nachmittag erfolgen.

Literaturhinweise


[1] Heinz Löster: Biochemical fundamentals of the effects of Carnitine. In: Carnitine and Cardiovascular Diseases. Ponte Press, Bochum 2003, S. 3–48. ISBN 3-920328-45-0.
[2] Hanne Seline Marie Gustavsen: Bestimmung des L-Carnitingehaltes in rohen und zubereiteten pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln. Doktorarbeit am Physiologischen Institut der Tierärztlichen Hochschule Hannover (2000).
[3] Axel G. Feller and Daniel Rudman: Role of carnitine in human nutrition. In: The Journal of nutrition, Volume 118, Issue 5, 541 – 547, Januar 1988 PMID 3284979 (1988).
[4] Rebouche, C. J., und C. A. Chenard: Metabolic fate of dietary carnitine in human adults: identification and quantification of urinary and fecal metabolites. In: The Journal of nutrition, Volume 121, Issue 4, 539 – 546, April 1991 PMID 2007906 (1991).
[5] Rebouche, C. J.: Carnitine function and requirements during the life cycle. In: The FASEB Journal, Volume 6, Issue 15, 3379-3386, Dezember 1992 PMID 1464372 (1992)
[6] Schoderbeck/Auer/Legenstein/Genger/Sevelda/Salzer/Marz/Lohninger. (Institut für Medizinische Chemie, Universität Wien): “Pregnancy-related changes of carnitine and acylcarnitine concentrations of plasma and erythrocytes”, Perinat Med 23 (6):477-85 (1995).
[7] Lohninger, Laschan, Auer, Linhart, Salzer: (Institut für Medizinische Chemie, Universität Wien): “Animal experiment and clinical studies of the significance of carnitine for energy metabolism in pregnant patients and the fetus during the pre- and perinatal period” 108(2):33-9 (1996).
[8] Prof. Dr. Peter Billigmann, Dr. Stefan Siebrecht “Physiologie des L-Carnitins und seine Bedeutung für Sportler” 2004, S.143
[9] Lohninger/Bock/Dadak/Feiks/Kaiser (Institut für Medizinische Chemie, Universität Wien):”Effect of carnitine on foetal rat lung dipalmitoyl phosphatidylcholine content and lung morphology. Carnitine and lung surfactant”, Clin Chem Clin Biochem 28 (5): 113-8, 1990
[10] Strack, Dieckhoff, etc.: Wirkungen von Carnitin auf den physiologischen Gewichtssturz von Frühgeborenen (1960)
[11] Richtlinie Nr. 91/321/EWG der Kommission über Säuglingsnahrung und Folgenahrung vom 14.05.1991, Anhang 1
[12] Kraft M et al. L-Carnitine-supplementation in advanced pancreatic cancer (CARPAN) – a randomized multicentre trial In: Nutrition Journal (Nutr J). PMID 22824168 (2012).

Sicherheit von Nahrungsergänzungsmitteln unterschätzt?

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Wie gefährlich ist eigentlich die (tägliche) Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln? Viele Verbraucher nehmen ohne Murren die verschiedensten Arzneimittel ein, sorgen sich aber übermäßig, wenn es um Nahrungsergänzungsmittel geht. Sie sind sich nicht oder kaum des Umstandes bewusst, dass Nahrungsergänzungsmittel um Vieles sicherer sind als Arzneimittel.

Die niederländische „Stichting Voedingscentrum“ (vergleichbar mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung) nährt diese Besorgnis mit der Behauptung „Vitamine und Mineralstoffe sind wichtig, aber zu viel ist auch nicht gut“. Das klingt logisch, aber die Behauptung kann auf zweierlei Weise ausgelegt werden. Meint das Voedingscentrum nun, dass nichts dagegen spricht, die Nahrung mit Nahrungsergänzungsmitteln abzurunden, sofern man die (weiten) Sicherheitsmargen einhält, oder dass die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln grundsätzlich riskant ist?

Essenzieller Nährstoffe

Übrigens dürfen auch die gesundheitlichen Folgen einer über lange Zeit zu geringen Aufnahme essenzieller Nährstoffe nicht unterschätzt werden. Das Voedingscentrum ist der Meinung, dass diese Mängel halb so schlimm sind: „Die nassen Herbsttage sorgen für tropfende Nasen. Zeit für einen kräftigen Vitaminstoß oder … Moment mal! Sind Sie gesund? Essen Sie abwechslungsreich und halten Sie die empfohlenen Mengen an Obst und Gemüse ein? Dann lassen Sie die Vitaminpräparate mal sein. Sie nehmen mit Ihrer Nahrung bereits ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zu sich. Die Ergänzungspräparate ändern daran nichts.“(1)  Jedoch straft bereits das eigene Programm “Eetmeter” mit dem sich interessierte Personen im Internet ihre Nährstoffbilanz errechnen können, diesen Standpunkt Lügen. Füllen Sie das Eetmeter einige Wochen lang aus und Sie werden zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass es schwierig ist, die empfohlenen Mengen an essenziellen Nährstoffen zu erreichen, selbst wenn Sie sich gesund und abwechslungsreich ernähren.(2)

Wenn der Nährstoffbedarf infolge von Arzneimittelgebrauch bzw. Krankheit erhöht ist, ist es ganz besonders schwierig, diesen Bedarf allein durch die Nahrung zu decken.

Sicherheit

Dass Nahrungsergänzungsmittel sehr sicher sind, geht auch aus dem zweihundert Seiten starken Jahresbericht des amerikanischen National Poison Data System hervor, der im Dezember letzten Jahres in der Fachzeitschrift Clinical Toxicology publiziert worden ist.(3) Der Bericht beruht auf Daten, die 2009 von sechzig Toxikologie-Zentren in allen Teilen der Vereinigten Staaten erhoben wurden. Alle Meldungen über Vergiftungen wurden sorgfältig erfasst, und bei Todesfällen wurde untersucht, welcher (potenziell) toxische Stoff die sichere, wahrscheinliche oder beitragende Todesursache gewesen ist.

Im Jahresbericht werden 1158 Todesfälle vermeldet, bei denen Arzneimittel die direkte Todesursache gewesen sind. Hierbei handelt es sich unter anderem um Schmerzmittel (wie z. B. Acetaminophen [Paracetamol], Salicylate [Aspirin, Ascal], Acetaminophen/Hydrocodon, Methadon), kardiovaskuläre Medikamente (Herzglykoside [Digoxin], Kalziumblocker [Verapamil, Amlodipin, Diltiazem], Betablocker [Metoprolol], Antikoagulantien [Thrombozyten-Aggregationshemmer, Cumarine]), Antidepressiva (Amitriptylin, Doxepin, Bupropion) und Beruhigungsmittel und Antipsychotika (Quetiapin, Alprazolam, Diazepam, Zolpidem).

Doch nun die gute Nachricht: Nach den Daten des National Poison Data System ist in den Vereinigten Staaten 2009 niemand durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Heilkräutern zu Tode gekommen. Wobei wir wissen, dass über die Hälfte der Amerikaner täglich ein oder mehrere Nahrungsergänzungsmittel einnimmt. Auch in den Vereinigten Staaten wird auf dem Gebiet der Nahrungsergänzungsmittel die Verunsicherung geschürt. In einer Nachricht des Orthomolecular Medicine News Service wird daher auch spöttisch angemerkt: “If nutritional supplements are allegedly so ‘dangerous’, as the FDA and news media so often claim, then where are the bodies?”(4)  [Wenn Nahrungsergänzungsmittel wirklich so ‘gefährlich’ sind wie die FDA und manche Nachrichtenmedien ständig behaupten, wo sind dann bitte die vielen Toten?]

Arzneimittel

Die Situation in Deutschland ist wahrscheinlich nicht anders als in den Vereinigten Staaten. Es sind die Arzneimittel, von denen die schwerwiegenden Nebenwirkungen ausgehen, und nicht die Nahrungsergänzungsmittel.

In den Niederlanden finden jährlich 41.000 medikationsbezogene akute Krankenhausaufnahmen statt (5,6% aller Akutaufnahmen). Das geht aus Daten der HARM-Studie (Hospital Admissions Related to Medication) aus dem Jahr 2006 hervor.(5) Die lebensbedrohlichen Situationen entstehen durch Nebenwirkungen von Arzneimitteln und/oder Medikationsfehler (darunter Verordnungs-, Dosierungs- und Verabreichungsfehler). Die risikoträchtigsten Arzneimittelgruppen nach dieser Untersuchung sind NSAIDs (oft ohne Rezept erhältlich), kardiovaskuläre Medikamente (Diuretika, Thrombozyten-Aggregationshemmer, Cumarine), Psychopharmaka, Kortikosteroide und Antidiabetika. Medikationsinduzierte Magen-Darm-Blutungen, kardiovaskuläre und respiratorische Komplikationen, Unfälle und Hypo- oder Hyperglykämie sind die häufigsten Gründe für eine Krankenhausaufnahme.

Gut 2.000 der 41.000 Personen, die pro Jahr aufgrund (falscher) Arzneimittelanwendung ins Krankenhaus kommen, sterben während der Aufnahme. Daneben behalten ca. 3.900 Personen bei der Entlassung aus dem Krankenhaus Restschäden zurück.

Vor allem ältere Personen über 65 Jahre sind gefährdet: Sie haben ein etwa doppelt so hohes Risiko, aufgrund eines medikationsbezogenen Problems aufgenommen zu werden als jüngere.

Im September 2005 promovierte Sabine Straus an der Erasmus-Universität Rotterdam. Sie hat in ihrer Arbeit plausibel gemacht, dass in den Niederlanden pro Jahr 300 Personen einen plötzlichen Herztod erleiden – verursacht durch Medikamente, die zu einer Abweichung (Verlängerung des QTc-Intervalls) in der elektrischen Signalübermittlung im Herz mit der möglichen Folge schwerwiegender Herzrhythmusstörungen führen. Von einer großen Anzahl Medikamente ist bekannt, dass sie diese unerwünschte Nebenwirkung haben können.

Fazit

Es sieht so aus, als ob die Sicherheit von Arzneimitteln eher überschätzt und die Sicherheit von Nahrungsergänzungsmitteln eher unterschätzt würde. Natürlich ist es wichtig, dass Nahrungsergänzungsmittel eine gute Qualität haben, dass sie mit Sachverstand empfohlen werden und dass die maximal zulässigen Dosierungen und eventuelle Wechselwirkungen berücksichtigt werden. Aber die Überbewertung potenzieller Risiken von Nahrungsergänzungsmitteln für die Gesundheit ist auch wieder nicht nötig.

Autor: Drs. Selma Timmer

Literaturhinweise

1. http://www.voedingscentrum.nl/nl/voedingscentrum/nieuws/extravitamines.aspx
2. http://eetmeter.voedingscentrum.nl/
3. Bronstein AC, Spyker DA, Cantilena LR Jr et al. 2009 Annual Report of the American Association of Poison Control Centers’ National Poison Data System (NPDS): 27th Annual Report. Clinical Toxicology 2010;48:979-1178. http://www.aapcc.org/dnn/Portals/0/2009%20AR.pdf
4. http://www.orthomolecular.org/resources/omns/v07n01.shtml
5. Hospital admissions related to medication (HARM). Een prospectief, multicenter onderzoek naar geneesmiddel gerelateerde ziekenhuisopnames. Eindrapport, november 2006. http://www.nvza.nl/kr_nvza/artikelen/raadplegen.asp?display=2&Atoom=8895&Actie=2&AtoomSrt=2#
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